Und Malaysia? Von Doris Auerbach

Der Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase hat nach UNO-Angaben in den vergangenen Jahren nirgendwo so stark zugenommen wie in Malaysia, wo er weltweit am höchsten ist. Laut UNO sind die CO2 -Emissionen dieses Landes zwischen 1990 und 2004 um 221 % gestiegen. Im Anschluss an die Konferenz in Bali hiess es jedoch lediglich, Malaysia müsse über eine neue Klimapolitik nachdenken; es war nicht ersichtlich, dass damit konkrete Auflagen verbunden gewesen wären, wie sie vor allem für die europäischen Staaten geplant sind.

China hat einer niederländischen Untersuchung zufolge im Jahr 2006 erstmals mehr klimaschädliches Kohlendioxid produziert als die USA, die mit als weltgrösster Luftverschmutzer gilt. Chinas CO2-Ausstoss habe den der USA um 8 % übertroffen. Laut der Umweltforschungsagentur MNP der niederländischen Regierung seien dies jedoch vorläufige Schätzungen. Dass die Abholzung von Wäldern, die bislang nahezu schrankenlos betrieben werden konnte, für etwa 20 % der weltweiten Treibhausgase verantwortlich gemacht wird, ist hinlänglich bekannt. Im März 2007 hiess es, dass jährlich ca. 13 Millionen Hektar Wald verschwinden. Zwischen 1995 und 2000 seien 3 % der Waldfläche der Erde verschwunden; Afrika verlor laut FAO zwischen 1990 bis 2005 mehr als 9 % seines Baumbestands. Im Mai 2007 erklärten Umweltschützer, dass befürchtet werde, dass der Tropenwald in Indonesien bei der momentanen Abholzungsrate in den kommenden 15 Jahren vollständig verschwunden sein könnte. Dort befinden sich 10 % des verbleibenden Regenwalds. Es geht um die Wälder dieser Erde, die Kohlendioxid binden und damit einen Beitrag zur Verminderung des Treibhauseffektes leisten.
 
Insgesamt ist die Frage der Klimaerwärmung stark umstritten. Dr. William Gray, einer der führenden Meteorologen der Welt, vertritt beispielsweise die Auffassung, dass diejenigen, die behaupten, CO2 wäre ein Klimakiller »… nicht verstehen, wie die Atmosphäre funktioniert.« Gray war Professor für Atmosphärenwissenschaft an der Colorado State University; er ist Leiter des Tropical Meteorology Project des Department of Atmospheric Sciences dieser Universität und ist für seine Vorhersagen bezüglich der saisonalen tropischen Wirbelstürme  über dem Atlantik bekannt. In Bezug auf die Klimaerwärmung wird Gray als umstrittene Persönlichkeit gesehen, da er kein Anhänger der Theorie der anthropogenen Ursachen, also der vom Menschen hervorgerufenen Klimaerwärmung ist und dieser somit skeptisch gegenübersteht. Seiner Meinung nach wird letztere Theorie einerseits von Wissenschaftlern gestützt, die fürchten, andernfalls die Zuschüsse für ihr Forschungsgebiet zu verlieren, andererseits von Regierungsspitzen und Umweltschützern, die, so Gray wörtlich, »die Weltregierung anstreben«. Es ist eher selten, dass Forscher das Thema Weltregierung aufgreifen, was jedoch in jedem Fall begrüssenswert ist, allein schon deswegen, weil kaum ein Parlamentarier gewillt ist, zu diesem uns bedrängenden Ziel Stellung zu nehmen. Es scheint, als ob die Angst der Weltbevölkerung vor dem Klimawandel für die »Elite«, deren Vertreter sich u.a. bei den Bilderbergern und am WEF in Davos einfinden, genauso wichtig ist wie die täglich geschürte Angst vor dem Terror, um die Neue Weltordnung aufbauen zu können.    
 
Zu den Wissenschaftlern, die nicht die Sicht der Regierungen resp. der UNO vertreten, gehören der Meteorologe Prof. Hans von Storch von der Universität Hamburg, der Atmosphärenforscher Prof. John Christy von der Universität Alabama, der Paläoklimatologe Prof. Augusto Mangini von der Universität Heidelberg und der Evolutionsbiologe Prof. Josef Reichholf von der Technischen Universität München. So sagt Mangini: »Wir verfügen über Daten, die zeigen, dass es während der letzten zehntausend Jahre Perioden gab, die ähnlich warm oder sogar noch wärmer waren als heute. Tatsache ist, dass es während der letzten zehntausend Jahre erhebliche globale und vor allem genauso schnelle Klimawechsel gegeben hat, die die Menschen sehr stark beeinflussten«; Christy erklärt: »Unsere neueste Studie zeigt, dass sich die Temperatur in der Atmosphäre erhöht. Aber nicht dramatisch. Wir nehmen zwar an, dass Treibhausgase einen gewissen Einfluss auf die globale Temperatur haben. Aber wir können keine besorgniserregende Veränderung erkennen.« Alabama hatte 2007 den kältesten und regenreichsten April aller Zeiten zu verzeichnen; Mitte Januar hatten unerwartet heftige Schneefälle im Tessin ein Verkehrschaos ausgelöst; die Polarinsel Grönland erlebt den kältesten Winter seit vielen Jahren, wie auch Afghanistan zur Zeit einen der härtesten Winter seit vielen Jahren erleidet, der bislang mehr als 320 Menschen das Leben gekostet hat und fast 10 000 Tiere verenden liess. Stundenlanger Schneefall und Sturm haben am 29. und 30. 1. 07 erhebliche Verkehrsprobleme in Griechenland verursacht. In China hielt der seit Jahren kälteste und schneereichste Winter die Chinesen Ende Januar in eisigem Griff, so dass Millionen von Menschen landesweit ohne Heizung und fliessendes Wasser waren. Dennoch bleibt die Erwärmung das Kriterium. Im Prinzip lässt sich natürlich auch eine falsche Hypothese dazu benutzen, um von der Bevölkerung noch mehr Steuern zu erpressen, was die Verarmung grosser Teile finanziell weniger gut gestellter Klassen beschleunigen wird.
 
Wie Strategic Alert, Jahrgang 21/ Nr. 10 vom 8. März 2007 schrieb, hat sich auch das dänische Raumfahrtzentrum gegen den Schwindel der Klimaerwärmung ausgesprochen. Dieses verbreitete am 27.2.07 eine Presseerklärung über die Forschungsarbeiten von Henrik Svensmark und seiner Gruppe, die gegen die These Front machen, CO2-Emissionen seien die Hauptursache des Klimawandels. Svensmark und Eigil Friis-Christensen, der Direktor des dänischen Raumfahrtzentrums, wollen die Lügen der Ökobewegung nicht länger hinnehmen. In der Presseerklärung heisst es: »Bemerkenswerte Forschungsergebnisse über kosmische Strahlen und Klima am dänischen Raumfahrtzentrum werden in diesem Monat in einer Übersicht für die Königlich-Astronomische Gesellschaft in London dargelegt. Der Leiter der solaren Klimaforschung am dänischen Raumfahrtzentrum, Henrik Svensmark, hat die von ihm und seinen Kollegen in einem Dutzend wissenschaftlicher Aufsätze berichteten Erkenntnisse zusammengefasst, um zu zeigen, wie das Klima von atomaren Teilchen bestimmt wird, die von explodierenden Sternen stammen. Diese kosmischen Strahlen fördern die gewöhnliche Wolkenbildung. Intensive kosmische Strahlung und Bewölkung kühlen die Erde ab, wohingegen es zu milderen Klimaperioden kommt, wenn kosmische Strahlung und Wolkenbedeckung abnehmen. Die Übersichtsarbeit mit dem Titel Kosmoklimatologie: Eine neue Theorie entsteht war für die Februar-März Ausgabe von Astronomy & Geophysics 2007 vorgesehen.« Nachdem im britischen Fernsehen »The Great Global Warming Swindle« gelaufen war, brach auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Schweigemauer. So schrieb Christian Bartsch beispielsweise in der FAZ vom 27. März 07, dass es in der Erdgeschichte schon immer Klimaveränderungen gegeben habe, die freilich nie eine Korrelation zum historischen CO2-Gehalt der Luft aufwiesen. Er führte eine Vielzahl historischer Beispiele an und widerlegte - darauf aufbauend - Stück für Stück Argumente der Ökologisten.
 
Laut dem renommierten US-Klimaforscher Richard S. Lindzen, der, wie Gray, nur wenig zitiert wird, weil er die gängige Theorie von der CO2-induzierten Klimakatastrophe nicht bestätigen mag und deshalb als politisch nicht mehr korrekt gilt, dürfte Al Gore, der sich dazu berufen fühlt, die Welt zu retten, »seine damit eng verbundenen finanziellen Interessen niemals vergessen.« Helga Zepp-LaRouche bezeichnet Gore gar als »grünen Spekulanten«:  »Al Gore, der wegen seines ineffektiven Präsidentschaftswahlkampfs lange als Steigbügelhalter für George W. Bush diskreditiert und in der Versenkung verschwunden war, ist jetzt weltweit mit seinem unwissenschaftlichen Dokumentarfilm und seinen Vorträgen vor Firmen und Hedgefonds unterwegs, um den CO2-Emissions-Zertifikathandel als eine Superprofitquelle anzupreisen. Was viele seiner grünen Anhänger nicht wissen: Gore ist seit 2001 selbst Hedgefonds-Manager. Gore war stellvertretender Vorsitzender der Metropolitan West Financial LLC (Metwest), dessen Vorsitzender der einst wegen Insidergeschäften verurteilte Michael Milken war. 2004 gründeten Gore und David Blood, ehemals Vorstandsvorsitzender von Goldman Sachs Asset Management, den Londoner »Generation Investment Fund«, der selbst massiv im CO2- Emissions-Zertifikathandel tätig ist. Das wirkliche Thema, um das es geht, ist der boomende Emissionshandel, schrieb der Daily Telegraph am 14. März. 2007. Gore hat einen Trend erkannt; der Handel mit CO2-Emissionszertifikaten ist derzeit das heisseste Geschäft. Der Telegraph berichtete, auch die grössten Investmentbanken der Welt stürzten sich auf diesen Markt, der sein Zentrum jetzt in London hat. Gore, seit 2006 offizieller Berater der britischen Regierung in Klimafragen, versprach auf einer Konferenz in Kopenhagen vor rund 2000 am Emissionshandel beteiligten Firmen, er werde den Präsidentschaftswahlkampf 2008 in den USA zu einer Kampagne um den Klimawandel machen.« 1
 
Wie bereits in »Die Bilderberger und das Ziel einer UNO-Steuer« dargelegt, wurde das Konzept, den Menschen weltweit eine direkte UNO-Steuer aufzuerlegen, vor allem auf der Konferenz in Rottach-Egern Anfang Mai 2005 ausführlich diskutiert. Es sei auch nochmals   auf die nach dem Fall der Mauer erfolgte und gewissermassen als Vorläufer der CO2-Steuer zu betrachtende Aussage des Club of Rome hingewiesen: »Auf der Suche nach einem neuen Feind, der uns vereinen könnte, kamen wir auf die Idee [!], dass die Verschmutzung, die Bedrohung durch die globale Klimaerwärmung, Wasserknappheit, Hungersnot und Ähnliches den Zweck erfüllen würde.« 2 Man geht also von einem Feind aus, der die Nationen zusammenschweissen soll. Der kaum in Abrede zu stellende tiefere Zweck, diese dem Diktat der UNO zu unterwerfen, bleibt unausgesprochen. Heute werden diejenigen, welche die vom Vorsitzenden des UN-Klimarates IPCC, Rajendra Pachauri, und Al Gore vertretene Sicht in Zweifel ziehen resp. zu widerlegen wissen, offensichtlich kalt übergangen. Die CO2-Steuer kann als abgesegnet und irreversibel betrachtet werden, denn sie ist durch den Pachauri und Al Gore überreichten Friedensnobelpreis sozusagen doppelt untermauert. Wie es hiess, hätten die  Preisträger das Wissen über den vom Menschen verursachten Klimawandel vergrössert und die Grundlagen dafür gelegt, die Veränderungen zu bekämpfen. Man mag nun diese Begründung mit den obigen Aussagen sowie mit der von Václav Klaus in dem nachstehend veröffentlichten Interview geäusserten Sicht vergleichen. Es stellt sich ohnedies die Frage, ob Al Gore diesen Preis verdient hat, denn als Vizepräsident - 1993-2001 - unter Clinton war er an Kriegen beteiligt, nicht am Frieden. 1999 wurden Jugoslawien und Montenegro von der USA im Verein mit der NATO monatelang bombardiert, ohne UNO-Mandat. Auch der Irak wurde während der Amtszeit von Al Gore immer wieder mit Bomben belegt. Zu erinnern sei an die Raketenangriffe auf Bagdad im Jahr 1993 und die Bombardierungen im Dezember 1998.
 
Obwohl es überhaupt keine Vertretung von Bürgern gibt, werden in der UNO - nicht einmal in der Generalversammlung, sondern auf internationalen Konferenzen, insbesondere seit Anfang der 90er Jahre - internationale Standards und Normen entwickelt, an die sich die Staaten zu halten haben. Dazu gehört das Kyoto-Protokoll als Einstieg in die Beherrschung der Welt auch auf allen anderen Gebieten. Wieczorek-Zeul, die Entwicklungshilfeministerin der BRD, erklärte am 27.1.1999: »Die Umweltkonventionen sind Vorreiter für die »global governance«, [die globale, unter der UNO erfolgende Steuerung] und eilen dem ökonomischen Bereich weit voraus.« Die Entscheidungen auf UNO-Ebene werden aber mit den Bürgern nicht einmal diskutiert, sondern diesen nur aufgezwungen. Mit den grossen Konferenzen in den 90er Jahren hat die UNO die Bürger als Träger der Staaten entmündigt, was auch nicht den Hauch eines Widerstands von Seiten unserer Volksvertreter hervorruft. Statt der Bürger entscheiden in der UNO deren Organisationen, Konzerne, NGOs sowie andere undemokratische Regionalgebilde. Wenn nun also 2 500 IPCC-Forscher den Einfluss der Sonne auf das Erdklima kategorisch abstreiten, steht zu erwarten, dass anderslautende Gegenstimmen von Wissenschaftlern nie mehr zum Zug kommen werden.
 
Auf der Weltklimakonferenz in Nairobi Mitte November 2006 war der Schweizer Vorschlag einer globalen CO2-Steuer von den Gipfelteilnehmern »mit Interesse« aufgenommen worden. Auch Greenpeace begrüsste Umweltminister Moritz Leuenbergers Vorschlag der weltweiten CO2- Steuer. Damit habe die Schweiz einen Führungsanspruch signalisiert. Nun müssten aber Taten folgen - international bei der nächsten Klimakonferenz und national durch Einführung der schweizerischen CO2-Abgabe. Am 14. 11. 2006 schlug Frankreichs Ministerpräsident Dominique de Villepin Strafzölle auf Produkte aus Ländern vor, die sich nicht am Kyoto-Protokoll beteiligten. Villepin: »Ich möchte, dass wir mit unseren europäischen Partnern den Grundsatz einer Kohlesteuer auf den Import von Industriegütern aus Ländern besprechen, die sich weigern, sich nach 2012 dem Kyoto- Protokoll zu verpflichten.« Frankreich werde konkrete Vorschläge machen, wie eine solche Steuer im ersten Quartal 2007 eingeführt werden könnte.
 
Am 20.4.07 sprach sich Leuenberger auch in Berlin für eine weltweite CO2-Abgabe aus. Es brauche den politischen Willen, um Energiesparprogramme durchzusetzen. So sollten Wärmepumpen, Biogas, das 3-Liter-Auto und Hybrid-Fahrzeuge eingesetzt werden. Nötig seien Standards für Niedrig-Energie-Häuser und Deklarationspflichten auf allen Produkten, etc. Die Wirtschaft sei in der Lage, diese Vorgaben zu erreichen: »und ist sie nicht willig, braucht es Gesetze«, fügte er hinzu. Gewiss, Herr Leuenberger, neue Gesetze ist genau das, was wir uns wünschen, ganz so, als betrachteten wir die Gesetzesflut aus Brüssel, die die Menschen bereits in vieler Hinsicht einengt, als noch nicht genügend! Und wir sind uns auch durchaus bewusst, dass wir diesen mitnichten entgehen werden, schon gar nicht in Europa, wo der UNO zahlreiche »willige Helfer« zur Verfügung stehen.
 
Es werde viele Einwände gegen eine CO2-Abgabe geben, sagte Leuenberger. In der Schweiz habe es Jahre gebraucht, um vom Ziel zum konkreten Beschluss zu kommen. Dieser Fakt überrascht kaum jemanden, der begriffen hat, dass zwar mitunter mehr Zeit als beabsichtigt notwendig ist, um die von Vertretern etwa des Council on Foreign Relations, der Trilateralen Kommission, der grossen steuerbefreiten Stiftungen oder den Bilderbergern ausgearbeitete Strategien zum Tragen zu bringen, dass diese aber dennoch unerbittlich umgesetzt werden. Hartmut Bachmann beispielsweise - er studierte Aerodynamik und Meteorologie - war viele Jahre in der USA Chef einer Firma, die sich mit Klimafragen beschäftigte. So war er berufsbedingt jahrelang Teilnehmer von Abspracherunden der »Grossen von Wirtschaft und Politik« zum Thema Klimaschutz. Er beschreibt in seinem Buch »Die Lüge der Klimakatastrophe. Das gigantischste Betrugswerk der Neuzeit«, wie und wo die Beschlüsse gefasst wurden, die aus der »Klimakatastrophe« ein lohnendes Geschäft und ein Machtinstrument für Politiker machten und benennt die Wirtschaftszweige, denen das Geld für den Klimaschutz zugute kommen wird: Energieversorger, Kraftwerksbauer, Auto-, Elektro- und Bauindustrie, Metall- oder Pharmaindustrie - und alle, die vom Handel mit den neuen Emissionszertifikaten profitieren. Dies deckt sich mit einer Meldung der Basler Zeitung vom 20. 2. 07, die besagt, dass eine Gruppe von 85 Unternehmern am 20. Februar in New York die Rahmenerklärung des «Global Roundtable on Climate Change» verabschiedet hätten. Auch hier war von den »Chancen fürs Geschäft« die Rede. Die Konzerne seien überzeugt, dass der Kampf gegen den Klimawandel »positive Geschäftsgelegenheiten schaffen« werde, sagte der Vorstandschef des US-Mischkonzerns General Electrics, Jeffrey Immelt, bei der Vorstellung der Initiative an der Columbia-Universität in New York. Die Welt der Wirtschaft sei bereit, den Kampf gegen den Klimawandel voranzutreiben. »Allerdings müssten auch Regierungen, die Wissenschaft und regierungsunabhängige Organisationen mit gleicher Kraft voranschreiten«, sagte Immelt. Gerade der Unterstützung letzterer darf die Konzernwelt mit absoluter Sicherheit gewiss sein.
 
Und, so Leuenberger ferner, sei dies erst eine Abgabe auf Brennstoffe, nicht auf Treibstoffe, die hauptsächlich CO2 ausstossen. Die Klimaerwärmung werde aber in den nächsten Jahrzehnten gewaltige Kosten verursachen. Mit einer weltweiten CO2-Abgabe könne die Erwärmung hingegen gebremst werden. Lenkungsabgaben sind für Moritz Leuenberger eine wichtige Massnahme, um die Energieeffizienz zu verbessern. »Die Leute erzieht man nur via Preis«, sagte er Ende Februar 2007; der Aufruf, Energie zu sparen, sei richtig, genüge aber nicht. Ban Ki Moon liess sich Ende September 2007 wie folgt vernehmen: »Dies ist eine globale Herausforderung, die am besten im UN-Rahmen gelöst wird. Und ich bin dankbar, dass alle anerkannt haben, dass die Vereinten Nationen das beste Forum sind, um globales Handeln im Kampf gegen den Klimawandel zu koordinieren.« Die Anerkennung »aller« trifft keinesfalls den Sachverhalt, was die UNO jedoch nicht weiter stört. Wichtig ist, dass Aussagen dieser Art von der Presse mitgetragen und verbreitet werden. Gleich, ob das Handeln im Hinblick auf den Klimaschutz auf einer wissenschaftlichen Basis beruht oder nicht: es wird so, wie es bereits konzipiert ist, durchgesteuert werden. EU-Kommissar Barroso, Teilnehmer der Bilderberger-Konferenz in Versailles Mitte Mai 2003 und auch der oben erwähnten Konferenz in Rottach-Egern 2005, erklärte am 7.6.07 in Heiligendamm: »Wir haben jetzt eine solide Basis, um im UNO-Prozess gemeinsame Klimaschutzziele zu vereinbaren.« Alle acht G-8-Staaten erkennen den Bericht des Weltklimarates IPCC als Grundlage an - und zwar »mit all seinen Facetten. Wen sollte das noch in Erstaunen versetzen. Was die Kosten betrifft, so könnten laut Tageszeitung Die Welt vom 27.3.08 die Anfang März 2007 in Brüssel beschlossenen Klimaschutzziele einer Studie zufolge in den EU-Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2020 Gesamtkosten zwischen 800 Milliarden und 1,1 Billionen € verursachen. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten am 9. März beschlossen, den Ausstoss des Treibhausgases Kohlendioxid bis 2020 um 20 % zu reduzieren. Da sich Unsummen dieser Art kaum mehr verdienen lassen, darf getrost damit gerechnet werden, dass unsere Volksvertreter vor einer weiterhin wachsenden Verschuldung der Staaten nicht zurückschrecken werden.
 
Für Bundesrat Pascal Couchepin, der ebenfalls an der Bilderberge-Konferenz 2005 weilte, ist der liberale Weg das beste Rezept für eine nachhaltige Klimapolitik. Dazu gehören laut ihm Investitionen in umweltfreundliche Technologien und die Verteuerung der CO2-Emissionen, wie er Ende Juni 2007 darlegte. Allerdings räumt er ein, dass die Klimapolitik ohne Hysterie oder Hektik angegangen werden müsse. Leider deutet wenig darauf hin, dass dieser Sicht Rechnung getragen würde. Al Gore hat im übrigen in Nicolas Sarkozy einen weiteren Verbündeten, der sich dem weltweiten Kampf gegen den Klimawandel anschliessen will. So liess der französische Präsident Al Gore wissen, dass er dessen »Fackel des Kampfes gegen die Klimaerwärmung weitertragen werde«. Wie gesagt, nichts wird uns vor dem Geplanten retten.
 
Bei der Anfang Oktober 2007 mit fünfzehn Nobelpreisträgern in Potsdam durchgeführten Tagung, bei der selbstverständlich auch der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri zugegen war, erklärte dieser, dass sich alle darin einig seien, dass die Aussagen des IPCC seriös und glaubwürdig sind und dass es Zeit zum Handeln ist. Mit einer Ausnahme: Václav Klaus, Regierungschef der tschechischen Republik; dieser forderte, eine Gegenorganisation zum IPCC zu schaffen, um die Klimaforschung in Frage zu stellen, womit er völlig isoliert war. Hat man einmal die Macht der UNO verinnerlicht, so stellt letzterer Fakt im eigentlichen nichts anderes als die Folge dieser Macht dar. Wir erachten es in diesem Zusammenhang daher als unerlässlich, das mit Klaus geführte Interview wiederzugeben:
 
Václav Klaus: Der Klimawandel ist völlig normal
Der Staatspräsident hält die Erwärmung der Erde für naturgegeben und die Schuld des Menschen daran für nicht bewiesen. Hinter der Debatte über den Klimaschutz vermutet er radikal-liberale Ideologen, die die Freiheit einschränken wollen (2).
 
Herr Präsident, Sie haben mit heftiger Kritik an den ökologischen Mahnungen des Friedensnobelpreisträgers Al Gore auf sich aufmerksam gemacht. Man könnte meinen, Sie glauben nicht an den Klimawandel. Stimmt unser Eindruck?

Klaus: Das Problem des Environmentalismus oder Ökologismus ist nicht mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an Al Gore entstanden. Der Ruf nach Klimaschutz um jeden Preis ist nichts Neues, er existiert schon lange Zeit. Und vor dieser Ideologie habe ich Angst. Deshalb bin ich so engagiert, so laut. Die erste Frage für mich ist die, ob wir wirklich in einer Ära globaler Erwärmung leben. Denn diese Schwankungen erscheinen mir ­ in historischen Dimensionen betrachtet ­ ganz normal. Mir liegen Dokumente vor, die belegen, wo man im Tschechien des 14. Jahrhunderts ganz einfach Wein anbauen konnte. Im 16. und 17. Jahrhundert sah es in denselben Regionen ganz anders aus. Jetzt leben wir offenbar in einer Wärmeperiode. Die Temperatur-Unterschiede sind aber sehr klein. Daraus ein Bedrohungsszenario zu machen und eine Ideologie herzuleiten, ist lächerlich. Die zweite Frage ist die, ob diese geringe Erwärmung von Menschen verursacht ist oder nicht. Die menschliche Verantwortung lässt sich wissenschaftlich leider nicht bestätigen. Ohne Zweifel hat der Mensch Einfluss, aber in den vergangenen 100 Jahren ist die Temperatur um 0,74 Grad Celsius gestiegen. Wir können nun diskutieren, ob die Rolle des Menschen dabei 0,01 oder 0,001 Prozent beträgt. Ob das statistisch signifikant ist, bleibt allerdings eine andere Frage.
 
Woher nehmen Sie denn die Gewissheit, dass Sie richtig liegen?
Klaus: Als Volkswirt wurde ich nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen 1968 aus der Akademie der Wissenschaften geworfen und musste zwölf Jahre lang nur mit Computern und Statistiken arbeiten. Ich war damit unzufrieden, aber für mein Buch »Blauer Planet in grünen Fesseln« und meine kritische Würdigung der Klimawandel-Diskussion war das eine gute Vorbereitung. Das ist die Ironie der Geschichte: Ich habe Tausende ähnlicher Gleichungen und Modelle selbst vollzogen. Ich habe ein gewisses Gefühl für Statistik und weiß, dass die Klimatologie mit ähnlichen Modellen spielt. Ich weiß auch, wie empfindlich diese Modelle für menschliche Manipulationen sind. Deshalb glaube ich als Wissenschaftler nicht an diese Supermodelle, die angeblich den Klimawandel belegen.
 
Worin sehen Sie die besonderen Gefahren des Ökologismus, den Sie beklagen?
Klaus: Die Bedrohung für die Menschheit liegt nicht im Klima, nicht in den Temperaturschwankungen. Ich habe für mein Buch den Untertitel gewählt: »Was ist bedroht ­ Klima oder Freiheit?« Was also bedroht ist, und das fühlen wir als Bürger, die 50 Jahre im Kommunismus leben mussten, ist die Freiheit. Durch eine neue Ideologie, die wieder von oben die Leute organisiert und reglementiert. Und das halte ich für gefährlich.
 
Steckt Ihrer Ansicht nach ein Modetrend oder das Kalkül einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe, die versucht, ihre Interessen durchzusetzen, dahinter?
Klaus: Auf der einen Seite ist es ohne Zweifel ein Modetrend. Aber dieser Trend hat eine längere Tradition. Diese Leute bemühen sich immer, Angst zu schaffen. Und mit dieser Angst möchten sie in der Gesellschaft eine Position bekommen, aus der heraus sie uns alle manipulieren können. Begonnen hat alles mit dem Club of Rome und den Katastrophen-Prognosen Anfang der 70er Jahre. Damals wurde uns gesagt, im Jahr 2000 würden wir ohne Öl, ohne Benzin, ohne fast alles sein.
 
Wen meinen Sie genau mit »diese Leute«?
Klaus: Das sind jene, die mit den ehemaligen Marxisten und Sozialisten etwas gemeinsam haben: Sie vertrauen nur sich selbst, sie misstrauen den normalen Bürgern und nehmen ihnen ihre Freiheit. Diese Ideologen sind davon überzeugt, dass die Menschen immer von oben herab organisiert werden müssen und dass sie selbst sie organisieren sollen.
 
Hat der Ökologismus bzw. Environmentalismus ­ wie Sie es auch nennen ­ den Sozialismus abgelöst?
Klaus: Es agieren zum Teil dieselben Leute. Nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Untergang des Kommunismus wurde eine neue Ideologie gesucht und im Ökologismus gefunden. Dieser ist jetzt fast eine neue Religion: Das messbare Ergebnis der ökologischen Heilsversprechen liegt allerdings in ferner Zukunft. Es ist sehr einfach, Prognosen abzugeben, was in 100 Jahren sein wird. Ich nenne das Flucht vor der Realität. Die Politik muss keine echten Antworten auf drängende Fragen finden, sie betreibt Symbolpolitik.
 
Für Sie war etwa die Klimakonferenz auf Bali nur eine Showveranstaltung?
Klaus: Ohne Zweifel. In Bali war keine seriöse Debatte möglich. Das war nur eine Manifestation wohlfeiler Absichten. Wir in der Tschechischen Republik wie auch in den anderen ehemaligen Ostblockstaaten sind in dieser Hinsicht vielleicht überempfindlich: Wir haben solche Manifestationen im Kommunismus allzu oft erlebt. Ich bin mir ganz sicher, dass man in ein paar Jahren darüber lachen wird, was wir 2007 oder 2008 in Panik umsetzten. Sie stehen mit ihrer Position in der Weltöffentlichkeit fast allein.
 
Worauf führen Sie das zurück, Herr Präsident?
Klaus: Das ist der politischen Korrektheit der heutigen Zeit geschuldet. Und für viele der anderen handelnden Politiker ist die Vision des Klimawandels nicht nur akzeptabel, sondern auch sehr günstig. Es ist nämlich nicht nötig, etwas für morgen oder übermorgen zu versprechen. Stattdessen wird über die Temperatur im Jahr 2100 diskutiert. Das lenkt die Menschen von den wahren Problemen ab und ist für Politiker ausgezeichnet.
 
Erfahren Sie denn auch Zuspruch?
Klaus: Natürlich. Denn es gibt Tausende, die meine Meinung teilen. Ich bekomme täglich e-Mails, Briefe, wissenschaftliche Studien werden mir zugeschickt, viele davon auch aus Deutschland. Alle sagen: »Bitte helfen Sie uns! Denn für uns ist es fast unmöglich, unsere Position zu publizieren, weil sie nicht zu den Modethemen dieser Zeit gehört.« Also: Ich habe nicht das Gefühl, isoliert zu sein. Ein Beispiel: Vor wenigen Wochen haben 400 Wissenschaftler aus aller Welt bei UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon eine Petition eingereicht, in der sie sich von dem in dieser Form propagierten Klimawandel distanzieren. Das sind viel mehr Wissenschaftler als im Uno-Klimarat IPPC sitzen, der ansonsten die Diskussion mit seinen Voraussagen vom massiven Klimawandel bestimmt. Der IPCC besteht ja auch aus vielen Bürokraten und Quasi-Politikern. Warum ist diese Petition der kritischen Wissenschaftler fast unbekannt? Man findet sie nur auf bestimmten Seiten im Internet und in Fachmagazinen.
 
Die Ideologie des Environmentalismus oder Ökologismus, die Sie beklagen, führt dazu, dass die Politik sich verändert. In den USA bemühen sich die Präsidentschaftskandidaten um ein ökologisches Image. Deutschland hat sich für den Atomausstieg entschieden ­ und steht damit in Europa alleine da. Was sagen Sie dazu?
Klaus: Die Atomenergie ist wieder Thema. Sie wird heute ganz anders beurteilt als noch vor ein paar Jahren. Ich bin deshalb sehr optimistisch, dass die Menschheit die friedliche Nutzung der Atomenergie weiter betreiben wird. Aber die Renaissance der Atomenergie allein bedeutet keine Niederlage für die Ökologisten. Sie werden das ohne Zweifel überleben, sie werden ihre Argumentation ein bisschen verschieben und weitermarschieren. Aber mit Windrädern allein kann man weder die Tschechische Republik noch Deutschland mit elektrischer Energie versorgen. Zum Glück haben wir die Atomenergie!
 
Könnte man sagen: Umweltschutz muss man sich leisten können? Die Debatte wird ja schließlich eher in saturierten Gesellschaften geführt …..
Klaus: In der Wissenschaft kennen wir die sogenannte Kuznets-Kurve: Mit dem ökonomischen Wachstum wachsen am Anfang die Umweltprobleme. Aber nur am Anfang. Es kommt ein Punkt, an dem die Leute und die ganze Gesellschaft reich genug sind, um Umweltschutzmaßnahmen zu finanzieren. Danach sinken die Schäden trotz weiteren Wachstums. Es wäre also ein Fehler, die ökonomische Entwicklung jener Länder zu blockieren, die noch vor diesem Wendepunkt stehen. Diese Länder müssen die Gelegenheit haben, zu wachsen. Deshalb sollten wir nicht ungeduldig sein.
 
Ihr Ansatz ist, dass der Mensch sich nicht zugunsten des Umweltschutzes beschränken sollte. Der indische Autobauer Tata bringt jetzt ein 1.700-€-Auto auf den Markt. Was aber geschieht, wenn Hunderte Millionen Inder und Chinesen sich nun Autos kaufen?
Klaus: Das wird ohne Zweifel ein Problem sein. Umgekehrt frage ich Sie aber: Haben wir in Tschechien oder in Deutschland überhaupt das Recht, diesen Leuten vorzuschreiben, dass sie bis in alle Ewigkeit Rad fahren sollen, während wir Mercedes fahren? Genau das verlangen aber die Apostel der Ökologie-Bewegung wie Al Gore. Ich nenne das Elitarismus.
 
Welche Form des Umweltschutzes ist für Sie akzeptabel und praktikabel?
Klaus: Ich sage ja zum Umweltschutz, aber nein zum Enviromentalismus. Denn ich habe nichts gegen Umweltschutz im Kleinen, den wir mit unseren eigenen Kräften, mit unserem Benehmen beeinflussen können, und bei dem man das Ergebnis auch kontrollieren kann. Ich bin der Erste, der hier in meinem Amtssitz in der Prager Burg die Lichter ausmacht, um Strom zu sparen. Ich habe nichts gegen Gewässerschutz und so weiter.
 
Umweltschutz ist auch das Thema der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, die EU hat ­ mit den Stimmen Tschechiens ­ entsprechende Richtlinien verabschiedet. All das kann Sie nicht überzeugen?
Klaus: Das alles ist die heutige Mode. Aber Mode ist kurzlebig, die Röcke sind mal kürzer, mal länger. Deshalb habe ich noch Hoffnung.
 
Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/politik/ausland/522838  21.1.08
Das Interview führten Sven Gösmann und Denisa Richters; Hervorhebungen durch politoline; siehe auch Wer oder was steckt hinter dem »Klimaschutz«? - Von Dr. Helmut Böttiger auf politonline
1 http://www.bueso.de/artikel/klimakampagne-soll-von-crash-und-kriegsgefahr-ablenken Von Helga Zepp-LaRouche 18. 3. 2007
2 http://infowars.wordpress.com/2007/08/20/why-a-carbon-tax-won%e2%80%99t-save-the-planet/ 20.8.07 Der Artikel von Brent Jessop »Why a Carbon Tax Won’t Save The Planet« [Warum eine CO2-Steuer den Planeten nicht retten wird] enthält die Schlussworte: »In searching for a new enemy to unite us, we came up with the idea that pollution, the threat of global warming, water shortages, famine and the like would fit the bill.« Diese sind in dem 1991 von Alexander King and Bertrand Schneider erstellten Bericht des Councils of The Club of Rome »The First Global Revolution« enthalten.

Hartmut Bachmann: Die Lüge der Klimakatastrophe. Das gigantischste Betrugswerk der Neuzeit, Frieling Verlag Berlin 2007, 256 Seiten, € 17,80