Der ISIS - Reine Strategie

d.a. Die zahlreichen Berichte, die belegen, aus welchen Gründen die USA den Islamischen Staat

aufgebaut hat, werden durch den neuerlichen Bericht von Brad Hoff ergänzt. Wie dieser schreibt, hat eine Reihe von Analysten und Journalisten schon früher auf die Rolle westlicher Geheimdienste bei der Bildung und Ausbildung der bewaffneten syrischen Opposition hingewiesen, jedoch beweist ein Dokument des US-Geheimdiensts Defense Intelligence Agency [DIA] jetzt zum ersten Mal, dass westliche Regierungen den ISIS grundlegend als ihr eigenes Werkzeug für die beabsichtigte Regimeänderung in Syrien ansehen. Am Montag, dem 18. Mai, hat Judical Watch [1], eine  konservative Organisation zur Überwachung der US-Regierung, eine Auswahl zuvor geheimer Dokumente des Verteidigungs- und des Aussenministeriums, deren Veröffentlichung sie vor Gericht erstritten hatte, bekannt gemacht. Zu diesen gehört das Dokument der DIA vom 12. 8. 2012, das die Nummer14-L-O552/DIA/287 trägt [2]; aus diesem geht hervorgeht, dass der Westen den »Islamischen Staat in Ostsyrien zur Durchsetzung seiner Politik in dieser Region« benutzen will: Dort heisst es: »Der Westen, die Golfstaaten und die Türkei unterstützen die [syrische] Opposition .... Deshalb befürworten sie die offizielle oder inoffizielle Errichtung eines unabhängigen Kalifats  [in den Gouvernements Hasaka und Deir Ez-Zor] im Osten Syriens, um das syrische Regime unter Druck zu setzen.« Dieses bisher als geheim/nicht für Ausländer klassifizierte DIA-Dokument zirkulierte in verschiedenen US-Behörden, darunter CENTCOM, CIA, FBI, U.S. Department of Homeland Security/DHS, National Geospatial-Intelligence Agency/NGA und im US-Aussenministerium. Das Dokument beweist, dass die US-Geheimdienste das Erstarken des Islamischen Staats im Irak resp. in der Levante [ISIS resp. ISIL]  bereits ab 2012 vorhersagten,  die Terrorgruppe aber nicht als Feind, sondern als strategisches Instrument der USA betrachteten. 

Wie Hoff im weiteren ausführt, liegen gerichtsfeste Beweise, Videoaufnahmen [3] und dokumentierte Aussagen höchster Beamter wie Robert Ford, ehemaliger US-Botschafter in Syrien, vor, die belegen, dass die CIA und das US-Aussenministerium den ISIS-Terroristen schon 2012 und 2013 materielle Unterstützung auf dem syrischen Schlachtfeld geleistet haben. Ein solcher gerichtsfester Beweis ist der in Grossbritannien erstellte Bericht über die Herkunft der vom ISIS in Syrien und im Irak verwendeten Waffen [4], in dem an Hand von Seriennummern nachgewiesen wird, dass die kroatischen Panzerabwehrraketen der ISIS-Kämpfer aus einem Waffenprogramm der Saudis und der CIA stammen.

Das jetzt veröffentlichte DIA-Dokument enthält u.a. folgende summarische Aussagen über den Islamischen Staat im Irak und in Syrien: 

-  Hinter der Opposition in Syrien steckt al-Qaida.

-  Der Westen stützt die syrische Opposition. 

-  Der Islamische Staat entwickelte sich aus dem syrischen Aufstand und hängt nicht mit dem Abzug der US-Truppen aus dem Irak zusammen; zum Aufstieg des ISIS haben verschiedene Politiker und Kriminelle beigetragen. 

-  Die Errichtung eines salafistischen Kalifats im Osten Syriens ist genau das, was sich die ausländischen Unterstützer der Opposition, der Westen, die Golfstaaten und die Türkei zur Schwächung der Assad Regierung wünschen

-  Wie in Libyen, so sollen auch in den von Islamisten eroberten Gebieten durch eine Flugverbotszone gesicherte Häfen eingerichtet werden, dies als erste Stufe eines humanitären Kriegs

-  Die Entwicklung im Irak wird als Ausweitung des schiitischen Einflusses betrachtet. 

-  Ein sunnitischer Islamischer Staat könnte die Schaffung eines vereinigten Iraksverhindern und terroristische Elemente aus der gesamtem arabischen Welt in den Irak locken.


Nachfolgend weitere Auszüge aus dem freigegebenen 7seitigen DIA-Dokument R 050839Z – August 12, 2012

Die allgemeine Situation:

A.  Intern entwickeln sich immer mehr konfessionelle Spannungen.

B.  Die  Salafisten [!],  die  Muslimbruderschaft und  al-Qaida sind die Hauptantriebskräfte des Aufstands in Syrien.

C.  Der Westen, die Golfstaaten und die Türkei unterstützen die Opposition, während Russland, China und der Iran das syrische Regime unterstützen.

3. (C)  Al-Qaida im Irak/AQI: Die AQI hat die syrische Opposition von Anfang an sowohl ideologisch als auch medial unterstützt. 

4. (D)  Der Einfluss der al-Qaida in den westlichen Provinzen des Iraks hatte in den Jahren 2009 und 2010 abgenommen; nach dem Aufflammen des Aufstands in Syrien begannen auch in diesem Teil des Iraks religiöse Gruppen und Stämme mit den sunnitischen Aufständischen zu sympathisieren. In den Freitagsgebeten riefen Prediger Freiwillige dazu auf, die Sunniten (!) in Syrien zu unterstützen.

Zur künftigen Entwicklung der Krise:  [7. (C)]

A.  Das Regime wird überleben und die Kontrolle über das syrische Territorium behalten.

B.  Aus der gegenwärtigen Situation wird sich ein Stellvertreterkrieg entwickeln: Die Oppositionskräfte werden versuchen, die östlichen Gouvernements Syriens (Hasaka und Deir Ez-Zor), die westlichen Provinzen des Iraks (Mosul und Anbar) sowie die an die Türkei angrenzenden Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen. Die westlichen Staaten, die Golfstaaten und die Türkei werden diese Bemühungen unterstützen. Diese Hypothese wird durch die jüngsten Ereignisse bestätigt; dadurch ergibt sich die Möglichkeit, unter internationalem Schutz sichere Häfen einzurichten, so wie das in Libyen um das zeitweilige Kommando- und Regierungszentrum   Bengasi geschehen ist.

8. (C)  Wenn sich die Situation so entwickelt, ergibt das die Möglichkeit, im Osten Syriens in den Gouvernements Hasaka und Deir Ez-Zor offiziell oder inoffiziell ein salafistisches Kalifat zu errichten, was exakt den Wünschen der Mächte entspräche, welche die Opposition unterstützen; damit könnte das syrische Regime unter Druck gesetzt und der vom Iran ausgehende schiitische Einfluss auf den Irak und auf Syrien eingedämmt werden.

8. (D)  Der Islamische Staat kann sich durch die Vereinigung mit anderen terroristischen Organisationen im Irak und in Syrien verstärken; dies würde die Einheit des Iraks und den Bestand seines Territoriums gefährden. 

Auch die Website der Bürgerrechtsbewegung Solidarität[5] hat sich mit den obengenannten, am 18. Mai gemäss dem Gesetz zur Informationsfreiheit (FOIA) veröffentlichten Dokumenten befasst; diese beziehen sich auch auf den am 11. September 2012 auf einen Gebäudekomplex des US-Konsulats und der CIA im libyschen Bengasi durchgeführten Terroranschlag, bei dem der US-Botschafter in Libyen, Christopher Stevens, und drei andere US-Beamte starben. »Einer der diesbezüglichen Berichte«, schreibt die BüSo, »wurde schon am nächsten Tag, dem 12. 9., erstellt und liefert eine detaillierte Einschätzung der terroristischen Netzwerke, die für diesen länger vorbereiteten Anschlag im Auftrag von al-Qaida verantwortlich waren. Der Bericht stellte zwar noch keine endgültige nachrichtendienstliche Einschätzung dar, wurde aber an alle Spitzenleute der Regierung Obama geschickt, u.a. im Weißen Haus und im Sicherheitsrat. Es wird völlig klar, daß Präsident Obama wußte, daß der Angriff von Bengasi ein Racheakt einer al-Qaida-nahen Gruppe für die Tötung eines libyschen al-Qaida-Anführers durch eine US-Drohne in Pakistan im Juni 2012 war - und daß dieser Angriff bewußt am Jahrestag des 11. Septembers 2001 verübt wurde. Dennoch verbreiteten Obama und seine Leute tagelang weiter die Lüge, es habe sich um eine spontane Demonstration gegen ein Internet-Video, das den Propheten Mohammed verleumdete, gehandelt. Mitte September 2012 war der Wahlkampf um Obamas Wiederwahl in einer fortgeschrittenen Phase, und Obama stützte seine Kampagne nicht zuletzt darauf, daß er al-Qaida besiegt und Osama Bin-Laden getötet habe. Wäre die Wahrheit über Bengasi ans Licht gekommen, hätte er die Wahl vielleicht verloren. Das erklärt die grotesken Lügen, die von Regierungsvertreter erfunden und ständig wiederholt wurden. Weiterhin belegen die nun veröffentlichten Dokumente: 

1.  Die Regierung wußte, daß von Oktober 2011 bis September 2012 Waffen von Bengasi nach Syrien geschmuggelt wurden. Sie tat aber trotz eines Waffenembargos der UNO nichts dagegen. 

2.  Sie wußte schon im August 2012, daß die Terrorgruppe ISIS ein Kalifat in Syrien und im Irak errichten würde, wenn die USA ihre Politik unverändert fortsetzten.

Der US-Militärgeheimdienst DIA hätte die Herausgabe der Dokumente durch juristisches Gezerre noch jahrelang hinauszögern können, wenn er dies gewollt hätte. Doch offensichtlich entschied man, die harten Beweise für Obamas Lügen zu veröffentlichen, um eine mögliche Grundlage für dessen Absetzung zu schaffen. Nur eine Woche zuvor hatte der bekannte Enthüllungsjournalist Seymour Hersh in einem aufsehenerregenden Beitrag in der London Review of Books Obamas Lügen über die Tötung Bin Ladens aufgedeckt. [6] Gleichzeitig wird im US-Kongreß intensiv über die NSA-Bespitzelung und Polizeistaatsmethoden der Regierung diskutiert. Alles in allem gibt es mehr als reichlich Grundlage für eine Anklage gegen Präsident Obama. 

Der Bericht von Seymour Hersh zeigt auf der Grundlage von Gesprächen mit vielen Quellen auf, daß die offizielle Version vom Tod des al-Qaida-Gründers Osama Bin Laden eine Fälschung des Weißen Hauses ist, die von Lewis Carroll stammen könnte. Carroll ist bekanntlich der Autor von Alice im Wunderland. Die Enthüllungen sind umso brisanter, als Barack Obama immer behauptet hat, Bin Ladens Tötung am 2. Mai 2011 sei sein größter außenpolitischer Erfolg, was beträchtlich zu seiner Wiederwahl 2012 beitrug. Wie dies zu erwarten war, versuchten das Weiße Haus und die ihm hörigen Nachrichtendienste und Massenmedien, sich über Hershs Version lustig zu machen, aber Hersh ließ sich nicht beeindrucken. Bin Laden wurde zwar wirklich von einem Spezialkommando der US Navy Sealsgetötet, aber Hersh erklärt, daß diese entgegen Obamas wiederholter Behauptung von pakistanischen Beamten hereingelassen worden waren. Der al-Qaida-Gründer habe faktisch seit 2006 in Pakistan unter Hausarrest gestanden, und Saudi-Arabien habe dafür viel Geld bezahlt, unter der Bedingung, daß die USA den Aufenthaltsort nicht erfährt. Die Saudis fürchteten, die USA könnte die Pakistaner unter Druck setzen, damit Bin Laden erzählt, was die Saudis mit al-Qaida gemacht haben. In Interviews hat Hersh erklärt, ein pakistanischer Militärangehöriger habe der USA den Aufenthaltsort für 25 Mio. $ Belohnung verraten. Höchste pakistanische Stellen, u.a. der Stabschef der Streitkräfte und der Chef des pakistanischen Geheimdiensts ISI, hätten bei der Kommandoaktion kooperiert, unter der Bedingung, daß ihre Beteiligung geheim bleibt. Ursprünglich sollte nach ein paar Tagen verkündet werden, Bin Laden sei durch einen Drohnenangriff in Afghanistan getötet worden. Aber Obama hielt sich nicht an die Absprache und ging sofort mit seiner Version an die Öffentlichkeit, womit sorgfältig geplante Täuschungsmanöver und andere Vorbereitungen der beteiligten Nachrichtendienste zunichte gemacht wurden und eine neue Stufe von Lügen und widersprüchlichen Erklärungen notwendig wurde.« [7]                            

Anmerkung politonline: Selbstverständlich kämen derartige Fakten keinem Nachrichtensprecher je über die Lippen ….

 

[1]  http://www.judicial-watch.org/about/ 
[2]  http://levantreport.com/2015/05/19/2012-defense-intelligence-agency-document-west-will-facilitate-rise-of-islamic-state-in-order-to-isolate-the-syrian-regime/#comments   May 19, 2015 Levant Report - 2012 Defense Intelligence Agency document: West will facilitate rise of Islamic State in order to isolate the Syrian regime by Brad Hoff;
Übersetzung auf http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP10315_270515.pdf  
Friedenspolitische  Mitteilungen  aus  der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein                      LP 103/15 – 27. 5. 15 - Brad Hoff: Aus einem DIA-Dokument des Jahres 2012 geht hervor: Der Westen hat den Aufstieg des Islamischen Staats gefördert, um das syrische Regime unter Druck zu setzen 
[3]  http://levantreport.-com/2014/09/13/isis-as-u-s-creation-the-clearest-authenticated-video-evidence-to-date/ 
[4]  http://conflictarm.com/wp-content/uploads/2014/09/Dispatch_IS_Iraq_Syria_Weapons.pdf  September 2014  -  Islamic State Weapons in Iraq and Syria 
[5]  http://www.bueso.de/node/8033   27. 5. 15 
DIA-Dokumente entlarven Lügen der Regierung Obama über Bengasi-Anschlag 
[6]  http://www.lrb.co.uk/v37/n10/seymour-m-hersh/the-killing-of-osama-bin-laden 
21 May, 2015  -  The Killing of Osama bin Laden by Seymour M. Hersh 
[7]  http://www.bueso.de/node/8024   18. 5. 15 

Seymour Hersh widerlegt Obamas Version des Mordes an Bin Laden