Die Währungsreform kommt - Von Hans Jörg Müllenmeister

Nicht ob, sondern wann es zu einer Weltwährungsreform kommt, ist die Frage. Wüßte der Bürger, daß der gedruckte Wert auf irgendeiner Geldnote eine wahre Lüge ist, würde das Vertrauen in den Geldwert zusammenbrechen.

Mit dem Mythos Geld ließen sich ganze Bibliotheken füllen. Kaum eine andere Thematik wird so inbrünstig aus allen Blickwinkeln des menschlichen Handelns und Fühlens betrachtet wie eben das Geld. Längst ist Geld als virtueller Kunstwert durch hemmungslose Vermehrung nicht mehr Sachgut oder Abbild einer realen Leistung, vielmehr sind Banknoten Geldersatz - Verbindlichkeiten einer Notenbank. Befassen wir uns mit dem zyklischen Muster des Geldwesens in der menschlichen Geschichte:
 
Wie sich Finanzgeschichten doch gleichen
Schon einmal, im 17. Jahrhundert, gab es eine riesige Finanzkrise. Damals sollte der schottische Finanzakrobat J. Law den maroden französischen Staatshaushalt sanieren. Dieser Spieler druckte und vermehrte für die Banque Royale Unmengen Papiergeld. Anfangs wuchs und gedieh die französische Wirtschaft tatsächlich. Law verstand es durch geschickte Tricks, die Liquidität der Bürger durch die legendär gewordene Mississippi-Company-Aktie abzuschöpfen. Deren Wert stieg zwischen 1719 und 1720 um das 40fache. Am Pleitepunkt brach dann das Vertrauen in das inflationäre Papiergeld wie ein Kartenhaus zusammen. Auf dem Höhepunkt der Affäre hielt man die Bürger mit hohe Strafen davon ab, Gold zu horten, ja es wurde einfach konfisziert. Die Staatsbank selbst hielt nur 2 % ihrer Vermögenswerte in Gold. Erkennen Sie gewisse Ähnlichkeiten zur heutigen Finanzsituation? Ein anderer Finanzjongleur, der die geplünderten Staatsfinanzen (Reparationszahlungen an die Alliierten) sanierte, war Hjalmar Schacht, den Hitler 1933 bis 39 zum Reichsbankpräsident ernannte. Mit einem Finanzierungstrick, den sogenannten Mefo-Wechseln (nach der Metallurgischen Forschungsanstalt mbH benannt), konnte 1936 die Aufrüstung finanziert werden.
 
Blicken wir hinter die Kulissen des heutigen dominierenden Dollarsystems, das mit einem oktroyierten Volumen von fast 80 % an Währungsreserven die Weltfinanzmärkte beherrscht. Von Anbeginn an (1913) war das Federal-Reserve-System der USA das Machtzentrum der US-Hochfinanz, ein privates Kartell unter der Führung der beiden Gruppen Rothschild und Rockefeller.
 
Wertvolle Rohstoffe für faule Dollar
Wie eine Pandemie breitete sich die Macht dieses Kartells nach dem Zweiten Weltkrieg über die ganze Welt zu einem riesigen legalisierten Betrugsmanöver aus: die von ihnen kontrollierten Rohstoffmärkte mußten ihre Sachwerte - wie etwa das Öl - in schwindsüchtiges Dollars verkaufen. Mit anderen Worten: die Erzeugerländer bekommen de facto für ihre Rohstoffe immer weniger Gegenwert. Ein erklärter Terrorist wie Saddam Hussein, der sein Öl in Euro fakturieren wollte, wurde kurzerhand entsorgt. Nicht genug damit, auch die Zentralbanken in aller Welt wurden gezwungen, den Dollar als Währungsreserve zu unterlegen.
 
Die USA als Goldakku. In einem weiteren Schlag nötigte man den Nationalbanken, ihre Goldvorräte gegen den maroden Dollar einzutauschen. Diese Aktion entlockte u. a. der Schweiz über 1.200 Tonnen und Österreich 30 Tonnen belastendes Gold. Unser vor 60 Jahren verwahrtes Staatsgold mit 3.433 Tonnen, fand bisher nicht den Rückweg in die Heimat. Nach wie vor lagert es zum größten Teil in New York. Strategisch gesehen, ist der Goldentzug der wichtigste Schlag gegen Nichtdollar-Währungen. Wie vor der ersten Weltwirtschaftskrise akkumuliert die USA als Haupteigentümer mit 8135 Tonnen das Weltgold weiter. Selbst wenn in einigen Jahren die einzige Rettung aus dem Finanzchaos ein Goldstandard oder eine zum Teil goldunterlegte Währung wäre, behalten die steuernden Oligarchen abermals die Oberhand. Greenspan, der langjährige Gralshüter der US-Finanzen, war in tiefster Seele ein goldbug und sah selbst im Falle einer Geld-Anomalie den Goldpreis bei 6.000 US-$/Unze.
 
Gläubiger und Schuldner im großen Monopoly
Warum es der USA gelingt, die ganze Rohstoffwelt zusammenzuklauben, ist mit der inflationären Vermehrung, also mit der unbegrenzten Liquidität des Dollars zu erklären. Mit der Dollarunterlegung als Devisenreserve sind die Zentralbanken in Japan, China und Europa gleichsam Helfershelfer und Sklaven der Verursacher. Sie forcierten die wundersamen Geldmengenvermehrung. Der Großschuldner USA hat es damit in der Hand, wie stark er seine Gläubiger durch Dollar-Abwertung entreichern und sich selbst entschulden will.
 
Geldscheine sind Hoffnungsträger – solange das Vertrauen bestehen bleibt
Trotz dieses Riesenschwindels haben die privaten Dollarbesitzer in der Welt ein naives Vertrauen in die Illusionsnummer Dollarwert. Wäre das nicht der Fall, würde eine dramatische Flucht in Sachwerte einsetzen, die Geldumlaufgeschwindigkeit drastisch steigen und damit die Inflation in die Gangart Galopp wechseln. Eine Währungsreform stünde unmittelbar bevor. Unter diesen Gesichtspunkten haben die wichtigsten Währungen Dollar, Yen, Yuan und Euro natürlich keine Wertaufbewahrungsfunktion. Wüßte der Bürger, daß der gedruckte Wert auf irgendeiner Geldnote eine wahre Lüge ist, würde das Vertrauen in den Geldwert zusammenbrechen. Ein Geldschein ist nichts anderes als ein Hoffnungswert, wie etwa ein Aktienpapier, das in vielen Fällen keinen Substanzwert darstellt.
 
Brandgefährliche Monopolbildungen
Welche Gefahr steckt hinter dem nachhaltigen Bestreben der Hochfinanz, bestimmte Marktsegmente mit faulen Dollars aufzukaufen und diese zu ihren Marktmonopolen zu entwickeln? Überlegen wir, um welche Märkte es geht: um solche für wichtige Rohstoffe wie Edelmetalle, Uran, dann die Medien, die Rüstungsindustrie, aber auch die weltweite Energieversorgung, ferner genmanipulierte Agrargüter wie Soja und Rohrzucker. Gefährlich wird das Spiel, wenn die Oligarchen bis in die Vorstandsränge deutscher Unternehmen eindringen und die Geschicke bestimmen. Ein Falke der Bush-Administration, nämlich Brzezinski, bekannte sich übrigens unverhohlen zur Begehrlichkeit, demnächst das Wasser der Erde zu monopolisieren.
 
Was ist das Ziel der Rothschild-Gruppe? Die Geldmenge so lange auszuweiten und zu entwerten, bis damit alle existentiellen Sachwerte der Welt aufgekauft und monopolisiert sind. Die US-Geldmenge M3 wuchs allein von 1980 bis 2005 von 2 auf 9,5 Billionen US-$. Dabei soll die schleichende Inflation möglichst lange versteckt bleiben, damit das Vertrauen der Weltbürger nicht gestört wird. Der springende Punkt dabei: die US-Hochfinanz kann mittels   des faulen Dollars in Ruhe in Sachwerte umschichten, ehe die Weltwährungsreform losbricht. Die Rothschild-Gruppe hat bereits in vielen Marktsegmenten eine Weltmonopolstellung, z.B. bei Uran; sie kann die Preise mehr und mehr nach Belieben festsetzen und einen Zinsdarauf erheben, eine Art Welt-Mehrwertsteuer. Aber auch die Chinesen sichern sich ihre Ölpfründe im Sudan, in Venezuela und Kanada.
  
Greenspan hatte den Euro-Dollar im Visier. Erstmals bei einer Notenbank-Konferenz 1999, später auch in Dubai bei der Arabischen Liga, sprach Greenspan »von einer grundsätzlichen Dollarkorrektur«, ferner von einer »Vereinigung Dollar Euro zum Euro-Dollar«, einer neuen Weltwährung. Vielleicht bekommt man dann für 100 € nur noch 10 neue Euro-Dollar. Das ist eine arglistige Methode, um die Währungsschulden der Staaten abzuwerten und damit das Altgeld der Bürger zu entsorgen. Hauptgewinner in diesem ungleichen Monopoly wäre der US-Staat; dieser könnte damit auf einem Schlag seine Auslandsschulden in Billionenhöhe drastisch auf 10 % reduzieren. Nicht nur der Weltbürger, sondern alle Zentralbanken mit Dollarreserven würden zu den Gelackmeierten zählen.
 
Aufgepaßt: schöne Worthülsen sind Bluffs
Nicht ob, sondern wann es zu einer Weltwährungsreform kommt, ist die Frage. Was für ein garstiges Wort! Sicherlich wird man den größten Finanzcrash aller Zeiten mit einem angenehmen Begriff belegen, z. B. mit einer Weltwährungsharmonisierung, und er wird dann stattfinden, wenn es die Oligarchen beschließen. Als sensibilisierter Leser kennen Sie mannigfaltige Beispiele aus Politik und Wirtschaft für weitere sinnentstellende Schönfärbereien. So suggerieren die Diäten eine magere Entschädigung der Abgeordneten, eine Bilanzkosmetik soll über eine krasse Fälschung hinwegtäuschen. Oder: früher hieß sie Bundesschuldenverwaltung, heute nennt sie sich Bundeswertpapierverwaltung. Ein Genußschein, der Anspruch auf Unternehmeranteile, kann durch mitgetragene Verluste ungenießbar werden. Schließlich sind Bundesschatzbriefe eher sichere Staatsschulden, ebenso das Teufelszeug der US-Treasury Bonds. Diese Danaergeschenke garantieren das spätere Unheil einer Null-Diät.
 
Neues Spiel mit gezinkten Karten
Der tiefere Sinn in diesem Monopoly wäre die Herrschaft über eine neue Euro-Dollar-Weltwährung. Von Anfang an würde das System durch die US-Hochfinanz mehrheitlich beherrscht, denn die in Frage kommende BIZ, die Bank für internationalen Zahlungsausgleich, ist von der US-Oligarchie zum Teil bereits aufgekauft worden. Der Wolf steckt also bereits im Schafspelz. Im kommenden Währungsspiel würde der alte Täterkreis agieren, nach den alten Regeln. Wieder würde ein Währungsmonopol zur eigenen Bedienung geschaffen. Verlierer wären alle Marktteilnehmer die zu vertrauensselig waren, da sie glaubten, Geld hätte mehr als eine Tauschfunktion, nämlich auch eine wertaufbewahrende Funktion. Ein neues, solides Geldsystem wäre aber nur mit einer unabhängigen Zentralbank erreichbar. Die Geldmenge dürfte nicht stärker wachsen als die Gütermenge. Die Zinsknechtschaft müßte aufgegeben werden. Eine allzu edle Vision.
 
Wenn Sie Ihr Vermögen langfristig im Wert erhalten möchten, können Sie nicht in geldartigen Papierfetzen verweilen, also nicht in Bargeld, nicht in Lebensversicherungen, Langläufer-Anleihen und Renten, nicht in Industrieaktien: Sie müssen vielmehr genau das machen, was die US-Oligarchie vormacht: Gehen Sie in Sachwerte. Damit schützen Sie sich vor einem Totalverlust. Mit dieser Strategie können Sie bei einer Neuorientierung Ihre Chancen bestmöglich nutzen, zum Wohle Ihrer Familie.
 
 
http://www.mmnews.de/index.php/200902052166/MM-News/waehrungsreform.html  5.2.09
Auf http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=9648 ist ein weiterer Artikel – den Roland Leuschel am 5.2.09 verfasste - einsehbar