»Europa und das kommende Kalifat« - Eine Buchbesprechung

Eine der mahnenden Stimmen hinsichtlich der Islamisierung Europas

ist die der britischen Autorin Gisèle Littman; sie befürchtet eine schleichende Islamisierung Europas und hält das Konzept des europäischen Multikulturalismus für gescheitert. Die unter dem Pseudonym Bat Ye’or [Tochter des Nils] schreibende jüdische Historikerin wurde in Ägypten geboren und lebt seit vielen Jahren in der Schweiz. Ihre Bücher zur Geschichte der Juden und Christen unter der Herrschaft des Islams und zur Herabsetzung nicht muslimischer Gemeinschaften und deren Angehörige zu Menschen minderer Wertigkeit gehören mittlerweile zu den Standardwerken über den Islam. Ihre historischen Belege, dass es in diesen Gesellschaften niemals ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen gegeben hat, passen selbstverständlich nicht in das Klischee der multikulturellen Ideologie. In ihrem 2011 erschienenen Werk, Europe, Globalization, and the Coming of the Universal Caliphate, das nun in deutscher Übersetzung mit dem Titel Europa und das kommende Kalifat vorliegt, bildet der Ausgangspunkt ihrer Argumentation, dass es zwischen Muslimen und Andersgläubigen keinen dauerhaften Frieden geben kann: »Aus islamischer Sicht ist die ganze Erde eine Stiftung, ein Territorium, das Allah gehört. Der muslimischen Gemeinschaft ist versprochen, es unter die Herrschaft der dem Propheten einst offenbarten islamischen Ordnung zu bringen. Der Jihad bildet den Kampf um die Rückgewinnung des Stiftungslandes, das von den Ungläubigen illegal besetzt und den Muslimen zurückzugeben ist.« Vor diesem Hintergrund thematisiert sie die europäische Politik gegenüber den islamischen Ländern des Mittelmeers respektive des Nahen Ostens und Israels.

Eine zentrale Stelle in dieser Entwicklung nimmt eine scheinbar unbedeutende Moschee in München ein [1]. Während das offizielle Westdeutschland seit Konrad Adenauer mit Israel eine Politik der Versöhnung betrieb, bestanden die alten Seilschaften zwischen den Nazis und den islamischen Nazi-Kollaborateuren, die im Zweiten Weltkrieg auf dem Balkan und in der Sowjetunion eigene SS-Einheiten stellten, weiter. München wurde zum Gravitationspunkt der Zusammenarbeit von muslimischen SS-Angehörigen und Muslimbrüdern mit der CIA und Nazis im Kampf gegen den Kommunismus. Die politische Elite nach 1945 war von Nazis, die mittlerweile in hohe Staatsämter aufgestiegen waren, durchsetzt. Stellvertretend seien hier zwei Autoren der Nürnberger Rassengesetze genannt: Walter Hallstein wurde der erste Präsident der Europäischen Kommission [von 1958 bis 1967] und Hans Globke stieg zur grauen Eminenz im Bundeskanzleramt [von 1953 bis 1963] auf. Das offizielle Deutschland stand somit an der Seite der USA und Israels, das inoffizielle blieb dem Antisemitismus und dem Antiamerikanismus treu. Eine zentrale Figur wurde Ende der Fünfzigerjahre Said Ramadan, der Schwiegersohn des Begründers der Muslimbrüder Hassan al-Banna. Mit der Unterstützung alter Nazis baute er die Münchner Moschee zum globalen Gravitationszentrum der Islamisierung aus.    

Das Jahr 1973 markiert den Wendepunkt der europäischen Politik gegenüber dem Islam: Die Europäische Gemeinschaft anerkannte die PLO und deren Führer Yassir Arafat, obwohl diese die Existenz Israels ablehnten. Der Terrorismus der PLO und später der Hamas wird zwar von europäischer Seite immer wieder bedauert, dieser sei aber tiefer liegenden Ursachen geschuldet.

1974 wurde die Parliamentary Association for Euro-Arab Cooperation (PAEAC) gegründet, deren Ziel eine gemeinsame arabisch-europäische Zivilisation ist. Ein weiterer wichtiger Partner für die Europäische Union ist die 1969 gegründete Organization of Islamic Conference (OIC), der heute 56 islamische beziehungsweise mehrheitlich islamische Staaten angehören. Hinter den Floskeln des interreligiösen Dialogs lassen sich die Ziele dieser Organisation leicht erkennen: die   globale Stärkung des Islams und die Islamisierung Europas. Deshalb betont die OIC besonders den Kampf gegen die Islamophobie, den die EU freudig unterstützt und durch vermehrte islamische Migration nach Europa nachhaltig bestärkt. Der wichtigste Beitrag der EU zu einer gemeinsamen Zivilisation ist seit Jahrzehnten die Durchsetzung des Multikulturalismus und der Diversität, um die europäischen Nationalstaaten zu schwächen respektive zu überwinden. Dieses Konzept garantiert den muslimischen Migranten die Bewahrung ihrer kulturellen und religiösen Identität, während das christliche Europa weitgehend untergehen soll. Eine große Anzahl von Stiftungen der EU  - wie zum Beispiel die Anna-Lindh-Stiftung oder die Allianz der Zivilisationen -  propagieren die Ziele dieser euroarabischen Utopie. Bat Ye’or belegt diese Entwicklungen zur Islamisierung Europas akribisch. Die Autorin wirft der Europäischen Union und vielen europäischen Politikern politische Blindheit und eine fast grenzenlose multikulturelle Naivität vor: Sie verkennten die politischen Ziele des Islams und seiner Institutionen, Verbände und Vereine. Das Ziel der Muslimbrüder, der Salafisten und der Wahhabiten sei ein europäisches Kalifat. 

Die Kassandrarufe zum Niedergang des alten Europas sind mittlerweile unüberhörbar. Spätestens seit Thilo Sarrazins Bestseller Deutschland schafft sich ab dürften auch Gutwillige Zweifel hinsichtlich der Zukunft Europas und seiner Gesellschaften beschlichen haben. Zu dem demografischen Niedergang der alteuropäischen Einwohner, der den bestehenden Generationenvertrag bedroht, da immer weniger Menschen eine zunehmend überalterte Gesellschaft finanzieren müssen, gesellen sich die Probleme einer drohenden Altersarmut und unvorstellbarer Staatsverschuldungen. Hinzu kommen eine weitgehend gescheiterte Integration muslimischer Migranten und eine absehbare Verschiebung der Zusammensetzung der Gesellschaft, die dazu führen kann, dass sich die einheimische Mehrheit bald als Minderheit unter Minderheiten wiederfindet. Der namhafte Doyen der Islamwissenschaften, Bernard Lewis, malt die Zukunft des Kontinents in düsteren Farben: »Nach den aktuellen Trends wird Europa spätestens Ende des 21. Jahrhunderts muslimische Mehrheiten in der Bevölkerung haben.« Da es sich beim Islam um eine wenig friedfertige und wenig tolerante Religion handelt, beschleicht die Angst vor einer Islamisierung immer mehr Bürger. Zumal den Muslimen durch göttliche Offenbarung die wie immer geartete Missionierung der Welt aufgegeben ist. »Die Eröffnung des König-Abdullah-Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog in Wien im Jahr 2012«, fügt Die Presse als P.S. an, »war ein weiterer glänzender Erfolg der Islamisierung Europas durch Saudi-Arabien und die Muslimbrüder: dank der Unterstützung der österreichischen Christ- und Sozialdemokraten.« 

Anmerkung politonline d.a.: Zu dem Ganzen gehört auch das Wissen, dass der Europäische Rat für Fatwa und Forschung (ECFR) seinen Sitz eigenartigerweise in Dublin hat, also in einem fast ausnahmslos katholischen Land, wie wir dies in dem Artikel Arabiens Muslimbrüderfestgehalten haben; siehe  http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2042  

Sitz des ECFR ist ein Moschee-Komplex bei Clonskeagh, der auch unter dem Namen Islamisches Kulturzentrum seit 1996 in Betrieb ist. Sein weitläufiger 4 ha grosser Campus wurde von Sheikh Hamdan bin Rashid Al Maktoum, dem stellvertretende Herrscher von Dubai, finanziert. Der ECFR strebt an, die islamische Scharia in ganz Europa einzuführen. Der Bau der grössten, 40.000.000.- € teuren Moschee Irlands ist im Norden Dublins, in Clongriffin, geplant, um den Bedürfnissen der sich stetig vergrössernden muslimischen Gemeinschaft Rechnung zu tragen. In Irland leben schätzungsweise 50.000 Muslime, davon 30.000 in Dublin. Die den ägyptischen Muslimbrüdern zugerechnete Organisation ECFR bemüht sich um die Anwendung islamischer Normen auf europäische Verhältnisse. Der Rat wird von dem bekannten Islamisten Yusuf al-Qaradawi geleitet, der in seinem Werk ›Erlaubtes und Verbotenes im Islam‹ u.a. die Todesstrafe für die Abkehr vom Islam befürwortet, ebenso die häusliche Gewalt gegen Ehefrauen. Jahrelang wurde sein Buch von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) als offizielles Unterrichtsmaterial in österreichischen Schulen benutzt, ehe das Ministerium reagierte und der ehemalige IGGiÖ-Präsident Anas Schakfeh das Buch zurückzog. al-Qaradawi spricht offen über die Ziele des Islams und erklärte bereits 1995 auf einer Konferenz der Muslim Arab Youth Association (MAYA) in Toledo, Ohio: Was bleibt, ist Rom zu erobern. Der zweite Teil des Omens.  (…) Das bedeutet, dass der Islam zum dritten Mal nach Europa zurückkommen wird, nachdem er zweimal vertrieben wurde. (…)  Die Eroberung durch die Da’wa [Missionierung]  ist, was wir erhoffen. Wir werden Europa erobern, wir werden Amerika erobern! Nicht durch das Schwert, sondern durch unsere Da’wa.«  [2]  Im übrigen hat der Emir von Katar, der lange Zeit von sich das Bild eines prowestlichen Reformers kultiviert hat, geschworen, keine Mühen zu scheuen, um den wahhabitischen Islam in ganz Europa zu verbreiten. Der Wahhabismus verhindert nicht nur die Integration von Muslimen in den Westen, sondern fördert auch aktiv den Jihad gegen Ungläubige und droht die muslimischen Immigranten in Irland zu radikalisieren.  [3]  Deutlich spricht auch der Islamprediger Anjem Choudary die Ziele des Islams aus. Auch er möchte die Scharia einführen. Er forderte seine Anhänger auf, alle Möglichkeiten des britischen Sozialstaates auszunützen, um damit die islamische Eroberung Grossbritanniens zu finanzieren. Die englische Tageszeitung Sun hatte durch einen eingeschleusten Mitarbeiter drei Predigten Choudarys aufzeichnen lassen. Der sich unbeobachtet fühlende Moslemvertreter gab erhellende Anweisungen an seine Anhänger, wie sich Moslems in Europa verhalten sollten. In einer zweiten Predigt erklärte er den anwesenden Moslems, dass der Islam bereit ist, Europa zu vereinnahmen: »Jetzt nehmen wir uns Birmingham und bevölkern es. Brüssel ist zu 30 % islamisch, Amsterdam zu 40 %, Bradford zu 17 %. Wir sind wie ein Tsunami, der über Europa hinwegfegt. Und das ist erst der Anfang. Die Realität ändert sich. Demokratie, Freiheit, Laizität sind nur Ideen der Kuffar, die wir beseitigen müssen.« Choudary behauptet von sich selbst, Richter der Scharia in Grossbritannien zu sein. Hinsichtlich der britischen Arbeiter und Angestellten erklärte er, dass sie [täglich] arbeiten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, während die islamischen Prediger ein oder zwei Tage im Jahr arbeiten und sich das übrige Jahr vom britischen Sozialstaat aushalten lassen. »Den Rest des Jahres sind wir mit dem Dschihad beschäftigt, weil es normal und richtig für uns und für euch ist, Geld von den Kuffar [Ungläubigen] zu nehmen, während wir daran arbeiten, sie zu besetzen. So beziehen wir als Dschihadisten den Scheck vom Staat.« Anjem Choudary ist Vater von vier Kindern und bezieht 25.000 Pfund, das sind fast 30.000 Euro im Jahr an staatlicher Unterstützung. Mit anderen Worten: Choudary bekommt umgerechnet 9.500..- €  mehr als ein britischer Soldat, der in Afghanistan kämpft und stirbt.  [4] 

Der Leser darf absolut sicher sein, dass keiner der aufgezeigten Tatbestände die Mehrheit unserer wackeren Volksvertreter auch nur im entferntesten beunruhigt oder gar beschäftigt.

 

Quelle: Die Rezension von Michael Ley ist in der österreich. Zeitung Die Presseerschienen
http://diepresse.com/home/spectrum/literatur/1544591/Der-Prophet-in-Brussel?from=suche.intern.portal  10. 1. 14  Der Prophet in Brüssel - Europa und das kommende Kalifat
Bat Ye'or
Europa und das kommende Kalifat - Der Islam und die Radikalisierung der Demokratie; Aus dem Englischen von Hans-Peter Raddatz. 228 S., brosch., €23,50; Duncker & Humblot, Berlin

[1]  Siehe hierzu Die vierte Moschee: Nazis, CIA und der islamische Fundamentalismus von Ian Johnson; http://europenews.dk/de/node/39423 
[2] 
http://www.investigativeproject.org/profile/167#_ftnref2   9. 7. 2008 
Apologists or Extremists  -  Yusuf al-Qaradawi 
»
What remains, then, is to conquer Rome. The second part of the omen. The city of Hiraq [once emperor of Constantinople] will be conquered first", so what remains is to conquer Rome. This means that Islam will come back to Europe for the third time, after it was expelled from it twice… Conquest through Da'wa [proselytizing], that is what we hope for. We will conquer Europe, we will conquer America! Not through sword but through Da'wa.«

[3]  http://www.gatestoneinstitute.org/3654/ireland-mega-mosque  2. 4. 13 by Soeren Kern
[4] 
http://www.katholisches.info/2013/05/14/islamprediger-nehmen-wir-uns-europa-und-lassen-uns-dabei-von-den-europaern-aushalten/   14. Mai 2013  resp. http://www.nocristianofobia.org/