Das »Gespenst« Al Qaida in Afrika: Deckmantel für die Neueroberung des Kontinents durch den Westen - Von Finian Cunningham 15.04.2012 22:30
Die »Marke Al Qaida« - eine lukrative Investition ....... Eine britische Polit-Denkfabrik hat jetzt eine Studie
herausgegeben, in der behauptet wird, daß die Terrorgruppe Al Qaida sich derzeit in Afrika neu gruppiert und von der Sahelzone im Westen bis zum Horn von Afrika »einen Bogen der Instabilität« bildet. Das »Royal United Services Institute« (RUSI) mit Sitz in Whitehall, London, und einem Näheverhältnis zur offiziellen britischen Außenpolitik, spricht von »beunruhigenden neuen Trends« auf dem ganzen Kontinent, und daß »Osama bin Ladens Terrornetzwerk« versucht, Einfluß in Somalia, Nordafrika und der westlichen Sahara-Sahel zu gewinnen.
»Wenn
das stimmt [!], würde diese Einschätzung die beunruhigende Aussicht eines
Bogens regionaler Instabilität eröffnen, der die gesamte Sahara-Sahel-Zone umfaßt
und sich bis nach Ostafrika erstreckt, und den die jetzt geschwächte Al Qaida-Kerngruppe
gut dazu ausnutzen könnte, sich neu zu gruppieren, neu zu organisieren und ihre
terroristische Kampagne gegen den Westen neu zu beleben«, heißt
es in dem Bericht. Auch in anderen Medienberichten wird mittlerweile behauptet,
daß Elemente der Al Qaida sich nach einem Militärputsch im westafrikanischen
Land Mali mit den Tuareg-Separatisten zusammentun. Die angebliche Beteiligung
von Al Qaida in Mali wurde von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich im Zusammenhang
mit ihrem Versprechen, den Staatsstreich niederzuschlagen, ins Spiel gebracht.
Die
behauptete Al Qaida-Verbindung zu Mali erscheint nicht als folgerichtig. Die
Tuareg-Rebellen, eine nomadische Gruppierung, die den Norden von Mali und Niger
bewohnt, kämpften zuvor in Libyen auf der Seite der Gaddafi-Regierung gegen vom
Westen unterstützte Insurgenten. Von den vom Westen unterstützten libyschen
Aufständischen ist bekannt, daß auf ihrer Seite
Jihadisten von Al Qaida beteiligt waren. Jetzt wird von Frankreich und in
Medienberichten behauptet, daß Al Qaida bei der Abspaltung des nördlichen Teils
von Mali auf der Seite ihrer ehemaligen Gegner – der Tuareg – stehe.
Diese
unterschiedlichen Berichte lassen vermuten, daß Al Qaida als ›Gespenst‹ über Afrika aufgebaut wird, um die zunehmenden Übergriffe
westlicher Mächte auf diesen Kontinent unter dem Deckmantel von »globaler
Sicherheit«
zu rechtfertigen. Das RUSI behauptet -
nicht ohne kolonialistische Untertöne - Al
Qaida »scheine
eine Strategie der ›regionalen
Aktion‹ einzuschlagen, was bedeute,
daß mit dem Ziel, sich in unbeständigen Ländern eine stabile Position zu schaffen,
lokale Unstimmigkeiten aufgegriffen und ausgebeutet würden.« Bezeichnenderweise
läßt dieser beängstigende Gedankengang die RUSI-Studie zu folgendem Schluß
kommen: »Der
Fokus der anti-jihadistischen Terroristenbekämpfung verlagert sich nach Afrika.« Anders
gesagt, der Vorwand für den anti-jihadistischen Gegenterror der Mächte des
Westens verlagert sich nach Afrika. Nimmt man es allerdings genau, dann
verlagert sich der antiterroristische Vorwand nicht nur, sondern wird - während die NATO ihre illegale Okkupationen
resp. ihre Kriege gegen Afghanistan, Irak und Pakistan fortsetzt - nach Afrika ausgeweitet.
Das steht für eine strategische Expansion der globalen Kriegsagenda, die das
Pentagon und seine westlichen Alliierten im Mittleren Osten und in Zentralasien
verfolgt haben: Ein vom Mittelmeer bis zum Kaspischen Meer reichendes
Herrschaftsgebiet, in dem sich mindestens 60 % der bekannten Erdöl- und
Erdgasreserven der Erde befinden.
Die sieben
Monate dauernde Bombardierung Libyens 2011 durch die NATO, welche zum Sturz der
Regierung in Tripoli führte, kann als Hilfe bei der Einrichtung eines
Brückenkopfs für die unter der Führung der Vereinigten Staaten stehenden Mächte
in Nordafrika und für deren anhaltende Militarisierung des kontinentalen
Ost-West-Gürtels vom Atlantischen bis zum Indischen Ozean gesehen werden. Die
Mächte des Westens sind in ein neues Gedränge um Afrika verwickelt, das auf die
Einrichtung des neuen US-Militärkommandos AFRICOM unter der Administration von
George W. Bush zurückgeführt werden kann [1]. Seither - und dies besonders unter der Administration
Obama - wurden weniger intensive
Aktivitäten der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, Frankreichs und des
Vereinigten Königreichs an der Elfenbeinküste, in der Zentralafrikanischen
Republik, in der Demokratischen Republik
Kongo, in Uganda, sowie in Somalia, Kenia und Djibouti im Osten hochgefahren.
Amerikanische Drohnen und französische Marinekräfte spielten seit Oktober
letzten Jahres eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der kenianischen und
äthiopischen Militäreinsätze gegen Kämpfer der Al Shabab in Somalia. Weitere
afrikanische Länder, in denen geheime Einsätze von Spezialkräften der Mächte
des Westens vermutet werden, sind unter anderem Senegal, Sierra Leone, Nigeria
und der Sudan – alles ehemalige britische und französische Kolonien. Es wurde
auch gesagt, daß die Vereinigten Staaten Gewaltaktionen in Nigeria inszenieren,
um eine staatliche Niederschlagung von öffentlichen Protesten gegen die
Regierung von Präsident Goodluck Jonathan zu rechtfertigen.
Afrikas unentwickelte
riesige natürliche Ressourcen an Erdöl, Metallen und anderen Mineralen sowie
das landwirtschaftliche Potential bilden eine Bonanza, die die stagnierenden
kapitalistischen Mächte links liegen zu lassen sich nicht leisten können,
besonders angesichts der steigenden Bedeutung Chinas als Handelspartner vieler
afrikanischer Staaten. Während Regierungen des Westens, ihre Denkfabriken und
Massenmedien von einem ›Al Qaida-Bogen‹ der Instabilität über ganz Afrika daherfaseln,
bildet der Neokolonialismus der Mächte des Westens den wirklichen Grund
für Instabilität und Militarisierung vom
Westen bis zum Osten des Kontinents. Das ›Gespenst‹ Al Qaida liefert einen bequemen
Vorwand, um weitere imperialistische Übergriffe zu rechtfertigen. Erwarten Sie
also in den westlichen Massenmedien weitere Berichte von mysteriösen Al Qaida-Jihadisten,
welche arme afrikanische Länder destabilisieren und somit den edlen Einsatz von
Streitkräften der NATO erforderlich machen, um »den Schwarzen
Kontinent zu schützen.« Der
Oberhammer ist natürlich, daß Al Qaida ein weltweites Terrornetzwerk ist, das
von CIA, MI6 und Saudiarabien geschaffen wurde, um die Drecksarbeit der Mächte
des Westens zu verrichten, wie Michel Chossudovsky, Peter Dale Scott und andere
Autoren sorgfältig dokumentiert haben. Die Marke Al Qaida hat sich als
lukrative ›Investition‹ erwiesen - von
9/11, Afghanistan, Irak bis zu Libyen und derzeit Syrien; und jetzt die
neokoloniale Neueroberung Afrikas. Offensichtlich ein Fall von ›Geld trägt Früchte‹. [2]
Zur Erinnerung: Was den Ursprung des sogenannten ›Heiligen Kriegs‹ angeht,
so hat dies Mathias Bröckers kurz und prägnant zusammengefasst: Mit Milliarden an
Dollars der saudischen Ölfeudalisten wurde dieser in den 80er Jahren entfacht und
der Söldnerführer Osama Bin Laden aufgebaut. Pakistan lieferte in Hunderten von
Koranschulen und Trainingscamps die ideologische und kämpferische Aufrüstung
der Mujaheddin, was durch das floriende Heroingeschäft finanziert wurde. Überall
in der islamischen Welt wurden junge Muslime für dieses Gehirnwäsche und
Gotteskriegerprogramm angeworben, alles unter der Supervision der USA, die auch
in Dutzenden amerikanischer Rekrutierungsbüros heilige Krieger anwerben und
teilweise gar in US-Militärcamps ausbilden liess. [Daraus ergibt sich die USA
als Supervisor, Saudi-Arabien als Finanzier und Pakistans Geheimdienst ISI als
lokaler Organisator] [3]
6 Milliarden US-$ waren von der USA und den Saudis in Bin Ladens Söldnertruppe
investiert worden und die CIA war in den 80er Jahren Gastgeber der ersten ›Dschihad-Weltkonferenz‹ in New
York; in 38 US-Filialen akquirierte das ›Büro im
Dienst der Heiligen Krieger‹ ebensolche für den Kampf.
Es ist keine Verschwörungstheorie,
dass Konspiration, Gewalt und Terror verborgene, aber selbstverständliche
Mittel der US-Außenpolitik sind. [4]
[1] Siehe hierzu
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1066 USA
errichten AFRICOM, Pentagon plant
Strategie für Rohstoffkriege - Von F. William Engdahl
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1891 Die Welt braucht Amerika
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1062 GFP - Neue Kriege in Afrika
[2] Quelle: http://antikrieg.com/aktuell/2012_04_11_dasgespenst.htm Der
Originalartikel erschien auf http://www.globalresearch.ca/ 5. 4. 12
[3] Mathias Bröckers - Verschwörungen,
Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.
[4] http://www.heise.de/tp/artikel/9/9563/1.html 17.09.2001
Die netten Hurensöhne der USA: Hitler - Saddam - Bin Laden - Von Mathias
Bröckers
Siehe auch http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=946 30. 5. 08
Afghanistan
- Aus der Welt der Geheimdienste
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