Unsere Medienwelt

politonline d.a. Wie es um diese bestellt ist, hat Gerard Menuhin in seinem von uns nachfolgend veröffentlichten Artikel "Wie geht ein Angreifer vor, wenn er ein Land überfällt?" glänzend dargelegt. Schon Mark Twain bemerkte: »If you don't read the newspaper, you're uninformed; if you do read the newspaper, you?re misinformed.« Conrad C. Stein betrachtet die andauernden Deregulierungen der Telekommunikationsindustrie nicht etwa als Begünstigung einer vermehrten Konkurrenz, sondern vielmehr als eine Welle, die Fusionen und Übernahmen auslöst und die beispielsweise in der USA zu einer Handvoll von Multi-Milliarden-Dollar Medienkonglomeraten geführt hat. Eine sehr detaillierte Aufschlüsselung der heutigen Medienlandschaft findet sich in seinem Buch "Die Geheime Weltmacht - Die schleichende Revolution gegen die Völker" 1. Stein zitiert auch Ben H. Bagdikian, dem zufolge »die Informationskontrolle der Monopole nicht durch ein amtliches Edikt oder durch Staatsterror erfolgt, sondern vor allem durch einheitliche wirtschaftliche und politische Stilvorgaben. In der medienbeherrschten Gesellschaft haben die Medienmonopole die Macht, abweichende Meinungen zu unterdrücken und politische Opponenten, welche ihre politische Dogmen oder Interessen auch nur geringfügig in Frage stellen, zu diskreditieren - zum Schaden der Demokratie. Sie haben die Mittel, die politische und kulturelle Identität zu zerstören, nicht nur durch die Verkündung von Dogmen, sondern durch "positive" Unterstützung und Förderung von Gedanken und Informationen, die ihren Profiten und politischen Präferenzen dienlich sind.« Von dem US-Medienforscher Robert W. McChesney, Professor an der Universität von Illinois, stammt folgende Äusserung: »Die Vorstellung, dass Journalismus im Normalfall ein Produkt produziert, welches die fundamentalen Interessen der Eigentümer der Medien und der Anzeigenkunden verletzt, [?] ist absurd», während der US-Historiker und Schriftsteller Howard Zinn, Ehrenprofessor der Universität Boston, schrieb: »Die Medien sind eine traurige Bande. Sie sagen nichts über die Entstehung, sie analysieren nicht, sie sagen uns nichts. Sie stellen nicht einmal die dringendsten Fragen: Wer hat mit Abstand am meisten Massenvernichtungswaffen auf der Welt? Wer hat solche Waffen mehr als jede andere Nation eingesetzt? Wer hat mehr Menschen mit solchen Waffen getötet als jede andere Nation dieser Welt? Die Antwort: Die USA.« »Nein«, schreibt Dieter Rüggeberg, »kritische Fragen gereichen nach Meinung gewisser Zeitungen und Zeitschriften dem Menschen nicht zur Ehre - nur der geistige Stumpfsinn und die Interessenlosigkeit.« 2

Wenig bis völlig unbekannt dürfte die folgende Information von Interinfo Linz, Folge 333 vom August 2006 sein: »Und wie alle früheren Kanzler von Adenauer bis Schröder mußte auch sie [Angela Merkel] in Washington die sogenannte Kanzlerakte unterzeichnen. Die Kanzlerakte ist das geheime Zusatzabkommen vom 8. Mai 1949 zum späteren Grundgesetz vom 29. Mai 1949. Diese Kanzlerakte enthält eine Passage, nach der die Medienhoheit (Presse, Funk, Verlage usw.) sowie die Kontrolle über Kultur, Wissenschaft und Erziehung bis zum Jahr 2033 bei den Kriegssiegermächten verbleibt. Vielleicht auch ein Grund für die beabsichtigte Verblödung eines Großteil der Deutschen. Lesen Sie mehr darüber in den Büchern ‚Wem dient Merkel wirklich?’ von David Korn und dem Buch ‚Erst Manhatten - dann Berlin’ von Wolfgang Eggert.« Letzteres ist auf politonline vorgestellt. Sollte der Leser dazu neigen, zu glauben, dass ein derartiger Tatbestand die Mitglieder des Bundestages aufrütteln könnte, dann geht er allen Anzeichen nach zu schliessen schlicht fehl. Am bedenklichsten dürfte hier der Fakt der Kontrolle über das Erziehungswesen sein, da eine solche schon sehr früh gezielt einsetzbare Beeinflussungsmöglichkeiten eröffnet.
 
»Dass die Politiker vorgeben, was die nachrichtendienstlichen Analysten in ihre Berichte hineinschreiben, ist seit Jahrzehnten sattsam bekannt. Was sich im Fall des Iraks getan hat, ist also nur die Regel. Die Vorurteile, politischen Interessen und Ambitionen der Politiker - vor allem aber ihr Interesse daran, wiedergewählt zu werden - machen sie unwillig, nachrichtendienstliche Informationen, die sie partout nicht hören wollen, zur Kenntnis zu nehmen. Und die meisten höheren Geheimdienstmitarbeiter akzeptieren diese Einschränkungen. Die Entscheidungsträger wollen Informationen, um ihre Ziele zu untermauern. Und wenn diese das nicht hergeben, werden sie eben selektiv benutzt oder ganz ignoriert. Die Politiker verhalten sich so, weil sie sich auf ihr eigenes Urteil verlassen, aber natürlich auch, weil sie ihre eigenen Pläne verfolgen. Nur wenige höhere Geheimdienstleute glauben, dass sie mit objektiven Informationen schlechte oder gefährliche politische Entscheidungen verhindern können.« 3  Bezüglich des von Menuhin als Erzzionist bezeichneten Rupert Murdoch schrieb die Neue Züricher Zeitung in Ihrer Ausgabe vom 2./3.6.07: »Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich Murdoch bei seinen Nachrichtenmedien direkt einmischt und den politischen Ton vorgibt. In Amerika manipuliert er sein Boulevardblatt ‚New York Post’ bei für ihn wichtigen Angelegenheiten. Noch krasser war der Einsatz seines Fox News Channels als Propagandamaschine für Präsident Bushs Irakkrieg. Man bekommt das Schaudern bei dem Gedanken, auf welche Weise Murdoch doch das einflussreichste ‚Wall Street Journal’ journalistisch missbrauchen könnte.« Fazit: Gleich, ob dies mittels Internet oder relativ unabhängigen Informationsorganen erfolgt, es wird vieles offengelegt und angeprangert, dennoch bleibt jegliche Wirkung aus. Das Erschreckendste daran ist, dass die Mehrheit der Politiker den Zustand der Dinge ganz einfach ignoriert, wodurch die Machtlosigkeit des Bürgers gewissermassen zementiert wird. Es gilt zu beobachten, inwieweit sich unsere Volksvertreter auch noch dazu hergeben werden, einer Internetzensur das Wort zu reden.
 
Wie geht ein Angreifer vor, wenn er ein Land überfällt? Von Gerard Menuhin
Wie geht ein Angreifer vor, wenn er ein Land überfällt? Ziemlich zu Anfang besetzt er die Medien, um sie gleichzuschalten. Dann weiß er, dass nur Nachrichten in seinem Sinne verbreitet werden. Es gibt in der ganzen westlichen Welt nur fünf große Medienkonzerne:
AOL Time Warner, NBC Universal, Bertelsmann, Murdoch (News Corporation), Viacom.
 
Die Beherrscher der öffentlichen Meinung
Wer sind die Verantwortlichen dieser Konzerne?
- Richard D. Parsons, CEO AOL Time Warner (jetzt ‚Time Warner’ genannt) und ein Protegé der Rockefeller-Familie (Mathias Döpfner, CEO Axel Springer, ist im Vorstand der ‚Time Warner’)
- Robert Iger, CEO Disney, ABC
- Sumner Redstone (Murray Rothstein), CEO Viacom, Paramount
- Jeff Immelt, CEO General Electric NBC, (Jeff Zucker, CEO Universal Studios) 
- Rupert Murdoch, Chairman/Peter Chernin, President News Corporation Fox TV
- Howard Stringer, CEO Sony Corp. (Columbia Pictures)
- Leslie Moonves, Präsident des TV-Senders CBS Television, Großneffe des israelischen Staatsgründers David Ben Gurion
- Edgar Bronfman jr., CEO von UMG, dem weltweit größten Musikunternehmen.
 
Diese Männer kontrollieren zusammen ABC, NBC, CBS, Turner Broadcasting System, CNN, MTV, Universal Studios, MCA Records, Geffen Records usw. usf.
 
Schauen wir, was heute abend im Fernsehen läuft. Zehn Minuten Nachrichten für leicht abzulenkende, nicht belastbare Leute und - schon wieder - »Schindlers Liste«, die Serie »Holocaust« oder Ähnliches. Oder noch eine » Dokumentation« zum Thema »Hitlers Wasauchimmer« aus der Fabrikation des Guido Knopp. Also »News Lite« mit Betonung auf Fußball und ‚Trend’, gefolgt von einem gewichtigen Melodrama oder Umerziehungskurs.  In Deutschland existieren nur zwei große Mediengruppen: Bertelsmann und Springer. Bertelsmann wird von der Freundin der Frau Merkel, ehemals Telefonistin und später Frau des Herrn Mohn, auch ‚Liz’ genannt, geführt. Springer von der ebenfalls Merkel nahestehenden ‚Friede’ Springer, früher Kindermädchen bei Axel Springer. Die Firma Springer ist bekannt dafür, dass jeder Arbeitnehmer fünf Unternehmensgrundsätze unterzeichnen muss, deren zweiter »die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes« fordert und deren dritter »die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika« verlangt.
 
»Jeder Stadt ihr Blatt« - damit ist es längst vorbei
Die bescheidenen Anfänge der beiden Medienmogulinnen erwähne ich übrigens nur, weil der Eindruck naheliegt, dass ein ehrgeiziger, aber unaufgeklärter Mensch für eine Sache leichter zu gewinnen ist, als einer, der für eine führende Position nach traditionellen Prinzipien ausgebildet ist. Es gibt in der heutigen Welt keine größere Macht als die, die von den Beherrschern der öffentlichen Meinung ausgeübt wird. Kein früherer König oder Papst, kein Eroberer oder Priester hatte je annähernd die Macht wie einige Dutzend Menschen, die die Massenmedien der Nachrichten und der Unterhaltung beherrschen. Diese Macht erreicht jedes Haus und formt den Verstand beinahe jeden Bürgers, sei er jung oder alt, reich oder arm, einfach oder kultiviert. Wie die BILD-Zeitung ihren Unternehmensgrundsätzen nachkommt, habe ich gerade selbst hautnah erfahren: Nachdem ich am 6. Mai auf einer DVU-Veranstaltung gesprochen hatte, schlagzeilte BILD, dass ich dort »gegen Israel gehetzt« hätte, obwohl ich kein einziges Wort über Israel verloren hatte. Also eine glatte Lüge. Aber es diente »der Sache«.
 
Und es geht munter weiter: Dem der Finanzwelt nahestehenden Verlagshaus Dow Jones - Verleger des Wall Street Journal sowie mehrerer Aktienindizes - droht die Übernahme durch den Erzzionisten Murdoch. Zu befürchten ist eine Massenentlassung, gefolgt von einer Politisierung der Zeitung im üblichen Stil Murdochs. Am 25. Mai übernahm das nunmehr zweitgrößte Schweizer Medienimperium Tamedia die Espace Media Groupe. Beide besitzen Zeitungen, Radio- und TV-Sender. Der Verwaltungsratspräsident der Tamedia heißt Pietro Supino, der Vorsitzende der Unternehmensleitung ist Martin Kall. Manche Kommentatoren bedauern, dass es jetzt nicht mehr die Vielfalt an Meinungen geben wird. Früher sagte man in der Schweiz: »Jeder Stadt ihr Blatt«. Damit ist es längst vorbei, da keine Zeitung es sich leisten kann, selbständig zu bleiben. Aber da liegt nicht das Problem. Das Problem ist, dass alle diese Medien, wenn es um die wichtigen Themen geht, mit einer Stimme sprechen werden. Und diese Stimme wird bestimmt nicht von der Meinung der üblichen abweichen.
 
Auch die Meinungsäußerung im Internet gerät unter Druck
Im Internet hingegen gelingt es noch, manche kritischen Informationen zu verbreiten. Aber auch die Meinungsäußerung im Internet gerät zunehmend unter Druck. Internet-Suchmaschinen wie Google werden bzw. fühlen sich gezwungen, ihre Seiten zu überwachen und ihnen kontroversiell erscheinende Eintragungen mit der unbestimmten und unerklärten Begründung zu entfernen: »Aus Rechtsgründen hat Google 1 Ergebnis von dieser Seite entfernt. Weitere Informationen über diese Rechtsgründe finden Sie unter Chilling-Effects.org«, wo jedoch weder Rechtsgründe genannt noch eine klare Erklärung gegeben werden. Finkelstein meint in »Antisemitismus als politische Waffe«: »Die Kritik an den Printmedien geht für diejenigen, die sich dem Kampf gegen den neuen Antisemitismus verschrieben haben, mit Kritik am Internet einher. Das World Wide Web bereitet ihnen verständlicherweise Sorgen, wird es doch (noch) nicht von denen kontrolliert, die für eine wirklich ‚verantwortungsvolle, ausgewogene Nahostberichterstattung’ sorgen können - Leute vom Format eines Conrad Black oder Rupert Murdoch.« In der deutschen Fassung von Finkelsteins Buch fehlt aus unerklärten Gründen die Seite mit dem Satz von Abe Foxman, Direktor der ADL (Anti-Defamation League), in dem er erklärt: »ADL hat mit mehreren grossen Internetfirmen eng zusammengearbeitet, um klare Leitlinien zur Regulierung dessen festzusetzen und zu erzwingen, was auf ihren Seiten annehmbar und was unannehmbar ist.« Weiter behauptet Foxman, die ADL hätte »Software entwickelt, um den Zugang zu Internetseiten zu sperren, die die ADL für hassfördernd hält.«
 
Parallelen in der Finanzwelt
So wie die wichtigen Medienunternehmen gleichgeschaltet wurden, läuft es gegenwärtig auch bei den einflußreichsten Posten der Finanzwelt. Sarkozy setzte Dominique Strauss-Kahn als europäischen Kandidaten für den Direktorenposten beim Internationalen Währungsfonds durch. Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde spricht bei der Diskussion über die Frage, ob auch in Zukunft die IWF-Führung einem Europäer und die Führung der Weltbank einem US-Amerikaner obliegen soll, von einem ‚Gleichgewicht’. Da muss man schmunzeln. Ein Gleichgewicht? Frankreich besetzt bereits drei internationale ökonomische Schlüsselstellen: Pascal Lamy bei der WTO, Jean-Claude Trichet bei der EZB und Jean Lemierre bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau. Der Bush-Vertraute Robert Zoellick ist gerade zum Präsidenten der Weltbank gewählt worden. Jetzt bekommt offensichtlich Strauss-Kahn den IWF. Muss man die Reihenfolge oder die Verbindung der Entscheidungsträger deutlicher aufführen?
 
Quelle: http://www.gerard-menuhin.de/Kolumne/Wie_geht_ein_Angreifer_vor.html
info@gerard-menuhin.de
 
Die folgende Zusammenfassung ist ebenfalls der homepage »Menuhin und wie er die Welt sieht« entnommen: Rupert Murdoch, der mächtigste Medienmogul der Welt, ist Herrscher über
 
? Filmstudios (20th Century Fox, Fox Searchlight Pictures, Fox Television Studios)
? Kabel-Fernsehsender (Fox News Channel, Fox Cable Networks, FX, Fox Movie Channel, National Geographic Channel, in Australien Premier Media Group) 
? Senderketten, die Lokalsender mit einem Mantelprogramm beliefern (Fox, MyNetworkTV, in Asien Star und ANTV)
? Satelliten-Fernsehsender (Sky Italia, British Sky Broadcasting, Sky News, DirecTV und in Asien Tata Sky)
? Zeitungen: In den USA ‚The New York Post’, in Großbritannien ‚The Times’, ‚The Sunday Times’, die berüchtigte ‚Sun’ und ‚love it!’. Hinzu kommen mehr als 110 Titel in Australien.
Im Internet ist Murdoch mit MySpace.com aktiv, einem umstrittenen ‚sozialen Netzwerk’ mit mehr als 180 Millionen Mitgliedern, an dem sich besonders Kinder und Jugendliche beteiligen.
 
1 Conrad C. Stein, Die Geheime Weltmacht - Die schleichende Revolution gegen die Völker’, Hohenrain-Verlag Tübingen 2001, ISBN-3-89180-063-0; S. 265-278
2 Dieter Rüggeberg, Geheimpolitik - Logen-Politik,  Rüggeberg-Verlag, Postfach  13 08 44  D-42035  Wuppertal, ISBN  3-921338-16-6, S. 15
3 Gabriel Kolko, Vietnam und Irak - Das unerwünschte Wissen der CIA, Le Monde Diplomatique Nr. 7947 vom 13. 4. 2006, dtsch. Ausgabe, S. 1, 16-17 http://www.monde-diplomatique.de/pm/2006/04/13.mondeText.artikel,a0013.idx,0