Nochmals: »Entwaffnungsinitiative Nein!«

Nochmals: »Entwaffnungsinitiative Nein!« »Wer glaubt, mit Annahme der Initiative würden Frauen nicht mehr bedroht, Suizide mit Waffen nähmen massiv ab, der irrt«, so Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Tages-Anzeiger vom 12. Januar.

Kein Waffenmonopol für Verbrecher!
Die Entwaffnungs-Initiative, legt Nationalrat Ulrich Schlüer dar, zielt ausschliesslich auf legale Waffen, auf Waffen von Schützen und Jägern, von unbescholtenen Bürgern, von Sammlern sowie auf die Ordonnanzwaffe. Sie reglementiert, registriert, und entwaffnet Bürger, die kompetent und verantwortungsbewusst mit ihren Waffen umgehen. Sie fordert die Entwaffnung aller Schweizer, die Entwaffnung sämtlicher Armee-Angehöriger, also all jener, die verantwortungsvollen Umgang mit ihrer persönlichen Waffe in der Vergangenheit zehntausendfach bewiesen haben. Es geht demjenigen, der so zielt, nicht um die Sicherheit der Schweiz. Es geht um die Diffamierung verantwortungsbewusster Bürger und um die Schädigung der Armee. Es geht den Initianten offensichtlich darum, auf dem Weg zur vollständigen Abschaffung der Armee eine wichtige Etappe zu erreichen.
 
Von der Entwaffnungsinitiative nicht im geringsten betroffen sind die Verbrecher, die Kriminellen, viele davon Ausländer. Alle, welche ihre illegalen Waffen mit vorsätzlich krimineller Absicht einsetzen, bleiben von der Entwaffnungsinitiative völlig unangetastet. Denn kein Krimineller wird als Folge der Entwaffnungsinitiative seine Waffe registrieren lassen oder gar abliefern. Wer alle Schweizer rigoros entwaffnet, schafft die Voraussetzung dafür, dass die Verbrecher ein Waffenmonopol erhalten. Und all diejenigen, die kriminelle Absichten verfolgen, werden damit erst recht dazu motiviert, ihre Waffen weit rascher, weit skrupelloser einzusetzen. Das ist gewiss kein Beitrag zur Sicherheit der Schweiz und der  Schweizer. Darum: Nein zur Entwaffnungs-Initiative.
 
Manipulation, führt Thomas Lippmann aus, ist, die Bürger auf eine falsche Fährte zu führen, indem zum Beispiel etwas Emotionales behauptet und dadurch über etwas anderes gesprochen wird als gemeint ist, wie jetzt im Abstimmungskampf um die Waffeninitiative. Der Todesschütze, der mit seinem sinnlos schockierenden Mord auf dem Hönggerberg für die Befürworter der Waffeninitiative die Steilvorlage geschossen hat, soll angeblich einer jener Chaoten der linksautonomen Szene sein. Seit diesem Mord wird, wie im Bundesbüchlein nachzulesen ist, nur noch über Schutz vor Waffengewalt gesprochen und damit das eigentliche Thema der Waffeninitiative, die widerstandslose Unterwerfung unter kommende Sieger, elegant beiseite gelassen. Den Befürwortern der Waffeninitiative ist so erspart geblieben, über die Demütigung einer Entwaffnung des Schweizersoldaten und über das Leid und die Schmach eines wehrlosen Volks sprechen zu müssen. Beides Bedrohungen unserer Gesellschaft, welche den wahren Sinn der Waffeninitiative entlarven und sie für jede Bürgerin und jeden Bürger mit Ehrgefühl unzumutbar werden lassen.
 
In der langen Linie der Bestrebungen, die Milizarmee der Schweiz abzuschaffen
Die Armeewaffen-Initiative, über die wir am 13. Februar abstimmen, schreibt Dr. med. Thomas Lippmann, Kinder- und Jugendpsychiater FMH und Erwachsenenpsychiater FMH in Baden, steht in der langen Linie der Bestrebungen, die Milizarmee der Schweiz abzuschaffen. Nach dem Einsammeln der Munition folgt nun dasjenige der Gewehre. Als Jude erinnert mich der ganze Vorgang ungut an das Einsammeln der Waffen der deutschen Juden durch die Nazis, kurz nach deren Machtergreifung, zehn Jahre vor der Endlösung. Wem nützt die Entwaffnung des Volkes heute? Wer hat etwas gegen die Schweizer Armee?
 
Sowohl internationale Geschäftemacher als auch politisch Machthungrige, die glauben, die Welt wäre gerettet, wenn sie selbst oder diejenigen mit derselben Ideologie in einer Weltregierung sässen, bekämpfen die Nationalstaaten als Bremsklotz ihrer Ziele. Insbesondere das Erfolgsmodell Schweiz erlebt in den letzten Jahren Attacken auf verschiedenen Ebenen. Da in der Schweiz jeder Bürger direkt mittun und mitbestimmen kann und auch viele wach und geschult sind, selbst verantwortlich mitzudenken, erweckt dies bei Menschen in anderen Ländern die Lust auf gleiche Bildung und gleiches Recht. Ein Greuel in den Augen jedes Machtmenschen. Die ganze Diskussion um Mordprävention ist ein Ablenkungsmanöver. Als Psychiater erfahre ich täglich, dass jede Handlunge des Menschen eine lange Vorgeschichte in seinem Gefühl und Denken hat. Hier gibt es tatsächlich noch viel zu tun: zum Beispiel bei der Versöhnung zwischen Mann und Frau, Juden und Palästinensern, dem rücksichtvollen Umgang zwischen den Generationen, dem Mitgefühl für die Verlierer unserer Konkurrenzwirtschaft in der ganzen Welt. Ein Diktator hat die unpolitischen Bürger, welche die Ziele der Weltrevolution fördern, ohne dies zu beabsichtigen nützliche Idioten genannt. Er hatte nicht ganz recht: die Vorstandsmitglieder und Delegierten der ärztlichen Standesorganisationen (FMH und Fachgesellschaften) sind keine Idioten. Sie sandten uns Ärzten ungefragt Propagandaflyer zum Verteilen, voller fauler Argumente, und gaben als FMH die Ja-Parole heraus. Sie wissen genau, was sie tun, wenn sie die Ärzteverbände, in die einzutreten jeder Schweizer Facharzt verpflichtet ist, für ihre politischen Ziele missbrauchen. Sie als Patienten haben Anrecht auf eine gute Behandlung und Schutz vor einer unverlangten politischen Gehirnwäsche. Eigentlich sollten Anwälte prüfen, ob das nicht sogar strafbar ist (Missbrauch von Schutzbefohlenen). Wer es nicht lassen kann, wie zum Beispiel der aktuelle FMH-Präsident und SP-Nationalratskandidat Jaques de Haller, die Ärztevereine zur Verbreitung der eigenen politischen Meinung zu instrumentalisieren, statt Standespolitik zu betreiben, wie dies die Vereinsstatuten vorschreiben, hat aus den Vereinsämtern zurückzutreten.
 
Abstimmung vom 13. Februar - Abgabe der Waffen
Bei der Nein-Argumentation von BR, VBS und Parteien, die sich zum Nein bekennen, vermisse ich ein klareres Eingehen auf das Grundsätzliche. BV Art. 58 sagt: »Die Schweiz hat eine Armee. Diese ist grundsätzlich nach dem Milizprinzip organisiert.«
 
Was bedeutet das? Der ausgebildete Angehörige der Milizarmee bewahrt seine Ausrüstung inkl. Waffe und Munition zu Hause auf, damit er bei einer Mobilmachung möglichst rasch den Einrückungsort, notfalls unter Einsatz seiner Waffe, erreichen kann. Tritt er als unbewaffneter uniformierter Armeeangehöriger vor die Haustüre, ist er bereits mögliches Angriffsziel, eine günstige Beute, weil er sich ja nicht wehren, sondern nur fliehen
kann. Und, ganz wichtig: Bei einer Mobilisierung von Streitkräften spielt der Zeitfaktor eine enorme Rolle. Wer zuletzt kommt, wird bestraft. Man stelle sich auch vor, was für ein Durcheinander vor und in den Zeughäusern entstehen würde, wenn Hunderte, ja Tausende von Armeeangehörigen zuerst dort ihre Waffe abholen müssten. Betrachtet man die Sache von den Urhebern der Initiative her, so liegt doch auf der Hand, dass mit ihrem Begehren die Milizarmee geschwächt werden soll. Alle andern Begründungen sind Heuchelei; Heuchelei, auf die leider zu viele Bürgerliche hereinfallen, weil sie sich weigern, sich zum Grundsätzlichen Gedanken zu machen. Und hier fällt die Haltung der CVP leider negativ auf,
denn sie hat an ihrer letzten DV nach einem schwachen Nein-Entscheid im Parteivorstand auch einen schwachen Nein-Entscheid bei den Delegierten gefällt.
 
Johannes Fischer, Stans, Ehemals Kommandant Geb Inf Rgt 36+