Das American Empire und seine Medien 01.10.2017 23:51
Die Top-Journalisten und Führungskräfte nahezu aller bekannten
US-Medien
sind in das Netzwerk des einflußreichen Council on Foreign Relations (CFR)
eingebunden. 1921 als eine private überparteiliche Organisation zur »Erweckung
Amerikas für seine weltweiten Pflichten« gegründet, prägen der CFR und seine
inzwischen knapp 5000 renommierten Mitglieder seit Jahrzehnten die
amerikanische Außenpolitik und deren mediale Darstellung. Wie ein bekanntes
CFR-Mitglied einst erklärte, bestehe das Ziel tatsächlich in der Etablierung
eines globalen »Imperiums«, allerdings eines der »benevolenten« Art.
Zwei
der wichtigsten internationalen Partner-Organisationen des CFR sind die
Bilderberger-Gruppe, die primär die USA und Europa abdeckt, sowie die
Trilaterale Kommission, die Nordamerika, Europa und Ostasien abdeckt. Beide
Institutionen sind von Direktoren des Councils gegründet worden, um die
Kooperation zwischen Eliten auf der internationalen Ebene zu fördern. Richard
Harwood, der ehemalige leitende Redakteur und Ombudsmann der ›Washington Post‹,
schrieb über den Council on Foreign Relations anerkennend, daß seine Mitglieder
am ehesten dem entsprechen, »was man das herrschende
Establishment der Vereinigten Staaten nennen könnte.«
Harwood fuhr fort: »Die Mitgliedschaft dieser
Journalisten im Council, was auch immer sie von sich selbst denken mögen, ist
eine Bestätigung ihrer aktiven und wichtigen Rolle in öffentlichen
Angelegenheiten und ihres Aufstiegs in die herrschende Klasse Amerikas. Sie
analysieren und interpretieren die Außenpolitik der USA nicht nur; sie helfen,
sie zu machen. Sie sind ein Teil des Establishments, ob sie es wollen oder
nicht, und sie teilen die meisten seiner Werte und Ansichten.«
Allerdings machen Medienpersönlichkeiten nur rund 5 % des umfangreichen
CFR-Netzwerkes aus; zu diesem zählten und zählen unter anderem
- Mehrere US-Präsidenten und Vize-Präsidenten
beider Parteien; nahezu alle Außen-, Verteidigungs- und Finanzminister;
- die meisten Generalstabschefs und
Kommandeure des US-Militärs und der NATO;
- nahezu alle Nationalen Sicherheitsberater,
CIA-Direktoren, UNO-Botschafter, Vorsitzende der FED, Weltbank-Präsidenten,
sowie Direktoren des Nationalen Wirtschaftsrats;
- einige der einflußreichsten Kongreßabgeordneten,
insbesondere Außen- und Sicherheitspolitiker;
- zahlreiche Medienmanager und
Top-Journalisten sowie einige der bekanntesten Schauspieler;
- zahlreiche prominente Akademiker,
insbesondere in den Schlüsselgebieten der Ökonomie, der Internationalen
Beziehungen, der Politik- und Geschichtswissenschaften
und des Journalismus;
- zahlreiche Führungskräfte von Think Tanks,
Universitäten, NGOs, und der Wall Street;
- sowie die Schlüsselmitglieder der
9/11-Kommission und der Warren-Kommission (JFK)
Der
eminente Ökonom und Kennedy-Unterstützer John Galbraith konstatierte: »Diejenigen
von uns, die in der Wahlkampagne von Kennedy mitwirkten, wurden in der
Regierung toleriert und durften mitreden, aber die Außenpolitik war dennoch in
der Hand der Leute vom Council on Foreign Relations.« Und John J. McCloy, ehemaliger Vorsitzender des CFR,
Hochkommissar für Deutschland, Mitgründer der Atlantik-Brücke,
Weltbankpräsident und Berater von insgesamt 9 US-Präsidenten, erklärte der ›New York Times‹: »Wann
immer wir in Washington einen Mann brauchten, blätterten wir einfach die
Mitgliederliste des Councils durch und tätigten einen Telefonanruf nach New
York.«
Damit wird ersichtlich, weshalb das
Nachrichtenmagazin ›Der Spiegel‹ den CFR einst als die ›einflußreichste private Institution Amerikas
und der westlichen Welt‹ und als ein ›Politbüro für den Kapitalismus‹ bezeichnete. In diesem Sinne dürften auch das römisch inspirierte
Logo des Councils sowie dessen Motto zu verstehen sein: ›Ubique‹ - allgegenwärtig.
Der Politjournalist Richard H. Rovere formulierte es mit diesen Worten: »Die
Direktoren des Council on Foreign Relations bilden eine Art Präsidium für jenen
Teil des Establishments, der unser Schicksal als Nation in den Händen hält. …..
Es ist selten, daß es ihnen nicht gelingt, eines ihrer Mitglieder, oder zumindest
einen ihrer Verbündeten, in das Weiße Haus zu bringen. In der Tat gelingt es
ihnen meistens, daß die Kandidaten beider Parteien aus
ihrer Sicht akzeptable Männer sind.« Mit dieser Einschätzung lag er bis vor
kurzem weitgehend richtig. So wurde der frühere CFR-Direktor George Herbert
Walker Bush von CFR-Mitglied Bill Clinton 1993 als US-Präsident abgelöst; auf
letzteren folgte 2001 CFR-›Familienmitglied‹ George W. Bush. 2008 unterlag CFR-Mitglied John McCain dem
CFR-Wunschkandidaten Barack Obama, der bereits einen Monat vor seiner Wahl von
CFR Senior Fellow und Citigroup-Banker Michael Froman die Liste mit den Namen
seines künftigen Kabinetts erhielt; Froman handelte unter Obama die
Freihandelsverträge TTIP und TTP aus und kehrte danach als ›Distinguished
Fellow‹ zum CFR zurück.
Erst bei den Präsidentschaftswahlen von
2016 konnte sich der Rat offenbar nicht durchsetzen. Jedenfalls noch nicht.
Trump, die Medien, und die Geopolitik Die folgende Analyse von diesem August
befaßt sich mit der Frage, wie die bislang auffallend negative
Berichterstattung der traditionellen westlichen Medien über die
Trump-Präsidentschaft zu erklären ist. Dabei zeigt sich, daß keine der üblichen Erklärungen, die angebliche Inkompetenz
Trumps, eine angebliche ›Linkslastigkeit‹ der Medien, Einschaltquoten oder Partikularinteressen einflußreicher Lobbys, stichhaltig ist. Vielmehr dürfte die negative
Berichterstattung auf geostrategische Aspekte und die (bedrohte) Rolle des
Council on Foreign Relations als oberstes geopolitisches Gremium der
Vereinigten Staaten zurückzuführen sein. Die Berichterstattung westlicher
Medien weist denn auch deutliche Parallelen zur koordinierten Medienaktivität
im Rahmen früherer Regime-Change-Operationen in Drittstaaten auf.
Ausgangslage und Erklärungsversuche Die Ausgangslage ist eindeutig: Gemäß
einer Harvard-Studie berichteten die traditionellen westlichen Medien bislang
überwiegend negativ über die Trump-Präsidentschaft: So fielen insgesamt 80 %,
bei der ›New York Times‹ 87 %, bei CNN 93 % und bei der ARD sogar 98 % der wertenden
Beiträge negativ aus. Zur Erklärung dieser einzigartig negativen
Berichterstattung werden im allgemeinen vier mögliche Varianten diskutiert, von
denen jedoch keine stichhaltig ist, wie die folgende Analyse zeigt:
1.
Trump sei ein unsympathischer und unfähiger Politiker, über den die
Medien kritisch berichten müssen: Diese These scheitert schon daran, daß rund 50 % der US-Wähler dies offenbar nicht so gesehen haben.
Doch selbst wenn die Einschätzung zuträfe: Die USA hatten auch in der
Vergangenheit Präsidenten mit teils fraglichen Qualifikationen, über die ebenso
wohlwollend berichtet wurde wie über US-Verbündete, die nicht eben
Sympathieträger sind. Hinzu kommt, daß dieselben Medien
über denselben Trump in der Vergangenheit zumeist positiv berichtet haben.
2.
Die Medien in den USA und in Europa seien eben ›linkslastig‹ und würden den
konservativen Trump deshalb ablehnen: Diese Erklärung steht im Widerspruch zur
positiven Berichterstattung über frühere republikanische Präsidenten und über
republikanische Mitbewerber Trumps. Zudem haben gemäß der Harvard-Studie selbst
konservative Medien wie Fox News entgegen einer weitverbreiteten Annahme
tendenziell kritisch (52 %) über Trump berichtet.
3.
Verantwortlich seien Partikularinteressen einflußreicher Lobbys, etwa der Rüstungs-, Öl- oder Finanzindustrie oder
der ›Israel-Lobby‹: Auch dieser Erklärungsversuch kann nicht überzeugen, denn keine
dieser durchaus potenten Einflußgruppen hat Grund zur Klage
über Trump: Trump setzte sich stets für eine Aufrüstung des US-Militärs und der
NATO ein und schloß historische Waffengeschäfte mit
Verbündeten wie Saudi-Arabien ab. Zudem machte er den CEO des Ölgiganten Exxon
Mobil zu seinem Außenminister und engagierte sich für die Förderung fossiler
Energieträger. Überdies holte er zahlreiche Wall-Street-Banker und
Finanzmilliardäre in sein Kabinett, und versprach mehr Unterstützung für Israel
sowie eine mögliche Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt.
4.
Ausschlaggebend seien die durch Skandale erzielbaren Zuschauerquoten und
Leserzahlen: Tatsächlich sorgte der polarisierende Trump schon immer für hohe
Einschaltquoten. Dies gilt indessen für beinahe jede Art der Berichterstattung
über ihn, keineswegs nur für eine negative. Zudem verfolgt die beobachtete
Berichterstattung zweifellos politische und nicht nur medienökonomische Ziele.
Offensichtlich vermag keine dieser Varianten die überwiegend negative
Berichterstattung schlüssig zu erklären. Der tatsächliche Grund dürfte denn
auch tiefer liegen und geopolitischer Natur sein: Trump kam mit seiner national
orientierten, ›isolationistischen‹ Politik den globalen Ambitionen des amerikanischen Council on
Foreign Relations in die Quere.
Wie
bereits aufgezeigt, prägen der parteiübergreifende CFR und seine inzwischen
knapp 5000 Mitglieder in Spitzenpositionen von Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Medien seit Jahrzehnten die Außenpolitik der Vereinigten
Staaten. Dabei haben die Strategen des Councils nie ein Geheimnis daraus
gemacht, daß das Ziel darin besteht, ein globales, geoökonomisches Imperium
unter amerikanischer Führung zu etablieren, die sogenannte ›Grand Area Strategy‹.
Das
›Trauma von 1920‹ Tatsächlich
wurde der CFR überhaupt erst aufgrund des sogenannten ›Traumas von 1920‹
gegründet: Nach dem Ersten Weltkrieg hätten die USA erstmals die globale
Führungsrolle übernehmen können, doch der Senat entschied sich gegen den
Beitritt zum Völkerbund und die kriegsmüde Bevölkerung wählte mit Warren
Harding einen Präsidenten, der eine ›Rückkehr
zur Normalität‹ versprach und sich
zuerst um die Angelegenheiten und Probleme Amerikas und der Amerikaner kümmern
wollte. Mit seiner ›America First‹-Politik, die bislang u.a. in die Aufkündigung
der transatlantischen und transpazifischen Freihandelsverträge sowie des
Pariser Klimaabkommens, in die Blockade von Migrationsfragen, ferner in
eine Verständigungspolitik gegenüber dem Herausforderer Rußland und einem
Kurswechsel in Nahost mündete, reaktivierte Trump dieses hundertjährige
geostrategische Trauma und stellte gleichzeitig die geopolitische Führungsrolle
des Councils und seiner Mitglieder in Frage. Tatsächlich dürfte Trump der erste
US-Präsident seit dem Zweiten Weltkrieg sein, der nicht CFR-Mitglied oder wenigstens CFR-konform
ist [Kennedy verließ den geopolitischen
CFR-Konsens erst im Laufe seiner Präsidentschaft]. Möglich wurde dies durch die
unerwartete Niederlage von Favoritin Clinton, deren Ehemann und Tochter
Council-Mitglieder sind, und die als Außenministerin selbst diverse Ansprachen
vor dem Rat hielt.
Es
ist verständlich, daß der CFR auf dieses Debakel reagieren mußte. Dabei ist zu
bedenken, daß Eigentümer, Führungskräfte und die Top-Journalisten nahezu aller
etablierten US-Medien gleichzeitig auch CFR-Mitglieder sind. Auch die
Schlüsselpersonen der etablierten europäischen Medien sind aus historischen und
sicherheitspolitischen Gründen über die Bilderberger-Gruppe, die Trilaterale
Kommission, die Atlantik-Brücke und weitere CFR-Ableger wie das ›European Council on Foreign Relations‹ in das internationale CFR-Netzwerk
eingebunden und sorgen so für eine entsprechend CFR-konforme Berichterstattung
und Kommentierung. Insofern kann es nicht überraschen, daß dieses historisch einzigartige
transatlantische Publizistik-Netzwerk, das bereits unzählige Regime Changes und
Militärinterventionen in Drittstaaten erfolgreich angestimmt hat, einmal mehr
aktiviert wurde, um den ›Usurpator‹ Trump abzuwehren beziehungsweise
diesen nach seinem Wahlsieg doch noch zu bekehren oder notfalls zu stürzen.
»Ein
großer Moment« Damit
erklärt sich zugleich, warum es während der ersten einhundert Tage von Trumps
Präsidentschaft trotz aller negativen Schlagzeilen zwei Ereignisse gab, über
die CFR-konforme Medien beidseits des Atlantiks beinahe einstimmig positiv
berichteten: Die Ernennung von H.R. McMaster zum Nationalen Sicherheitsberater
am 20. Februar 2017, sowie der (illegale) Cruise-Missile-Angriff auf Syrien am
7. April 2017. Einige der damaligen Schlagzeilen lauteten wie folgt:
Zur
Ernennung von McMaster: ›Trumps brillante Wahl von McMaster‹ (CNN); ›Gemäßigt und moralisch integer‹
(Süddeutsche); ›Ein General, der
allen paßt‹ (Die Zeit); ›Ein führender Intellektueller
innerhalb des Militärs‹ (New York
Times); ›Die USA und die Welt sind
sicherer durch diese Entscheidung‹
(The Atlantic); ›Ein dekorierter und
hoch angesehener Absolvent der Militärakademie West Point‹ (ARD); ›Trump erntet
Lob‹ (Der Spiegel); ›Eine ausgezeichnete Wahl‹ (John McCain).
Zum
Angriff auf Syrien: ›Die europäische Presse lobt Donald
Trump, einige feiern ihn sogar‹
(DPA); ›Trump hat ausnahmsweise richtig gehandelt‹ (Die Presse); ›Eine
notwendige Strafe für Assad‹ (NZZ); ›Die Profis übernehmen das Kommando‹ (Handelsblatt); ›Die überraschende Wandlung des US-Präsidenten‹ (Die Welt); ›Syrien-Luftschlag
krönt erfolgreiche Woche für Trump‹
(New York Post); ›Ein Syrer bedankt
sich bei Trump‹ (CNN).
Weshalb
diese beiden bemerkenswerten Ausnahmen? Mit der nachträglichen Ernennung McMasters
holte Trump - nachdem er den Vorgänger
Michael Flynn auf Druck der Medien entlassen mußte - erstmals ein CFR-Mitglied in eine
Schlüsselposition seines Kabinetts. Der Rat, der seit dem Zweiten Weltkrieg
nahezu alle Außen-, Verteidigungs- und Finanzminister, Nationalen
Sicherheitsberater und CIA-Direktoren stellte,
konnte damit einen ersten wichtigen Etappensieg erringen.
Und
der eigenmächtige, auf einem dubiosen ›Giftgasangriff‹ basierende Raketenangriff auf Syrien
war ein entschieden imperialer Zug, mit dem Trump erstmals der langjährigen
CFR-Strategie gegenüber Syrien und Rußland folgte. CNN-Topjournalist und
Trump-Kritiker Fareed Zakaria meinte damals sogar, daß Trump (erst) ›in dieser Nacht zum Präsidenten der
Vereinigten Staaten‹ wurde: »Ich
denke, das war ein großer Moment. Trump realisierte, daß der US-Präsident
handeln und internationale Normen durchsetzen muß. Zum ersten Mal sprach er von
internationalen Normen und Regeln und über die Rolle Amerikas, Gerechtigkeit in
der Welt durchzusetzen. Es ist diese Art Rhetorik, die wir von amerikanischen
Präsidenten seit Truman erwarten, die aber Trump bewußt nie benutzt hat, weder
in seiner Wahlkampagne noch in seiner Inaugurationsrede. Das war also eine
interessante Wandlung und eine Art Erziehung von Donald Trump.« Zakaria mußte es wissen, denn er ist nicht
nur CNN-Journalist, sondern auch Vorstandsmitglied des CFR sowie Mitglied der
Trilateralen Kommission und mehrfacher Teilnehmer der Bilderberger-Konferenzen.
Allerdings hielt diese ›Wandlung und Erziehung‹ von Trump zunächst nur kurz an, weshalb auch die CFR-affinen
Medien alsbald zu ihrer Kritik an Trump zurückkehrten.
›Mord im Weißen Haus zum Beispiel‹ Die
Rolle des CFR erklärt schließlich auch die ungewöhnlich offensive
Berichterstattung der europäischen Medien, die ja sonst eher US-konform
ausfällt. Denn die europäischen Regierungen und Medien richten sich durchaus
nicht nach dem jeweiligen US-Präsidenten
- der ja ohnehin nur für ein paar Jahre im Amt ist - sondern nach dem das weltumspannende American
Empire seit Jahrzehnten dirigierenden Council. Dieser entscheidende Unterschied
wurde jedoch erst mit Trump bedeutsam und für die Öffentlichkeit sichtbar, da
Präsident und Council nun erstmals nicht mehr auf derselben Linie lagen. Wäre
Trump von Anbeginn an ein CFR-konformer Kandidat gewesen, so hätten ihn die
exakt selben Journalisten, die ihn nun kritisieren, vermutlich als ›visionären Unternehmer‹, ›pragmatischen
Verhandlungspartner‹ und ›standhaften Führer der freien Welt‹ gelobt, charakterliche Schwächen hin
oder her. Allerdings wäre Trump in diesem Fall wohl gar nicht erst zum
US-Präsidenten gewählt worden.
Nun
aber muß der Council mit seiner geballten Medienmacht versuchen, Präsident
Trump auf CFR-Kurs zu bringen. Gelingt dies nicht, bliebe nur noch die
Amtsenthebung mittels eines echten oder inszenierten Skandals. Oder aber es
träte jenes Szenario ein, das Josef Joffe, der Herausgeber der ›Zeit‹ und ehemaliges Mitglied der Atlantik-Brücke, der Bilderberger und
der Trilateralen Kommission, im
Presseclub der ARD bereits antizipiert hat: ›Mord im Weißen Haus zum Beispiel‹.
Trump
versucht seinerseits, über neue und soziale Medien das Medienimperium des
Councils zu umgehen und zu untergraben, wobei sich beide Seiten gegenseitig
vorwerfen, ›Fake-News‹ zu verbreiten. Der CFR reagierte
hierauf mit diversen Kampagnen zur Abwehr von (angeblich russischer, also
geopolitischer) ›Desinformation› sowie mit Restriktionen für soziale
Medien und sogar Suchmaschinen, wovon längst nicht nur Trump-Anhänger betroffen
sind. All dies ist freilich nicht erstaunlich, sind doch die Führungskräfte von
Google, Youtube, Facebook & Co. selbst CFR-Mitglieder. In den kommenden
Jahren wird sich zeigen, ob durch diesen geostrategischen Machtkampf letztlich
das Ende der medialen Einheitsmeinung, oder eher das Ende der Meinungsfreiheit
eingeläutet wird.
Postskriptum:
Am 18. August verließ Trumps nationalkonservativer Strategiechef, Stephen
Bannon, die US-Regierung. Die ›New
York Times‹ schrieb einen Tag zuvor
in einem Artikel über Bannon: »Von Afghanistan und
Nordkorea bis Syrien und Venezuela argumentierte Herr Bannon gegen militärische
Drohungen oder die Entsendung amerikanischer Truppen in ausländische Konflikte.
….. Bannons Erzfeind im Weißen Haus war General McMaster, der Anführer dessen,
was Bannon das ›globalistische
Imperialprojekt‹ [Globalist Empire Project]
nannte – ein parteiübergreifender außenpolitischer Konsens, der das aktive
amerikanische Engagement auf der ganzen Welt betont. Herr Bannon lehnt diese
Philosophie rundweg ab.« Der Rücktritt Bannons wurde von
CFR-konformen Medien beidseits des Atlantiks und jedweder politischen
Ausrichtung entsprechend einhellig begrüßt.
Drei
Tage später gaben Trump und McMaster die Ausweitung des Afghanistan-Krieges
bekannt.
Quelle: https://swprs.org/das-american-empire-und-seine-medien/ 25.
8. 2017 Dies
website enthält auch graphische Darstellungen des CFR
Siehe
auch ›Das Netzwerk der Schweizer Medien‹ auf https://swprs.org/netzwerk-medien-schweiz/
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