Kein Grund zum Feiern! - Von Evelyn Hecht-Galinski 13.11.2012 22:07
Fünfundneunzig Jahre nach der »Balfour Declaration« feiert das zionistische Regime diese als großen Sieg
für den
jüdischen Staat. Denn Großbritannien hatte sich dadurch am 2. November 1917 mit
den zionistischen Bestrebungen, in Palästina eine ›nationale Heimstätte‹
des jüdischen Volkes zu errichten, einverstanden erklärt und so den
zionistischen Kolonialismus erst ermöglicht und ihm den Koscher-Stempel verpaßt, der bis heute gültig ist. Diese Entscheidung,
die England bis heute nicht als Schuld anerkennt, trat die Rechte der
Ureinwohner Palästinas mit Füßen und beraubte sie um ihr Land und Hab und Gut.
Auch die Niederschlagung der Revolte 1936-1939 mit dem Ziel, den Palästinensern
systematisch ihre angestammten Rechte zu bestreiten, war eine von vielen
Schandtaten, die diese bis heute zu erleiden hatten. Es waren nicht die
Palästinenser, die das King David-Hotel in Jerusalem oder die englische
Botschaft in Rom in die Luft jagten, es waren nicht die Palästinenser, die
versuchten, den damaligen englischen Außenminister Ernest Bevin zu ermorden,
was glücklicherweise mißlang. Es waren nicht
die Palästinenser, die den damaligen britischen Staatsminister für den Nahen
Osten, Lord Moyne ermordeten. Nein, es waren die jüdischen zionistischen
Terroristen der rechtsradikalen Terrorgruppe ›Irgun‹, deren führendes
Mitglied Menachem Begin (Friedensnobelpreisträger!) war, der später den Likud
als Regierungspartei führte. Seit Beginn der Nakba 1948, der Katastrophe der israelischen
Staatsgründung für die Palästinenser, hat es auch gerade Großbritannien als Hauptverursacher
versäumt, irgendetwas gegen das Leiden der Palästinenser durch die zionistische
Staatsgründung zu tun.
Vierundsechzig
Jahre nach der ungerechten Zerteilung Palästinas hat es Großbritannien bis
heute versäumt, einen Palästinenserstaat anzuerkennen, im Gegensatz zum Staat
Israel. Es gibt erst etwas zu feiern, wenn die Palästinenser ihre legitimen
Rechte erlangen, die ihnen die gesamte Weltöffentlichkeit durch die blinde
Unterstützung Israels seit Jahrzehnten vorenthält. Besonders erschreckend
erscheint mir allerdings, daß
Präsident Abbas, der Vichy-Herrscher ohne Mandat, aus Ramallah einem
israelischen Sender ein Interview gab, das mir die Haare zu Berge stehen ließ.
Er versicherte darin der israelischen Regierung unter Netanjahu, daß es, solange er ›Präsident‹ wäre, zu
keiner dritten Intifada käme, daß er
selbstverständlich die Grenzen von 1967 anerkenne und daß er als ›Flüchtling‹ aus Safed, dieses nur als Tourist
wieder besuchen wolle. Dieses anbiedernde Interview bestätigt nur die ›Palästina-Papiere‹, die in erschreckender Weise den Ausverkauf der Rechte der
Palästinenser, wie auch das Umgehen des Rückkehrrechts der palästinensischen
Flüchtlinge durch die Palästinenserbehörde zeigen. Abbas kritisierte außerdem
die Raketen aus Gaza: »Es gibt keine Rechtfertigung für Raketen aus dem
Gazastreifen oder irgendwoanders her«! Hier zeigt Abbas ganz deutlich, wie er es mit der
Solidarität mit den eingeschlossenen Bürgern von Gaza hält. Raketen sind sicher
eine untaugliche Lösung, um Israel zum um Denken zu bewegen, aber
wie sollen diese Verzweifelten eigentlich noch auf sich aufmerksam machen?
Leider
spielte dieses Ereignis wie so viele andere in den Medien keine Rolle. So kann
ich nur dem Hamas-Führer Hanyeh zustimmen, wenn er sich über dieses Interview
des ›gemäßigten‹ Kollegen empört. So ging auch leider der sensationelle Besuch des
Emirs von Katar in Gaza im israelischen Bombenhagel unter; bei diesem kündigte
der Emir an, 350 Millionen Dollar in
Gaza investieren zu wollen. Ein großer Sieg für die vom israelischen Regime
dort weiterhin eingeschlossenen Menschen! Bedauerlicherweise hat sich trotz des
ägyptischen Regimewechsels für die Blockierten in Gaza nicht viel geändert, sie
bleiben abgeriegelt von Land und See, abhängig von Israels Gnaden. Konnte man
nicht gerade wieder die ›mutige‹ Einnahme der ›Estelle‹ durch die
israelische Kriegsflotte sehen, die das Schiff mit Hilfsgütern wie immer vor
Gaza enterte und nach Ashdod, also nach Israel brachte? Man trennte sogar
israelische von ausländischen Aktivisten, um die Israelis als Landesverräter
vor Gericht zustellen! Woran erinnert uns das? Dazu paßt
auch wieder sehr gut eine Umfrage unter jüdischen Israelis, die zeigt, wie die
jüdischen Einwohner dieses zionistischen Regimes ticken: Fast die Hälfte der
Befragten wollen nicht im selben Haus wie Palästinenser leben, sie wollen
nicht, daß ihre Kinder mit palästinensischen
zusammen in die Schule gehen, sie wollen bei der Arbeitssuche bevorzugt werden,
sie wollen kein Wahlrecht für palästinensische Israelis, sie wollen sie aus der
Knesset, dem israelischen Parlament, ausschließen, sie plädieren für getrennte
Straßen, also für Juden und Palästinenser getrennte Straßen.
Interessanterweise waren es besonders viele Haredim [Orthodoxe] die Haß gegen Palästinenser zeigten. Zeigt dieses
rassistische Apartheiddenken nicht in schrecklicher Weise, was vierundsechzig
Jahre Besatzung und Landraub aus einem Volk gemacht haben? Noch erschreckender:
sie regen sich nicht über ihren Rassismus auf, aber sie regen sich darüber auf,
wenn man sie als das, was sie sind, bezeichnet: nämlich als Rassisten! [2]
Was kann
man schon von einem Besatzerstaat
erwarten, der es sich so gemütlich in der Apartheid eingerichtet hat, wo
sich jüdische Jugendliche KZ-Nummern ihrer Vorfahren tätowieren lassen, um an
den Holocaust erinnert zu werden? Waren es nicht gerade israelische
Jugendliche, die sich bei Besuchen in Auschwitz in geradezu obszöner Weise
daneben benahmen? Waren es nicht gerade die Holocaust-Überlebenden, die der
jüdische Staat besonders schlecht behandelte, weil er erst in letzter Zeit
deren ›Nutzen‹ erkannte und sie finanziell etwas besser stellte? Hat nicht
gerade die schamlose Instrumentalisierung des Holocaust durch israelische
Politiker dazu geführt, daß die Israelkritik immer mehr verstummt,
um bloß nicht in den Verdacht zu kommen ein Antisemit zu sein. Diese
Instrumentalisierung konnte man sehr gut in einem Schauspiel sehen, als Bibi
und Sarah Netanjahu nach Frankreich kamen, um mit Präsident Hollande an einer
Feier im Gymnasium ›Ozar Hatorah‹ in Toulouse für drei getötete
jüdische Kinder und einen jüdischen Religionslehrer teilzunehmen. In seiner
Ansprache bezeichnete Hollande den Schutz der Juden in Frankreich als nationale
Aufgabe. Gut und schön, aber was ist mit dem Schutz für die französischen
Juden, die Friedensaktivisten sind und von der französischen jüdischen
Verteidigungsliga massiv angegriffen werden? Ich berichtete vor kurzem in einem
Artikel für die Neue Rheinische Zeitung
über faschistische Juden in Frankreich, die jüdische Friedensaktivisten wie
Olivia Zemor und andere angreifen und bedrohen!
Wer schützt eigentlich diese jüdischen Aktivisten vor solchen Angriffen?
Es reichten schon dieser Vorfall in Toulouse und die massive Werbung des
jüdischen Staates für die ›Heimkehr‹ auch der französischen Juden, um die
französische Regierung in Alarmstimmung zu versetzen und alles für Israel zu
tun. Da
konnte Bibi gleich noch mit der iranischen Bombe Stimmung machen und vor einem
neuen Holocaust warnen. Interessanterweise machte der israelische
Kriegsminister Barak daheim einen Rückzieher zu diesem Thema und sah die
iranische Bombe auf dem Rückzug. Es wird ein schöner Wahlkampf der Ablenkungen
und des Lügens und Betrügen werden; wir dürfen gespannt sein!
Viel
schlimmer ist es, daß trotz aller Aufdeckungen
der massiven Menschenrechtsverletzungen durch das israelische Regime die EU
weiterhin dessen größter Handelspartner ist, die Palästinenser ihrer
Handelsrechte beraubt, weiter Siedlungsprodukte als ›Made in Israel‹
verkaufen läßt und so den Verbrechen des
jüdischen Staates und der Besatzung weiter Legitimität verleiht. Israel erpreßt die EU übrigens bereits und droht damit, es könnten
anderenfalls fünfundzwanzigtausend palästinensische
Arbeitsplätze in jüdischen Siedlungen verloren gehen - eine besondere Chuzpe,
daß man so auch noch illegale Siedlungen
legitimieren will! Merke: vierhundert gute Tonnen Datteln kommen aus Palästina
und fünfundzwanzigtausend Tonnen ›schlechte‹ kommen falsch deklariert aus Israel.
Wir, also die EU, importieren für 230 Millionen € Güter aus den sogenannten
C-Gebieten und nur für 15 Millionen € aus den Palästinensergebieten, das ist
also fünfzehnmal soviel. Dank dem Bericht ›Handel
gegen den Frieden‹, einem
Zusammenschluß von zweiundzwanzig
Hilfsorganisationen, wurde das aufgedeckt. Auch die größten Bio-Importeure aus
Israel sind die zweitausend Hardcore Zionisten-Siedler der Siedlung ›Itamar‹, die sich auf Thora und Bibel berufen, anstatt Gesetze
anzuerkennen. Diese meist aus der USA oder Kanada eingewanderten Bio-Siedler,
auf geraubtem Land, rechtfertigen ihr ›Dasein‹ wie der gebürtige US-Amerikaner aus
Brooklyn, Moshe Goldsmith, Bürgermeister von ›Itamar‹, mit den
bezeichnenden Worten: ›Gott
entscheidet über Landesgrenzen, nicht Menschen!‹ Sicher gehören diese Siedler auch zu den etwa 85 000 US-Israelis,
die Mitt Romney wählten!
Israel
schämt sich nicht, offen ›sikul
memukad‹, also ›gezielte Prävention‹
zuzugeben - gezieltes Morden durch den Mossad seit Jahrzehnten. Man tötete die
palästinensischen Widerstandsgrößen, weil sie ›Terror‹ gegen Israel
begangen hatten. Aber was heißt schon Terror, wer hatte denn mit dem Terror
begonnen? Traurig genug, daß das
palästinensische Volk heute keine Führer mehr hat, die ihre legitimen Rechte
vertreten und die - mit den Besatzern arrangiert
- nicht schon auf alles verzichten. Da
fragt man sich auch, wie konnte es geschehen, daß
israelische Soldaten, allein im November 292 Palästinenser an verschiedenen
Plätzen im Westjordanland kidnappen konnten, darunter waren 29 Kinder und 9 Bürger
des Gazastreifens! Wäre es sonst möglich, daß
im Westjordanland neue Propagandakräfte der israelischen Rechten, namens ›Tazpit‹ auftauchen, um falsche Propagandafilme zu verbreiten? Reicht
dem jüdischen Staat die Propagandahoheit in der westlichen Welt noch nicht?
Warum
spielt die UNO das traurige Spiel mit, wenn Richard Falk in seinem Bericht für
die UNO Verletzungen des Völkerrechts aufdeckt und einen Boykott für US-Firmen
fordert, die mit israelischen kooperieren? Warum wird so ein Bericht sofort auf
Druck der israelischen und der US-Regierung geheim gehalten und die
Entlassung von Richard Falk erneut gefordert? Übrigens ist Falk selbst Jude! Auch
der US-Wahlkampf war in dieser Hinsicht spannend, ging es da doch auch um die
Frage, wer Präsident von Israels Gnaden wird. Beide Kandidaten sind Israel tief
verbunden und unterscheiden sich in jüdisch/israelischen Fragen nur um Nuancen,
dafür hatte AIPAC, ›The American
Israel Public Affairs Committee‹,
schon gesorgt. [1]
Den
nachfolgenden Kommentar schrieb Hecht-Galinski unmittelbar nach Ausbruch des
jetzigen Infernos, das nach der Ermordung
Achmed Dscha’abari, des Leiters des militärischen Arms der Hamas eingesetzt
hat:
Die Säule der
Morde - Obama gab grünes Licht für das
weitere Morden in Palästina Das
israelische Regime hat erneut begonnen, mit Hilfe seiner Propaganda-Abteilung
einen blumigen Namen für das gezielte Morden in Gaza zu erfinden: ›Die Säule der Verteidigung‹! So erfinderisch das zionistische
Regime im Erfinden von Mord-Poesie ist, so erfinderisch ist es auch im
Verdrehen der Tatsachen, um in Gaza erneut zu morden. Für Netanjahu und seine
Mitmörder hat der Wahlkampf mit einem Sturm begonnen, nur ist es nicht wie bei
Obama eine Naturkatastrophe wie ›Sandy‹, sondern ein mörderischer, von Israel
selbst gemachter Sturm. Selbstverständlich rief der eine Friedensnobelpreisträger
Peres [der Vater des Siedlungsbaus und der israelischen Atomwaffen] den
anderen, nämlich Obama [den Drohnenkönig] an, um sich dessen Unterstützung für
die jüdische ›Selbstverteidigung‹ zu holen. Da gab es
selbstverständlich kein Stück Papier, was zwischen die Beiden paßte, da war der Frieden unter den beiden so groß, daß es für das weitere Morden grünes Licht gab! Als
Netanjahu auch noch anrief, von ›Wahlkämpfer zu Wahlkämpfer‹, gab es kein Halten mehr, man
verstand sich wieder! Es ist eine Schande für die Welt, wie man toleriert und
beschönigt, was der jüdische Staat seit Jahrzehnten im Namen der ›Selbstverteidigung‹ anrichtet!
Auch dieses
Mal begann alles wie immer, Israel brach den Waffenstillstand mit der
Hamas. Mordete wahllos spielende Jugendliche und Zivilisten. Es begann
nicht mit Raketen Richtung Israel, wie uns immer per Gehirnwäsche eingebleut
wird, sondern es begann mit der Besatzung und Abriegelung. Ja, auch die
Palästinenser haben ein Recht auf Verteidigung! Sie verteidigen sich gegen
jahrzehntelange Vertreibung und Entrechtung! Warum darf das israelische Regime
ungestraft gezielt morden? Den Hamas Militärchef Ahmad Jabari und Ahmad
al-Zahar, den Bruder des Hamas
Mitbegründers Mahmoud al-Zahar. Begründung: Jabari hatte Blut an seinen
Händen. Ein Witz! Wieviel Blut haben die israelischen Staatsterroristen seit
der Gründung des Staates Israel und schon vorher an den Händen? Keiner spricht
darüber! Es muß endlich auch in Deutschland
die Frage gestellt werden: Wie lange darf man alles, was dieser
rassistisch/faschistische Staat anrichtet, tolerieren, weil immer wieder der
Holocaust als Grund für alle zionistischen Gräueltaten herhalten muß. Das haben die Holocaust-Opfer nicht verdient,
auch nicht meine in Auschwitz ermordete Verwandtschaft. Mit dieser
unerträglichen Instrumentalisierung muß endlich
Schluß sein. Sie und ich wollten niemals einen
jüdischen Staat, der wahllos mordet, siedelt und vertreibt. Deutschland hat die
Pflicht besonders wachsam zu sein, wenn der Holocaust mißbraucht wird, auch wenn es der jüdische Staat ist, der das
macht. Auch die arabische Welt -
besonders auch Ägypten als Nachfolger von Israel/USA-Freund Mubarak - ist in der Pflicht, nicht da weiterzumachen,
wo Mubarak aufgehört hat!
Ja und
Abbas? Wo bleibt die Solidarität mit den Eingeschlossenen in Gaza? Muß nicht auch die PA und ihr mandatsloser Präsident
verstehen, daß auch größtes Anschleimen
gegenüber den Zionisten nur kurzes Glück bringt? CDU-Polenz hat schon Verständnis
für die israelische ›Verteidigungsposition‹ gezeigt; wo bleibt Mißfelder? Und die
›jüdischen Verräter‹ in der SPD, die so eilfertig einen
Brief gegen die SPD und Fatah schrieben. So schnell hat Broder noch nie einen
Erfolg verzeichnet! Er nannte die jüdischen SPDler ›Idioten‹; und
nach dem Brief: ›geht doch‹. Chapeau!!! Graumann [Dieter, mir graut
vor Dir] spricht der SPD ihre Regierungsfähigkeit ab. Bravo, ist das der neue
Adelson? Hoffentlich mit ebenso viel Erfolg in der Wahlkampfeinmischung! Gegen das
Morden in Gaza sollten alle Palästinenser mit einem Autokorso in allen
deutschen Städten protestieren – und natürlich sollten sich auch viele deutsche
Sympathisanten beteiligen. Keine Städtepartnerschaften mehr mit diesem
zionistischen Regime, solange es weiter die Rechte des palästinensischen Volkes
mit Füßen tritt, auch nicht in Freiburg. Das sage
ich als in Baden Württemberg lebende Bürgerin, an OB Salomon gerichtet. [3]
»In gewohnter Manier«, schreibt Werner Pirker in
der ›jungen
Welt‹, »geriert sich der Daueraggressor
als Aggressionsopfer. Bei der jüngsten israelischen Militäroffensive handle es
sich um eine Vergeltungsaktion für von Palästinensern nach Südisrael
abgeschossene Raketen, heißt es - wie
gehabt. Doch es waren nicht palästinensische Widerstandskämpfer, die die
bewaffneten Feindseligkeiten eröffneten, sondern die israelischen Okkupationskräfte,
die die Grenze nach Gaza überschritten hatten und wild herumballerten. Als
Reaktion auf den Besatzerterror feuerte die säkulare Volksfront zur Befreiung
Palästinas eine Panzerabwehrrakete auf ein israelisches Militärfahrzeug. Die
rücksichtslose Wahrnehmung des israelischen ›Selbstverteidigungsrechts‹ war die Folge. Der wiedergewählte US-Präsident läßt
keinen Zweifel mehr daran, daß er den ihm verliehenen Friedensnobelpreis zum
Kriegsnobelpreis umdefiniert hat. Sein Nahost-Friedensgeschwätz von gestern
kümmert ihn längst nicht mehr. Dabei paßt Netanjahus Angriff auf Gaza so gar
nicht in das gegenwärtige westliche Befriedungskonzept für Nahost. Die
islamistische Hamas hat unlängst einen spektakulären innerarabischen
Frontwechsel vollzogen. Sie hat sich von Syrien ab- und Katar zugewendet und sich
damit in die Abhängigkeit eines Landes begeben, das maßgeblich dazu beigetragen
hat, den arabischen Aufruhr einer prowestlichen Befriedungsstrategie
zuzuführen. Sich in einer solchen Situation mit der Hamas anzulegen, kann
eigentlich nicht im Interesse des Westens liegen. Israel freilich mißtraut dem
zunehmend enger werdenden Bündnis zwischen dem Westen und der sich immer
selbstbewußter in Szene setzenden arabischen Reaktion, zu der sich nach Libyen nun
auch noch Syrien hinzugesellen soll. Denn diese neue westlich-wahhabitische
Wertegemeinschaft mindert den strategischen Wert Israels für die
Aufrechterhaltung der imperialistischen Hegemonie in der Region. Noch aber ist
die US-Administration für jedes israelische Kriegsabenteuer zu haben.« [4]
[1] Quelle http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18389 7. 11. 12 Kommentar
vom Hochblauen von Evelyn Hecht-Galinski - Online-Flyer Nr. 379 vom 7. 11. 2012 In der ›Balfour-Declaration‹ vom 2. November 1917 erklärte sich
Großbritannien mit den zionistischen Bestrebungen, in Palästina eine ›nationale Heimstätte‹ des jüdischen Volkes zu errichten, einverstanden.
Dabei sollten die Rechte bestehender nicht-jüdischer Gemeinschaften gewahrt
bleiben. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich Palästina noch im Machtbereich der
Osmanen. Am 31. Oktober 1917 war die Eroberung von Beerscheba unter dem
britischen General Edmund Allenby erfolgt und somit hatte die Eroberung
Palästinas durch britische Truppen eingesetzt, welche bis Dezember 1917
faktisch beendet wurde. Die britische ›Balfour-Declaration‹ war an die Führer der zionistischen
Weltorganisation gerichtet. Sie wird als eine entscheidende Garantieerklärung
an den Zionismus angesehen, um in Palästina eine ›nationale Heimstätte für das jüdische Volk‹ errichten zu dürfen.
[2] http://www.gilad.co.uk/writings/africans-raus.html Dazu noch
ein Link, welcher der Autorin im Zusammenhang mit Toulouse wichtig ist: http://english.al-akhbar.com/content/frances-hollande-says-netanyahu-turned-toulouse-memorial-election-rally [3] http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18426 Aktueller
Online-Flyer vom 15. November 2012 Weitere
Informationen: http://english.al-akhbar.com/live-event/israel-declares-war-gaza http://antikrieg.com/aktuell/2012_11_14_israels.htm
Evelyn
Hecht-Galinski ist Publizistin und die Tochter des 1992 verstorbenen
Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski. Ihre
Kommentare schreibt sie vom Hochblauen aus, ihrem 1186 m hohen ›Hausberg‹ im Badischen.
[4] http://www.jungewelt.de/2012/11-16/026.php Der Querulant - Obama stellt
sich hinter Netanjahu - Von Werner Pirker
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