Syrien - Drohungen ohne Beweise umgesetzt

d.a. Im Brustton der Rechtschaffenheit erfolgte die Mitteilung der USA,

dass diese in der Nacht zum 14. April Ziele in Syrien angegriffen hat. Wie nicht anders zu erwarten war, sind die Militärschläge auf Damaskus und Homs von Großbritannien und Frankreich unterstützt worden. Davon betroffen sind ein Forschungszentrum, eine als Giftgaslager bezeichnete Einrichtung und ein Kommandoposten. Trump hat die Attacke als »Vergeltungsschlag für den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Duma« bezeichnet. Konkret: Der Angriff beruht auf reinen Vermutungen und keineswegs auf erwiesenen Tatsachen.

Die Europäer dürfen sich ab jetzt durchaus fragen, ob sie, falls die USA in der US-Kolonie EU ihr nicht akzeptable Kriterien festzustellen glaubt, mit einem unmittelbaren, unter dem Label mutmaßlich  durchgeführten Bombenangriff rechnen müssen.
 

Nun sind die wahnwitzigen Zerstörungen seelisch schon gar nicht mehr abzufangen, dennoch scheinen deren Auswirkungen einen automatischen Halt vor den Gehirnen der Verantwortlichen einzulegen. Um Rechtfertigungen ist keiner der Übeltäter verlegen: NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, »die westlichen Attacken würden die Fähigkeiten der syrischen Führung einschränken, die Menschen weiter mit chemischen Waffen anzugreifen.« Es ist unbeschreiblich, was an Verleumdungen ausgesprochen werden kann, denn die Behauptung, die syrische Armee habe Giftgas gegen »Aufständische« eingesetzt, ist durch unabhängige Untersuchungen und Recherchen bereits 2016 unhaltbar geworden.  [1]

Es ist derselbe Stoltenberg, der im April 2016 erklärte, »dass die NATO damit fortfahren wird, ihre Präsenz in Osteuropa gegen Rußland auszubauen.« Wie er ferner darlegte, »ist die Eingreiftruppe der NATO nun dreimal größer als zuvor. Wir haben eine Kette von neuen Hauptquartieren im östlichen Teil der Allianz geschaffen. Wir haben vor kurzem mit der militärischen Ausbildung und dem Aufbau von Kapazitäten in Georgien, Moldawien und in Jordanien begonnen.«  [2]  Auch dieser Verschleiss von finanziellen Ressourcen und Material im Zug der Einkreisung Russlands wird weder den Europäern noch der USA Nutzen bringen. Denn Putin wird sich niemals auf die bezüglich der Inszenierung von Kriegen und Krisen von mir als hirnverbrannt eingestufte Ebene Washingtons und seiner Verbündeten herablassen und ihnen den gewünschten Krieg offerieren..….. 

Wie es von Seiten Russlands heisst, hätten die USA, Grossbritannien und Frankreich den mutmasslichen Giftgasanschlag auf Duma in Ost-Ghuta, das inzwischen von der Besatzung durch radikale Islamisten  - die militante Dschaisch al-Islam -  befreit ist, lediglich als Vorwand für ihr Vorgehen genutzt. Russischen Experten zufolge seien keine Spuren giftiger Substanzen gefunden worden, die eine Bestätigung für den Anschlag lieferten. Zwar sind Spezialisten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen [OPCW] in die Region entsandt worden, es ist jedoch »zynisch vernachlässigt worden, auf deren Untersuchungsergebnisse zu warten.«  In der Erklärung des russischen Aussenministeriums vom 15. März heisst es sogar, dass die USA und ihre Verbündeten Syrien angriffen, um die Arbeit der OPCW-Inspektoren zu behindern.  [3]

US-Verteidigungsminister James Mattis sprach von einer begrenzten, einmaligen Aktion. Weitere Schläge seien nicht geplant. Wie tröstlich !! Aber bekanntlich können Aussagen dieser Art jederzeit ohne Folgen ins Gegenteil verkehrt werden. Die jetzige Reaktion steht in frappantem Gegensatz zu seinen Erklärungen vom 2. Februar, als er in einer Pressekonferenz des Pentagons zugeben musste, dass die US-Regierung keinerlei Beweise für die angeblichen Giftgaseinsätze der syrischen Regierung hat. Er wies darauf hin, dass niemand im Pentagon auch nur den geringsten Beweis für die Behauptung hatte, dass Damaskus chemische Waffen gegen sein eigenes Volk eingesetzt hat. Seit Jahren versichere die atlantische Presse, dass al-Assad chemische Waffen gegen sein eigenes Volk einsetzen würde: »Wie Saddam Husseins chemische Waffen«, legte Mattis hierzu dar, »ist diese Geschichte, welche die Zeitungsspalten seit fünf Jahren füllt, reine Kriegspropaganda.«  [4]  Diesbezüglich, vermerkt Jens Bernert, haben die deutschen Medien die Reihen in einer Art freiwilliger Nachrichtensperre fest geschlossen und weigern sich, über dieses sensationelle Eingeständnis überhaupt zu berichten.  [5] 

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich am 11. 4. zu Syrien geäussert und der syrischen Regierung von al-Assad erstmals eine mögliche Verantwortung für den mutmasslichen Giftgas-Einsatz zugewiesen. »Es gibt schwere Indizien, die in Richtung des syrischen Regimes zeigen. Auf der Grundlage werden dann auch die weiteren Bewertungen durchgeführt werden.« Wer will ihr diese nachgewiesen haben?  [6]  Dennoch hatte sie einer deutschen Beteiligung an einem Militärschlag in Syrien am 12. März eine klare Absage erteilt. »Deutschland wird sich an eventuellen  – es gibt ja keine Entscheidung, ich will das nochmal deutlich machen –  militärischen Aktionen nicht beteiligen.«  [7]  Schon zuvor hatte Regierungssprecher Steffen Seibert erklärt: »Auch bei diesem Giftgaseinsatz deuten die Umstände auf die Verantwortlichkeit des Assad-   Regimes hin. Das Vorgehen des Regimes sei abscheulich, menschenverachtend und es verstoße gegen elementare Regeln des humanitären Völkerrechts. Es dürfe nicht ungesühnt bleiben.«  [8]

Was ist von einem Politiker zu halten, der sich nicht entblödet, eine Anklage zu erheben, ohne den geringsten Beweis dafür in Händen zu halten…..  

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zeigte sich ebenfalls davon überzeugt,   dass in Duma Chemiewaffen eingesetzt worden waren. Anders als Trump hatte sich Macron mit einem Kommuniqué an die Nation gewendet. »Dutzende von Männern, Frauen und Kindern in Duma in der Region Ost-Ghuta seien mit Chemiewaffen massakriert worden, heißt es gleich eingangs. Eine rote Linie ist überschritten, teilt Macron mit. Ich habe deshalb den französischen Streitkräften befohlen, zu intervenieren«. Wie Michaela Wiegel in der FAZ schreibt, »hat der Präsident die Militäroperation die ganze Nacht hindurch vom Kommandosaal im Untergeschoß des Elysée-Palastes aus überwacht. Er hatte seine Landsleute darauf eingestimmt, dass er mache, was er sage. Und er hatte den tödlichen Einsatz von Chemiewaffen durch das Regime Assads wiederholt als rote Linie bezeichnet. Zuletzt bekundete Macron seine Bereitschaft zum Waffengang am 12. 4.; die internationale Gemeinschaft könne nicht hinnehmen, dass ein Diktator Giftgas einsetze, um den Widerstand in der Bevölkerung zu brechen wie in Duma. Wir haben den Beweis, dass Chemiewaffen verwendet  wurden, zumindest Chlor, betonte Macron. Der saudi-arabische Kronprinz Mohamed Bin Salman, der marokkanische König Mohammed VI. sowie der libanesische Ministerpräsident Said Hariri hatten ihm nach Gesprächen in Paris Rückendeckung zugesichert.  [9]

Nach dem Angriff erklärte dann Merkel wörtlich: »Der Militäreinsatz war erforderlich und angemessen, um die Wirksamkeit der internationalen Ächtung des Chemiewaffeneinsatzes zu wahren und das syrische Regime vor weiteren Verstößen zu warnen.« Ziel der gezielten Luftschläge sei es gewesen, die Fähigkeit des Regimes zum Chemiewaffeneinsatz zu beschneiden. Die amerikanischen, britischen und französischen Verbündeten hätten als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats in dieser Weise Verantwortung übernommen, so Merkel.  [10]  »Durch die unhinterfragte Übernahme des angeblichen Giftgasangriffs auf Duma«, vermerkt hierzu der Autor Michael Grandt, »unterstützt Merkel als willige US-Dienerin die amerikanisch-israelisch-saudische Kriegspropaganda, um in Syrien einen Krieg zwischen den Weltmächten zu entfachen.« 

Der FDP-Aussenpolitiker Alexander Graf Lambsdorf erklärte am 13. 4: »Ich finde es bedauerlich, dass die Bundeskanzlerin in ihrer Äußerung sofort jede Unterstützung ausgeschlossen hat.« »Sollten unsere Partner Unterstützung brauchen und eventuell anfordern, dann sollte das zumindest nicht von vorneherein ausgeschlossen sein.« Er fände es in der aktuellen Situation richtig, wenn Deutschland an der Seite der westlichen Partner stünde. »Wenn Frankreich, Großbritannien und Amerika der Meinung  [!!]  sind, in einer solchen Situation ein militärisches Signal senden zu müssen, dann ist das vor dem Hintergrund dieses fürchterlichen Chemiewaffenangriffs eine Entscheidung, die wir als Freie Demokraten auch nachvollziehen können.« Konkret interpretiert bedeutet das, dass er für einen Angriffskrieg ohne Beweise steht.  [11]

»Die britische Premierministerin Theresa May bezeichnete den Angriff als alternativlos. Die militärische Antwort sei ein begrenzter und gezielter Schlag. Er werde ein deutliches Signal an jeden senden, der glaube, er könne chemische Waffen straflos nutzen. Es gehe nicht darum, in einen Bürgerkrieg einzugreifen. Es gehe auch nicht um einen Regimewechsel.« Es ist erstaunlich, mit welcher Dreistigkeit uns der Syrienkrieg jeweils als Bürgerkrieg verkauft wird, obwohl er ein lange im voraus programmierter Angriffskrieg der USA ist. Und es ging von Anbeginn an ausschliesslich um einen Regimewechsel, um nichts anderes; die vom Westen vorgetragenen Forderungen Assad muss weg füllen Seiten!! Hiess es doch auch im Februar 2017, dass »die Rand Corporation, eine führende Denkfabrik, die dem Pentagon nahesteht, für eine Lösung des Konflikts vorschlägt, Syrien nach dem Vorbild Bosniens aufzuteilen.«.  [12]   

Thomas Schlawig hat auf  www.journalistenwatch.com/  daran erinnert, »dass es übrigens nicht das erste Mal ist, daß die USA versuchen, den syrischen Präsidenten zu beseitigen. Bereits im Jahr 1949 wurde mit einem von der CIA organisierten Militärputsch gegen den gewählten Präsidenten Schukri al-Kuwatli begonnen. Dieser, ein arabischer Nationalist, hatte sich dem von den USA gewünschten Bau einer Pipeline widersetzt.« 

Feststellungen der russischen Armee zufolge hat »London bei der Inszenierung des mutmaßlichen Giftgasangriffs starken Druck auf die Zivilschutzorganisation der Weißhelme ausgeübt.« Laut einer Mitteilung des russischen Aussenministers Sergej Lawrow gebe es Beweise, wonach der mutmaßliche Chemiewaffenangriff in Syrien mit Hilfe eines ausländischen Geheimdienstes inszeniert worden sei. Wir haben unwiderlegbare Beweise dafür, dass dies ein weiterer inszenierter Vorfall war, sagte er. Der Geheimdienst eines bestimmten Staates, der jetzt an vorderster Front einer antirussischen Kampagne stehe, sei in die Inszenierung verwickelt. Die syrische Hilfsorganisation Weißhelme hatte auf Twitter mitgeteilt, mehr als 40 Menschen seien nach einem Chlorgasangriff am Abend des 13. 4. getötet worden.«  [13]   Nach dem angeblichen Giftgasangriff in Duma hatten russische ABC-Abwehrspezialisten des russischen Militärs am 9. April, einen Tag nach der Attacke, die Gegend untersucht, Proben genommen und Splitter gesammelt, nach eigenen Angaben jedoch keinerlei Hinweise auf eine Anwendung chemischer Kampfstoffe ausfindig machen können, wie Viktor Posnichir, Vizechef der Operativen Verwaltung des russischen Generalstabs, am 11. 4. erklärt hat. Die Untersuchung habe keine Überreste von Nerven- und chlorhaltige Kampfstoffen zutage gefördert. Im Zuge weiterer Untersuchungen der Gegend und des Krankenhauses, das von der umstrittenen Hilfsorganisation der Weißhelme gefilmt worden war, und auf Grund von Befragungen des Personals und von Patienten seien weder Hinweise auf eine Anwendung von Kampfstoffen noch davon Betroffene selbst entdeckt worden, so Posnichir ferner. Er hat Experten der WHO dazu eingeladen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen; diese hatte zuletzt unter Verweis auf Gesundheitspartner vor Ort von über 500 Krankenhauspatienten in Duma, die angeblich Vergiftungssymptome zeigten, berichtet.  [14]  

In seinem Artikel
»
Brennpunkt Syrien - Sind Weißhelme glaubwürdig?«
führt
Hagen Grell Fakten an, die starke Zweifel an den Berichterstattungen zum gegenwärtigen Geschehen wecken: »Syriens Präsident al-Assad gilt wieder als Monster und alles basiert auf einer Propaganda-Organisation, die sich als Ersthelfer maskiert und sich Weißhelme nennt. Die Anschuldigungen gegen den demokratisch gewählten Präsidenten seitens der USA, Großbritannien, Israel und ihrer Vasallen-Staaten und Systemmedien sind so himmelschreiend, dass kein redlicher Europäer glauben würde, dass sie erfunden sind. Und doch konnte bei keiner der bisherigen Anschuldigungen gegen Assad ein Beweis der USA-GB-Israel-Koalition vorgebracht werden, der nicht auf leicht fälschbaren, aber hoch emotionalen Bildern beruhen würde. Nicht nur wurden unabhängige Untersuchungen in dieser Koalition nicht unternommen, sie weigerte sich überdies, Untersuchungen der russischen Verbündeten Syriens auch nur in Betracht zu ziehen. Und natürlich wolle man nicht den nächsten Regime-Change einleiten, wie man es schon 1953 im Iran, 2003 im Irak, 2011 in Libyen und 2014 in der Ukraine unternommen hat. Nein, natürlich nicht, sagen die Systemmedien.

-   Und warum glauben sie den Weißhelmen, einer Organisation, die in Großbritannien gegründet wurde, die offene Sympathien zu ISIS-Dschihadisten zeigt und die beim massiven Fälschen von Video-Material ertappt wurde?

-   Wieso zahlte die USA den Weißhelmen bereits üppige 23 Millionen $? Wieso finanziert Großbritannien die Weißhelmen opulent mit 32 Millionen £?

-   Wie kommt es dazu, dass es unzählige Aufnahmen von Weißhelmen auf ihren eigenen sozialen Profilen bei Facebook gibt, auf denen sie die ISIS-Flagge tragen und mit Terroristen fotografiert sind; es gibt Videos, in denen sie Allahu Akbar schreien und in Einzelfällen sogar an ISIS-Hinrichtungen, denen Soldaten der syrischen Armee zum Opfer fielen, teilnahmen.

-   Wie kann es sein, dass, wie die investigative Vor-Ort-Journalistin Vanessa Beeley berichtete, die Zentralen von al-Nusra [einem ISIS-Zweig] und den
Weißhelmen in Aleppo Tür an Tür lagen?

Nach meinem persönlichen Erachten sind die Weißhelme eine klassische, völlig erfundene Propaganda-Organisation der USA-GB-Israel-Koalition in Syrien. Sie retten nicht, sie fotografieren und filmen, kassieren Millionensummen und liefern einen nicht enden wollenden Strom von haarsträubenden Behauptungen, um der USA-GB-Israel-Koalition endlich den Kriegsgrund zu geben, nach dem sie lechzen, um Syrien endlich dem Erdboden gleich zu machen, Assad zu vernichten, Chaos zu produzieren, die Region so unter ihre Kontrolle zu bringen und letztlich vielleicht noch Rußland in einen großen Krieg zu ziehen.«  [15]

Wie einem Bericht von Jens Bernert zu entnehmen ist, »entlarvt ein manipuliertes Foto die Giftgas-Inszenierung von Duma. Der führende deutsche Syrienexperte, Prof. Dr. Günter Meyer von der Universität Mainz, machte es in einem Interview im ARD-Mittagsmagazin ganz klar deutlich, dass die »angebliche Giftgasattacke im syrischen Duma eine False-Flag-Aktion der Propaganda-Organisation Weißhelme ist.« Jetzt sind Bilder der Jaish-Al-Islam-Terroristen aufgetaucht, welche die Fälschung unfreiwillig belegen: Die offen von Saudi-Arabien finanzierte radikal-islamistische Terrorgruppe Jaish al-Islam war die letzte verbliebene Terroristengruppe in der syrischen Ghuta-Region und hielt noch einen Teil von Duma. Zusammen mit der vom Westen im Syrienkrieg platzierten Weißhelme fabrizierte sie am Wochenende 7./8. April eine Giftgas-False-Flag-Aktion, mit deren Hilfe westliche Medien und Politiker Syrien des Giftgaseinsatzes beschuldigen. Einem größeren Publikum wurde Jaish al-Islam dadurch bekannt, dass diese Islamistengruppe im Jahr 2015 Menschen als lebende Schutzschilde in Käfige sperrte, die an strategisch wichtigen Punkten aufgestellt wurden. Dass der angebliche Angriff in dem Gebiet für die syrische Regierung kurz vor dem Sieg keinerlei Sinn ergeben würde, solche Fragen stehen in den Medien gar nicht mehr zur Diskussion, würden sie doch die Propaganda stören. Und Assad, ginge es ihm um Massenmord, hätte doch vorher die nun bereits evakuierten Rebellen und die von ihnen beherrschte Zivilbevölkerung gleich mit vergasen können, statt einen Geiselaustausch vorzunehmen, um die Zivilisten gegen freies Geleit für die Terrorgruppen zu befreien. Selbst wenn man die Maßstäbe der westlichen Propaganda hinsichtlich der syrischen Regierung anlegt, sind die Anschuldigungen von Jaish al-Islam, Weißhelmen und westlichen Regierungen völlig irrsinnig.«  [16]  »Tatsächlich«, so Bernert des weiteren, »schaffen es die vom Westen als Propagandawerkzeug in den Syrienkrieg gebrachten Weißhelmeund ihre Terroristenkumpels auch nach Jahren noch immer nicht, ordentliches Propagandamaterial zu liefern. Unseren Medien ist es egal: Sie machen eh etwas daraus.«  [17]

Der kranke Irrsinn in Syrien   
Dies der Titel der nachfolgenden Darlegungen von Claudio Michele Mancini:

»Es kann einem speiübel werden, wenn Nachrichtensprecher und Kommentatoren die unerträglichen Twitter-Flatulenzen eines Donald Trump, der seine Raketen mit den Attributen schön, neu und klug beschreibt und Assad und Putin droht, dass sie kommen werden, in die Welt blasen. Mach dich bereit, Russland…. So kündigte dieser psychopathische Trump in übelster Hooliganmanier seine Reaktion auf den Giftgasangriff auf syrische Zivilisten an, und schickt den US-Flottenverband auf den Weg ins Mittelmeer. Während sich die Alliierten auf eine kriegerische Eskalation zwischen Putin, Assad und Trump vorbereiten, berichten unsere Medien über das sich anbahnende Geschehen. Bewaffnet mit Kameras, Videogerätschaften und hungrigen Objektiven übermitteln sie uns gestochen scharfe Bilder, unterstützt durch fachkundige Regieanweisungen vor Ort. Wir dürfen mitfiebern.. …. Nebenbei die Randnotiz, dass die Flugaufsichtsbehörde Eurocontrol vorsichtshalber Warnungen an alle Fluggesellschaften schickt, weil es im Luftraum über Syrien in den nächsten 72 Stunden zu Raketeneinsätzen kommen könnte. Nur gut, dass Assad rechtzeitig informiert wurde, man könnte ja sonst mutmaßen, dass man diesem Massenmörder ans Leder will. Vorsorglich war die syrische Armee und ihre Verbündeten im Land in der Nacht zum Dienstag, 10. 4., in volle Alarmbereitschaft versetzt worden; die syrischen Streitkräfte räumten am 11. 4. die Stützpunkte. Schließlich will man ja beim Syrer keinen großen Sachschaden anrichten, wenn sich Amis und Russen gegenseitig mit Raketen beharken.

Hört man bei uns einen empörten Aufschrei aus den Parteizentralen der SPD, der FDP oder der Grünen? Steht irgendeiner dieser weich gespülten Diäten-Empfänger auf und rüttelt die Gesellschaft auf, appelliert an die Vernunft oder ruft zum Widerstand gegen diesen kriegstreiberischen Irrsinn auf? Sind wir alle von guten Geistern verlassen, wenn wir sehenden Auges unserer Regierung und somit auch der Kanzlerin nicht die Leviten lesen, sondern schweigen?

Experten debattieren über Rechtsverletzungen und Verhältnismäßigkeiten, über Risiken und Vermeidungsstrategien. Hat irgendeiner dieser vernebelten Polit-Hirne begriffen, auf wessen Schultern Kriege ausgetragen werden? Mir ist völlig einerlei, welche Nation Regenten mit eingeschränktem Denkvermögen hat, und weshalb ein Volk so dämlich war, diese arme Figur zu wählen. Aber mir ist es nicht egal, wenn mir politische Psychopathen erklären wollen, dass der Einsatz von Bomben, Panzer, Raketen oder Gift geeignete Maßnahmen sind, um Frieden zu stiften. Im Augenblick jedenfalls unterscheiden sich die verantwortlichen Protagonisten der Kriegstreiber kaum vom Terroristen, der eine Diskothek in die Luft sprengt. Niemand will Krieg, hört man allenthalben, und wenn er schon nicht zu vermeiden ist, dann soll er möglichst schnell beendet werden. Nun ja, für das arme Schwein an der Front kann die Schlacht sehr schnell beendet sein. Ein für alle Mal. Nur die Regierungskaste überlebt. Welch eine Ungerechtigkeit, wenn Idioten davonkommen.

Vernichtet wird im Namen der Menschlichkeit. Kampfhandlungen werden mit Begriffen wie präzise Operation, defensiver Erstschlag, chirurgischer Eingriff oder störungsarmer Geländegewinn verharmlost. Mir stockt der Atem bei solchen Wortschöpfungen. Und im Falle Syrien? Mir scheint, da sieht man lieber dem Meuchelmord Tausender von Syrern zu, als die eigene Wirtschafts- und Politinteressen zu gefährden. Allen voran die USA.«  [18]

Kein Einsehen 
Russland ist inzwischen im UN-Sicherheitsrat mit dem Versuch gescheitert, eine Verurteilung der westlichen Raketenangriffe in Syrien zu erreichen.

Was nun Mattis Erklärung betrifft, dass es sich um eine einmalige Aktion handle und weitere Schläge nicht geplant seien, so hat sich diese, wie man vermuten konnte, in der Tat als hohles Versprechen erwiesen, denn Assad sind bereits weitere Attacken angedroht worden: »Die USA sind im Falle eines erneuten Chemiewaffenangriffs in Syrien zu weiteren Luftangriffen bereit. Sollten die Truppen von Assad nochmals Giftgas einsetzen, werde das US-Militär mit neuen Angriffen reagieren«, so die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, am 14. 4. bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats zu Syrien. »Wenn unser Präsident eine rote Linie zieht, dann verschafft unser Präsident dieser roten Linie Geltung.«

Wie der Direktor des US-Generalstabs, General Kenneth McKenzie, erklärt hat, »werde das syrische Chemiewaffenprogramm durch die Bombardements um Jahre zurückgeworfen.« Der Einsatz sei präzise und effektiv gewesen, man habe Assad eine sehr klare Botschaft geschickt, fügte der General hinzu. Auch hier die verleumderische Unterstellung, denn es ist nicht einmal überprüft, ob es sich bei den zerstörten Anlagen um solche zur Produktion resp. Lagerung von Chemiewaffen gehandelt hat. So auch die Angaben der französischen Regierung: Ihr zufolge sei das syrische Chemiewaffen-Arsenal bei den westlichen Luftangriffen zu einem grossen Teil zerstört worden.

Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian beeilte sich, am Vormittag des 14. 4. in Paris mit einem weiteren Angriff zu drohen, sollte es in Syrien erneut einen Chemiewaffenangriff geben. »Hinsichtlich chemischer Waffen gibt es eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf. Wenn sie überschritten wird, gibt es eine weitere Intervention.« Es fällt auf, dass diese rote Linie seit geraumer Zeit durch alle westlichen Warnungen geistert. Le Drian scheute sich auch nicht, hinzuzufügen, dass Frankreich über verlässliche Informationen verfüge, dass die syrische Staatsführung hinter dem mutmasslichen Chemiewaffenangriff vom 7. April auf Duma stecke. Wenn nach Abschluss aller Erhebungen erwiesen sein wird, dass die Regierung Assad mitnichten involviert war, wird es dennoch wohl kaum jemand wagen, Le Drian der böswilligen Unterstellung zu zeihen.

Einen geradezu mustergültigen Zynismus verkörpert die Aussage von Pentagon-Sprecherin Dana White; sie bekräftigte, dass die US-Regierung weiterhin nicht in den syrischen Bürgerkrieg eingreifen wolle. Washington könne aber solche schwerwiegenden Verstösse gegen das internationale Recht nicht hinnehmen, sagte sie mit Blick auf den mutmasslichen Chemiewaffenangriff in Duma.  [19]  In einem Punkt hat White allerdings  - wohl versehentlich -  recht: Washington greift effektiv nicht in einen Bürgerkrieg ein, sondern in den von der USA in voller Vorausplanung entfesselten Krieg!

Ein Bericht über die Reaktionen in der USA selbst war bislang lediglich der Basler Zeitung zu entnehmen: So heisst es dort, dass »Tucker Carlson auf Fox News fast täglich über die Kriegsvorbereitungen der US-Regierung herzog. All die Genies sagen uns jetzt, dass Assad diese Kinder getötet habe, aber wissen sie das wirklich? Natürlich nicht. Sie erfinden es bloss, sagte er. Es wäre ein Fehler, gegen Assad vorzugehen oder sein Regime gar zu stürzen, denn »dann erleben wir den Genozid an einer der letzten christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten. Auch andere erzkonservative Kommentatoren hatten vor einer Revolte der Basis nach einem Militärschlag gewarnt. Die Amerikaner hätten Trump nicht zum Präsidenten gewählt, damit er die gleiche Politik betreibe wie Jeb Bush oder Marco Rubio. Trump sei mit dem Versprechen nach Washington gekommen, keine militärischen Interventionen mehr zu befehlen. Nun hat er genau das getan. Auch Trumps Versprechen, das Establishment zu verjagen und den  Sumpf trockenzulegen, so der Autor des Berichts, Alan Cassidy aus Washington,  wird nach den jüngsten Wechseln nicht mehr eingelöst. Denn nun ist das Establishment in die Aussenpolitik zurückgekehrt. Vergleicht man Trumps ursprüngliche aussenpolitische Mannschaft mit seiner neuen, erkennt man rasch: Die Isolationisten sind gegangen. Die Falken sind gekommen. Trumps Ablehnung von Auslandeinsätzen war eine der wenigen Positionen, in denen seine Botschaft konsistent war.Die guten alten Tage sind wieder da, sagte ein Vertrauter von John Bolton, wir sind zurück.«  [20]

An die Vorverurteilung von Assad ohne Beweise dürften die meisten von uns inzwischen gewöhnt sein.

 

[1]  https://www.jungewelt.de/2016/01-26/001.php  
26. 1. 16  Mittel der Kriegführung – Von Joachim Guilliard  

[2]  http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/04/08/nato-will-usa-und-europa-ausserhalb-des-eigenen-territoriums-verteidigen/   8. 4. 16
[3]  https://deutsch.rt.com/russland/68384-russisches-aussenamt-ziel-angriffs-war-verhinderung-opcw-untersuchung/  15. 4. 18  
Ziel des Angriffs war Verhinderung der OPCW-Untersuchungskommission in Duma
[4]  http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2758 
18. 2. 18   Neue Bomben aus der EU-»Wertegemeinschaft« auf Syrien?
[5]  https://www.rubikon.news/artikel/freiwillige-selbstzensur
Freiwillige Selbstzensur -  Von Jens Bernert
[6]  http://www.handelsblatt.com/politik/international/syrien-konflikt-merkel-spricht-von-schweren-indizien-die-in-richtung-syriens-regimes-zeigen/21163412-2.html
11. 4. 18   Donald Trump kündigt via Twitter US-Raketenangriff an  
[7]  https://bazonline.ch/ausland/amerika/russland-will-usraketen-abfangen/story/13842641    12. 4. 18  

[8]  https://www.tagesschau.de/ausland/syrien-angriff-sicherheitsrat-109.html
10. 4. 18   Mutmaßlicher Giftgasangriff in Duma USA schließen Militäraktion nicht
[9]  http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/an-trumps-seite-macron-nimmt-das-heft-in-die-hand-15542153.html  
14. 4. 18  Nie wieder Appeasement  -  Von Michaela Wiegel  

[10]  https://www.br.de/nachrichten/meldungen/nachrichten-bayerischer-rundfunk100  14. 4. 18
[11]  http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/fdp-kritisiert-merkels-haltung-zu-militaerschlag-in-syrien-15539794.html   13. 4. 18
[12] 
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/02/25/usa-planen-internationale-verwaltung-in-syrien/   25. 2. 17  
US-Plan zur Teilung Syriens kann neue Fluchtbewegung auslösen
[13]  https://bazonline.ch/ausland/amerika/russland-will-usraketen- abfangen/story/13842641  13. 4. 18
[14] 
https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/68200-versohnungszentrum-in-syrien-syrische-regierung/   12. 4. 18    
[15]  https://www.journalistenwatch.com/2018/04/12/brennpunkt-syrien-sind-weisshelme-glaubwuerdig/  
12. 4. 18   Brennpunkt Syrien – Sind Weißhelme glaubwürdig? – Von Hagen Grell
[16]  https://www.rubikon.news/artikel/terrorpaten-an-der-macht 
10. 4. 18  Terrorpaten an der Macht – Von Jens Berner
[17]  https://www.rubikon.news/artikel/kriegerische-manipulation  
13. 4. 18  Kriegerische Manipulation – Von Jens Bernert
[18]  https://www.journalistenwatch.com/2018/04/12/der-kranke-irrsinn-in-syrien/  12. 4. 18  Der kranke Irrsinn in Syrien – Von Claudio Michele Mancini
[19]  https://bazonline.ch/ausland/amerika/russland-will-usraketen-abfangen/story/13842641   14. 4. 18  USA drohen Assad mit weiteren Angriffen 
[20] 
https://bazonline.ch/wetter/allgemeinelage/trump-duepiert-seine-treusten-anhaenger/story/19553338 
14. 4. 18  Nun rasten Trumps treuste Anhänger aus – Von Alan Cassidy