Parlamentarische Gruppe Schweiz-Israel

politonline d.a. An diese gingen zwei Schreiben, die wir hier veröffentlichen, da Stimmen dieser Art in der Tagespresse in der Regel keinerlei Raum gewährt wird.


Sehr (geehrter) Herr Waber,

Ihr Statement zur Rede von Mahmud Ahmadinedschad als (noch) freier Schweizer hat mich empört. Sie scheinen auch einer von den 152 Parlamentariern zu sein, die unsere Redefreiheit für alle Zeiten verbannt wissen möchten. Zu Ihrer Orientierung: Wir, meine Frau und ich, waren seinerzeit nach dem 6-Tagekrieg auch Mitglied der Gesellschaft Schweiz-Israel, und besuchten in der Folge einige Vorträge an der Lavaterstrasse. Als der Oberrabbiner von Zürich, Mordechai Piron, in Pension ging und nach Tel Aviv zurückkehrte, referierte er zu seinem Abschied über das Verhältnis der Israelis zu den Arabern. Sein Credo war: Da gibt es nur EINS: Ver-nich-ten, Ver-nich-ten, Ver-nich-ten. Dreimal wiederholte er, unwidersprochen, diese Worte. Seitdem ist unser Sympathie für die Israelis auf den Nullpunkt gesunken.

Die Schlagzeilen in unseren Medien zum Treffen unseres Bundesratspräsiden Hans-Rudolf Merz mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad lauteten: War das wirklich nötig, Herr Merz? Jerusalem hatte verlangt, dass Merz das Gespräch absage.

Nun eine Frage Herr Waber: Wer bestimmt eigentlich, mit wem wir reden dürfen? Dass Sie, wie meine Frau, aus Wasen i. E. stammen, macht meine Enttäuschung über Ihre mangelnde »Freiheitsmeinung« nur noch schmerzhafter. Wir vertreten schliesslich die Interessen der USA im Iran. Da müssen wir uns bestimmt nicht von den Israelis vorschreiben lassen, was wir zu tun hätten. Diese Einmischung ist nun wirklich der Gipfel von einer Frechheit, einer Chuzpe ersten Ranges. Was erlaubt sich eigentlich ein Staat, der vor aller Weltöffentlichkeit ein Genozid am palästinensischen Volk vollzieht, Kriegsverbrechen begeht und dabei auf der Klaviatur des »Antisemitismus« spielt und den Holocaust als Erpressungsinstrument benützt, wie es Norman G. Finkelstein in seinem Buch »Die Holocaust-Industrie« beschreibt. Es ist der Zionismus, der als rassistisch bezeichnet wird. Rabbi Israel Meir Lau, der ehemalige Chef-Rabbiner Israels und derzeitiger Vorsitzender des Yad Vashem Holocaust Museums sagte, »die Vermischung ist heute die grösste Gefahr für das jüdische Volk.« Ist das kein Rassismus? Diese neue Regierung soll nur so weitermachen, sie wird weltweit immer beliebter.

Mit noch einigermassen freundlichen Grüssen, Walter Guler
 
Die Antwort von Herrn Waber lautete wie folgt:

Sehr geehrter Herr Guler,

Das Volk der Juden- ein Liebesbeweis Gottes! Ich weiss aber, dass die Meinung der Welt anders ist und der Hass zunimmt. Wenn ja zum Volk Gottes, dann muss Er ja existieren! Ich bin überzeugt, dass wir den Segen unserer Väter verlassen haben. Verschliessen Sie die Augen vor den Greuel der islamischen Despoten? Haben Sie Israel besucht und der Wahrheit ins Gesicht geschaut? Gott segne Sie!

Mit freundlichen Grüssen, Ch. Waber NR  

Was nochmals eine kurze Antwort von Seiten des Briefschreibers auslöste:

Grüezi Herr Waber,
also auf den Segen eines solchen Gottes kann ich ruhig verzichten. Ein Gott, der einen Genozid seines sogenannten auserwählten Volkes an einem anderen Volk gutheisst, vielleicht sogar befiehlt - Josua 10 - 28-32 - ist für mich jenseits von Gut und Böse.
Mit freundlichen Grüssen, Walter Guler  

Hier ein weiteres Schreiben in dieser Angelegenheit, das ans Parlament gerichtet wurde: 

Liebe Nationalrätinnen, liebe Nationalräte

von zwei Seiten wurde mir der Artikel des vormaligen NR Valentin Oehen aus der Zeitung Schweizer Demokratzugeschickt, der die Gruppe Schweiz-Israel - also der Israel-Lobby - betrifft. In der Mitgliederliste sind doch tatsächlich 35 SVP-Nationalrätinnen und -räte aufgeführt und unser Bundesrat dazu. Ich verstehe das überhaupt nicht!   

Wir SVP-ler sind doch für eine strikte Neutralität und fahren Madame Calmy-Rey an den Karren, wann immer sie sich mit ihrer blöden »aktiven Neutralität« wichtig tut. Wie um alles in der Welt kommen Sie, als unsere gewählten Parlamentarierinnen und Parlamentarier dazu, sich dieser Lobby anzuschliessen? Was bezwecken Sie damit? Was bedeutet das für uns Bürgerinnen und Bürger? Werden nicht bereits unbescholtene Bürger mit der Antirassismuskeule erschlagen? Braucht es jetzt nochmals eine Lobby, die uns sagt, was wir denken, sagen und tun dürfen

Amerika wird seit langem von den Israelis regiert. Am damaligen Clintenhof gab es gerade einmal zwei Nichtjuden. Das weiss man und entsprechende Aussprüche gibt es schriftlich. Vielleicht wissen Sie ja auch nicht alles. Daher folgende Zitate: 

- »Mir ist egal, was die US-Regierung verkündet; was im Pentagon und im Weissen Haus wirklich passiert - das bestimmen wir!« Ariel Sharon 2005 

- »Amerika regiert die Welt - und wir regieren Amerika.« Präsident Olmert 2008 

- »Unser einziges Ziel ist es, die palästinensische Bevölkerung zu unterdrücken, ihr Leben, ihre Gedanken, ihre Gefühle mit Angst zu durchwirken, sie zu terrorisieren. Wie wir das machen, spielt keine Rolle.« Aus dem Buch Checkpoint Huwara von Karin Wenger, die mehrere Jahre in der Krisenregion gelebt hat. 

- »..... die Palästinenser muss man vernichten, vernichten, vernichten….« Oberrabbiner von Zürich, Mordechai Piron, an einer Veranstaltung kurz bevor er in Pension ging. 

Schon vergessen, wie dreckig die Schweiz von den amerikanischen Oststaatenjuden im Zusammenhang mit jüdischen Konti behandelt worden ist? Wie gemein unsere Kriegsdienstgeneration? Allein diese beiden Tatsachen genügen schon, um einer solchen Lobby fernzubleiben. Was wollen denn wir freiheitlich denkenden Schweizerinnen und Schweizer, für die Gedanken- und Redefreiheit ein hohes Gut sind, mit einer solchen Lobby? Sollen wir vielleicht auf »den richtigen Kurs« getrimmt werden? Ich verstehe das alles überhaupt nicht und würde mich freuen, wenn Sie mir freundlicherweise auf die eine oder andere Frage eine Antwort geben könnten. - Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen alles Gute.

Mit freundlichem Gruss, Anita R. Nideröst
 

Zu den Verhältnissen im sogenannten Heiligen Land sei hier noch ein Ausschnitt aus einem Artikel der jungen Welt veröffentlicht:

»Israelische Lizenz zum Killen - Oberster Gerichtshof in Jerusalem billigt der Armee zu, jederzeit Palästinenser gezielt zu töten. Ein rechtlicher Freibrief, jederzeit Palästinenser zu töten, wurde nun der Armee Israels vom obersten Gerichtshof des Landes ausgestellt. Wie bekannt wurde, lehnten es die drei zuständigen Richter in Jerusalem ab, ein Verbot der »gezielten Tötung militanter Palästinenser« auszusprechen, wie es von Menschenrechtsgruppen gefordert worden war, und erklärten zugleich »Tötungen« als »mit dem Völkerrecht vereinbar«. Voraussetzung sei lediglich, daß die »Identität der Zielperson« bekannt sei. Zudem müßten mögliche Entschädigungen für unschuldige Opfer »in Betracht gezogen« werden. Die obersten Richter billigten damit grundsätzlich die seit Jahren übliche Praxis der israelischen Streitkräfte in den palästinensischen Gebieten, ausgewählte Aktivisten oder Funktionäre der Palästinenser ohne Vorwarnung quasi hinzurichten. »Man kann nicht von vornherein sagen, daß gezielte Tötungen dem internationalen Recht widersprechen«, so das Urteil. Die »Rechtmäßigkeit« müsse von Fall zu Fall entschieden werden. Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem wurden auf diese Weise seit Beginn der zweiten Intifada vor sechs Jahren 210 palästinensische Kämpfer sowie 129 unbeteiligte Zivilisten von israelischen Spezialtrupps umgebracht.«

Quelle: http://www.jungewelt.de/2006/12-15/061.php  15. 12. 06

Siehe auch »Schwere Anklagen - Menschenrechtsreport vergleicht Israel mit südafrikanischem Apartheid-Regime« Von Jürgen Cain Külbel auf http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1098  13.12.08