Polittheater der Parteien

Als Biologin kommt mir automatisch die Hackordnung der Hühner in den Sinn: Was da für Geld verpulvert wird, ist nicht mehr normal. Im Grunde sind es gar nicht die Parteien, die dieses Theater zu verantworten haben, sondern ganz andere Kreise, nämlich die vielen Dienstleister wie PR-Leute, Psychologen, Medien aller Art, die in den letzten 10 Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind und die grosse Kohle mit den Wahlen oder Abstimmungen machen wollen. Die US-Methoden sind längst auf Europa übergeschwappt, die Gewählten sind schon lange keine Volksvertreter mehr, sondern benützen- es gibt zwar sicher auch löbliche Ausnahmen - ihre Ämter meistens mehrheitlich dazu, ihre Eitelkeit zu pflegen. Sie müssen den Medien gefallen, ihre Pflichten den Bürgern gegenüber sind Nebensache. Die Politik ist zum Selbstzweck der Akteure geworden.

Die sozialdemokratische Partei, die die Arbeiterschaft vertreten sollte, ist zum Handlanger eines akademischen Proletariats verkommen. Ihre »Errungenschaften«  

gehen regelmässig zulasten des arbeitenden Volkes. Die Obligatorien für  Krankenkasse und Pensionskasse sind die besten Bumerangbeispiele. Mit der Krankenkasse erreichte man das, was man verhindern wollte, nämlich jährlich steigende Prämien. Die Pensionskassen schöpfen jährlich Milliarden vom Volkseinkommen ab, und weil sie nicht mehr wissen, wie sie all das Geld anlegen sollen, geht dieses an die Börse, wo es regelrecht verspielt wird. Die IV wird nicht nur von Ausländern missbraucht. Auch viele Arbeitgeber, die an der Börse spielen,  entziehen sich mit Hilfe dieser Versicherung ihrer sozialen Verantwortung und legen mehr Wert auf Gewinnoptimierung. Der Begriff Volkswirtschaft wird zu einem Fremdwort, das niemand mehr kennt. 

In der Verzweiflung wählen derzeit viele Linkswähler »Grün«, in dem Glauben, diese Farbe stehe für die Umwelt und somit auch für die Menschen. In ein paar Jahren wird man feststellen, dass z.B. das Geschrei um den Klimawandel nur dazu diente, den Bürgern einmal mehr das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Politik der Umwelt dient einzig und allein dazu, die demokratischen Rechte der Bürger und Bürgerinnen mit immer neuen Gesetzen einzuschränken. Mit Brot und Spielen lenkt man von den wahren Absichten ab. Wenn das Ziel erreicht ist, wird man froh um Brot sein müssen, denn der Ökodiesel aus Mais und anderem Getreide - das ist vorhersehbar - wird eine Hungersnot herbeiführen. Damit wäre dann die Weltbevölkerung, wie schon lange erwünscht, reduziert. Seuchen und Drogen haben sich als nicht so geeignet erwiesen, es traf auch die Falschen. 

Die Bürgerlichen schieben alle Schuld für die weltweite Misere den Linken in die Schuhe, obwohl inzwischen jeder normal Denkende einsieht, dass sie mitgeholfen haben, die freie Marktwirtschaft zu zerstören. Sie schlafen zum Teil heute noch und merken nicht, dass das Schlagwort »Globalisierung« nichts anderes bedeutet, als dass die internationalen Konzerne die wirtschaftliche Weltherrschaft anstreben und freie Marktwirtschaft nur noch fressen oder gefressen werden heisst. Die Politik ist bekanntlich von der Wirtschaft abhängig und so bekommt der Ausspruch von Henry Kissinger reale Konturen: »Wer die Energie beherrscht, beherrscht alle Nationen, wer die Nahrungsmittelproduktion beherrscht, beherrscht die ganze Menschheit.« 

Die Wahlen sind eine Qual, nicht wegen der grossen Auswahl, sondern wegen der Qualität der Parteien.

Johanna Haidvogl-Werder, Gelterkinden; www.haidvogls-sperberauge.ch