Die "Neue Weltordnung" ist eine Diktatur - von Werner Müller

Es ist des Schweizers gutes Recht, vor den Wahlen über den politischen Gegner zu polemisieren. Allerdings sollte bei Attacken daran gedacht werden, wie sie von Wählerinnen und Wählern goutiert werden. Ausdrücke globalistischer Meinungsmache lassen meines Erachtens Naivität oder eine ideologische Unterwürfigkeit erkennen. Tendenziöse Kritik wirkt plakativ und sagt nichts aus. Es ist eine Tatsache. dass trotz IWF, Weltbank und Gatt die Welt der Armen ärmer geworden ist und die Reichen reicher. Ich frage mich, ob J.P. Morgan, der grosse Spekulant, der in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Welt in eine Weltwirtschaftskrise geritten hatte, Recht hatte, als er sagte: ?Die Sozialisten sind die Wächter des Kapitals.? Es scheint mir angebracht, die Wandlung des Begriffs ?sozialistisch? zu erläutern.

Der Sozialismus hat bekanntlich abgedankt, dennoch kandidieren in der Schweiz ehemalige Marxisten für die höchsten Ämter. Für mich ist es klar: solange sich Sozialdemokraten intern mit “Genossinnen und Genossen“ anreden, sind und bleiben sie Sozialisten. Wonach richten sich die Linken und jene, die sich als liberal bezeichnen? Dies ist nicht leicht zu durchschauen, auch wenn sich die Kandidatinnen und Kandidaten mit nach oben gerichteten Blicken, mit betenden Händen und anderen symbolischen Gesten zu erkennen geben, erkennbar für Freimaurer und andere Eingeweihte. Vertreten diese Politikerinnen und Politiker das Volk? Vertreten sie nicht eher international wirkende, im Geheimen operierende Mächte, die nur eines wollen: eine neue Weltordnung? Man darf sich nicht täuschen. Es gibt Linke, z.B. die Fabianer, die eine privatwirtschaftliche liberale Marktwirtschaft vertreten. Diese Sozialisten, in England in der Regierung von Tony Blair vertreten, sind Diener einer Finanzoligarchie und - für die Öffentlichkeit wegen der Teilnahme am Irak-Krieg nachvollziehbar - ganz schön in Schwierigkeiten geraten. Wie kommt es, dass die Sozialdemokraten sich ein bisschen links geben, im übrigen liberal? Eigentlich müssten sie sich im Erklärungsnotstand befinden. Ob eine Diktatur vom Proletariat oder vom Kapital gesteuert ist, bleibt für die Bürgerinnen und Bürger das Gleiche. Heute wird eine Diktatur von einer Finanzoligarchie gesteuert und nennt sich Globalisierung. Es findet eine Entsolidarisierung statt, wozu auch linke Politiker die Hand reichen, z.B. mit noch mehr multikultureller Gesellschaft.
 
Andersdenkende werden hüben wie drüben ausgegrenzt. Der Sozialstaat war noch nie so gefährdet wie heute. Die Sozialdemokratie und ihre Vordenker sollten sich meines Erachtens entscheiden, wofür sie eintreten: für das Volk oder für die „Internationale“, die heute in einem mir unheimlich erscheinenden Kleid daherkommt. Die „Neue Weltordnung“ ist eine Diktatur, weshalb Skepsis gegenüber allen internationalen Strukturen angebracht ist, auch wenn es im Moment so scheint, als ob sich die EU auf demokratischem Weg befände.
 
Ob wir von links oder rechts verführt werden, bleibt das Gleiche. Dies ist mit der Grund, weshalb die Jungen das Gefühl haben, sie würden so oder so verschaukelt. Wer ist glaubwürdiger? In einem sind sich die Wähler alle einig: nach der Wahl tönt es anders wie vorher. Darum. bitte sehr, hören wir doch auf mit Schuldzuweisungen und erinnern uns daran, dass der wirtschaftliche Wohlstand hier im Lande erarbeitet werden muss. Dann kann sich der Staat soziale Einrichtungen leisten. Das Träumen vom Mitreden und Mitgestalten in den internationalen Organisationen hat unsere Väter beinahe in den Abgrund gerissen, und es war dem Wohlwollen der Grossmächte zu verdanken, dass im Jahr 1848 die neutrale Schweiz neu geboren werden konnte. Soll das nun plötzlich nicht mehr wichtig sein?
 
Werner Müller, Pratteln