Die Energiewende und was sie im Gefolge hat 12.06.2022 17:23
Der Stellvertreter des deutschen Bundeskanzlers sowie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz im Kabinett Scholz,
Robert Habeck, hat soeben eine Kampagne vorgestellt, mit der Energie eingespart werden soll. Unter dem Namen »80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel« soll Deutschland einerseits weniger abhängig von fossilen Energieträgern, wie beispielsweise aus Russland, werden, und andererseits einen Beitrag zum Klimaschutz leisten [1].
Wie
dies insgesamt beurteilt wird, geht aus dem an Habeck gerichteten Brief hervor:
Sehr geehrter Herr Minister Robert Habeck,
in Bayern Windräder zu errichten ist ökologisch und ökonomisch
ziemlicher Unsinn. Die
Windgeschwindigkeit ist durchschnittlich nur halb so hoch wie an der Küste.
Windräder in Süddeutschland haben bei halber Windgeschwindigkeit nicht die halbe
Leistung, sondern nur 12,5 %, denn die Windenergie skaliert in der 3. Potenz
der Windgeschwindigkeit. Acht Windräder in Süddeutschland produzieren nur soviel
Strom wie eines an der Küste. Das ist übrigens Physik und nicht Politik.
Sehen Sie die schädlichen Nebenwirkungen wie das Schreddern
von Vögeln und Fledermäusen, Infraschall, Abholzung der Wälder, Verschandelung
der Landschaft durch Windräder als vertretbar an? Ist der Flächenverbrauch von
Ackerland und naturbelassenen Flächen für riesige PV-Anlagen und Windräder
einfach hinnehmbar?
Gibt es genügend Bodenschätze, um Ihre Pläne in Sachen
Energiewende umzusetzen? Nach verschiedenen Szenarien könnten Kupfer, Lithium
und Kobalt sehr schnell knapp werden. Das benötigte Material für nur eine
einzige Windturbine besteht aus: 1.200 t Beton, 260 t Stahl, 4,7 t Kupfer, 3 t
Aluminium und 2 t seltene Erden und viele Tonnen Verbundwerkstoffe mit
Kunststoffen. Für Ihre zusätzlichen 24.000 Windräder bis 2030 kommen somit unfassbare
Massen in Betracht. Können Sie von Nachhaltigkeit sprechen bei nur max.
20 Jahren Laufzeit von Windrädern? Warum haben Sie die Entsorgung
der Windräder nicht geregelt?
Photovoltaik
Solarpaneele werden in China mit billigem Kohlestrom hergestellt.
In den Wüsten Nordafrikas braucht es nur 4 Jahre, um die Energie (Joule oder
kWh), die zu ihrer Herstellung gebraucht wurde, zu erzeugen (ETH, Zürich). PV
braucht in Süditalien 10 Jahre und nördlich der Alpen etwa 18 Jahre, um die
Energie seiner Herstellung zu
erzeugen. Sie haben sich aber durch hohe Subventionen bereits
nach wenigen Jahren finanziell rentiert. Ist das etwa ökonomisch, ökologisch
oder nachhaltig? An Tagen mit neuen Produktionsrekorden von Ökostrom wird das
von Ihnen bejubelt. In der Mittagszeit wird dann mehr Strom erzeugt als verbraucht
wird. Das hat zur Folge, dass der Börsenpreis auf null Euro fällt und öfters
sogar negativ wird. Der Strom wird ins Ausland ›verklappt‹. Jetzt
werden die höchsten EE-Umlagebeträge fällig. Wenn es dumm läuft, wird der Strom
abends aus dem Ausland zurückgekauft.
Sind
solche Tage nicht volkswirtschaftlich gesehen eine Katastrophe? ›Die
Sonne schickt keine Rechnung‹ ist Ihr Slogan. Wieso hat dann Deutschland
die höchsten Strompreise der Welt?
Speicher
Man
kann im Stromnetz tatsächlich keinen Strom speichern [Baerbock und Aiwanger]. Mehr Pumpspeicher-Kraftwerke sollen als
Stromspeicher dienen. Alle 20 Pumpspeicher in Deutschland können rechnerisch
den Strombedarf Deutschlands nur für 17 Minuten decken, dann sind alle Oberseen
leer. Das neue HGÜ-Kabel NordLink nach Norwegen, Kapazität 1400 MW, 525 kV,
sollte das Problem entschärfen: ›Austausch von Ökostrom und
Stromspeicher für Deutschland‹ verbreiteten die ÖR-Medien und das BMU.
Norwegen hat 1.250 Staudamm-Wasserkraftwerke, aber nur ein kleines Pumpspeicherwerk,
Saurdal mit 320 MWh Kapazität. Norwegen kann keinen überschüssigen Windstrom aus
Deutschland speichern, das ist technisch unmöglich. Norwegen produziert äußerst
kostengünstig sehr viel mehr Strom, als es selbst verbraucht, und exportiert in
alle Länder rundum, auch nach England und jetzt nach Deutschland. Wenn überhaupt,
nimmt Norwegen überschüssigen Ökostrom aus Deutschland nur zu negativen Preisen
ab, d.h. wenn wir Geld dazugeben.
Das
größte Batteriespeicherkraftwerk der Welt, die ›Moss Landing Energy
Storage Facility‹ in Monterey County, USA, hat eine Spitzenleistung von
300 MW und eine Kapazität von 1.200 MWh. Es bräuchte 200 solcher Batterien, um
Deutschland nur 4 Stunden mit Strom zu versorgen, dann sind sie leer. Um eine
zweitägige Dunkelflaute zu überstehen,
bräuchte es für Deutschland 2.500 solcher Anlagen. Das Lithium dafür müßte wohl
von einem anderen Planeten importiert werden. Und wir reden hier nur über die
Stromversorgung, die derzeit 25 % des Primärenergieverbrauchs ausmacht.
Mit
dem ›Smart-Grid‹ wollen Sie Millionen E-Autos als Stromspeicher ›Power
to car‹ nutzen. Das kann in
Deutschland nicht funktionieren, denn die E-Autos von VW, Audi, Mercedes, usw., sind technisch gar nicht rückspeisefähig.
Nur einige japanische Versuchsfahrzeuge mit einer speziellen ›CHAdeMO‹-Technik
können das. Außerdem ist das deutsche Stromnetz für bidirektionales Laden nicht
ausgelegt und praktisch niemand in Deutschland ist freiwillig bereit, sein
Elektroauto als Stromspeicher für das allgemeine Netz zur Verfügung zu stellen.
Haben Sie das Projekt heimlich schon beerdigt? Man hört davon nicht mehr viel.
Wasserstoff
Wasserstoff
soll zum Speichern von Energie genutzt werden. Da bei der Umwandlung von Strom
zu Wasserstoff - und wieder zurück zu
Strom - physikalisch und technisch
bedingt 75 % der Energie verloren geht und diese Anlagen sehr
teuer sind, müßte der Strompreis laut ›Handelsblatt‹ auf über
1,50 € pro kWh steigen. Bisher wird Wasserstoff durch
die Dampfreformierung aus Erdgas hergestellt. Bei niedrigen
Erdgaspreisen gab es viele Anwendungsgebiete für den ›grauen‹ Wasserstoff. Den klimaschädlichen ›grauen‹ Wasserstoff wollen Sie
durch ›grünen‹ Wasserstoff ersetzen. Aus den Vereinigten Arabischen
Emiraten wollen Sie ›grünen‹ Wasserstoff in großen
Mengen nach Deutschland bringen. Für die Herstellung 1 Kilowattstunde
Wasserstoff benötigt man 3 bis 4 Kilowattstunden Strom. Das ist nicht zu
ändern, weil es die Physik so will. Die noch mit deutscher Hilfe [Geld] zu
bauenden Elektrolysefabriken können
technisch und wirtschaftlich nur funktionieren, wenn sie kontinuierlich, d.h.
rund um die Uhr, arbeiten. Der Anteil der erneuerbaren Energie beträgt in den
VAE nur 0,3 %! Da also Wind und Solarstrom ausscheiden, wird der Strom aus den
gerade fertiggestellten 4 Kernkraftwerksblöcken, Typ APR, je
1.400 MW, in Barakah kommen. Die VAE betrachten ihre KKWs als Beitrag zur
Klimaneutralität. Sie erzeugen rund um die Uhr große Mengen an kostengünstigem ›Ökoatomstrom‹
für sich selbst und für
deutschen Wasserstoff.
Herr
Habeck, wie wollen Sie den Wasserstoff nennen? ›Roten‹ Wasserstoff?
Wie wollen Sie den Wasserstoff nach Deutschland transportieren? Mit
Tankschiffen? Es gibt weltweit nur einen sehr kleinen, nur 1.250 m³ großen
Flüssiggastanker für Wasserstoff, die ›Suito Frontier‹ [Japan]. Die
Wasserstofftechnik ist lebensgefährlich. Wasserstoff explodiert bei Luftzutritt
ziemlich leicht. Deshalb plant ober baut niemand Wasserstofftanker. Der
Vorschlag, den Wasserstoff in Ammoniak umzuwandeln, um ihn transportieren zu
können, geht technisch problemlos. Der Haken daran ist: Es ergeben sich nochmals
große Energieverluste. Nach einer Umwandlung zurück zu Wasserstoff ist netto
fast keine Energie mehr da. Wasserstoff zur Energiespeicherung oder für ›grünen‹
Stahl zu nutzen, wird unfaßbar teuer [›Handelsblatt‹]. In
Deutschland ist man über den Status kleiner Versuchsanlagen noch nicht
hinausgekommen.
Kohle
Die
Braunkohle ist die einzige nennenswerte heimische Energie. Sie hat das
Potential, ein Drittel des deutschen Strombedarfes zu decken. Der Kohleausstieg
hat dazu geführt, dass die Blöcke nach und nach abgeschaltet werden. Doch
immer, wenn ein Block vom Netz geht, nimmt die Bundesnetzagentur ihn in die ›Reserve‹
und schaltet ihn bei Bedarf gleich
wieder an. Man kann Kohlestrom mit der ›CCS‹-Technik, der ›Carbon
Capture and Storage‹-Technik, CO2-frei
[für die Atmosphäre] produzieren. Bei einer ›CCS‹- Nachrüstung von Kohlekraftwerken liegen die Kohlendioxidvermeidungskosten
in einem Bereich von 65–70 € pro Tonne CO2 und im Fall von
Gaskraftwerken bei 70–85 € pro Tonne CO2. Das rechnet sich,
weil die CO2-Zertifikate der EU schon bald teurer sein werden. Aber Sie haben die ›CCS‹-Technik
in Deutschland einfach verboten. Warum nur? Nennen Sie einen vernünftigen
Grund. In Schweden funktioniert das schon. Das CO2 wird in
tiefen, geologisch geeigneten Schichten unter die Ostsee gepreßt. Das Ergebnis
Ihrer Politik ist aber, dass Deutschland wieder einmal eine Zukunftstechnologie
verpaßt hat.
Kernenergie
Sie sagten,
man kann über alles, also auch über Kernenergie, reden. Meinen Sie das wirklich
ernst? Dann ändern Sie schnell das Atomgesetz und lassen Sie die Wirtschaft
machen. Aber Sie blockieren mit falschen Argumenten den Weiterbetrieb der
letzten drei KKWs und das Wiederanfahren von 3 weiteren Blöcken. Technische
Probleme gibt es keine. Brennelemente rechtzeitig zu beschaffen, ist mit etwas
gutem Willen auch noch möglich. Übrigens kommt aus Russland, entgegen Ihrer
Behauptung, nur 4 % des Urans für Deutschland. Sie zeigten jedoch offen
Ihren Stolz über die erfolgreiche Vernichtung der deutschen Kernenergie.
Sie könnten im nächsten Winter und in den nächsten Jahren mit der Strommenge
von 65 TWh, die von den letzten 6 Kernkraftwerken (8.200 MW) pro Jahr produziert
werden kann, den größten Teil des russischen Erdgases CO2-frei
ersetzen. Wie wollen Sie den ›Atomstrom‹ ersetzen, wenn die KKWs
demnächst vom Netz gehen? Wollten Sie diese Energie beispielsweise durch
Windkraft ersetzen, dann bräuchten Sie allein dafür schon ca. 25.000 Windräder
zusätzlich, um die gleiche Strommenge wie die 6 KKWs zu erzeugen [in 2019;
Quelle: AGORA].
Hätte
Frau Merkel nicht - zum Teil
widerrechtlich [was bei den ersten 8 KKWs geschehen ist] - die
Kernenergie in Deutschland beendet, könnten wir heute einen Anteil von 35 % CO2-freien
Atomstrom im Strommix haben. Hätte Deutschland nach Tschernobyl den planmäßigen
Ausbau [z.B. Biblis Block C und D] der Kernenergie nicht beendet, könnte Deutschland heute 80 % Atomstromanteil haben
(ganz ähnlich wie Frankreich) und bräuchte kaum Erdgas oder Kohle.
Nun
ist aber die bloße Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas zur Strom- und Wärmeerzeugung
prinzipiell keine gute Idee. Diese fossilen Rohstoffe sind über viele Millionen
Jahre entstanden. Wenn die Menschheit diese an sich wertvollen Rohstoffe für
die Chemie, die Landwirtschaft und die Pharmazie in nur wenigen Jahrzehnten bei
Gas und Öl - und in einigen 100 Jahren
bei Kohle - verbraucht, d.h. verbrennt
und vernichtet, dann kann es durchaus sein, dass der Räumungsbefehl für den
Menschen auf dem blauen Planeten schon geschrieben ist.
Die
Erde birgt aber einen riesigen Schatz, der ein Glücksfall für die Menschheit
sein könnte. Einen fast unerschöpflichen Vorrat an Uran und Thorium. Diese
beiden Elemente taugen zu nichts anderem als zur CO2-freien
Erzeugung von Energie für Milliarden Menschen - für Jahrhunderte. Die
Möglichkeiten sind schon heute verfügbar: Die Wiederaufarbeitung und der
Brennstoffkreislauf. Die Brütertechnologie nutzt Uran Faktor 100 besser aus als
bisherige Reaktoren. Aus den Weltmeeren lassen sich mehr als 1 Mrd. Tonnen Uran
wirtschaftlich gewinnen. China erforscht diese Methoden bereits. Der Weltklimarat,
der IPPC und die grünen Parteien in anderen Ländern empfehlen ausdrücklich die CO2-freie
Nutzung und Entwicklung der Kernenergie zum Klimaschutz. Kann es sein, dass
wir der energiepolitische Geisterfahrer sind und nicht all die anderen?
Könnte
die Kernfusion die bessere Alternative zur Kernspaltung sein? Die baldige
Verfügbarkeit von Kernfusionskraftwerken ist enttäuschend. Es gilt seit
Jahrzehnten die Feststellung: Es wird die ersten Fusionskraftwerke ganz sicher
in 10 Jahren geben, und zwar unabhängig vom Zeitpunkt dieser Aussage.
Gas,
LNG
Die
Volatilität der ›Erneuerbaren‹ ist das größte Problem. Wind steht
eben nur mit 25 % der Vollaststundenzahl des Jahres zur Verfügung, Sonne nur zu
etwa 10 % des Jahres. Daher hatte der Koalitionsvertrag folgerichtig einen
massiven Ausbau von Gaskraftwerken vorgesehen. Die etwa 60 neuen Gaskraftwerke
mit einer Leistung von 43 GW zu 40 Mrd. € laut Boston Consulting Group, werden nun aber
eine neue Lieferquelle benötigen. Dies erfolgt in einer Lage, in der die Gasmärkte
der Welt bereits von Engpässen und extremen Preisentwicklungen gekennzeichnet
sind. Aktuell ist der Gaspreis 8 x so
hoch wie vor einem Jahr. Für den Klimaschutz sind Gaskraftwerke
schlecht.
Die CO2-Bilanz
ist bei GuD-Anlagen [Gas und Dampfkraftwerke] mit 60 % Wirkungsgrad nicht
besser als bei Kohlekraftwerken. Bei reinen Gasturbinen mit nur 30 %
Wirkungsgrad ist der CO2-Ausstoß leider doppelt so hoch.
Sie
waren zu Besuch in Katar und verkündeten danach jubilierend, Deutschland habe
mit Katar eine Gaspartnerschaft geschlossen. Saad Al-Kaabi holte die
Erwartungen der Deutschen aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurück: Gar
nichts sei vereinbart worden. Al-Kaabi, der Energieminister der kleinen
Golf-Monarchie, verpaßte Ihren großen Erwartungen einen heftigen Dämpfer. Auch
wenn man wollte, könne man leider keine großen Mengen an Gas nach Europa
liefern, sagt der oberste Gasverkäufer des Landes in einer Politikkonferenz in
der Hauptstadt Doha: »Unsere Kapazitäten sind mehrheitlich in langfristigen
Verträgen in Asien gebunden. Das erlaubt es uns leider nicht, kurzfristig
größere Mengen abzuzweigen und nach Deutschland zu liefern«.
Die
gleiche Situation in den USA. Präsident Biden verspricht Fracking-LNG, kann
aber laut ›Wallstreet Journal‹ gar nicht liefern. Da die meisten
LNG-Lieferungen Teil langfristiger Verträge sind, sind die Anlagen derzeit voll
ausgelastet, und da der größte Exporteur bis in die 2040er Jahre ›ausverkauft‹
ist, gibt es nur sehr wenig überschüssiges LNG das nach Europa geliefert werden
kann…..
Cheniere
Energy, Inc., der größte Exporteur von verflüssigtem Erdgas in den USA, hat die
geplante Produktion aus der 7 Milliarden $ teuren Erweiterung seiner Anlage in
Corpus Christi bis in die 2040er Jahre ausverkauft, sagte der CEO des Unternehmens,
Jack Fusco. Selbst wenn irgendwoher Flüssiggas als Ersatz für das russische
Erdgas geliefert werden könnte, wären die Frachtraten gewaltig: 3 – 4
LNG-Tanker pro Tag! Das bedeutet einen Bedarf von 60 bis 80 Schiffen zusätzlich
allein für Lieferungen nach Deutschland. Diese Flüssiggastanker [Gas-Temperatur: minus 160 ° C] verlieren technisch bedingt 0,2 bis 0,6 % ihrer Fracht
pro Tag (!) als sogenanntes Boil-off-Gas.
So gelangt das klimasensitive Methan in
großen Mengen direkt in die Atmosphäre.
Fracking
Die
letzten 6 Kernkraftwerke, die zum Antritt der Regierung Scholz noch vorhanden
waren, sollten durch neue Gaskraftwerke ersetzt werden, die 120 TWh Gas pro
Jahr verbraucht hätten. Durch Nutzung der 1.300 Mrd. m³ Schiefergas in
Norddeutschland und unter der Nordsee könnte jetzt ein großer Teil der
Energielücke geschlossen werden. Die eigenen vorhanden Gasschätze im deutschen Schiefergestein
zu heben, wurde aber einer grünen Wohlfühlpolitik geopfert und von Ihnen
verboten. Warum lehnt Ihre rot-grün-gelbe ›Fortschrittskoalition‹
Fracking in Deutschland ab? Sachliche Gründe sind nicht bekannt. Erdbeben
kommen, anders als bei der Geothermie, nicht vor. Die Fracking-Flüssigkeit
besteht zu 99,51 % aus Wasser und Sand. In den verbleibenden 0,49 % stecken
Chemikalien, die man allesamt auch in der Küche, im Badezimmer oder in der
Garage findet: Zitronensäure (Zitronensaft), Glutaraldehyd
(Desinfektionsmittel), Guarkernmehl (Eiskrem), Isopropanol (Deodorant),
Borsäure (Handwaschseife), Ammoniumpersulfat (zum Haarefärben), Kaliumchlorid
(intravenöser Tropf), Natriumkarbonat (Geschirrspüler), Äthylenglykol
(Enteiser) und Ammonium-Bisulfit (Kosmetika). Die Fracking-Chemikalien sind
weder giftig noch krebserregend, auch wenn es permanent von Ihrer Seite behauptet
wird.
E-Autos
Elektroautos
werden immer zu 100 % mit Strom aus Kohle oder Erdgas betrieben! Niemand kann das widerlegen. Wieso nicht?
Durch die Vorrangeinspeisung der Erneuerbaren kann kein zusätzlicher Strom aus
Wind oder Sonne erzeugt werden, wenn man
Strom braucht, denn er ist ja schon komplett im Netz. Erneuerbare können nicht ›hochfahren‹.
Wenn ein E-Auto an die Steckdose geht, muß also ein regelbares Kohle- oder
Gaskraftwerk zeitgleich die Leistung erhöhen, um den Akku zu laden. Wie wollen
Sie diesen Strom [mindestens zusätzliche 40 GW] nach dem Kohle- und Gasausstieg
für Millionen E-Autos [und Millionen Wärmpumpen] erzeugen? Ein Audi E-Tron z.B.
hat einen 17 Tonnen schweren CO2 Rucksack. Er hat erst nach
166.000 km einen ökologischen Vorteil gegenüber einem Verbrenner, aber nur,
wenn der gesamte Strom erneuerbar hergestellt wurde. Zusätzlich ist der
Verbrauch an Rohstoffen für E-Autos wesentlich höher als bei Verbrennern. Das
ist ökologischer und ökonomischer Wahnsinn und für das Klima eher
schädlich (laut. Prof. Lesch).
Warum
wollen Sie durch milliardenschwere Subventionen Elektroautos auf die Straße
drücken, wenn doch der Schaden so immens groß ist? [Quelle: WDR – Die Story,
Prof. Harald Lesch und Fraunhofer Institut]
Wenn nur jede 2. Garage Deutschlands eine Wallbox erhält, müßte
Deutschland innerhalb der Kommunen komplett neu verkabelt werden. Eine
mittelfristig nicht lösbare Aufgabe mit
gigantischen Kosten für die EVUs. Sie wollen auch E-fuels [E-Diesel]
für die LWKs, Schiffe und Flugzeuge durchsetzen. E-fuels werden aus CO2
und Wasserstoff synthetisiert. Zur Herstellung von 1 Liter benötigt
man 27 kWh Strom. Der Preis pro Liter E-Diesel liegt bei mindestes 12.- € [ohne die Steuern wie bei herkömmlichem Diesel].
Ihre Lösung der Transportprobleme: Sie werben für
E-Lastenfahrräder als zukunftsweisende Transportmittel! Da haben Sie einen Witz
gemacht, oder? Und in China fährt der Transrapid in die Zukunft.
Maisfelder,
der Hit der deutschen Landwirtschaft -
soweit das Auge reicht - für Ethanol im
E10-Benzin tötet nicht nur Insekten [Neonicotinoide], sondern auch Menschen: Hungersnöte in Afrika. ›Teller oder
Tank?‹. Wäre es nicht geboten, diesen Unsinn sofort zu beenden? Halten
Sie die Abholzung von Regenwäldern für deutschen Biodiesel für gerechtfertigt,
um Ihre Klimaziele zu erreichen?
Heizung
Neue
Öl- und Gasheizungen wollen Sie verbieten. Wärmepumpen sollen Öl- und
Gasheizungen sehr bald ersetzen. 6 Millionen Wärmepumpen sollen bis 2030
installiert werden. Sie sind sehr teuer, verbrauchen viel Strom und
machen Lärm. Der Stromverbrauch für Wärmepumpen liegt bei 27 bis 42 kWh
pro qm Wohnfläche. Dies bedeutet bei einem Haus mit 160 qm Wohnfläche einen
mittleren Stromverbrauch von ca. 4320 kWh bis 6720 kWh pro Jahr zusätzlich.
Wärmepumpen funktionieren nur in sehr gut gedämmten Häusern. Allein für den
Einbau werden 100.000 zusätzliche Fachkräfte in Deutschland gebraucht.
Heizung und Warmwasser mittels Fernwärme aus Kohlekraftwerken hat
einen Anteil von
13,9 % [5,6 Mio. Wohnungen] im Wärmesektor. Mit der deutschen
Abschaltkaskade der Kohlekraftwerke stellt sich die Frage nach dem Ersatz der
entfallenden Fernwärmelieferungen. Röhrenwärme soll durch dezentrale Heizungen
(?) und Blockheizkraftwerke ersetzt werden. Haben Sie hierzu ein Konzept, wie
das gemacht werden soll? Haben Sie einen Zeit- und Kostenplan?
Blackout
Sehen
Sie die Gefahr eines großen Blackouts? Ist es nicht bedenklich, dass es bald
kaum mehr noch ›schwarzstartfähige‹ Kraftwerke gibt und schon
heute Phasenschieber zur Netzstabilität gebraucht werden? Kennen sie die
Auswirkungen fehlender Schwungmassen [große Turbinen und Generatoren] für die
Netzstabilität? Unkontrollierte schwer beherrschbare Blackouts wird es
vielleicht selten geben. Aber Brownouts, Stromabschaltungen, die zeitlich und
örtlich begrenzt sind, genau wie in Drittweltländern, sind ziemlich sicher. 2020
gab es 56 Nächte ohne Wind. Die Stromversorgung konnte nur mit Atomstrom aus
Frankreich und Kohlestrom aus Polen sichergestellt werden. Sind wir also schon
in der Strommangelwirtschaft angesichts der Zahlungen von 1,2 Mrd. € (2019) für Redispatch [Eingriffe in die
Stromerzeugung zur Vermeidung von Überlastungen des Netzes] ?
Energiemangelwirtschaft
Sie sagen,
dass es nach dem großen Abschalten in Deutschland Strom dann nicht mehr ›bedarfsgerecht‹, sondern ›angebotsorientiert‹
geben wird. Und zwar zu ›nachhaltig-gerechten‹ Strompreisen. Was
soll das sein? Kostet dann die Energiewende eine ›Kugel Eis‹ pro Kilowattstunde?
Zum Vergleich: Frankreich hat mit seinen 57 KKW-Blöcken nur ein Fünftel der CO2-Emmisionen
wie Deutschland – dies bei einem nur halb so hohen Strompreis. Es erzeugt 70 %
seines Stromes mit Kernenergie. Heizung, Warmwasser und Klimaanlage, alles mit
Atomstrom. Frankreich braucht kein Erdgas oder LNG und keine Wärmepumpen. Ist
das nicht ein Grund um neidisch zu sein, Herr Habeck?
Hier
ist das gut zu erkennen: https://app.electricitymap.org/zone/DE
Ist die Summe der Förderung für erneuerbare Energien von etwa 100
Mrd. Euro pro Jahr für
alle Subventionen, EEG-Umlagen, CO2-Steuer,
Steuererleichterungen, Kaufprämien für E-Autos, staatliche Förderprogramme für
alles Mögliche nicht jetzt schon viel zu hoch für unsere Volkswirtschaft? Nach
den Plänen der Regierung werden diese Ausgaben noch gewaltig
steigen. Ist es wahr, dass auf dem Weg zur Klimagerechtigkeit, wie Sie es
nennen, bis 2030 mehr als 2 Billionen € benötigt werden?
Ist es nicht ein Taschenspielertrick,
den Sie zusammen mit Herrn Lindner machen, wenn Sie die EEG-Umlage von der
Stromrechnung auf die Steuerzahlung verschieben?
»Der
Mangel an Kompetenz, Wissen und Bildung gibt sich durch nichts deutlicher zu
erkennen als durch die falsche Verwendung von Begriffen und Einheiten«. Ein
Basiswissen in Physik und Mathematik ist in der Politik und den ÖR-Medien nicht
vorhanden. Leistung und Energie werden ständig falsch verwendet. Bei
Kapazität, Wirkungsgrad und den Hauptsätzen der Thermodynamik herrscht Ahnungslosigkeit.
Mega, Giga oder Terra: alles egal.
Was
für ein Unsinn dabei herauskommt zeigt sich an diesen Beispielen:
»Ein Windrad erzeugt 5 Megawatt Strom (ARD). Die Sonne schickt keine
Rechnung (Grüne).
Atom- und Kohlestrom blockieren die Leitungen (Professorin C. Kemfert). Im
Stromnetzt sind viele Gigabyte (Cem Özdemir). Kühltürme rauchen (WDR). Die
FFF-Bewegung: Wenn das Eis am Nordpol geschmolzen ist, steigt der Meeresspiegel«.
Die Kinder wären besser freitags in die Schule gegangen und hätten etwas von
Archimedes gelernt. Daniel Günther, MP von Schleswig-Holstein, hat unlängst in
der Welt behauptet, dass seine 1,9 GW Windkraftleistung mehr Strom erzeugt hat
als das KKW Brokdorf mit 1,4 GW. In Wahrheit hat das KKW 3,5-mal soviel Strom - Einheit: GWh - erzeugt. Wer ist hier dümmer, was meinen Sie?
Der Politiker ohne Basiswissen oder die Zeitung, die keine Ahnung vom Thema hat
und nichts korrigiert?
Wissen
Sie, dass es ›erneuerbare Energie‹ eigentlich gar nicht gibt? Man
kann Energie weder erzeugen noch vernichten oder verbrauchen oder erneuern.
Energie läßt sich immer nur umwandeln oder speichern. Am Ende aller Prozesse
ist immer nur Wärme da. Die Sonne schickt unablässig Strahlungsenergie. Die läßt
sich über die PV und den Wind in
elektrischen Strom umwandeln. In Kohle, Öl und Gas ist Sonnenenergie chemisch
gespeichert. Im Uranatomkern sind nukleare Bindungskräfte freisetzbar, die
Wärme erzeugen. Wenn man Physik in der Schule abgewählt hat, kann man von den
Erhaltungssätzen natürlich nichts wissen.
Deutschland
hat eine Vorreiterrolle, sagen Sie immer wieder, doch niemand reitet hinterher, so ist der Eindruck. François Emmanuel Macron
sagt dazu: »Die Deutschen haben jedes
Recht, zu entscheiden, dass sie aus der Nuklearenergie aussteigen wollen. Das
ist ihre Sache. Aber ich fände es gut, wenn sie eine solche Agenda nicht in
Europa pushen würden. Ich würde mir mehr Respekt und Verständnis dafür
wünschen, dass unsere Analyse und Risikoabwägung – und die vieler europäischer
Länder – anders sind«.
Als einzige
in der Welt schalten wir die besten KKWs ab. Haben Sie sich mal gefragt, ob nicht
Sie der energiepolitische Geisterfahrer sind und nicht die anderen 50
Nationen, die gerade KKWs bauen statt abschalten?
Der deutsche Anteil an den CO2 Emissionen der
Welt beträgt nur 2 %. Mit der deutschen Energiewende das Weltklima retten zu wollen, ist in etwa
so sinnvoll, wie eine gebratene Weihnachtsgans zum Tierarzt zu bringen. Was wir
an CO2 einsparen, hat Indien und China im nächsten Moment
schon wieder ausgestoßen.
Die
Wahrheitsfindung bei den Themen Energie und Klima ist scheinbar schwierig. Ein
Zitat von Berthold Brecht hierzu: »Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß
ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher«.
Sie müssen sich fragen: »Betreiben wir eine Energiewende ins Nichts?« Im Jahr 2019
erschien im ›Wall Street Journal‹ ein Artikel über die deutsche
Energiepolitik mit dem Titel ›World’s Dumbest Energy Policy‹ [›Die
dümmste Energiepolitik der Welt‹]. Im Artikel wird aufgezeigt,
dass ›unzählige Milliarden‹ in ›unzuverlässige Wind- und Sonnenenergie‹ geflossen sind und dass
Deutschland nach dem Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken wahrscheinlich
in eine Katastrophe schlittert. Ein Kommentar dazu lautete: ›Herr Habeck
will die Probleme lösen, die es ohne die ›Grünen‹ überhaupt nicht
gäbe. Physik wird bei Ihnen offenbar
klein geschrieben. Man muß nur wollen, dann kann man auch die Gesetze der
Physik und der Mathematik außer Kraft setzen. Politiker der Grünen spielen
unverdrossen mit der Idee des Klimanotstands,
um die ›große Transformation (?)‹ einzuleiten. Das macht Menschen
Angst. Es gibt tatsächlich schon Psychotherapien
wegen ›Klimaangst‹. Einstein sagte: »Die Dummheit der Menschen
und das Weltall sind unendlich groß«. Jedoch in einem Fall irrte er sich: Beim
Weltall.
Herr
Habeck, wenn Sie erkannt haben sollten, dass Sie ein totes Pferd reiten,
sollten Sie absteigen. Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und freue mich darauf!
Hans
Ambos, Bensheim
Anmerkung
politonline
Leider steht
zu befürchten, dass das Schreiben von Habeck selbst nicht einmal gelesen wird. Daher
ist es wünschenswert, es so breit wie möglich per e-mail weiter zu versenden.
Quelle: https://kaltesonne.de/ein-offener-brief-an-minister-robert-habeck/#more-69651
Ein offener Brief an Minister Robert Habeck - 19.
Mai 2022 von Kalte Sonne resp.
https://journalistenwatch.com/2022/05/28/ein-offener-brief-an-minister-robert-habeck/ 28.
Mai 2022 - Ein offener Brief an Minister Robert Habeck
[1] https://www.br.de/nachrichten/meldungen/nachrichten-bayerischer-rundfunk100.html#n3 10. 6.
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