Halten sich Rußland und China zurück, bis nur noch Krieg als Ausweg bleibt? - Von Paul Craig Roberts

So etwas Absurdes wie die Rede, die Obama am Mittwoch vor der UNO hielt,

habe ich mein Lebtag nicht gehört. Da stellt sich der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vor die gesamte Welt und erzählt Dinge, von denen jeder weiß, daß es sich um Lügen handelt. Gleichzeitig zeigt er, mit welcher Doppelmoral Washington arbeitet, und daß Washington glaubt, aufgrund der Einzigartigkeit und Unerläßlichkeit Amerikas dürfe man sich über sämtliche Gesetze hinwegsetzen. Noch erstaunlicher finde ich es, warum nicht alle Zuhörer aufgestanden sind und den Raum verlassen haben. Stattdessen saßen die aus aller Welt versammelten Diplomaten da und ließen sich nach Strich und Faden vom schlimmsten Terroristen der Welt belügen. Sie klatschten sogar Beifall. Der Rest der Rede war genauso ein Blödsinn: »Wir stehen an einem Scheideweg …«, »Zeichen des Fortschritts …«, »gesunkene Wahrscheinlichkeit eines Krieges zwischen den großen Mächten …«, »Hunderte Millionen von Menschen sind aus dem Gefängnis der Armut befreit worden …« und, während Ebola in Afrika tötet: »Wir haben gelernt, Krankheiten zu heilen und die Kraft von Wind und Sonne zu nutzen.« Genau. Wir sind jetzt Gott. Mit Wir ist hier übrigens das »auserwählte Volk gemeint, also die Amerikaner. Die anderen zählen nicht. Wir ist, worauf es ankommt.

Es ist schier unmöglich, aus Obamas Rede die absurdeste Aussage herauszupicken oder die lachhafteste Lüge. Vielleicht die hier? »Die russische Aggression in Europa erinnert uns an die Zeiten, als große Staaten die kleineren in ihrer Verfolgung territorialer Ziele einfach zertrampelten.« Oder doch eher die hier? »Nachdem das Volk in der Ukraine Massenproteste mobilisierte und Reformen forderte, floh ihr korrupter Präsident. Gegen den Willen der Regierung in Kiew wurde die Krim annektiert. Rußland überschüttete den Osten der Ukraine mit Waffen, stachelte gewaltbereite Separatisten an und fachte einen Konflikt an, bei dem Tausende ihr Leben verloren haben. Als ein ziviles Flugzeug über Gebieten abgeschossen wurde, die von diesen Stellvertretern [Rulands] kontrolliert werden, weigerten sie sich tagelang, Zugang zur Absturzstelle zu gewähren. Als die Ukraine begann, die Kontrolle über ihr Territorium zurückzuerlangen, hörte Rußland auf so zu tun, als unterstütze man bloß die Separatisten und sandte Truppen über die Grenze.« Die gesamte Welt weiß doch, daß Washington die gewählte ukrainische Regierung stürzen ließ, daß sich Washington weigert, die Satellitenbilder zur Zerstörung des malaysischen Flugzeugs zu veröffentlichen, daß sich die Ukraine weigert, die Anweisungen zu veröffentlichen, die die Flugleitung der Maschine gab, daß Washington eine echte Untersuchung zur Absturzursache verhindert hat und daß europäische Experten vor Ort ausgesagt haben, beide Seiten des Cockpits würden Spuren von Beschuß durch Maschinengewehre aufweisen, was dafür spricht, daß die Maschine durch die ukrainischen Kampfjets, die ihr gefolgt waren, abgeschossen wurde. Bislang hat es noch keine Erklärung dafür gegeben, warum ukrainische Jets sich an die Hacken eines Passagierflugzeugs gehängt hatten, das von der ukrainischen Flugaufsicht geleitet wurde. Und die ganze Welt weiß doch: Würde Rußland territoriale Ambitionen verfolgen, hätte Rußland Georgien behalten und eingegliedert, nachdem sein Militär die von Amerika trainierten und versorgten georgischen Truppen besiegt hatte, die Truppen des Georgiens, das über Jahrhunderte hinweg Teil Rußlands gewesen ist.  

Wenn Washington innerhalb von 13 Jahren ohne eine Kriegserklärung 7 Länder bombardiert oder dort einmarschiert, dann ist das keine Aggression. Aber es ist Aggression, wenn Rußland die Petition der Krim-Bürger annimmt, von denen 97 % für einen Anschluß an Rußland gestimmt hatten, an das Rußland, zu dem die Krim jahrhundertelang gehört hatte, bevor Chruschtschow die Krim 1954 der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik zuschlug, als Rußland und die Ukraine Teil desselben Landes waren. Und die gesamte Welt weiß, daß der Separatistenführer der Donezk-Republik Recht hatte, als er sagte: »Würden russische Militäreinheiten an unserer Seite kämpfen, wäre nicht die Eroberung von Mariupol in den Nachrichten, sondern die Einnahme von Kiew und Lwiw.«  Wer ist hier der schlimmste Terrorist, der ISIS, eine Gruppe, die die künstlichen, von den britischen und französischen Kolonialherren bestimmten Grenzen neu zieht? Oder Washington mit seiner Wolfowitz-Doktrin, die als Grundlage der amerikanischen Außenpolitik dient und als Washingtons Hauptziel die Weltherrschaft vorsieht? 

ISIS ist ein Geschöpf Washingtons. Bei ISIS finden wir Dschihadisten, die Gaddafi in Libyen für Washington gestürzt haben und dann nach Syrien geschickt wurden, um Assad zu stürzen. Wenn ISIS ein Netzwerk des Todes ist, eine Art des Bösen, mit dem Verhandlungen unmöglich seien, so reden wir trotzdem über ein Netzwerk, das vom Obama-Regime höchstpersönlich erschaffen wurde. Wenn ISIS tatsächlich so eine Bedrohung ist, wie Obama es behauptet, wie kann dann die Regierung, die diese Bedrohung überhaupt erst erschaffen hat, glaubwürdig den Kampf anführen? 

In seiner Rede ist Obama nie auf das zentrale Problem eingegangen, vor dem die Welt steht.  Dieses Problem ist die Unfähigkeit Washingtons zu akzeptieren, daß es starke, unabhängige Nationen wie Rußland und China gibt. Die neokonservative Wolfowitz-Doktrin schwört die USA darauf ein, ihren Status als einzige globale Großmacht zu erhalten. Damit das gelingt, muß Washington jede feindselige Macht daran hindern, eine Region zu dominieren, deren Ressourcen ausreichen würden, um unter konsolidierter Kontrolle eine globale Macht darzustellen.Als feindselig ist hier jedes Land anzusehen, das über ausreichend Macht oder Einfluß verfügt, um Washingtons Macht beschneiden zu können. In der Wolfowitz-Doktrin wird ausdrücklich Rußland ins Visier genommen: Unser erstes Ziel besteht darin, das Erstarken eines neuen Rivalen zu verhindern, sei es vom Territorium der ehemaligen Sowjetunion aus oder von andernorts. Als Rivale gilt jedes Land, das imstande ist, seine Interessen oder die seiner Verbündeten gegen Washingtons Vorherrschaft zu verteidigen. Obama sagte ferner, auch Rußland und China könnten Teil von Washingtons Weltordnung sein. Dafür müßten sie allerdings die Oberhoheit Washingtons anerkennen und sich nicht einmischen. Wenn Obama erklärt, man werde mit Rußland kooperieren, falls Rußland einen anderen Kurs einschlägt, meint er damit, Moskau müsse anerkennen, daß Washingtons Interessen Vorrang vor Moskaus Interessen haben. Das ist natürlich eine unflexible und unrealistische Haltung. Hält Washington daran fest, wird es zum Krieg mit Rußland und China kommen. Den Chinesen erklärte Obama, daß Washington auch weiterhin eine pazifische Macht in Chinas Einflußbereich sein werde und dort Frieden, Stabilität und den freien Handel zwischen den Nationen fördern wolle: dies, indem man von den Philippinen bis nach Vietnam neue Luftwaffen- und Flottenstützpunkte baut, um den Warenfluß im Südchinesischen Meer kontrollieren und im Bedarfsfall China den Hahn abdrehen zu können.

Soweit ich das zu beurteilen vermag, ist weder der russischen noch der chinesischen Regierung klar, welch ernste Bedrohung Washington darstellt. Washingtons Anspruch auf Weltherrschaft mag Rußland und China zu weit hergeholt sein, als daß man ihn für bare Münze nehmen könnte. Doch ist er sehr ernst gemeint. Da sich beide weigern, die Bedrohung ernst zu nehmen, haben Rußland und China nicht in einer Art und Weise reagiert, die es zulassen würde, die Bedrohung anders als durch einen Krieg aus der Welt zu schaffen. Hierzu ein Beispiel: Die russische Regierung könnte die NATO vermutlich sprengen. Dazu müßte sie auf die Sanktionen von Washington und der EU reagieren, indem sie den europäischen Regierungen mitteilt, daß Rußland kein Erdgas mehr an NATO-Mitglieder verkauft. Anstatt seine Macht zum Tragen zu bringen, hat Rußland aber dummerweise zugelassen, daß die EU ausreichend Erdgas bunkert, um Haushalte und Unternehmen durch den bevorstehenden Winter zu bringen. Washingtons Macht und seine finanzielle Dominanz beruhen zu weiten Teilen darauf, daß der US-$ als globale Leitwährung fungiert. Wenn es darum geht, ihre Souveränität zu verteidigen, haben Rußland und China nur langsam, ja geradezu mit sträflicher Nachlässigkeit reagiert und Möglichkeiten verstreichen lassen, dieses Standbein der amerikanischen Macht wegzuschlagen. So haben die BRICS-Staaten beispielsweise darüber gesprochen, die Abwicklung von Zahlungen in Dollar aufzugeben; sie haben gesprochen, schön, passiert ist aber herzlich wenig. Rußland verlangt nicht einmal von Washingtons Marionettenstaaten in Europa, daß diese ihre Erdgaslieferungen in Rubel begleichen.

Wenn ein Land derart extrem vom Westen angefeindet und dämonisiert wird wie Rußland, sollte man doch meinen, daß es wenigstens seine Erdgasgeschäfte dazu nutzt, die eigene Währung anstatt den amerikanischen Dollar zu stützen. Wenn Rußland schon die Volkswirtschaften der von ihm feindlich gesinnten Länder weiterhin unterstützt und damit verhindert, daß die Bürger Europas im kommenden Winter frieren müssen, sollte Rußland dann nicht im Austausch für diese außergewöhnliche Hilfeleistung etwas für die eigene Währung tun und verlangen, daß die Zahlungen in Rubel erfolgen? Doch leider ist Rußland mit Ökonomen infiziert, die vom Westen zu Neoliberalen herangezogen wurden und die die westlichen und nicht die russischen Interessen vertreten. 

Wenn Rußlands Regierung dermaßen schwach reagiert, weiß Obama, daß er sich ungestraft vor die Vereinten Nationen stellen und dort die allergrößten Lügen über Rußland verbreiten kann. Er weiß, es wird nichts auf die USA oder Europa zurückfallen. Durch Untätigkeit fördert Rußland seine eigene Dämonisierung. Auch China hatte nicht mehr Erfolg als Rußland vorzuweisen, wenn es darum geht, Möglichkeiten zur Destabilisierung Washingtons zu nutzen. Dave Kranzler und ich haben wiederholt nachgewiesen, daß die amerikanische Notenbank FED ihre Bullionbank-Agenten dazu nutzt, den Goldpreis nach unten zu drücken. Auf diese Weise soll der Wert des Dollars vor den Folgen geschützt werden, die die FED-Politik eigentlich hätte. In Zeiten, in denen das Handelsvolumen gering oder praktisch nicht existent ist, drücken die Bullionbanken den Goldpreis mit enormen Mengen an ungedeckten Leergeschäften. China oder Rußland könnten Kapital aus dieser Taktik schlagen und alle ungedeckten, und, sofern vorhanden, auch die gedeckten Leerverkäufe erwerben und dann Lieferung einfordern. Weder die New York Commodities Exchange noch der Londoner Markt könnten das erfüllen und das System würde zusammenbrechen. Die Folgen für das westliche Finanzsystem wären möglicherweise katastrophal, aber es würde zumindest zeigen, wie korrupt die westlichen Finanzinstitute sind. China könnte sogar einen noch heftigeren Schlag verabreichen. Dafür bräuchte es einen Zeitpunkt erhöhter Besorgnis oder der Störungen auf dem US-Finanzmarkt. China könnte dann seinen über 1.000 Milliarden $ schweren Bestand an US-Staatsanleihen  - oder auch seinen kompletten Bestand an amerikanischen Finanzinstrumenten -  auf den Markt werfen. Die FED und das US-Finanzministerium könnten Geld drucken und versuchen, die Preise der amerikanischen Finanzinstrumente zu stabilisieren, indem sie die Anleihen und die anderen Finanzinstrumente aufkaufen. Das würde natürlich Zweifel am Wert des Dollars nähren, und damit wäre der Zeitpunkt gekommen, an dem China die über 1.000 Milliarden $, die man mit dem Anleiheverkauf eingenommen hat, in den Devisenmarkt pumpt. Ausländisches Geld für den Dollarkauf kann die FED nicht drucken; der Wechselkurs des Dollars würde in den Keller rauschen und die Zeiten wären vorbei, in denen der Dollar als globale Leitwährung diente. Die USA wäre dann nur noch eines von zig zahlungsunfähigen Ländern, denen das Geld fehlt, seine Importe zu bezahlen. Vielleicht würde es Washington dann gelingen, Japan und die EZB dazu bringen, genügend Yen  und Euro zu drucken, um den Dollar zu retten. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach würde das vielmehr den Yen und den Euro mit in den Abgrund reißen. Das Kapital würde sich in die Währungen Chinas und Rußlands flüchten und der Westen hätte seine finanzielle Hegemonie eingebüßt. Indem sie sich zurückhalten, ermöglichen es Rußland und China Washington, sie anzugreifen. Vergangene Woche schickte Washington Tausende seiner NGO-Agenten auf Moskaus Straßen, wo sie gegen »Putins Krieg gegen die Ukraine« demonstrierten. Rußland war leider närrisch genug, ausländischen Interessen den Kauf russischer Zeitungen zu erlauben; und diese machen nun pausenlos Putin und die russische Regierung bei ihren russischen Lesern schlecht.

Hat Rußland seine Seele und sein Kommunikationssystem für Dollars verkauft? Hat eine Handvoll Oligarchen Rußland im Austausch gegen Konten in der Schweiz und London verkauft? In Rußland und in China ist die CIA in den muslimischen Bevölkerungsgruppen aktiv und sät dort die Saat für Abspaltung, Rebellion und Gewalt. Washington will die Russische Föderation in kleinere schwächere Länder zerschlagen, die nicht imstande wären, sich Washington in den Weg zu stellen. Aus Angst, für Zwietracht bei der eigenen muslimischen Bevölkerungsgruppe zu sorgen, haben die Russen und die Chinesen einen strategisch ausgesprochen schweren Fehler begangen: Sie haben sich im Kampf gegen den ISIS an die Seite Washingtons gestellt und sich mit der Art und Weise, wie Washington seinen Status quo in der muslimischen Welt schützen will, einverstanden erklärt. Wenn Rußland und China doch nur begreifen würden, wie groß die Gefahr ist, die von Washington ausgeht. Dann könnten beide nach dem altbewährten Prinzip agieren: »Der Feind meines Feindes ist mein Freund.« Rußland und China würden den ISIS mit Boden-Luft-Raketen versorgen, um die amerikanischen Jets abzuschießen, und ihnen mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen helfen, die Amerikaner zu besiegen. Eine Niederlage brächte einen Umsturz in Saudi-Arabien mit sich, in Bahrain, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Jordanien, Ägypten und überhaupt aller amerikanischer Marionetten in der Region. Washington würde die Kontrolle über das Öl verlieren, der Petrodollar wäre Geschichte. Schon erstaunlich: Stattdessen helfen Rußland und China dabei, Washingtons Kontrolle über den Nahen Osten zu schützen und den Petrodollar zu erhalten.  China sieht sich einer Vielzahl von Angriffen ausgesetzt. Chinesische Akademiker erzählen mir, daß die Rockefeller Foundation an chinesischen Universitäten amerikanische Agenten heranzieht. US-Firmen in China holen sich für ihre chinesischen Ableger die Verwandten örtlicher und regionaler Parteivertreter in den Aufsichtsrat. Dadurch verlagert sich die Loyalität weg von der Zentralregierung und hin zum amerikanischen Kapital. Darüber hinaus sind viele Ökonomen Chinas in der USA ausgebildet. Dort hat man ihnen die neoliberale Denkweise eingeimpft, die sich mit Washingtons Interessen deckt.

Sowohl in Rußland als auch in China gibt es einen beträchtlichen Bevölkerungsanteil, der gerne nach westlichem Vorbild leben würde. Das Scheitern des Kommunismus in beiden Ländern und die erfolgreiche Propaganda der Amerikaner im Kalten Krieg haben für Loyalität gegenüber Amerika gesorgt, die der eigenen Regierung gegenüber abgeht. In Rußland firmiert dieses Lager als atlantische Integrationisten; es handelt sich um Russen, die gerne in den Westen eingegliedert wären. Über das entsprechende chinesische Gegenstück weiß ich weniger, aber die dortige Jugend fühlt sich vom westlichen Materialismus und der fehlenden sexuellen Zurückhaltung angesprochen.  

Die Regierungen in Rußland und China begreifen nicht, wie existentiell die Bedrohung für ihren Fortbestand als souveräne Nation ist. Das Beharren der Neokonservativen auf einer weltweiten Dominanz Amerikas macht einen Atomkrieg wahrscheinlicher. Fällt bei Russen und Chinesen der Groschen zu spät, bleiben ihnen nur noch zwei Möglichkeiten: Krieg oder Unterwerfung unter die amerikanische Oberhoheit. Es ist undenkbar, daß die USA und die NATO in Rußland und China einmarschieren und die Länder besetzen, insofern könnte ein Krieg also nur nuklear geführt werden. Zahlreiche Experten haben gezeigt, daß ein derartiger Krieg das Ende für das Leben auf diesem Planeten bedeuten würde. Das bedeutet: Die Regierungen in Moskau und Peking müssen, was das Böse angeht, das in Washington hockt und das die USA in den schlimmsten Terrorstaat der Welt verwandelt hat, schon bald zu einer deutlich realistischeren Einschätzung gelangen.

Möglicherweise wird ein wirtschaftlicher Zusammenbruch der USA Rußland, China und den Rest der Welt retten. Die US-Wirtschaft ist das reinste Kartenhaus: Das mittlere Haushaltseinkommen schrumpft seit langem. Die Hochschulen senden Absolventen in die Welt hinaus, die zwar einen Abschluß in Händen halten  - und dabei hoch verschuldet sind -  aber keine Arbeit finden. Der Anleihemarkt wird von der Notenbank manipuliert, die auch am Goldmarkt schmutzige Spiele treibt, um den Dollar zu schützen. Der Aktienmarkt wird durch die Geldströme der FED, durch die Arbeitsgruppe des US-Präsidenten zu den Finanzmärkten [das Plunge Protection Team] und durch Unternehmen, die ihre eigenen Aktien zurückkaufen, verzerrt. Es sind Tradition, Gewohnheit und Swap-Geschäfte, die den Dollar tragen. Das amerikanische Kartenhaus steht nur deshalb noch, weil die Welt für grassierende Korruption und Desinformation soviel Toleranz an den Tag legt und weil mit der Manipulation des Systems viel Geld verdient wird, was die Gier befriedigt. Rußland und China könnten, einzeln oder zusammen, dieses Kartenhaus einreißen, sobald sie über eine Regierung verfügen, die sich dazu imstande sieht.   


Dr. Paul Craig Roberts war stellvertretender Finanzminister in der Regierung Reagan. Er ist Verfasser von Supply-Side Revolution: An Insider’s Account of Policymaking in Washington, von Alienation and the Soviet Economy und von Meltdown: Inside the Soviet Economy. Gemeinsam mit Lawrence M. Stratton hat er The Tyranny of Good Intentions: How Prosecutors and Bureaucrats Are Trampling the Constitution in the Name of Justice verfaßt. Roberts war ferner Co-Redakteur der Kommentarseite des Wall Street Journals und Mitherausgeber der National Review. Unter seinem Namen sind zahlreiche seiner Artikel auf politonline zu finden.

Quelle:   http://www.paulcraigroberts.org/
Will Russia and China Hold Their Fire Until War Is the Only Alternative? — Paul Craig Roberts
9/25/2014

Die deutsche Fassung verdanken wir www.antikrieg.com
http://antikrieg.com/aktuell/2014_09_26_werden.htm  26. 9. 14