Der ISIS - Reine Strategie 31.05.2015 22:56
d.a. Die zahlreichen Berichte, die belegen, aus welchen Gründen die USA den Islamischen Staat
aufgebaut
hat, werden durch den neuerlichen Bericht von Brad Hoff ergänzt. Wie dieser
schreibt, hat eine Reihe von Analysten und Journalisten schon früher auf die
Rolle westlicher Geheimdienste bei der Bildung und Ausbildung der bewaffneten
syrischen Opposition hingewiesen, jedoch beweist ein Dokument des
US-Geheimdiensts ›Defense
Intelligence Agency‹ [›DIA‹] jetzt zum ersten Mal, dass westliche Regierungen den ISIS
grundlegend als ihr eigenes Werkzeug für die beabsichtigte Regimeänderung in
Syrien ansehen. Am Montag, dem 18. Mai, hat Judical Watch [1], eine konservative Organisation zur Überwachung der
US-Regierung, eine Auswahl zuvor geheimer Dokumente des Verteidigungs- und des
Aussenministeriums, deren Veröffentlichung sie vor Gericht erstritten hatte,
bekannt gemacht. Zu diesen gehört das Dokument der ›DIA‹ vom 12. 8. 2012, das die Nummer ›14-L-O552/DIA/287‹
trägt [2]; aus diesem geht hervorgeht, dass der Westen den »Islamischen Staat
in Ostsyrien zur Durchsetzung seiner Politik in dieser Region« benutzen will:
Dort heisst es: »Der Westen, die Golfstaaten und die Türkei unterstützen die
[syrische] Opposition .... Deshalb befürworten sie die offizielle oder
inoffizielle Errichtung eines unabhängigen Kalifats [in den Gouvernements Hasaka und Deir Ez-Zor]
im Osten Syriens, um das syrische Regime unter Druck zu setzen.« Dieses bisher
als ›geheim/nicht für Ausländer‹ klassifizierte ›DIA‹-Dokument
zirkulierte in verschiedenen US-Behörden, darunter CENTCOM, CIA, FBI, U.S.
Department of Homeland Security/DHS, National Geospatial-Intelligence
Agency/NGA und im US-Aussenministerium. Das Dokument beweist, dass die
US-Geheimdienste das Erstarken des Islamischen Staats im Irak resp. in der
Levante [ISIS resp. ISIL] bereits ab
2012 vorhersagten, die Terrorgruppe aber
nicht als Feind, sondern als strategisches Instrument der USA betrachteten.
Wie Hoff
im weiteren ausführt, liegen gerichtsfeste Beweise, Videoaufnahmen [3] und
dokumentierte Aussagen höchster Beamter wie Robert Ford, ehemaliger
US-Botschafter in Syrien, vor, die belegen, dass die CIA und das
US-Aussenministerium den ISIS-Terroristen schon 2012 und 2013 materielle
Unterstützung auf dem syrischen Schlachtfeld geleistet haben. Ein solcher ›gerichtsfester Beweis‹ ist der in Grossbritannien erstellte
Bericht über die Herkunft der vom
ISIS in Syrien und im Irak verwendeten Waffen [4], in dem an Hand von
Seriennummern nachgewiesen wird, dass die kroatischen Panzerabwehrraketen der
ISIS-Kämpfer aus einem Waffenprogramm der Saudis und der CIA stammen.
Das jetzt
veröffentlichte ›DIA‹-Dokument enthält u.a. folgende
summarische Aussagen über den
Islamischen Staat im Irak und in Syrien:
- Hinter der Opposition in Syrien steckt
al-Qaida.
- Der Westen stützt die syrische Opposition.
- Der Islamische Staat entwickelte sich aus dem
syrischen Aufstand und hängt nicht mit dem Abzug der US-Truppen aus dem Irak
zusammen; zum Aufstieg des ISIS haben verschiedene Politiker und Kriminelle
beigetragen.
- Die Errichtung eines salafistischen ›Kalifats‹ im Osten Syriens ist ›genau‹ das, was sich die ausländischen
Unterstützer der Opposition, ›der
Westen, die Golfstaaten und die Türkei‹
zur Schwächung der Assad Regierung wünschen.
- Wie in Libyen, so sollen auch in den von
Islamisten eroberten Gebieten durch eine Flugverbotszone ›gesicherte Häfen‹
eingerichtet werden, dies als erste Stufe eines ›humanitären Kriegs‹.
- Die Entwicklung im Irak wird als ›Ausweitung des schiitischen Einflusses‹ betrachtet.
- Ein sunnitischer Islamischer Staat könnte die
›Schaffung eines vereinigten Iraks‹ verhindern und terroristische
Elemente aus der gesamtem arabischen Welt in den Irak locken.
Nachfolgend
weitere Auszüge aus dem freigegebenen 7seitigen ›DIA‹-Dokument R 050839Z
– August 12, 2012
Die allgemeine
Situation:
A. Intern
entwickeln sich immer mehr konfessionelle Spannungen.
B. Die Salafisten [!], die
Muslimbruderschaft und al-Qaida sind
die Hauptantriebskräfte des Aufstands in Syrien.
C. Der Westen,
die Golfstaaten und die Türkei unterstützen die Opposition, während Russland, China und
der Iran das syrische Regime unterstützen.
3. (C)
Al-Qaida im Irak/›AQI‹: Die ›AQI‹ hat die syrische
Opposition von Anfang an sowohl ideologisch als auch medial unterstützt.
4. (D) Der
Einfluss der al-Qaida in den westlichen Provinzen des Iraks hatte in den Jahren
2009 und 2010 abgenommen; nach dem Aufflammen des Aufstands in Syrien begannen
auch in diesem Teil des
Iraks religiöse Gruppen und Stämme mit den sunnitischen Aufständischen zu
sympathisieren. In den Freitagsgebeten riefen Prediger Freiwillige dazu auf,
die Sunniten (!) in Syrien zu unterstützen.
Zur künftigen Entwicklung der Krise: [7.
(C)]
A. Das Regime
wird überleben und die Kontrolle über das syrische Territorium behalten.
B. Aus der
gegenwärtigen Situation wird sich ein Stellvertreterkrieg entwickeln: Die
Oppositionskräfte werden versuchen, die östlichen Gouvernements Syriens (Hasaka
und Deir Ez-Zor), die westlichen Provinzen des Iraks (Mosul und Anbar) sowie
die an die Türkei angrenzenden Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen. Die
westlichen Staaten, die Golfstaaten und die Türkei werden diese Bemühungen
unterstützen. Diese Hypothese wird durch die jüngsten Ereignisse bestätigt;
dadurch ergibt sich die Möglichkeit, unter internationalem Schutz sichere Häfen
einzurichten, so wie das in Libyen um das zeitweilige Kommando- und
Regierungszentrum Bengasi geschehen
ist.
8. (C) Wenn
sich die Situation so entwickelt, ergibt das die Möglichkeit, im Osten Syriens
in den Gouvernements Hasaka und Deir Ez-Zor offiziell oder inoffiziell ein
salafistisches Kalifat zu errichten, was exakt den Wünschen der Mächte
entspräche, welche die Opposition unterstützen; damit könnte das syrische
Regime unter Druck gesetzt und der vom Iran ausgehende schiitische Einfluss auf
den Irak und auf Syrien eingedämmt werden.
8.
(D) Der Islamische Staat kann sich durch
die Vereinigung mit anderen terroristischen Organisationen im Irak und in
Syrien verstärken; dies würde die Einheit des Iraks und den Bestand seines
Territoriums gefährden.
Auch die Website
der ›Bürgerrechtsbewegung
Solidarität‹ [5] hat sich mit den
obengenannten, am 18. Mai gemäss dem Gesetz zur Informationsfreiheit (FOIA)
veröffentlichten Dokumenten befasst; diese beziehen sich auch auf den am 11.
September 2012 auf einen Gebäudekomplex des US-Konsulats und der CIA im
libyschen Bengasi durchgeführten Terroranschlag, bei dem der US-Botschafter in
Libyen, Christopher Stevens, und drei andere US-Beamte starben. »Einer der
diesbezüglichen Berichte«, schreibt die ›BüSo‹, »wurde schon am nächsten Tag, dem
12. 9., erstellt und liefert eine detaillierte Einschätzung der terroristischen
Netzwerke, die für diesen länger vorbereiteten Anschlag im Auftrag von al-Qaida
verantwortlich waren. Der Bericht stellte zwar noch keine endgültige
nachrichtendienstliche Einschätzung dar, wurde aber an alle Spitzenleute der
Regierung Obama geschickt, u.a. im Weißen Haus und im Sicherheitsrat. Es wird
völlig klar, daß Präsident Obama wußte, daß der Angriff von Bengasi
ein Racheakt einer al-Qaida-nahen Gruppe für die Tötung eines libyschen
al-Qaida-Anführers durch eine US-Drohne in Pakistan im Juni 2012 war - und daß
dieser Angriff bewußt am Jahrestag des 11. Septembers 2001 verübt wurde. Dennoch
verbreiteten Obama und seine Leute tagelang weiter die Lüge, es habe
sich um eine spontane Demonstration gegen ein Internet-Video, das den Propheten
Mohammed verleumdete, gehandelt. Mitte September 2012 war der Wahlkampf um
Obamas Wiederwahl in einer fortgeschrittenen Phase, und Obama stützte seine
Kampagne nicht zuletzt darauf, daß er al-Qaida besiegt und Osama Bin-Laden
getötet habe. Wäre die Wahrheit über Bengasi ans Licht gekommen, hätte er die
Wahl vielleicht verloren. Das erklärt die grotesken Lügen, die von
Regierungsvertreter erfunden und ständig wiederholt wurden. Weiterhin belegen die
nun veröffentlichten Dokumente:
1. Die Regierung wußte, daß von Oktober 2011 bis
September 2012 Waffen von Bengasi nach Syrien geschmuggelt wurden. Sie tat aber
trotz eines Waffenembargos der UNO nichts dagegen.
2. Sie wußte schon im August 2012, daß die
Terrorgruppe ISIS ein Kalifat in Syrien und im Irak errichten würde, wenn die
USA ihre Politik unverändert fortsetzten.
Der
US-Militärgeheimdienst ›DIA‹ hätte die Herausgabe der Dokumente
durch juristisches Gezerre noch jahrelang hinauszögern können, wenn er dies
gewollt hätte. Doch offensichtlich entschied man, die harten Beweise für Obamas
Lügen zu veröffentlichen, um eine mögliche Grundlage für dessen Absetzung zu
schaffen. Nur eine Woche zuvor hatte der bekannte Enthüllungsjournalist Seymour
Hersh in einem aufsehenerregenden Beitrag in der ›London Review of Books‹
Obamas Lügen über die Tötung Bin Ladens aufgedeckt. [6] Gleichzeitig wird im
US-Kongreß intensiv über die NSA-Bespitzelung und Polizeistaatsmethoden der
Regierung diskutiert. Alles in allem gibt es mehr als reichlich Grundlage für
eine Anklage gegen Präsident Obama.
Der Bericht von Seymour Hersh zeigt auf der
Grundlage von Gesprächen mit vielen Quellen auf, daß die offizielle Version vom
Tod des al-Qaida-Gründers Osama Bin Laden eine Fälschung des Weißen Hauses ist,
›die von Lewis Carroll stammen könnte‹. Carroll ist bekanntlich der Autor von ›Alice im Wunderland‹. Die Enthüllungen sind umso brisanter,
als Barack Obama immer behauptet hat, Bin Ladens Tötung am 2. Mai 2011 sei sein
›größter außenpolitischer Erfolg‹, was beträchtlich zu seiner Wiederwahl
2012 beitrug. Wie dies zu erwarten war, versuchten das Weiße Haus und die ihm
hörigen Nachrichtendienste und Massenmedien, sich über Hershs Version lustig zu
machen, aber Hersh ließ sich nicht beeindrucken. Bin Laden wurde zwar wirklich
von einem Spezialkommando der ›US Navy Seals‹ getötet, aber Hersh erklärt, daß diese
entgegen Obamas wiederholter Behauptung von pakistanischen Beamten
hereingelassen worden waren. Der al-Qaida-Gründer habe faktisch seit 2006 in
Pakistan unter Hausarrest gestanden, und Saudi-Arabien habe dafür viel Geld
bezahlt, unter der Bedingung, daß die USA den Aufenthaltsort nicht erfährt. Die
Saudis fürchteten, die USA könnte die Pakistaner unter Druck setzen, damit Bin
Laden erzählt, ›was die Saudis
mit al-Qaida gemacht haben‹. In
Interviews hat Hersh erklärt, ein pakistanischer Militärangehöriger habe der
USA den Aufenthaltsort für 25 Mio. $ Belohnung verraten. Höchste pakistanische
Stellen, u.a. der Stabschef der Streitkräfte und der Chef des pakistanischen
Geheimdiensts ISI, hätten bei der Kommandoaktion kooperiert, unter der
Bedingung, daß ihre Beteiligung geheim bleibt. Ursprünglich sollte nach ein
paar Tagen verkündet werden, Bin Laden sei durch einen Drohnenangriff in
Afghanistan getötet worden. Aber Obama hielt sich nicht an die Absprache und
ging sofort mit seiner Version an die Öffentlichkeit, womit sorgfältig geplante
Täuschungsmanöver und andere Vorbereitungen der beteiligten Nachrichtendienste
zunichte gemacht wurden und eine neue Stufe von Lügen und widersprüchlichen
Erklärungen notwendig wurde.« [7]
Anmerkung politonline: Selbstverständlich kämen
derartige Fakten keinem Nachrichtensprecher je über die Lippen ….
[1] http://www.judicial-watch.org/about/ [2] http://levantreport.com/2015/05/19/2012-defense-intelligence-agency-document-west-will-facilitate-rise-of-islamic-state-in-order-to-isolate-the-syrian-regime/#comments May 19, 2015 Levant Report - 2012 Defense
Intelligence Agency document: West will facilitate rise of Islamic State in
order to isolate the Syrian regime by Brad Hoff; Übersetzung auf http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP10315_270515.pdf Friedenspolitische Mitteilungen
aus der US-Militärregion
Kaiserslautern/Ramstein LP 103/15
– 27. 5. 15 - Brad Hoff: Aus einem ›DIA‹-Dokument des Jahres 2012 geht hervor:
Der Westen hat den Aufstieg des Islamischen Staats gefördert, um das syrische
Regime unter Druck zu setzen [3] http://levantreport.-com/2014/09/13/isis-as-u-s-creation-the-clearest-authenticated-video-evidence-to-date/ [4] http://conflictarm.com/wp-content/uploads/2014/09/Dispatch_IS_Iraq_Syria_Weapons.pdf September 2014 -
Islamic State Weapons in Iraq and Syria [5] http://www.bueso.de/node/8033 27. 5.
15 DIA-Dokumente
entlarven Lügen der Regierung Obama über Bengasi-Anschlag [6] http://www.lrb.co.uk/v37/n10/seymour-m-hersh/the-killing-of-osama-bin-laden 21 May,
2015 -
The Killing of Osama bin Laden by Seymour M. Hersh [7] http://www.bueso.de/node/8024 18. 5. 15 Seymour Hersh widerlegt Obamas Version des Mordes an
Bin Laden
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