Die Welt der Banken: Lehman Brothers

Zu dieser in dem nachfolgend veröffentlichten Artikel von Daniel Neun genannten Bank schreibt der »Der Spatz im Gebälk« [1]: 2007 hatte die Mitbesitzerin an der Federal Reserve einen langen und in den Medien hochgelobten Bericht über den Klimawandel veröffentlicht. Darin predigte sie wie unsere Rot-Grünen (die Trommler für die internationale Hochfinanz) modegerecht den Ausstieg aus der Kohle (nicht nur aus der Kernenergie) und kündigte ihren Investoren hohe Gewinne aus der Klimapolitik nach Art des Kyoto-Protokolls an, und das au Grund hoher Subventionen durch die Steuerzahler.

Die Bank konnte zwar das Klima in hundert Jahren voraussagen, aber nicht ihren Bankrott im nächsten. Andere Finanzinstitute wurden übernommen, bekamen Geld auf unsere Kosten (über Geldentwertung finanziert). Warum das Traditionshaus Lehman Brothers mit seiner 613 Mrd. US-$ Pleite nicht? Finanz-Guru Alan Grünspan meinte im ABC This Weeksalomonisch: »Nein, wir sollten wirklich nicht jede einzelne Institution schützen. Der normale Lauf der finanziellen Dinge kennt Gewinner und Verlierer«. Wie weise! »Alle Menschen sind gleich, aber einige gleicher«, schrieb Bernhard Shaw. Was macht einen zum Gleicheren? Und gehört Lehmans geschäftsführender Direktor nicht dazu? Er hört auf den Traditionsnamen Theodore Roosevelt IV. Aber nicht nur das, er ist Vorsitzender des Pew Zentrums für globalen Klimawandel, einem Elite-Grünen-Club mit viel Geld (etwas davon bekam auch unser Klima Fuzzy, Prof. Rahmstorf), Vizevorsitzender der Wilderness Society, und er sitzt im Kuratorium des American Museum of Natural History, des World Resources Institute, des Institute for Environment and Natural Resources, der Universität von Wyoming, und der Fische-Schutzfirma Trout Unlimited (um nur seine grünen Engagements zu nennen). Warum wurden gerade die Lehmann Brüder geopfert? Christiani ad leones! Christen vor die Löwen, jede Staatskrise braucht Sündenböcke, das Volk könnte sonst aufs Ganze gehen. Ist es das?
 
In Deutschland, wo sie ursprünglich herkam, war die Bank weniger bekannt, wären da nicht die erst 300, dann 350, nun schon 536 Millionen $, welche die bundeseigene KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, noch am Tag des Konkurses an die Pleite-Firma verschoben hat, wahrscheinlich um den obersten Elitemenschen noch ein Taschengeld als Abfindung zuzustecken. Insgesamt kostet die Lehman-Pleite nach Aussagen des Bundesverbandes Deutscher Banken ihren Einlagesicherungsfonds rund 6 Mrd. $. Ein »bedauerlicher Fehler« lamentieren Politiker und Medien [Update: Nach Informationen des Handelsblattes rollt auf den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Deutscher Banken (BdB) der bislang größte Schadensfall der deutschen Wirtschaftsgeschichte zu. Die deutsche Tochter von Lehman Brothers ist der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken mit einer Deckungssumme in Höhe von 6 Milliarden € angeschlossen. Dieses Geld ist offenbar verloren. [Nach neuesten Informationen des Handelsblatts sollen die Schulden des deutschen Ablegers von Lehman Brothers insgesamt ganze 14.3 Mrd. € betragen.]
 
Absicht? Nein! Niemand macht so etwas bewußt. Und Sie glauben das? Millionen, aus Versehen! - und das bei der heutigen Finanzlage, in der es sich jede Bank viermal überlegt, einer Kollegin Geld zu leihen? Nach dem Spekulationsspiel um die IKB-Pleite (Deutsche Industriebank AG) (9 Mrd. steckte die KfW in die Schulden dieses Leichnams und dann: »Von Risiken befreit, mit 2 Milliarden frischem Kapital und einem Besserungsschein über eine Milliarde € ausgestattet, wird die IKB nun für knapp über 100 Millionen Euro [an eine US-Heuschrecke, HB] verramscht«, so die FAZ vom 17.9 . 2008).   
 
Die Berliner Umschau vermerkt [2]: »Die Spitzenmanager, die durch ihr riskantes Vorgehen die Investment-Giganten Lehman Brothers und Meryll Lynch in den Ruin stürzten und für Investoren Verluste in Milliardenhöhe verursachten, haben dabei selbst sehr gut verdient, schreibt die Berliner Umschau. Das geht aus Angaben amerikanischer Medien hervor. Der Vorsitzende des Direktorenrates von Lehman Brothers, Richard Fuld, verdiente in den rund 15 Jahren in der Bankführung etwa eine halbe Milliarde US-$. Allein im vergangenen Jahr, als die Investoren bereits Verluste spürten, verbuchte Fuld laut dem Forschungsinstitut Equilar 45 Millionen US-$ für sich. Im September reichte Lehman Brothers, ein Unternehmen mit einer 160-jährigen Geschichte, Dokumente für den Schutz vor einem Bankrott beim Gericht ein. »Für die Vernichtung seines Unternehmens erhielt Fuld 17’00.- US-$ pro Stunde«, so die New York Times. Auch Stanley O'Neil, ehemaliger Leiter der Investmentbank Meryll Lynch, die als das Symbol der Wall Street galt, verdiente gut am Ruin seines Unternehmens. Im Vorjahr, als die Bank Verluste in Höhe von 8,4 Milliarden US-$ verzeichnete, wurde O'Neil mit einer persönlichen Entschädigung von 161 Millionen US-Dollar entlassen. John Mack, Chef der Investmentbank Morgan Stanley, die zurzeit um ihr Überleben kämpft und einen Käufer sucht, verdiente im vergangenen Jahr 41,7 Millionen US-$ und wurde laut Angaben der Agentur Associated Press zum bestbezahlten Exekutivdirektor. Die durchschnittliche Entlohnung von Generaldirektoren von 410 Unternehmen aus dem Aktienindex S&P 500 (Standard and Poor's 500) stieg im Vorjahr um 280 000 US-$ auf 8,4 Millionen US-$ an. Im Finanzsektor, wo es bereits im Herbst kriselte, verringerte sich die Entlohnung für Unternehmensleiter um 4,25 %, wobei die Marktkapitalisierung der Unternehmen um 15 %  fiel. Die Gier des Managements der Wall Street, das in der Jagd nach hohen Gewinnen auf dem Markt der Hypothekarkredite die Lebensfähigkeit des gesamten Finanzsystems aufs Spiel setzte, gilt heute als der Hauptgrund für die sich anbahnende Wirtschaftsdepression. Die Politiker verkündeten vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Wahlkampfes um das amerikanische Präsidentenamt die Notwendigkeit einer stärkeren Kontrolle über diesen Markt sowie der Angleichung der Differenzen im Einkommen des Führungspersonals und der Manager, aber auch einer Abhängigkeit ihrer Einkommen von den Finanzergebnissen, die sie liefern. Während das Gehalt eines Unternehmenschefs zu Beginn der 80er Jahre zum Beispiel 30 bis 40 Mal höher war, als das Einkommen eines durchschnittlichen Mitarbeiters, so hat sich diese Differenz in den amerikanischen Großunternehmen heute auf das 345-Fache vergrößert.«
 
American International Group (AIG): Die Schmierenkomödie - »Erdbeben in Babel IV - Ein bisschen zuviel USA« - Von Daniel Neun
Unter diesem Titel [3] deckt der Autor schonungslos auf, wie die derzeitige Finanzkrise in Wirklichkeit zu betrachten ist: »Börsen« und Wettbetrug, Zusammenbruch und Verstaatlichung, Bank of America und American International Group, AIG: der Kapitalismus frisst seine eigenen Gläubigen in einer inszenierten Schmierenkomödie. Derweil befinden sich weltweit Billionen Dollar auf Konten von Inselstaaten und Basen der Finanzpiraten, über die durch New Yorker Banken Drogengelder aus Südamerika in verdeckte Schattenkriege mit terroristischen Mitteln im Mittleren Osten geschleust werden. Während man in Deutschland im Zuge einer Enteignungs-Debatte derzeit bald 60 Jahre nach Inkraftsetzung zum ersten Mal das Grundgesetz liest, ist man im Flaggschiff des weltweit herrschenden Wirtschaftssystems Kapitalismus nun offen zur Planwirtschaft übergegangen. Dabei handelt es sich offenbar um einen militärisch exakt ausgeführten Plan zur Vernichtung von überflüssigem Luftreichtum samt angehäuften Schulden, welche durch neues Gelddrucken aufgefangen werden. Gleichzeitig werden Hunderttausende real existierender Häuser ahnungsloser Amerikaner durch den Staat billig aufgekauft und die Arbeits- und Lebenszeit von 6 Milliarden ausgeplündeter Erdlinge in einem monströsen Haifischbiss verschluckt, während diese noch nicht einmal begriffen haben, was ihr Leben lang mit ihnen eigentlich gemacht wird. Die achtzigprozentige Übernahme des nutzlos gewordenen Versicherers- und Derivaten-Inhabers AIG durch den Staat USA, Geschenk von 85 Milliarden $ inklusive, macht nach der Verstaatlichung der Immobilienbanken Fannie Mae und Freddie Mac - bei denen sich bloss 5.5 Billionen $ Kapital in Luft auflösten - deutlich, was auch die deutsche Innen-, Aussen-, Wirtschafts- und Parteienpolitik innerhalb der US-Hegemonie geworden ist: ein Irrenhaus, mit einer grell beleuchteten Theaterbühne zur Ablenkung der Patienten.
 
AKT 1: Die Forderung der AIG und die angekündigte Krise bis 2009
Sonntag ,14. September: Der zweitgrößte Erstversicherungs-Konzern der Welt(so der Wikipedia-Eintrag), die American International Group, Inc., AIG, geht zur US-Notenbank und möchte, daß diese ihr Geld druckt: 40 Milliarden US-$. Um das zu verstehen, muss man wissen, daß Notenbankenschlicht Gelddrucker sind und jederzeit unbegrenzt Geld erfinden können. Wenn man aber den Banken Hunderte von Milliarden an erfundenem Kapital schenkt, wird diesbezüglich in Konzern- und Staatsmedien gern von Finanzspritzengeredet. Offiziell heisst es dazu dann, das Luftgeld würde durch die Notenbanken verliehen. Die Bedingungen dieser Kredite werden aber geheim gehalten, aus gutem Grund: sie müssen nie zurückbezahlt werden. Im Falle eines Falles wird einfach mehr Geld erfunden und den Banken abermals geliehen, damit die dann ihre alten Schulden zurückzahlen. Allein die EZB schenkte so den Banken innerhalb von nur zwei Tagen 100 Milliarden €. Ebenfalls am 14. September, geschieht etwas äußerst Ungewöhnliches: der immer noch einflußreiche und weltweit bekannte ehemalige US-Notenbank-Chef Alan Greenspan gibt ein Interview. In diesem kündigt er nicht nur praktisch den am 15. 9. 08 folgenden weltweiten Börsencrash an - er befeuert ihn überhaupt erst richtig. Wörtlich sagt er: »Ich kann nicht glauben, daß wir eine Jahrhundert-Finanzkrise (once-in-a-century type of financial crisis) ohne global signifikanten Einschlag (impact) in die reale Wirtschaft haben können, und ich denke, daß ist in der Tat, was in diesem Prozess sichtbar wird.« Außerdem definiert Greenspan auch gleich die Dauer und die Bedingungen für ein Ende der nun kommenden Finanzkrise und Umwälzungen: bis Anfang 2009 (Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten), wenn die Immobilienpreise wieder gefallen sind. »In der Tat wird sich dies als zerstörerische Kraft fortsetzen, bis sich die Preise für Häuser (homes) in den Vereinigten Staaten stabilisiert haben«.
 
AKT 2: Dramatische Lage und Ruf nach Rettung
Montag, 15. September: Die Bank of America schluckt eine der bedeutendsten globalen Investmentbanken namens Merrill Lynch für immerhin 44 Milliarden $. Beobachter des Geschehens sehen schon dies in Zusammenhang mit geheimen Schutzabsprachen mit der US-Notenbank Fed. Die bisher als untouchable geltende Investmentbank Lehman Brothers erklärt den Bankrott, nachdem sie am 10. September verlautbart hatte, innerhalb von drei Monaten, im dritten Quartal 2008, 3.9 Milliarden $ Schulden gemacht zu haben. Peanuts: Lehman Brothers hat insgesamt 613 Milliarden $ Schulden. Das hätte bereits lange vorher auffallen müssen. Was in der Öffentlichkeit nicht erwähnt wird: im Mai 2007 hatte Lehman Brothers zusammen mit dem Immobilieninvestor Tishman Speyer den zweitgrößten börsennotierten Wohnungseigentümer der USA, Archstone-Smith gekauft. Der damalige Preis betrug 22 Mrd. $. Was bedeutet das nun für die real existierenden Häuser mit real existierenden Menschen darin? Wer bekommt die eigentlich? Weltweit fallen nun am 15. 9. die Börsenkurse, ungeheure Mengen an nominellem Kapital lösen sich in Luft auf. Sofort nach der Übernahme von Merrill Lynch und dem Bankrott von Lehman rückt AIG in den Mittelpunkt. Es heißt nun ganz öffentlich, AIG brauche dringend Geld. Am gleichen Tag macht der US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Barack Obama, die Politik derRepublikaner und deren Kandidat John McCain für die Krise verantwortlich.
 
Auf CNN heisst es dramatisch: »Schmeißt AIG vom Dow«. Die Crédit Suisse sieht eine »erhöhte Chance, daß AIG bankrott geht«, in London fällt der FTSE-Index auf ein Drei-jahrestief und in Tokio steigt der Yen wegen der dramatischen Abwertung der wertlosen AIG-Aktien auf ein Zwei-Jahres-Hoch gegenüber dem Euro (!); letztere werden aber nicht vom Markt genommen. Sogar in Frankreich fallen inzwischen die Immobilienpreise. Derweil bestreitet seltsamerweise der 2005 wegen Börsenbetrugs zurückgetretene Maurice R. Greenberg öffentlich, in den plötzlichen Niedergang von AIG verwickelt zu sein. Greenberg ist bis zu diesem Zeitpunkt immer noch größter Anteilseigner von American International Group Inc (AIG). Erst diesen Juni hatte er den damaligen Chef von AIG, Martin Sullivan, nach Verlusten von 30 Milliarden $ zum Rücktritt gezwungen.
 
SCHNITT: Maurice Greenberg, 1968 - 2005 Chef von American International Group Inc.
Der seit 1968 amtierende Chef von AIG, Maurice R. Greenberg, welcher 1987 seinen guten Freund und Kollegen Henry Kissinger zum Chef seines internationalen Beraterstabes machte, mußte 2005 wegen einer Affäre um Börsenbetrug zurücktreten. Ihn erwartet zur Zeit eine Strafe von 100.000.000 $, im Rahmen eines Vergleichs mit der New Yorker Staatsanwaltschaft. Der in der US-Finanzindustrie alteingesessene Greenberg war nicht nur Chef, Berater oder Beteiligter an diversen Unternehmen, Universitäten und weltweit operierenden Konsortien. Er war außerdem Teil der Trilateralen Kommission, welche vom Schattenmann des US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama, Zbigniew Brzezinski, um 1970 herum gegründet worden war. Des weiteren war der bisherige AIG-Hauptanteilseigner Maurice Hank Greenberg imClub der Weisen Männer, im von Legenden umwobenen Council on Foreign Relations, wie es Hermann Ploppa in  Telepolis in so hervorragend  umschrieb. Die Geschichte des Council on Foreign Relations ist die Geschichte einer Schattendiktatur innerhalb des US-Imperiums, welches seit Jahrzehnten die Menschheit aufs heimtückischste betrügt und ausbeutet, von elitären Denkfabriken, Hintermännern, Möchtegern-Genies und Spinnern im Auftrag von Superreichen, Handelskammern, Kriegsfürsten, Militärs und Geheimdiensten angeführt und strategisch gelenkt. Außerdem war der ex-Chef und Hauptanteilseigner von AIG, Maurice Greenberg, selbst einmal Vorsitzender, Vizevorsitzender und Direktor der US-Notenbank, die so gerne auf den KosenamenFedhört. Und genau zu diesen alten Kollegen von der Fedrannte nun Greenberg ganz öffentlich und dramatisch und verlangte von dieser am Sonntag, dem 14. September, 40 Milliarden neue, frisch gepresste Dollarnoten.
 
AKT 3: Verstaatlichung aus ›nationalem Interesse‹
Dienstag, 16.September: Nun setzt sich Greenberg zu CNBC ins Fernsehen und verkündet, um seiner öffentlichen Forderung gegenüber der US-Notenbank und Regierung noch mehr Sinn und Zweck zu verleihen, die Rettung von AIG - also die seit Urzeiten als sowjetisch bezeichnete Subventionierung seiner gescheiterten und überflüssigen Firma mit allerlei Anteilen hier und da - sei »im nationalen Interesse«. Wörtlich sagt er: »Es ist keine Rettung aus finanzieller Not; es ist ein Cash-Problem.…Es ist ein nationaler Schatz. AIG niedergehen zu lassen, wäre ein tragischer Fehler.« Gleichzeitig steht nun seinerseits wiederum der Kandidat der Republikaner, John McCain, vor der Presse und sagt mit anderen Worten, »laßt AIG doch vor die Hunde gehen.« Das Drama ist auf dem Höhepunkt. Überall sitzen die Menschen, die Gläubigen, die Gemeinde der goldenen Kälberherde zusammengekauert und mit großen Augen vor den Bildschirmen. Was wird der Große Hirte, der Große Retter, der Große Fürst des Weißen Hauses tun? Wird er uns alle in die Pleite schicken?
 
Doch nein: der enge Parteifreund John McCains, der ausscheidende US-Präsident Bush und das Weiße Haus mit seinem ehemaligem Goldman & Sachs-Chef Henry Paulson als Finanzminister, sie retten AIG, sie retten die Wett-Börsen, sie retten die Welt und pumpen nicht wie verlangt 40, sondern gleich 85 Milliarden $ in den Versicherer AIG. Und wieder verstaatlichen sie gleich die ganze Bank. Nach den Immobilienkonglomeraten mit den lustigen Namen Fannie Mae und Freddie Mac (so netten Leuten muß man doch helfen) gehört nun dem Staat USA auch zu 80 % der Verein mit dem unerkannt witzigen Namen American International Group‹, AIG. Beiläufig wird erwähnt, daß als Sicherheit das gesamte Vermögen von AIG unter Kontrolle der US-Bundesregierung im Weißen Haus fällt. Die Kurse steigen. Es ist eigentlich gar nichts passiert. Aber Abertausende von Häusern und Immobilien haben den Besitzer gewechselt - weltweit, aber vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika.
 
Je größer die Zahlen, desto weniger Menschen glauben sie
Die USA, die Führungsnation der westlichen Welt, haben in diesem Augenblick zahlungswirksame Verbindlichkeiten - also Schulden - in Höhe von 9,68 Billionen $. Aber bei wem eigentlich? Bei den Banken. Gleichzeitig gibt es derzeit weltweit (Stand April 08) ausstehende Kreditderivate (also Luftbuchungen, die zur Auszahlung fällig werden) in Höhe von 50 000 000 000 000 Dollar. 50 Billionen Dollar, ohne realen Wert, die nie erarbeitet wurden, aber als Zahlen irgendwo vorhanden sind und immer noch als Geld anerkannt werden. Wie kommt das? Das kommt daher, daß Zins nie erarbeitet wurde. Jeder Zins ist Raub und volkswirtschaftliche Illusion. So simpel ist das. Deshalb es gab es von sozialistischen Wirtschaftsforschern, in zeitlich möglichen Freiräumen vor der Zerschlagung, ja auch immer wieder Entwürfe eines zinslosen Geldsystems. Und mehr noch: den Entwurf eines Negativ-Zinses auf Geldvermögen. Anstatt noch eine Schippe draufzulegen, nahm man dem Reichen etwas und zwang ihn so nicht etwa zu Armut und Elend, keinesfalls, sondern zu dem, was normale Menschen mit Geld den ganzen Tag machen: es auszugeben. Dazu muss man natürlich begreifen, daß Reiche per Definition Menschen sind, die ihr Geld nicht ausgeben wollen. Wer jetzt nach Enteignung ruft, wie die intellektuelle Witzfigur Oskar Lafontaine, kommt damit erstens zwar grob drei Jahre alten Forderungen der WASG nach, hat aber zweitens keine Ahnung, daß 4 Billionen € Geldvermögen in Deutschland gar nicht mehr ausgegeben werden können, da hierfür gar nicht genügend Produkte oder real existierende Wertgegegenstände vorhanden sind, die man kaufen könnte. Ein Versuch würde sofort in einer Hyperinflation enden. Ein populistischer Anfall bringt nichts. Das gesamte Finanzsystem muß grundlegend verändert werden. Aber eben vorsichtig, umsichtig und im Einklang mit unserer seit fast 60 Jahren notorisch unterschätzten Verfassung Grundgesetz. Enteignungen nützen als Symptombekämpfung gar nichts, wenn man nicht die Banken und den Wahnsinn der zinslichen Geldvermehrung stoppt. Hierzu braucht es erst einmal eine real existierende Kleinwirtschaft, mit Kleinunternehmern, die zinslose Kleinkredite bekommen, damit sie Kleinunternehmen gründen können, und ganz nebenbei auch noch leben und Kinder in die Welt setzen. Welche Organisationsform diese Kleinunternehmen dann wählen, ob eine kapitalistische oder z. B. eine Genossenschaft, in welcher der Gewinn unter den Beteiligten aufgeteilt wird, kann man getrost einem fairen Wettbewerb überlassen.
 
Für diese Art der allgemeinen Wirtschaftspolitik aber braucht es einen starken Staat. Einen starken Staat erkennt man daran, daß er fähig ist, sich gegenüber dem Starken durchzusetzen und nicht mit ihm im Bett liegt, um dann zur allgemeinen Befriedigung der Eliten auf Minderheiten und letztlich nacheinander auf dem ganzen Volk herumzutrampeln. Einen starken Staat erkennt man an seiner legislativen Verankerung in der Gesellschaft. Wenn ein Parlament (wie der Bundestag) nur 20 Wochen im Jahr überhaupt tagt, ist es ein teurer Witz, nicht mehr. Wenn es dann jedoch auch noch nichts als die Selbstauflösung und den Ausverkauf der eigenen Republik betreibt, durch die Bank weg von allen Parteien, dann ist es ein Ort des Finanzverbrechens und des Verrats an der Allgemeinheit.
 
Die plötzliche Krise: Eine ganz normale profitable Intrige
Diese plötzliche Krise war angekündigt, die Dauer absehbar und sie dient offenkundig einem Zweck: dem massenhaften Aufkauf von Häusern, welche von ihren verarmten ehemaligen Besitzern zu Schleuderpreisen wieder verkauft werden müssen oder gleich zum Eigentum der Immobilienbanken wurden, welche nun wiederum zusammenbrechen und vom Staat oder anderen Banken aufgekauft werden. Erst schwatzt man den US-Bürgern (und nicht nur denen) durch die Banken unter Kollaboration des Staates ihre gesamten Ersparnisse ab, dann nimmt man ihnen alles wieder weg, was sie dafür gekauft haben und dann verurteilt man sie durch das unmenschliche, verbrecherische, magisch geldvermehrende und gleichzeitig besitzfressende Zinssystem des Kapitalismus praktisch zu lebenslanger Zwangsarbeit und Leibeigenschaft, um die so produzierten Schulden bei den Banken abzuzahlen, was natürlich niemand schafft, da diese durch die Schuldzinsen rechtzeitig immer wieder mehr und mehr und mehr werden.
 
Die Bank of America: Umschlagplatz von Drogengeldern aus Südamerika für Schattenkriege im mittleren Osten
Nun kaufte die Bank of America (BofA) am 15. 9. 08 die Investmentbank Merrill Lynch.
Wer aber ist die BofA eigentlich und wem nützt sie? In Erdbeben in Babel II schrieb ich am 23. 5. 2006 (noch für andere Zeitungen): »Es war den deutschen Medienmonopolen keine Nachricht wert, als der New Yorker Staatsanwalt Robert Morgenthau im Februar dieses Jahres diverse Konten der Bank of America sperrte, laut der New York Post vom 3. 4. 06 mit den Worten: Ich kann zwar Bin Laden nicht fangen, aber ich kann seine Finanzquellen trocken legen‹.« Auch die Tatsache, daß von Morgenthau bereits gegen eine andere Bank, die Israel Discount Bank of New York, wegen genau dieses unglaublichen Vorgangs, nämlich des offensichtlichen Transfers von Milliarden Dollar an Drogengewinnen aus Südamerika an Terrorgruppen in den Nahen Osten, ermittelt worden war und die entsprechenden Kanäle gegen Bußgelder in Höhe von $ 25 Millionen stillgelegt wurden, war in der deutschen Presse kein Thema. Wie aber war das überhaupt möglich?
 
Die Bank of America, die zweitgrößte Bank der USA, hatte laut Staatsanwalt Morgenthau über einen Zeitraum von 2 Jahren über ihre Zweigstellen und Konten ca. $ 3 Milliarden an Gewinnen aus Drogen- und Schwerstkriminalität im de facto staatenlosen und von Kartellen regierten Tri-Border Gebiet Südamerikas an Gruppen wie Hamas, El Kaida und Hizbollah geschleust. John Moscow, der frühere Assistent von Robert Morgenthau, sagte gegenüber dem Kongreßausschuß für internationale Beziehungen, Abteilung Aufsicht und Kontrolle, Ende März aus, daß es weltweit Hunderttausende von zwielichtigen Banken gäbe, die, so Moscow wörtlich, »Kontoeinzahlungen von Leuten annehmen, welche sie nie getroffen haben sowie von Witzfirmen ohne Substanz - außer der Kontonummer - Gelder akzeptieren und sie in das weltweite Finanzsystem schleusen. Das meiste Geld dabei sind Dollars, und das Meiste fließt über New York«, so Moscow gegenüber der New York Post. Diese ungeheuerlichen Lücken im US-Finanzsystem sind nicht neu. Bereits am 21. 7. 2004 hatte Staatsanwalt Robert Morgenthau vor dem Senatsausschuß für Finanzen wörtlich ausgesagt: »Zum Beispiel hatten wir im Dezember 2003, allein auf den Kamaren-Inseln, ein Guthaben von einer Billion Dollar….. Diese Summe ist das Doppelte von dem, was gerade auf New Yorker Banken liegt und mehr als das Doppelte des (offiziellen) jährlichen Etats des Verteidigungsministeriums (des Pentagons). Die Kamaren prahlen damit, daß Ende des Jahres 2003 349 Banken bei ihnen lizensiert waren, davon 43 der 50 größten Banken der Welt. Es überrascht nicht, daß ein Großteil des Geldes in Tochtergesellschaften und Firmenzweige in den USA angelegt ist. Obwohl da manche Summen in den Kamaren und anderen Steueroasen für legitime Zwecke liegen, gibt es keinen Zweifel, daß das meiste Geld dort liegt, um sich jeder Steuer und jeder Kontrolle durch staatliche Stellen zu entziehen«, so Staatsanwalt Morgenthau vor dem US-Senat. Und weiter: »Es ist kein Zufall, daß die Kamaren in vielen der großen Finanzskandale aufgetaucht sind. Die Enron Corporation z. B. nutzte 441 Konten der Kamaren um 2.9 Mrd. $  an Verlusten zu kaschieren. Parmalat Finanziaria nutzte Tochtergesellschaften auf den Kamaren, um 4.9 Milliarden $ an Guthaben vorzutäuschen, welches es nicht hatte. Die Kamaren waren ebenfalls der Firmensitz von Long Term Capital, dem gigantischen Hedge Fond, der 1998 kollabierte.« Morgenthau ….. war der Bank of America und der Israel Discount Bank of New York durch Spuren auf die Schliche gekommen, die von der Leadenhall Bank & Trust auf den Bahamas über die Beacon Hill Service Corporation führten, welche, ohne Lizenz - und mit nur einem Dutzend Angestellten aus dem 7. Stock eines Manhattaner Büros - innerhalb von 6 Jahren 6.5 Milliarden $ aus dem Drogengebiet Südamerikas über 40 Konten einer der größten Banken New Yorks schleuste. Welches diese Bank war, benannte Morgenthau damals im Juni 2004 vor dem Senat nicht. Auch konnten die Auftraggeber und die genauen Empfänger der Zahlungen nicht ermittelt werden, da es keine Unterlagen gab. Die Bank of America jedenfalls steht, so US-Medienberichte, kurz vor einem Vergleich mit dem um Diskretion bemühten US-Justizministerium. Die Rede ist von 25 Millionen $. Ein kleiner Preis dafür, was die Empfänger mit 3 Milliarden $ anrichten können.
 
Nun, am Ende wurden es dann September 2006 nur 7.5 Millionen Dollar Strafe. Staatsanwalt Morgenthau konstatierte noch einmal, daß allein zwischen 1997 und 2006, und nur aus brasilianischen Geldern der Organisierten Kriminalität, knapp 19 Milliarden $ (damals 15 Milliarden €) durch die Hände der Banker in Manhattan gingen, ohne daß bis heute bekannt wurde, von wem diese Gelder kamen, wohin diese Gelder überhaupt flossen und wer sie letztlich am anderen Ende der Leitung in Empfang nahm. Allein 3 Mrd. $ aus brasilianischen Konsortien verschob die Bank of America (BofA) über Freihandelszonen, also rechtsfreie Räume (klingelt´s da bei Ihnen?) und moderne Finanzpiraten-Inseln vor der britischen Monarchie in den Nahen und Mittleren Osten. Die Bank of America, sie schwieg natürlich, genau wie alle anderen Banken auch. In Deutschland wurde dieser ungeheuere Skandal einfach totgeschwiegen, geschweige denn, daß dies irgendeine Sicherheitsbehörde interessiert hätte. Dabei liegen die Vergleiche zur mittlerweile vergessenen Iran-Contra-Affäre auf der Hand. Damals, Anfang der 80er, hatten die CIA, das US-Militär und hochrangige Beamte der US-Regierung (angeblich ohne Wissen des Präsidenten Ronald Reagan und ohne Wissen des ehemaligen CIA-Chefs und Vizepräsidenten George Bush senior) zugelassen, daß rechtsgerichtete Milizen in Nicaragua tonnenweise Kokain in die USA eingeschmuggelt, diese auf den Straßen an die US-Bürger verkauften, um dann bei der US-Regierung Waffen für den eigenen Guerillakrieg zu kaufen. Aber nicht nur das: außerdem lieferte die US-Regierung u.a. über Israel Waffen an den Iran und den Irak, damit sich diese beiden Länder weiter einen blutigen Golfkrieg lieferten. Mit dem Schattengeld aus diesen illegalen Waffenverkäufen kaufte die Bundesregierung der USA dann wiederum am (ebenfalls angeblich unwissenden) Parlament vorbei Waffen für die Contra-Söldner in Nicaragua. Als die Affäre herauskam, gab es natürlich keinerlei Konsequenzen. Bißchen schwätzen, dudu, weitermachen.
 
Wer aber sitzt seit Dezember 2005 im Direktorium der Bank of America?
Niemand anderes als der ehemalige Kommandeur der US-Militärs beim Einmarsch in Afghanistan 2001, Oberbefehlshaber bei der Invasion im Irak 2003 und Chef des US-Zentralkommandos über den gesamten mittleren Osten: General Tommy Franks. Von Franks, einem engen Mitarbeiter und Verbündeten Donald Rumsfelds, sind mehrere denkwürdige Zitate überliefert. Eines lautet: »Niemand war überraschter als ich, als wir im Irak keine Massenvernichtungswaffen fanden«. Ein anderer Ausspruch des neuen Mitbesitzers von Merrill Lynch ist ganz allgemein gehalten und wirklich herzallerliebst. Am 21. November verlautbarte General Tommy Franks, daß - falls es in der USA einen terroristischen Angriff mit chemischen, biologischen oder atomaren Massenvernichtungswaffen (also z.B. Atombomben) kommt - »..…die westliche Welt, die freie Welt, das verliert, was ihr am meisten bedeutet, und das ist Freiheit und Ungezwungenheit, die wir für einige hundert Jahre in diesem grossen Experiment, das wir Demokratie nennen, gesehen haben.« Nun aber wird es ein Ende des grossen Experimentes Kapitalismus, welches uns seit einigen Hunderten von Jahren all das geraubt hat, was uns am meisten bedeutet: die Freiheit und Ungezwungenheit, aber nicht nur für Reiche, nicht nur für Ausbeuter, nicht nur Militärs, Handelskammern, Lügner und Plutokraten, sondern eben für jedes menschliche Wesen auf dem Planeten Erde, geben.
 
[1] http://www.spatzseite.de/ vom 21. 9. 08 - Auszug -
[2] 19. 9. 08 Pleite-Manager erhielten Rekord-Honorare - Lehmann-Chef verdiente 17.000 Dollar pro Stunde http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=19092008ArtikelWirtschaftRIA3
[3] http://www.radio-utopie.de/2008/09/17/erdbeben-in-babel-iv-ein-bisschen-zuviel-usa/
Erdbeben in Babel IV: Ein bisschen zuviel USA Von Daniel Neun; 17. 9. 2008
Artikel von Daniel Neun in der Reihe ERDBEBEN IN BABEL: 26.6.2006 Erdbeben in Babel III - Der Kapitalismus, SWIFT, die Handelskammer des Schreckens, der Terrorkrieg, das transatlantische Heimatland oder was machen eigentlich 10,5 Billiarden Dollar? 23.5.2005 Erdbeben in Babel - Kapitel II - Das Kapital, die Al Qeada oder was machen eigentlich eine Billion Dollar auf den Kamaren? 9.5.2006 Erdbeben in Babel - dreiteilige Artikelserie zum Zusammenbruch des US-Imperiums