Soll die Schweiz wirtschaftlich eigenständig bleiben oder sich völlig dem Grosskapitalismus ausliefern? 16.09.2007 11:34
Die EU ist auf dem besten Weg zur Zweiklassengesellschaft, indem sie mit ihrem Brüsseler Zentralismus eine sehr reiche Oberschicht und eine immer ärmer werdende Bevölkerung schafft. Sie verabschiedet sich zusehends von demokratischen Verhältnissen, indem sie die Menschen mit Gesetzen eindeckt, die alle Aktivitäten regeln und einengen. Die Regierungen der Mitgliedstaaten mutieren zu reinen Vollzugsbehörden und haben kaum noch etwas zu sagen. Produkte der Industrie werden dort hergestellt, wo man die Menschen zu Hungerlöhnen beliebig lang und ohne soziale Verantwortung arbeiten lässt. Qualität ist zweirangig, wenn nur alles billigst hergestellt werden kann. Regierungsvertreter haben noch nie so viel von Menschenrechten, Demokratie und vom Wohle des Volkes geredet. Solange sie davon reden, glauben sie, fällt es nicht auf, dass das Gegenteil angestrebt wird.
Für die Schweiz wird es in diesem Umfeld
immer schwieriger, sich die Unabhängigkeit und die direkte Demokratie zu
erhalten. Die Regierungsvertreter sind schwach und haben sich zu Vasallen des
internationalen Grosskapitals gemacht, statt selbstbewusst aufzutreten. Deshalb
sind sie bestrebt, die wichtigsten Entscheide am Volk vorbeizuschleusen, sie
fürchten dessen Meinung. Sie behaupten, wir seien nicht weltoffen, ja unfähig,
die Komplexität der Probleme zu begreifen und gingen nicht mit der heutigen
Zeit. Messen sie etwa die Denkfähigkeit
anderer an der eigenen?
Es ist Mode geworden, alle Tradition über
Bord zu werfen. Als Ersatz werden Theorien vertreten, die sich in der Praxis
nie bewähren können. Man träumt von der Grossstadt Schweiz, die vom Tourismus
und von einer reinen Dienstleistungswirtschaft leben soll. Das braucht vor
allem » Intellektuelle«, die sich beim Arbeiten keine schmutzigen Hände holen.
Um aber Dienstleistungen konsumieren zu können, muss man zuerst das nötige
Kleingeld erwirtschaften und, weil Handarbeit zu teuer ist, muss man dann halt die entsprechenden Hilfsmittel
importieren. Wenn sich die Schweiz als
grosse Metropole präsentieren will, muss sie mehr oder weniger zubetoniert
werden, mit andern Worten, wir öffnen den kapitalkräftigen
ausländischen Bodenspekulanten Tür und Tor. Uns, dem Volk gehört dann gar
nichts mehr. Wir können uns nicht mehr selber ernähren, weil die
Landwirtschaft zerstört ist. Was passiert mit so einem Land? Was
Selbständigkeit und direkte Demokratie ist, können wir dann nur noch in
Geschichtsbüchern lesen.
Ein Land, das eigenständig sein will, muss
eine Landwirtschaft pflegen, die das Volk weitgehend ernähren kann, d.h. wir
müssen die Verstädterung des Landes stoppen und die ländlichen Regionen
erhalten und festigen. Dabei dürfte jedem klar sein, dass eine gut gepflegte
Landwirtschaft, mit der jeder Bürger im weitesten Sinne verbunden und davon abhängig ist, etwas kostet. Eine
produktive Industrie kann auch nur dann florieren und konjunkturelle
Schwankungen auffangen, wenn den Angestellten nicht der Magen knurrt. Man kann
im Notfall auf vieles verzichten, aber auf eine gesunde Ernährung nicht. Sobald wir alle Lebensmittel
vom Ausland beziehen müssen, hat man uns in der Hand. Verhält sich das
Schweizer Volk bockig und will ausländischen Anordnungen nicht gehorchen, wird
man kurzerhand an der
Nahrungsmittelschraube drehen und schon
sind wir wieder gefügig. Niemand fragt dann, welche Menüs wir wünschen, es wird
das gegessen, was auf den Tisch kommt, genmanipuliert hin oder her. Henry
Kissinger hat gesagt: »Beherrsche die Energie und du beherrschst die Nationen,
beherrsche die Nahrung und du beherrschst die Menschen.« Für diese Aussichten
hat unser »hochgeschätzter Bundesrat« ja bereits das Ei gelegt. Die Lex Koller
gegen den Ausverkauf unseres Bodens soll
bereits abgeschafft werden. Es ist daher ratsam, dass wir Schweizer Bürgerinnen
und Bürger die Ärmel hochkrempeln und uns zur Wehr setzen, bevor es zu spät
ist.
Johanna Haidvogl
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