Syrien - Drohungen ohne Beweise umgesetzt 15.04.2018 22:42
d.a. Im Brustton der Rechtschaffenheit erfolgte die Mitteilung der USA,
dass diese in der Nacht zum 14. April Ziele in Syrien angegriffen hat. Wie nicht anders zu erwarten war, sind die Militärschläge auf Damaskus und Homs von Großbritannien und Frankreich unterstützt worden. Davon betroffen sind ein Forschungszentrum, eine als Giftgaslager bezeichnete Einrichtung und ein Kommandoposten. Trump hat die Attacke als »Vergeltungsschlag für den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Duma« bezeichnet. Konkret: Der Angriff beruht auf reinen Vermutungen und keineswegs auf erwiesenen Tatsachen.
Die
Europäer dürfen sich ab jetzt durchaus fragen, ob sie, falls die USA in der ›US-Kolonie EU‹ ihr nicht akzeptable Kriterien festzustellen glaubt, mit einem
unmittelbaren, unter dem Label ›mutmaßlich‹ durchgeführten Bombenangriff rechnen müssen.
Nun sind die
wahnwitzigen Zerstörungen seelisch schon gar nicht mehr abzufangen, dennoch scheinen
deren Auswirkungen einen automatischen Halt vor den Gehirnen der
Verantwortlichen einzulegen. Um Rechtfertigungen ist keiner der Übeltäter
verlegen: NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, »die
westlichen Attacken würden die Fähigkeiten der syrischen Führung einschränken,
die Menschen weiter mit chemischen Waffen anzugreifen.« Es ist unbeschreiblich, was an Verleumdungen ausgesprochen
werden kann, denn die Behauptung, die syrische Armee habe Giftgas gegen
»Aufständische« eingesetzt, ist durch unabhängige Untersuchungen und Recherchen
bereits 2016 unhaltbar geworden. [1]
Es ist
derselbe Stoltenberg, der im April 2016 erklärte, »dass die NATO damit fortfahren
wird, ihre Präsenz in Osteuropa gegen Rußland auszubauen.« Wie er
ferner darlegte, »ist die Eingreiftruppe der NATO nun dreimal größer als
zuvor. Wir haben eine Kette von neuen Hauptquartieren im östlichen Teil der
Allianz geschaffen. Wir haben vor kurzem mit der militärischen Ausbildung und
dem Aufbau von Kapazitäten in Georgien, Moldawien und in Jordanien begonnen.« [2] Auch dieser Verschleiss von finanziellen
Ressourcen und Material im Zug der Einkreisung Russlands wird weder den
Europäern noch der USA Nutzen bringen. Denn Putin wird sich niemals auf die
bezüglich der Inszenierung von Kriegen und Krisen von mir als hirnverbrannt
eingestufte Ebene Washingtons und seiner Verbündeten
herablassen und ihnen den gewünschten Krieg offerieren..…..
Wie es von Seiten Russlands heisst, hätten die USA, Grossbritannien
und Frankreich den mutmasslichen Giftgasanschlag auf Duma in Ost-Ghuta, das
inzwischen von der Besatzung durch radikale Islamisten - die militante Dschaisch al-Islam - befreit ist, lediglich als Vorwand für ihr
Vorgehen genutzt. Russischen Experten zufolge seien keine Spuren giftiger
Substanzen gefunden worden, die eine Bestätigung für den Anschlag lieferten. Zwar
sind Spezialisten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen [›OPCW‹] in die
Region entsandt worden, es ist jedoch »zynisch vernachlässigt
worden, auf deren Untersuchungsergebnisse zu warten.« In der Erklärung des
russischen Aussenministeriums vom 15. März heisst es sogar, dass die USA und
ihre Verbündeten Syrien angriffen, um die Arbeit der ›OPCW‹-Inspektoren zu
behindern. [3]
US-Verteidigungsminister
James Mattis sprach von einer begrenzten, einmaligen Aktion. Weitere Schläge
seien nicht geplant. Wie tröstlich !! Aber bekanntlich können Aussagen dieser
Art jederzeit ohne Folgen ins Gegenteil verkehrt werden. Die
jetzige Reaktion steht in frappantem Gegensatz zu seinen Erklärungen vom 2.
Februar, als er in einer Pressekonferenz des Pentagons zugeben musste, dass die
US-Regierung keinerlei Beweise für die angeblichen Giftgaseinsätze der
syrischen Regierung hat. Er wies darauf hin, dass niemand im Pentagon auch nur
den geringsten Beweis für die Behauptung hatte, dass Damaskus chemische Waffen
gegen sein eigenes Volk eingesetzt hat. Seit Jahren versichere die atlantische
Presse, dass al-Assad chemische Waffen gegen sein eigenes Volk einsetzen würde:
»Wie Saddam Husseins chemische Waffen«, legte Mattis hierzu dar, »ist diese
Geschichte, welche die Zeitungsspalten seit fünf Jahren füllt, reine
Kriegspropaganda.« [4] Diesbezüglich,
vermerkt Jens Bernert, haben die deutschen Medien die Reihen in einer Art
freiwilliger Nachrichtensperre fest geschlossen und weigern sich, über dieses
sensationelle Eingeständnis überhaupt zu berichten. [5]
Bundeskanzlerin
Angela Merkel hatte sich am 11. 4. zu Syrien geäussert und der syrischen
Regierung von al-Assad erstmals eine mögliche Verantwortung für den mutmasslichen
Giftgas-Einsatz zugewiesen. »Es gibt schwere Indizien, die in Richtung des
syrischen Regimes zeigen. Auf der Grundlage werden dann auch die weiteren
Bewertungen durchgeführt werden.« Wer will ihr diese nachgewiesen
haben? [6] Dennoch hatte sie einer deutschen Beteiligung
an einem Militärschlag in Syrien am 12. März eine klare Absage erteilt. »Deutschland
wird sich an eventuellen – es gibt ja
keine Entscheidung, ich will das nochmal deutlich machen – militärischen Aktionen nicht beteiligen.« [7] Schon
zuvor hatte Regierungssprecher Steffen Seibert
erklärt: »Auch bei diesem Giftgaseinsatz deuten die
Umstände auf die Verantwortlichkeit des Assad-
Regimes hin. Das Vorgehen des Regimes sei abscheulich,
menschenverachtend und es verstoße gegen elementare Regeln des humanitären
Völkerrechts. Es dürfe nicht ungesühnt bleiben.« [8] Was ist von einem Politiker zu halten, der sich nicht entblödet,
eine Anklage zu erheben, ohne den geringsten Beweis dafür in Händen zu
halten…..
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zeigte sich ebenfalls
davon überzeugt, dass in Duma
Chemiewaffen eingesetzt worden waren. Anders als Trump hatte sich Macron mit einem Kommuniqué an die Nation gewendet. »Dutzende von Männern, Frauen und Kindern in Duma in der Region
Ost-Ghuta seien ›mit Chemiewaffen
massakriert‹ worden, heißt es
gleich eingangs. ›Eine rote Linie ist
überschritten‹, teilt Macron mit. ›Ich habe deshalb den französischen
Streitkräften befohlen, zu intervenieren«. Wie Michaela Wiegel
in der ›FAZ‹ schreibt, »hat der Präsident die Militäroperation die ganze Nacht hindurch
vom Kommandosaal im Untergeschoß des Elysée-Palastes aus überwacht. Er
hatte seine Landsleute darauf eingestimmt, dass er mache, was er sage. Und er
hatte den tödlichen Einsatz von Chemiewaffen durch das Regime Assads wiederholt
als ›rote
Linie‹ bezeichnet. Zuletzt bekundete Macron seine Bereitschaft zum Waffengang am
12. 4.; die internationale Gemeinschaft könne nicht hinnehmen, dass ein
Diktator Giftgas einsetze, um den Widerstand in der Bevölkerung zu brechen wie
in Duma. ›Wir haben den Beweis, dass Chemiewaffen verwendet wurden, zumindest Chlor‹, betonte
Macron. Der saudi-arabische Kronprinz Mohamed Bin Salman, der marokkanische
König Mohammed VI. sowie der libanesische Ministerpräsident Said Hariri hatten
ihm nach Gesprächen in Paris Rückendeckung zugesichert. [9]
Nach dem
Angriff erklärte dann Merkel wörtlich: »Der Militäreinsatz war
erforderlich und angemessen, um die Wirksamkeit der internationalen Ächtung des
Chemiewaffeneinsatzes zu wahren und das syrische Regime vor weiteren Verstößen
zu warnen.« Ziel
der gezielten Luftschläge sei es gewesen, die Fähigkeit des Regimes zum
Chemiewaffeneinsatz zu beschneiden. Die amerikanischen, britischen und
französischen Verbündeten hätten als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats
in dieser Weise Verantwortung übernommen, so Merkel. [10] »Durch
die unhinterfragte Übernahme des angeblichen Giftgasangriffs auf Duma«,
vermerkt hierzu der Autor Michael Grandt, »unterstützt Merkel als ›willige US-Dienerin‹ die amerikanisch-israelisch-saudische
Kriegspropaganda, um in Syrien einen Krieg zwischen den Weltmächten zu
entfachen.«
Der
FDP-Aussenpolitiker Alexander Graf Lambsdorf erklärte am 13. 4: »Ich
finde es bedauerlich, dass die Bundeskanzlerin in ihrer Äußerung sofort jede
Unterstützung ausgeschlossen hat.« »Sollten unsere Partner
Unterstützung brauchen und eventuell anfordern, dann sollte das zumindest nicht
von vorneherein ausgeschlossen sein.« Er fände es in der aktuellen
Situation richtig, wenn Deutschland an der Seite der westlichen Partner stünde.
»Wenn
Frankreich, Großbritannien und Amerika der Meinung [!!] sind, in einer solchen Situation ein
militärisches Signal senden zu müssen, dann ist das vor dem Hintergrund dieses
fürchterlichen Chemiewaffenangriffs eine Entscheidung, die wir als Freie
Demokraten auch nachvollziehen können.« Konkret interpretiert bedeutet
das, dass er für einen Angriffskrieg ohne Beweise steht. [11]
»Die britische Premierministerin Theresa May bezeichnete
den ›Angriff als alternativlos.‹ Die militärische Antwort sei ein ›begrenzter und gezielter Schlag‹. Er werde ein deutliches Signal an
jeden senden, der glaube, er könne chemische Waffen straflos nutzen. Es gehe
nicht darum, in einen Bürgerkrieg einzugreifen. Es gehe auch nicht um einen
Regimewechsel.« Es ist erstaunlich, mit welcher Dreistigkeit uns der
Syrienkrieg jeweils als Bürgerkrieg verkauft wird, obwohl er ein lange im
voraus programmierter Angriffskrieg der USA ist. Und es ging von Anbeginn an ausschliesslich um einen Regimewechsel,
um nichts anderes; die vom Westen vorgetragenen Forderungen ›Assad muss weg‹ füllen Seiten!! Hiess es doch auch im Februar 2017, dass »die Rand
Corporation, eine führende Denkfabrik, die dem Pentagon nahesteht, für eine
Lösung des Konflikts vorschlägt, Syrien nach dem Vorbild Bosniens aufzuteilen.«. [12]
Thomas Schlawig hat auf www.journalistenwatch.com/
daran erinnert, »dass es
übrigens nicht das erste Mal ist, daß die USA versuchen, den syrischen
Präsidenten zu beseitigen. Bereits im Jahr 1949 wurde mit einem von der CIA
organisierten Militärputsch gegen den gewählten Präsidenten Schukri al-Kuwatli
begonnen. Dieser, ein arabischer Nationalist, hatte sich dem von den USA gewünschten
Bau einer Pipeline widersetzt.«
Feststellungen der russischen Armee zufolge hat »London bei der Inszenierung des mutmaßlichen
Giftgasangriffs ›starken Druck‹ auf die Zivilschutzorganisation der ›Weißhelme‹ ausgeübt.« Laut einer
Mitteilung des russischen Aussenministers Sergej Lawrow gebe es Beweise, wonach
der mutmaßliche Chemiewaffenangriff in Syrien mit Hilfe eines
ausländischen Geheimdienstes inszeniert worden sei. ›Wir haben unwiderlegbare Beweise dafür,
dass dies ein weiterer inszenierter Vorfall war‹, sagte er. Der Geheimdienst eines ›bestimmten
Staates, der jetzt an vorderster Front einer antirussischen Kampagne‹ stehe, sei
in die Inszenierung verwickelt. Die syrische Hilfsorganisation ›Weißhelme‹ hatte auf Twitter mitgeteilt, mehr
als 40 Menschen seien nach einem ›Chlorgasangriff‹ am Abend des 13. 4. getötet worden.« [13] Nach dem angeblichen Giftgasangriff in Duma
hatten russische ABC-Abwehrspezialisten des russischen Militärs am 9. April,
einen Tag nach der Attacke, die Gegend untersucht, Proben genommen und Splitter
gesammelt, nach eigenen Angaben jedoch keinerlei Hinweise auf eine Anwendung
chemischer Kampfstoffe ausfindig machen können, wie Viktor Posnichir, Vizechef
der Operativen Verwaltung des russischen Generalstabs, am 11. 4. erklärt hat. Die
Untersuchung habe ›keine Überreste von
Nerven- und chlorhaltige Kampfstoffen‹ zutage gefördert. Im
Zuge weiterer Untersuchungen der Gegend und des Krankenhauses, das von der umstrittenen
Hilfsorganisation der ›Weißhelme‹ gefilmt worden war, und auf Grund von Befragungen des Personals
und von Patienten seien ›weder Hinweise auf
eine Anwendung von Kampfstoffen noch davon Betroffene selbst‹ entdeckt worden, so Posnichir ferner. Er hat Experten der WHO dazu
eingeladen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen; diese hatte zuletzt unter
Verweis auf ›Gesundheitspartner vor
Ort‹ von über 500 Krankenhauspatienten in Duma, die angeblich
Vergiftungssymptome zeigten, berichtet.
[14]
In seinem Artikel »Brennpunkt Syrien - Sind ›Weißhelme‹ glaubwürdig?« führt Hagen Grell Fakten an, die starke Zweifel an den
Berichterstattungen zum gegenwärtigen Geschehen wecken: »Syriens Präsident al-Assad gilt wieder als Monster und alles
basiert auf einer Propaganda-Organisation, die sich als ›Ersthelfer‹ maskiert und sich ›Weißhelme nennt. Die Anschuldigungen gegen den demokratisch gewählten
Präsidenten seitens der USA, Großbritannien, Israel und ihrer Vasallen-Staaten
und Systemmedien sind so himmelschreiend, dass kein redlicher Europäer glauben
würde, dass sie erfunden sind. Und doch konnte bei keiner der bisherigen
Anschuldigungen gegen Assad ein Beweis der USA-GB-Israel-Koalition vorgebracht
werden, der nicht auf leicht fälschbaren, aber hoch emotionalen Bildern beruhen
würde. Nicht nur wurden unabhängige Untersuchungen in dieser Koalition nicht unternommen, sie
weigerte sich überdies, Untersuchungen der russischen Verbündeten Syriens auch
nur in Betracht zu ziehen. Und natürlich wolle man nicht den nächsten ›Regime-Change‹ einleiten, wie man es schon 1953 im Iran, 2003 im Irak,
2011 in Libyen und 2014 in der Ukraine unternommen hat. Nein, natürlich nicht,
sagen die Systemmedien.
- Und warum glauben sie
den ›Weißhelmen‹, einer Organisation,
die in Großbritannien gegründet wurde, die offene Sympathien zu
ISIS-Dschihadisten zeigt und die beim massiven Fälschen von Video-Material
ertappt wurde?
- Wieso zahlte die USA den
›Weißhelmen‹ bereits üppige 23
Millionen $? Wieso finanziert Großbritannien die ›Weißhelmen‹ opulent mit 32 Millionen £?
- Wie kommt es dazu, dass
es unzählige Aufnahmen von ›Weißhelmen‹ auf ihren eigenen sozialen Profilen bei Facebook gibt, auf denen sie
die ISIS-Flagge tragen und mit Terroristen fotografiert sind; es gibt Videos,
in denen sie Allahu Akbar schreien und in Einzelfällen sogar an
ISIS-Hinrichtungen, denen Soldaten der syrischen Armee zum Opfer fielen, teilnahmen.
- Wie kann es sein, dass, wie die
investigative Vor-Ort-Journalistin Vanessa Beeley berichtete, die Zentralen von
al-Nusra [einem ISIS-Zweig] und den ›Weißhelmen‹ in Aleppo Tür an Tür lagen?
Nach meinem persönlichen Erachten sind die ›Weißhelme‹ eine klassische,
völlig erfundene Propaganda-Organisation der USA-GB-Israel-Koalition in Syrien.
Sie retten nicht, sie fotografieren und filmen, kassieren Millionensummen und
liefern einen nicht enden wollenden Strom von haarsträubenden Behauptungen, um
der USA-GB-Israel-Koalition endlich den Kriegsgrund zu geben, nach dem sie
lechzen, um Syrien endlich dem Erdboden gleich zu machen, Assad zu vernichten,
Chaos zu produzieren, die Region so unter ihre Kontrolle zu bringen und
letztlich vielleicht noch Rußland in einen großen Krieg zu ziehen.« [15]
Wie einem Bericht von Jens Bernert zu entnehmen ist, »entlarvt ein manipuliertes Foto die Giftgas-Inszenierung von Duma.
Der führende deutsche Syrienexperte, Prof. Dr. Günter Meyer von der Universität
Mainz, machte es in einem Interview im ARD-Mittagsmagazin ganz klar deutlich,
dass die »angebliche Giftgasattacke im syrischen Duma eine False-Flag-Aktion
der Propaganda-Organisation ›Weißhelme‹ ist.« Jetzt sind Bilder der ›Jaish-Al-Islam‹-Terroristen
aufgetaucht, welche die Fälschung unfreiwillig belegen: Die offen von
Saudi-Arabien finanzierte radikal-islamistische Terrorgruppe ›Jaish al-Islam‹ war die letzte
verbliebene Terroristengruppe in der syrischen Ghuta-Region und hielt noch
einen Teil von Duma. Zusammen mit der vom Westen im Syrienkrieg platzierten ›Weißhelme‹ fabrizierte sie am
Wochenende 7./8. April eine Giftgas-False-Flag-Aktion, mit deren Hilfe
westliche Medien und Politiker Syrien des Giftgaseinsatzes beschuldigen. Einem
größeren Publikum wurde ›Jaish al-Islam‹ dadurch bekannt, dass diese Islamistengruppe im Jahr 2015
Menschen als lebende Schutzschilde in Käfige sperrte, die an strategisch
wichtigen Punkten aufgestellt wurden. Dass der angebliche
Angriff in dem Gebiet für die syrische Regierung kurz vor dem Sieg keinerlei
Sinn ergeben würde, solche Fragen stehen in den Medien gar nicht mehr zur
Diskussion, würden sie doch die Propaganda stören. Und Assad, ginge es ihm um
Massenmord, hätte doch vorher die nun bereits evakuierten ›Rebellen‹ und die von ihnen
beherrschte Zivilbevölkerung gleich mit vergasen können, statt einen
Geiselaustausch vorzunehmen, um die Zivilisten gegen freies Geleit für die
Terrorgruppen zu befreien. Selbst wenn man die Maßstäbe der westlichen
Propaganda hinsichtlich der syrischen Regierung anlegt, sind die
Anschuldigungen von ›Jaish al-Islam‹, ›Weißhelmen‹ und westlichen Regierungen völlig irrsinnig.« [16] »Tatsächlich«, so Bernert des weiteren, »schaffen es die vom Westen als Propagandawerkzeug in den
Syrienkrieg gebrachten ›Weißhelme‹ und ihre Terroristenkumpels auch nach Jahren noch immer nicht,
ordentliches Propagandamaterial zu liefern. Unseren Medien ist es egal: Sie
machen eh etwas daraus.«
[17]
›Der kranke Irrsinn in
Syrien‹ Dies der Titel der nachfolgenden Darlegungen von Claudio Michele
Mancini:
»Es kann einem speiübel werden, wenn
Nachrichtensprecher und Kommentatoren die unerträglichen Twitter-Flatulenzen
eines Donald Trump, der seine Raketen mit den Attributen schön, neu und klug
beschreibt und Assad und Putin droht, dass sie kommen werden, in die Welt
blasen. ›Mach dich bereit, Russland…‹. So kündigte dieser psychopathische Trump in übelster
Hooliganmanier seine Reaktion auf den Giftgasangriff auf syrische Zivilisten
an, und schickt den US-Flottenverband auf den Weg ins Mittelmeer. Während sich
die Alliierten auf eine kriegerische Eskalation zwischen Putin, Assad und Trump
vorbereiten, berichten unsere Medien über das sich anbahnende Geschehen.
Bewaffnet mit Kameras, Videogerätschaften und hungrigen Objektiven übermitteln
sie uns gestochen scharfe Bilder, unterstützt durch fachkundige Regieanweisungen
vor Ort. Wir dürfen mitfiebern.. …. Nebenbei die Randnotiz, dass die
Flugaufsichtsbehörde Eurocontrol vorsichtshalber Warnungen an alle
Fluggesellschaften schickt, weil es im Luftraum über Syrien in den nächsten 72
Stunden zu Raketeneinsätzen kommen könnte. Nur gut, dass Assad rechtzeitig
informiert wurde, man könnte ja sonst mutmaßen, dass man diesem Massenmörder
ans Leder will. Vorsorglich war die syrische Armee und ihre Verbündeten im Land
in der Nacht zum Dienstag, 10. 4., in volle Alarmbereitschaft versetzt worden;
die syrischen Streitkräfte räumten am 11. 4. die Stützpunkte. Schließlich will
man ja beim Syrer keinen großen Sachschaden anrichten, wenn sich Amis und
Russen gegenseitig mit Raketen beharken.
Hört man bei uns einen empörten Aufschrei aus den Parteizentralen
der SPD, der FDP oder der Grünen? Steht irgendeiner dieser weich gespülten
Diäten-Empfänger auf und rüttelt die Gesellschaft auf, appelliert an die
Vernunft oder ruft zum Widerstand gegen diesen kriegstreiberischen Irrsinn auf?
Sind wir alle von guten Geistern verlassen, wenn wir sehenden Auges unserer
Regierung und somit auch der Kanzlerin nicht die Leviten lesen, sondern
schweigen?
Experten debattieren über Rechtsverletzungen und
Verhältnismäßigkeiten, über Risiken und Vermeidungsstrategien. Hat irgendeiner
dieser vernebelten Polit-Hirne begriffen, auf wessen Schultern Kriege
ausgetragen werden? Mir ist völlig einerlei, welche Nation Regenten mit
eingeschränktem Denkvermögen hat, und weshalb ein Volk so dämlich war, diese
arme Figur zu wählen. Aber mir ist es nicht egal, wenn mir politische Psychopathen erklären
wollen, dass der Einsatz von Bomben, Panzer, Raketen oder Gift geeignete
Maßnahmen sind, um Frieden zu stiften. Im Augenblick jedenfalls unterscheiden
sich die verantwortlichen Protagonisten der Kriegstreiber kaum vom Terroristen,
der eine Diskothek in die Luft sprengt. Niemand will Krieg, hört man
allenthalben, und wenn er schon nicht zu vermeiden ist, dann soll er möglichst
schnell beendet werden. Nun ja, für das arme Schwein an der Front kann die
Schlacht sehr schnell beendet sein. Ein für alle Mal. Nur die Regierungskaste
überlebt. Welch eine Ungerechtigkeit, wenn Idioten davonkommen.
Vernichtet wird im Namen der Menschlichkeit. Kampfhandlungen
werden mit Begriffen wie präzise Operation, defensiver Erstschlag,
chirurgischer Eingriff oder störungsarmer Geländegewinn verharmlost. Mir stockt
der Atem bei solchen Wortschöpfungen. Und im Falle Syrien? Mir scheint, da
sieht man lieber dem Meuchelmord Tausender von Syrern zu, als die eigene
Wirtschafts- und Politinteressen zu gefährden. Allen voran die USA.« [18]
Kein Einsehen Russland ist inzwischen im UN-Sicherheitsrat mit dem Versuch
gescheitert, eine Verurteilung der westlichen Raketenangriffe in Syrien zu
erreichen.
Was nun Mattis Erklärung betrifft, dass es sich um eine einmalige
Aktion handle und weitere Schläge nicht geplant seien, so hat sich diese, wie
man vermuten konnte, in der Tat als hohles Versprechen erwiesen, denn Assad
sind bereits weitere Attacken angedroht worden: »Die USA sind im Falle
eines erneuten Chemiewaffenangriffs in Syrien zu weiteren Luftangriffen bereit.
Sollten die Truppen von Assad nochmals Giftgas einsetzen, werde das US-Militär
mit neuen Angriffen reagieren«, so die US-Botschafterin bei den Vereinten
Nationen, Nikki Haley, am 14. 4. bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats
zu Syrien. »Wenn unser Präsident eine rote Linie zieht, dann verschafft unser
Präsident dieser roten Linie Geltung.«
Wie der Direktor des US-Generalstabs, General Kenneth McKenzie,
erklärt hat, »werde das syrische Chemiewaffenprogramm durch
die Bombardements um Jahre zurückgeworfen.« Der Einsatz sei ›präzise‹ und ›effektiv‹ gewesen, man habe
Assad eine sehr klare Botschaft geschickt, fügte der General hinzu. Auch hier
die verleumderische Unterstellung, denn es ist nicht einmal überprüft, ob es
sich bei den zerstörten Anlagen um solche zur Produktion resp. Lagerung von
Chemiewaffen gehandelt hat. So auch die Angaben der französischen Regierung:
Ihr zufolge sei das syrische Chemiewaffen-Arsenal bei den westlichen
Luftangriffen ›zu einem grossen Teil‹ zerstört worden.
Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian beeilte sich, am
Vormittag des 14. 4. in Paris mit einem weiteren Angriff zu drohen, sollte es
in Syrien erneut einen Chemiewaffenangriff geben. »Hinsichtlich chemischer
Waffen gibt es eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf. Wenn sie
überschritten wird, gibt es eine weitere Intervention.« Es fällt auf, dass diese rote Linie seit geraumer Zeit durch
alle westlichen Warnungen geistert. Le Drian scheute sich auch nicht, hinzuzufügen,
dass Frankreich über ›verlässliche
Informationen‹ verfüge, dass die
syrische Staatsführung hinter dem mutmasslichen Chemiewaffenangriff vom 7.
April auf Duma stecke. Wenn nach Abschluss aller Erhebungen erwiesen sein wird,
dass die Regierung Assad mitnichten involviert war, wird es dennoch wohl kaum
jemand wagen, Le Drian der böswilligen Unterstellung zu zeihen.
Einen geradezu mustergültigen Zynismus verkörpert die Aussage von Pentagon-Sprecherin
Dana White; sie bekräftigte, dass die US-Regierung weiterhin nicht in den
syrischen Bürgerkrieg eingreifen wolle. Washington könne aber solche
schwerwiegenden Verstösse gegen das internationale Recht nicht hinnehmen, sagte
sie mit Blick auf den mutmasslichen Chemiewaffenangriff in Duma. [19] In
einem Punkt hat White allerdings - wohl
versehentlich - recht: Washington greift
effektiv nicht in einen Bürgerkrieg ein, sondern in den von der USA in voller
Vorausplanung entfesselten Krieg!
Ein Bericht über die Reaktionen in der USA selbst war bislang
lediglich der ›Basler Zeitung‹ zu entnehmen: So heisst es dort, dass »Tucker Carlson auf Fox News fast täglich über die
Kriegsvorbereitungen der US-Regierung herzog. ›All die Genies sagen
uns jetzt, dass Assad diese Kinder getötet habe, aber wissen sie das wirklich?
Natürlich nicht. Sie erfinden es bloss‹, sagte er. Es wäre
ein Fehler, gegen Assad vorzugehen oder sein Regime gar zu stürzen, denn »dann erleben wir den Genozid an einer der letzten christlichen
Gemeinschaften im Nahen Osten‹. Auch andere
erzkonservative Kommentatoren hatten vor einer Revolte der Basis nach einem
Militärschlag gewarnt. Die Amerikaner hätten Trump nicht zum Präsidenten
gewählt, damit er die gleiche Politik betreibe wie Jeb Bush oder Marco Rubio. Trump
sei mit dem Versprechen nach Washington gekommen, keine militärischen
Interventionen mehr zu befehlen. Nun hat er genau das getan. ›Auch Trumps Versprechen, das Establishment zu verjagen und den Sumpf trockenzulegen‹, so der Autor des Berichts, Alan Cassidy aus Washington, ›wird nach den jüngsten
Wechseln nicht mehr eingelöst. Denn nun ist das Establishment in die
Aussenpolitik zurückgekehrt. Vergleicht man Trumps ursprüngliche
aussenpolitische Mannschaft mit seiner neuen, erkennt man rasch: Die
Isolationisten sind gegangen. Die Falken sind gekommen. Trumps Ablehnung von
Auslandeinsätzen war eine der wenigen Positionen, in denen seine Botschaft
konsistent war. ›Die guten alten Tage
sind wieder da‹, sagte ein Vertrauter
von John Bolton, ›wir sind zurück‹.«
[20]
An die Vorverurteilung von Assad ohne Beweise dürften die meisten von
uns inzwischen gewöhnt sein.
[1]
https://www.jungewelt.de/2016/01-26/001.php
26. 1. 16 Mittel der Kriegführung – Von Joachim
Guilliard [2] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/04/08/nato-will-usa-und-europa-ausserhalb-des-eigenen-territoriums-verteidigen/ 8. 4. 16
[3] https://deutsch.rt.com/russland/68384-russisches-aussenamt-ziel-angriffs-war-verhinderung-opcw-untersuchung/ 15. 4. 18 Ziel des Angriffs war Verhinderung der
OPCW-Untersuchungskommission in Duma
[4] http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2758
18. 2. 18 Neue Bomben
aus der EU-»Wertegemeinschaft« auf Syrien?
[5] https://www.rubikon.news/artikel/freiwillige-selbstzensur Freiwillige Selbstzensur -
Von Jens Bernert
[6] http://www.handelsblatt.com/politik/international/syrien-konflikt-merkel-spricht-von-schweren-indizien-die-in-richtung-syriens-regimes-zeigen/21163412-2.html
11. 4. 18 Donald Trump kündigt via Twitter
US-Raketenangriff an [7] https://bazonline.ch/ausland/amerika/russland-will-usraketen-abfangen/story/13842641 12. 4. 18 [8] https://www.tagesschau.de/ausland/syrien-angriff-sicherheitsrat-109.html 10. 4. 18 Mutmaßlicher Giftgasangriff in Duma USA
schließen Militäraktion nicht
[9] http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/an-trumps-seite-macron-nimmt-das-heft-in-die-hand-15542153.html 14. 4. 18 Nie wieder Appeasement
- Von Michaela Wiegel [10] https://www.br.de/nachrichten/meldungen/nachrichten-bayerischer-rundfunk100 14. 4. 18
[11] http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/fdp-kritisiert-merkels-haltung-zu-militaerschlag-in-syrien-15539794.html 13. 4. 18
[12] https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/02/25/usa-planen-internationale-verwaltung-in-syrien/ 25. 2. 17 US-Plan zur Teilung Syriens kann neue
Fluchtbewegung auslösen
[13] https://bazonline.ch/ausland/amerika/russland-will-usraketen-
abfangen/story/13842641 13. 4. 18
[14] https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/68200-versohnungszentrum-in-syrien-syrische-regierung/ 12. 4. 18
[15] https://www.journalistenwatch.com/2018/04/12/brennpunkt-syrien-sind-weisshelme-glaubwuerdig/ 12. 4. 18 Brennpunkt
Syrien – Sind Weißhelme glaubwürdig? – Von Hagen Grell
[16] https://www.rubikon.news/artikel/terrorpaten-an-der-macht 10. 4. 18 Terrorpaten an
der Macht – Von Jens Berner
[17] https://www.rubikon.news/artikel/kriegerische-manipulation 13. 4. 18 Kriegerische
Manipulation – Von Jens Bernert
[18] https://www.journalistenwatch.com/2018/04/12/der-kranke-irrsinn-in-syrien/ 12. 4. 18
Der kranke Irrsinn in Syrien – Von Claudio Michele Mancini
[19] https://bazonline.ch/ausland/amerika/russland-will-usraketen-abfangen/story/13842641 14. 4. 18
USA drohen Assad mit weiteren Angriffen [20]
https://bazonline.ch/wetter/allgemeinelage/trump-duepiert-seine-treusten-anhaenger/story/19553338 14. 4. 18 Nun rasten Trumps treuste Anhänger aus – Von Alan Cassidy
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