Polittheater der Parteien 23.09.2007 11:13
Als Biologin kommt mir automatisch die Hackordnung der Hühner in den Sinn: Was da für Geld verpulvert wird, ist nicht mehr normal. Im Grunde sind es gar nicht die Parteien, die dieses Theater zu verantworten haben, sondern ganz andere Kreise, nämlich die vielen Dienstleister wie PR-Leute, Psychologen, Medien aller Art, die in den letzten 10 Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind und die grosse Kohle mit den Wahlen oder Abstimmungen machen wollen. Die US-Methoden sind längst auf Europa übergeschwappt, die Gewählten sind schon lange keine Volksvertreter mehr, sondern benützen- es gibt zwar sicher auch löbliche Ausnahmen - ihre Ämter meistens mehrheitlich dazu, ihre Eitelkeit zu pflegen. Sie müssen den Medien gefallen, ihre Pflichten den Bürgern gegenüber sind Nebensache. Die Politik ist zum Selbstzweck der Akteure geworden.
Die
sozialdemokratische Partei, die die Arbeiterschaft vertreten sollte, ist
zum Handlanger eines akademischen
Proletariats verkommen. Ihre »Errungenschaften«
gehen regelmässig
zulasten des arbeitenden Volkes. Die Obligatorien für Krankenkasse und Pensionskasse sind die
besten Bumerangbeispiele. Mit der Krankenkasse erreichte man das, was man
verhindern wollte, nämlich jährlich steigende Prämien. Die Pensionskassen
schöpfen jährlich Milliarden vom Volkseinkommen ab, und weil sie nicht mehr
wissen, wie sie all das Geld anlegen sollen, geht dieses an die Börse, wo es
regelrecht verspielt wird. Die IV wird nicht nur von Ausländern missbraucht.
Auch viele Arbeitgeber, die an der Börse spielen, entziehen sich mit Hilfe dieser Versicherung
ihrer sozialen Verantwortung und legen mehr Wert auf Gewinnoptimierung. Der
Begriff Volkswirtschaft wird zu einem Fremdwort, das niemand mehr kennt.
In der
Verzweiflung wählen derzeit viele Linkswähler »Grün«, in dem Glauben, diese Farbe stehe für die
Umwelt und somit auch für die Menschen. In ein paar Jahren wird man
feststellen, dass z.B. das Geschrei um den Klimawandel nur dazu diente, den
Bürgern einmal mehr das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Politik der Umwelt dient
einzig und allein dazu, die demokratischen Rechte der Bürger und Bürgerinnen
mit immer neuen Gesetzen einzuschränken. Mit Brot und Spielen lenkt man
von den wahren Absichten ab. Wenn das Ziel erreicht ist, wird man froh um Brot
sein müssen, denn der Ökodiesel aus Mais und anderem Getreide - das ist
vorhersehbar - wird eine Hungersnot herbeiführen. Damit wäre dann die
Weltbevölkerung, wie schon lange erwünscht, reduziert. Seuchen und Drogen haben
sich als nicht so geeignet erwiesen, es traf auch die Falschen.
Die Bürgerlichen
schieben alle Schuld für die weltweite Misere den Linken in die Schuhe, obwohl
inzwischen jeder normal Denkende einsieht, dass sie mitgeholfen haben, die
freie Marktwirtschaft zu zerstören. Sie schlafen zum Teil heute noch und merken
nicht, dass das Schlagwort »Globalisierung« nichts anderes bedeutet, als dass die
internationalen Konzerne die wirtschaftliche Weltherrschaft anstreben und freie
Marktwirtschaft nur noch fressen oder gefressen werden heisst. Die Politik ist
bekanntlich von der Wirtschaft abhängig und so bekommt der Ausspruch von Henry
Kissinger reale Konturen: »Wer die Energie beherrscht, beherrscht alle Nationen,
wer die Nahrungsmittelproduktion beherrscht, beherrscht die ganze Menschheit.«
Die Wahlen sind
eine Qual, nicht wegen der grossen Auswahl, sondern wegen der Qualität der
Parteien.
Johanna
Haidvogl-Werder, Gelterkinden; www.haidvogls-sperberauge.ch
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