NEIN ZUM SCHÄDLICHEN CO2-GESETZ 06.06.2021 19:07
Das unsägliche CO2-Gesetz, schreibt Nationalrat Mike Egger, ist ein riesiges Bürokratiemonster mit 261 Artikeln und hohen Kosten für alle,
ohne damit einen spürbaren Einfluss auf das Weltklima zu bewirken. Deshalb muss es am 13. Juni klar abgelehnt werden. Dieses teure und nutzlose Gesetz, das neben der staatlichen Umverteilung von Geldern vor allem neue Steuern, Abgaben, Mehrkosten und Verbote bringt, widerspricht völlig den liberalen Grundsätzen unseres Landes. Die zusätzliche Bürokratie, die es verursacht, zeigt sich bereits in der am 14. April 2021 erschienenen zugehörigen Verordnung, welche auf 171 Seiten sage und
schreibe diese 261 Artikel aufweist.
Hohe Kosten und kein
Mehrwert
Die Befürworter argumentieren mit der
Floskel, dass Nichtstun keine Option sei. Die Mitte-Links-Parteien versuchen im
Abstimmungskampf, die Schweiz als Weltklimasünderin darzustellen. Dies
entspricht jedoch keineswegs den Fakten, denn der Bund gab von 2000 bis 2018
knapp 67 Milliarden Franken für den Umweltschutz aus, das sind jährlich rund
3.8 Milliarden Franken. Die Schweiz ist klimapolitisch sehr vorbildlich und hat
ihren CO2-Ausstoss seit 1990 trotz der massiven Zuwanderung und des starken
Wirtschaftswachstums um über 14 % pro Kopf reduziert. Auch im Vergleich zum
Ausland nehmen wir eine Vorbildrolle ein: Im Jahr 2017 pumpten die 250
Kohlekraftwerke der EU rund 659 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre. Diese
Menge entspricht vierzehnmal dem CO2-Ausstoss der Schweiz. Das polnische
Kohlekraftwerk ›Belchatow‹ allein stösst ca. 37 Millionen Tonnen
aus, während der Jahresausstoss der Schweiz aktuell bei ca. 47 Millionen Tonnen
liegt. Diese Beispiele zeigen den geringen Einfluss der Schweiz auf das
Weltklima auf und machen klar, dass die Klimaproblematik global angegangen
werden muss. Ein nationaler Alleingang, wie ihn das CO2-Gesetz verlangt, ist
nutzlos.
Giftgrüne Nadelstiche
gegen Büezer und Familien
Das neue CO2-Gesetz bringt eine
Erhöhung des Benzinpreises von 12 Rappen pro Liter. Dies, obwohl der Staat
bereits heute zusätzlich zur Mehrwertsteuer rund 73 Rappen pro Liter einkassiert.
Bei einer jährlichen Fahrstrecke von 20.000 km belastet allein diese Massnahme
das Portemonnaie mit ca. 200 CHF pro Jahr. Ebenfalls wird die Familienkasse bei
Ferien mit dem Flugzeug belastet. Gemäss der vorliegenden Verordnung sollen
Flugreisen je nach Kurz-, Mittel- und Langstrecken mit Abgaben von 30 bis 120
Franken pro Passagier und Flug belastet werden. Für eine 5-köpfige Familie bedeutet
dies Mehrkosten von bis zu 600 Franken.
Zudem wird das Haushaltsbudget
mit der Erhöhung der CO2-Abgabe bis zu 210 Franken pro Tonne belastet. Von
dieser Abgabe wären in der Schweiz mehr als die Hälfte aller Hauseigentümer betroffen. Damit
das vom Bundesrat beschlossene Ziel von Netto-Null Treibhausgasemissionen bis 2050
erreicht wird, müssten jedes Jahr 30.000 fossile Heizungen durch erneuerbare
Technologien ersetzt werden. Zusätzlich soll ein Grenzwert für den CO2-Ausstoss
von Gebäuden eingeführt werden und ab 2023 dürfen Gebäude bei einem
Heizungsersatz lediglich noch 20 kg CO2 pro m2 und Jahr ausstossen. Dieser Wert
soll in Fünfjahresschritten um jeweils 5 kg CO2 pro m2
gesenkt werden. Die Kosten dafür tragen die Mieter und Hauseigentümer.
Diese Argumente verdeutlichen, dass
wir mit der Annahme dieses unsäglichen Gesetzes ein riesiges Bürokratiemonster
mit hohen Kosten für alle schaffen, ohne dass damit ein spürbarer Einfluss auf
das Weltklima bewirkt wird.
Deshalb empfehle ich das CO2-Gesetz
klar zur Ablehnung. [1]
Auch die Mieter
werden zur Kasse gebeten
Den Ausführungen von Nationalrat Marco
Tuena zufolge bewirkt das CO2-Gesetz, dass die Nebenkosten für Mieterinnen und
Mieter massiv steigen, was Linksgrün verschweigt. Hier muss die Nein-Kampagne
einhaken. Hier können wir noch wichtige Stimmen holen. In den letzten
Jahrzehnten wurde in den Stadtwerken vor allem der Bereich Gasversorgung kräftig und erfolgreich ausgebaut. In den
grossen Städten Basel, Bern und Zürich werden heute 50 % der Wohnungen mit Gas
beheizt. Ein sehr gutes Geschäft für die meist linksgrün regierten Städte. Das EWB
lieferte z.B. der Stadt Bern 2019 einen Gewinn von 16 Mio. ab. Davon wird ein
grosser Teil aus der Gasversorgung finanziert, da diese im Gegensatz zur Elektrizität
noch nicht reguliert ist.
Mieter
gleich doppelt belastet
Der Anteil der öl- und gasbeheizten
Mietwohnungen liegt in den Schweizer Städten bei 80 %. Wenn jetzt die
CO2-Abgabe auf Heizöl und Gas erhöht wird, wie es das CO2-Gesetz vorsieht, dann
trifft dies die Mieter in städtischen Gebieten sehr stark. Nach Art. 257b OR
werden gesetzliche Abgaben über die Nebenkosten vollständig an die Mieter
weiterbelastet, wenn nichts anderes vereinbart ist, was gerade in städtischen
Verhältnissen praktisch nie der Fall ist.
Die CO2-Abgabe ist als Lenkungsabgabe
konzipiert. Für die Mieter funktioniert dies nicht. Die Mieter können die
Mehrbelastung durch die CO-2-Abgabe im Gegensatz zu anderen Betroffenen [Autofahrer,
Flugpassagiere] nicht durch ein verändertes Verhalten
vermeiden. Sie zahlen die Zeche, ob sie sich umweltkonform verhalten oder
nicht. Zudem müssen sie nach Mietrecht damit rechnen, dass sie durch
Umrüstungen der Heizungen auf erneuerbare Energien auch finanzielle
Mehrbelastungen erleiden. Doppelt belastet werden sie durch die Belastungen der
CO2-Abgaben und durch die Mehrwertsteuer von 7,7 %. Mit Ausnahme der
Geschäftsmieter können sie keinen Vorsteuerabzug vornehmen. Zudem haben sie
bereits seit Jahren durch die überzogenen Gewinnerwartungen der Stadtregierungen
für die Gasversorgung bereits finanzielle Mehrbelastungen erlitten, ohne dass
sie sich dagegen wehren konnten.
Selbstverständlich haben die
linksgrünen Stadtregierungen die Ablieferungen aus ihren Werken für die
vielfältigsten Aufgaben verwendet. Eine Verwendung für Umrüstungen von Heizungen
in städtischen Wohnungen angesichts des hohen Anteils an Öl- und Gasheizungen
habe ich jedoch bis jetzt noch nie angetroffen.
Linksgrün schadet
eigener Klientel
Nachdem die Landbevölkerung
mehrheitlich von einem Nein zum CO2-Gesetz überzeugt werden konnte, müssen wir
auch die Mieter in den Städten und Agglomerationen in die Abstimmungskampagne
einbeziehen. Hier ist noch etwas zu holen. Trotz Sympathien für Linksgrün können
diese Mieter auch rechnen. Die Mietervertreter der SP und der Grünen haben die
Interessen der Mieter bei der Beratung des CO-Gesetzes schlicht vergessen oder
unterschlagen. Dieses Verhalten hat eine gewisse Brisanz, denn es könnte
ausschlaggebend sein, wenn am 13. Juni abgerechnet wird. [2]
Das CO2-Gesetz, führt Alex Reichmuth
aus, hat mit liberalen Grundsätzen nicht viel gemeinsam - es will mehr
Umverteilung und Staatsdirigimus. Dennoch setzen sich zahlreiche Bürgerliche
für das Gesetz ein. Denn sie können sich erhoffen, von der vorgesehenen Umverteilung
und dem Klimafonds zu profitieren. Es ist klar, dass linke Politikerinnen und
Politiker mit wehenden Fahnen für das Gesetz eintreten.
Erstaunlicher ist jedoch, dass auch die bürgerlichen Parteien FDP und Mitte der
Vorlage zugestimmt haben. Denn die Subventionswirtschaft, die mit dem CO2-Gesetz
kommen soll, ist auch für viele bürgerliche Politiker verlockend, werden doch
rund 1 Milliarde Franken an Subventionen und Förderbeiträgen durch die
Hand des Staates verteilt.
Welche Mitte- und FDP-Politiker vom
Gesetz profitieren könnten, wird nachfolgend festgehalten - dies ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Martin
Candinas, die Mitte, Nationalrat Graubünden
Candinas ist Präsident von Litra, dem Informationsdienst für den öffentlichen
Verkehr. Es handelt sich um ein Netzwerk, das für ÖV-Betriebe lobbyiert. Wird
das CO2-Gesetz angenommen, benachteiligt das den motorisierten Strassenverkehr,
etwa durch einen höheren Benzinpreis. Der öffentliche Verkehr könnte also
profitieren - auch durch direkte Zuschüsse, etwa für Nachtzüge. Er sehe keinen
Zusammenhang zwischen seinem Ja und dem Litra-Präsidium, schreibt Candinas auf
Anfrage. «Als Präsident der Swiss Helicopter Association müsste ich für ein
Nein kämpfen. Meine Haltung zu politischen Vorlagen lässt sich nicht von Verbandspräsidien
oder anderen Funktionen ableiten.»
Damian
Müller, FDP, Ständerat Luzern
Müller kämpft an vorderster Front für das CO2-Gesetz – etwa in der Arena von
SRF. Der Klimafonds, der im Rahmen des Gesetzes zur Förderung klimaschonender
Innovationen vorgesehen ist, schrieb Müller in einem Gastbeitrag, «unterstützt
die Sanierung von Gebäuden und von Ersatzneubauten sowie den Einbau von
CO2-freien Heizungen». Er hat ein bezahltes Mandat als Beirat der Leuenberger
Architekten AG – einem Unternehmen, das wohl von den Sanierungen, die das
CO2-Gesetz fördert, profitieren würde. «Meine Unterstützung für diese Revision
des CO2-Gesetzes hat mit Interessenbindungen nichts zu tun», schreibt Müller
auf Anfrage. Er unterstütze diese Revision vielmehr, weil sie liberale
Grundsätze berücksichtige.« Sie ist auf dem urliberalen Verursacherprinzip aufgebaut:
Wer andere schädigt, muss für den Schaden aufkommen.
Priska
Wismer, Die Mitte, Nationalrätin Luzern
Wismer ist Vorstandsmitglied bei AEE Suisse, der Dachorganisation der
Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Die Mitglieder dieses
Verbands könnten bei Annahme des CO2-Gesetzes direkt von Zuschüssen des
Klimafonds profitieren. Wismer ist zudem Vizepräsidentin von Swiss Eole, der
Vereinigung zur Förderung der Windenergie in der Schweiz. Dieser Verband hat
jegliches Interesse daran, wenn Technologien zurückgedrängt werden, die auf der
Verwendung fossiler Brennstoffe beruhen. Priska Wismer reagierte nicht auf eine
Anfrage des ›Nebelspalters‹.
Matthias
Jauslin, FDP, Nationalrat Aargau
Obwohl die Aargauer FDP-Sektion im Gegensatz zur Schweizerischen Mutterpartei
Nein zum CO2-Gesetz gesagt hat, kämpft Jauslin dezidiert für ein Ja. Jauslin
ist Präsident der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz. Wärmepumpen werden durch
die neuen Auflagen, die das Gesetz an Heizungen mit fossilen Brennstoffen
stellt, direkt begünstigt. Fossile Heizsysteme schmälerten den Wert einer
Immobilie, sagt er gegenüber dem ›Sonntagsblick‹. «Wer einen Wertverlust vermeiden will, wird
sich daher schon heute für eine Wärmepumpe oder ein anderes alternatives System
entscheiden.» Jauslin ist auch Präsident des Vereins Geothermische Kraftwerke
Aargau und ist im Vorstand von Geothermie Schweiz.
Die
Geothermie gehört zu den Energieformen, die im Zuge des CO2-Gesetzes
profitieren könnten. Der Verein Geothermische Kraftwerke Aargau hat im
Kantonsparlament einen Vorstoss lanciert, damit die öffentliche Hand Geothermie
vorantreibt. Jauslin ist weiter Vorstandsmitglied beim Verband Swiss Mobility,
der die Elektromobilität fördert. Die E-Mobilität wird voraussichtlich vom Klimafonds
profitieren, dies in Form von Unterstützungsbeiträgen für den Aufbau von Schnell-Ladestationen.
Jauslin führt zudem einen Elektroinstallationsbetrieb, der von vermehrten
Gebäudesanierungen profitieren könnte. «Wenn Sie bei dieser Behördenvorlage nun
nach Verfilzungen bei den Befürwortern suchen, sind Sie tatsächlich im Nebel
unterwegs», schreibt Jauslin auf Anfrage. «Oder haben Sie im Ernst die Wahnvorstellung,
dieses Gesetz wurde wegen Eigeninteressen erarbeitet?»
Nicolo
Paganini, Die Mitte, Nationalrat St. Gallen
Paganini führt den Schweizer Tourismus-Verband als Präsident. Vor einigen Tagen
forderte er Geld für den Tourismus wegen Corona. «Der Bund hat mit seiner
Nothilfe die Unternehmen im Tourismus am Leben erhalten. Jetzt darf er sie
nicht fallen lassen, sonst wäre alles für nichts gewesen.» Zum Tourismusverband gehört auch die Hotellerie,
und diese verlangt Geld aus dem Klimafonds für Gebäudeinvestitionen, sollte das
CO2-Gesetz angenommen werden. «Ich hatte während der Gesetzesberatung im Rat
selbstverständlich keinerlei Instruktion von einem Interessenverband», schreibt
Paganini auf Anfrage. Er habe im Nationalrat eine Minderheit angeführt, die den
Klimafonds auf Fr. 900 Millionen pro Jahr begrenzen wollte. Das sei ja dann in
der Hypothese des ›Nebelspalters‹ gegen die Interessen der Hotellerie
gewesen, so Paganini.
Othmar
Reichmuth, Die Mitte, Ständerat Schwyz
Reichmuth ist Präsident des Verbands Fernwärme Schweiz. Fernwärme soll im
Rahmen des CO2-Gesetzes gefördert werden. «Gebäude spielen eine zentrale Rolle
beim CO2-Ausstoss», betonte Reichmuth bei einer Veranstaltung zur Unterstützung
des Gesetzes. Mit der Vorlage würden klimafreundliche Heizsysteme attraktiver,
weil durch die höhere Besteuerung der fossilen Brennstoffe Fördergelder
fliessen würden. Für den Verband Fernwärme Schweiz sei der Klimafonds kein
grosses Thema, schreibt Reichmuth auf Anfrage. «Denn die notwendigen Investitionen
sind gewaltig und die vorgesehenen Unterstützungen eher symbolischer Art.»
Ruedi Noser, FDP, Ständerat Zürich
«Mit dem Klimafonds schlagen wir zwei Fliegen auf einen Streich», liess Noser verlauten.
«Die CO2-Emissionen werden reduziert und wir fördern Innovation und Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung in der Schweiz.»
Mehr Arbeitsplätze könnten bei einer Annahme des CO2-Gesetzes auch bei der
Firma myStromer AG, die mit E-Bikes handelt und wo Noser Verwaltungsrat ist, herausschauen.
Bei den Vertretern des Veloverkehrs hat man jegliches Interesse an einem
Zurückdrängen des motorisierten Strassenverkehrs durch das Gesetz. Noser
reagierte nicht auf eine Anfrage des ›Nebelspalters‹.
Philipp
Kutter, Die Mitte, Nationalrat Zürich
Kutter sitzt im Vorstand von Litra, dem Informationsdienst für den öffentlichen
Verkehr, der, wie erwähnt, für bessere Rahmenbedingungen für den ÖV lobbyiert.
Zudem ist er im Vorstand der Schweizer Veloallianz, die die Rahmenbedingungen
für den Veloverkehr verbessern will. Beide Verbände könnten vom Klimafonds im
Rahmen des CO2-Gesetzes profitieren. Seine Zustimmung zum Gesetz habe mit den
beiden Engagements nichts zu tun, schreibt Kutter auf Anfrage. «Beide
Funktionen führe ich in erster Linie aus, um den Informationsfluss und den Austausch
mit den jeweiligen Branchen sicherzustellen.»
[3]
Klima,
die politische Spielwiese für Wissenschaftler – Von Hans Geiger
In einer Woche stimmen wir über das CO2-Gesetz ab. Ob es angenommen wird oder
nicht, es hat Einfluss auf die Wirtschaft und die Bevölkerung der Schweiz. Keinen
Einfluss hat der Ausgang der Abstimmung auf das
schweizerische und das globale Klima. Und keinen Einfluss hat es auf die Klima-Diskussion.
Das Thema bleibt oben auf der politischen Traktandenliste, zumindest so lange nicht
eine ernsthafte Wirtschaftskrise die Welt erschüttern sollte. Das Jahr 2020 hat
gezeigt, dass die CO2-Reduktionsziele dank dem Corona-bedingten
Wirtschaftseinbruch erreicht wurden. Klimapolitik und
Klimawissenschaft
Die Wissenschaft engagiert sich stark
in der Klima-Diskussion. Das ist richtig und wichtig. Es ist der
wissenschaftliche und technische Fortschritt, der uns den höchsten
Lebensstandard aller Zeiten erreichen liess, und damit verbunden auch den
höchsten Ausstoss an Treibhausgasen. Die Wissenschaftler sollten sich dabei an
die Regeln der Wissenschaft halten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
engagieren sich auch in der Klimapolitik. Auch das ist richtig. Falls sie als
Wissenschaftler wahrgenommen werden wollen, müssen sie auch in der politischen
Diskussion die Regeln der Wissenschaft befolgen. Sonst werden sie halt
gewöhnliche Politiker, ohne den Bonus der Wissenschaftlichkeit.
Die
Botschaft: Ich bin die Wahrheit
Der Klimawissenschaftler Reto Knutti
kämpft an vorderster Front für das CO2-Gesetz. ›Die Weltwoche‹ wirft ihm vor, die Wissenschaft zu frisieren. Sie beschreibt
Knutti als Wissenschaftler, ›der
mit religiösem Eifer an der Weltrettung arbeitet‹. Das ist ein happiger Vorwurf für den ETH-Professor für
Klimaphysik, der gleichzeitig Delegierter der Schulleitung für Nachhaltigkeit
ist, und der ›für seine Leistungen
in der Erforschung des Klimawandels und 2018 für die Vermittlung seiner
Erkenntnisse an die Öffentlichkeit‹
mit dem Preis der ›Stiftung Dr. J.E.
Brandenberger‹ ausgezeichnet wurde.
Die Auslegeordnung
der Fakten
Seine Entgegnung in der ›Weltwoche‹ vom 27. Mai stellt Knutti unter den Titel ›Naturgesetze sind keine Glaubenssache‹. Er sieht sich als Wissenschaftler diskreditiert und beansprucht
für ›Entscheide von gesellschaftlicher
Tragweite wie den Klimaschutz‹, dass
›eine saubere Auslegeordnung der
Fakten primär die Aufgabe der Wissenschaftlerinnen und Ingenieure‹ sei. Offensichtlich gehört für Knutti
auch die Auswahl der Fakten zum Privileg der Wissenschaft. Damit will er auch
die Traktandenliste der Politik bestimmen. Politiker sehen das anders.
Meine
Auslegeordnung
Als politisch Interessierter und
klimawissenschaftlicher Laie sehe ich die Auslegeordnung der Fakten wie folgt:
Die Klima-Erwärmung bringt Vor- und Nachteile.
Knutti sagt dazu, die Auswirkungen des Klimawandels seien ›vielfältig, aber vorwiegend negativ‹. Über das Positive
verliert er kein Wort, das ›vorwiegend
Negative‹ sollen wir ihm einfach abnehmen. Mit Verlaub, das ist keine
Auslegeordnung der Fakten: Knutti verbreitet seine
Glaubenssache und spielt mit seiner Glaubwürdigkeit. Gemäss Weltklimarat IPCC beträgt
der globale Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Zeit bis zum Jahr 2017 etwa
1° Celsius. Gegenüber der letzten Eiszeit
vor rund 20’000 Jahren beträgt die Erwärmung 6° Celsius. Die Klima-Experten
behaupten, die Klima-Erwärmung seit der Industrialisierung sei vom Menschen
gemacht und vor allem vom Ausstoss von CO2 abhängig. Der Temperaturanstieg seit
der letzten Eiszeit ist dagegen nicht dem Menschen anzurechnen.
Die schädliche CO2-Belastung durch die
Menschheit ist schnell berechnet. Man multipliziert die Anzahl Menschen mit dem
CO2-Ausstoss pro Person. Zu Beginn der Industrialisierung um 1800 lebte rund 1
Milliarde Menschen auf der Erde, heute sind es über 7,5 Milliarden. Und alle
Menschen wollen mehr Wohlstand. Während Jahrhunderten nahm der Wohlstand des
Menschen proportional zu seinem Energieverbrauch zu. Und die Energie-Erzeugung
produziert auch heute noch sehr viel CO2.
Rezepte für die
Klimapolitik
Ein Grundrezept der Klimapolitik
lautet somit: Weniger Menschen oder weniger Wohlstand. Wir finden die zwei
Begriffe nicht in der ›Auslegeordnung
der Fakten‹ des Wissenschaftlers
Reto Knutti. Das wäre politisch nicht korrekt.
Ein zweites Grundrezept: Die
wichtigste Massnahme zur Reduktion des CO2-Ausstosses besteht im Ersatz
fossiler Brennstoffe durch Elektrizität. Für deren CO2-freie und umweltfreundliche
Erzeugung gibt es eine erprobte Technologie: Nukleartechnologie: Ein
Beratergremium der EU-Kommission beurteilt Atomkraft in einem neuen Gutachten
als nachhaltig. Wir finden das Thema nicht in der Auslegeordnung von Reto
Knutti.
Geht es ihm auch hier um seine ›Glaubenssache‹ ?
Klimageschichten
Reto Knutti erzählt bei seinen
Auftritten gerne Geschichten und zeigt dabei eindrückliche Bilder vom Rückgang
des Aletschgletschers. Ich habe eine ähnliche Geschichte: Seit ich vor rund 60
Jahren den Morteratschgletscher [oberhalb Pontresina] erstmals begangen habe, ist dieser um rund
1’500 Meter geschrumpft. Das ist eindrücklich und wirft die Frage auf, wie es
dazu kommen konnte. Ein neuer Fund macht die Theorie von der menschengemachten
Klima-Erwärmung etwas weniger eindrücklich. Kürzlich wurden am Ende des
Morteratschgletschers mehrere Lärchenstämme gefunden, deren Alter von
Wissenschaftlern auf rund 10’500 Jahre geschätzt wird. Der Gletscher war damals
deutlich kleiner als heute, die Temperatur deutlich höher. Die damalige
Klima-Erwärmung war bestimmt nicht menschengemacht.......
Und noch eine Geschichte aus dem
Limmattal, wo ich wohne. Hier lag vor gut
20 000 Jahren der Linth-Rheingletscher. Im Bezirkshauptort Dietikon war die
Eismasse rund 250 Meter dick. Gottlob hat sich seither das Klima erwärmt. [4]
Kaum ein anderes Industrieland, legt der
Unternehmer und Politiker Hermann Hess aus Amriswil dar, hat einen so tiefen CO2-Ausstoss
wie die Schweiz. Und sie reduziert die Emissionen weiter. Darum können wir mit
gutem Gewissen Nein zu diesem schädlichen Umverteilungsgesetz sagen. Die
Schweiz steht zusammen mit Frankreich, vor allem dank der Stromproduktion aus
Wasser- und Kernkraft, im internationalen Vergleich sehr gut da. Mit einem
Pro-Kopf-Ausstoss von rund 4 Tonnen pro Jahr (Tendenz sinkend) gehört sie zu den Besten unter den
hochentwickelten Ländern. Italien verzeichnet 5, Österreich 7 und Deutschland
über 8 Tonnen. Der behördlich festgelegte Preis pro ausgestossene Tonne liegt
in der Schweiz heute bei 100 Franken – das
ist internationale Spitze – und hat wohl
mit dazu beigetragen, dass in allen CO2-Bereichen Fortschritte erzielt wurden.
In Deutschland liegt er heute bei 25 Euro, und das Land wird sich schwertun,
bei seinem hohen Ausstoss den Preis stark zu erhöhen. Die geltenden Gesetze
werden den Schweizer Pro-Kopf-Ausstoss in den nächsten 10 Jahren wohl um
weitere 20 bis 30 % senken. Unter diesen Umständen ist es nicht angezeigt, den
Tonnenpreis auf 200 Franken zu erhöhen und unserer Bevölkerung und Wirtschaft
noch höhere Lasten aufzubürden. Auch die Umverteilung von Geld via Bundesamt
brauchen wir nicht.
Stimmen Sie mit gutem Gewissen Nein
zum CO2-Gesetz. [5]
Anmerkung politonline
d.a.
97 % des CO2-Austosses ist von der Natur gemacht.
Nur 3 % wird von den Menschen verursacht. Für diese 3 % menschgemachter CO2-Emissionen
ist China für rund 26,4 % verantwortlich, die USA auf Platz 2 trägt die
Verantwortung von rund 17,7 %. Die Schweiz hat im weltweiten Ländervergleich
einen CO2-Ausstoss von rund 0,1 %. Global gesehen ist dies ein vernichtend
kleiner Anteil. Trotzdem haben wir in den letzten Jahren unsere Hausaufgaben
gemacht und unseren CO2-Aussstoss massiv gesenkt.
Bei den Diskussionen um CO2 wird so
gut wie nie erwähnt, dass es zahlreiche wissenschaftliche Stimmen gibt, die
darauf hinweisen, dass es eine Klimaerwärmung durch CO2 wie auch einen ›menschgemachten‹ Klimawandel nicht gibt.
Hierzu gehört laut Jan Veizer, Professor für Geowissenschaften an der
Universität Ottawa, beispielsweise auch der Fakt, dass die CO2- Konzentrationen
vor 300 Millionen Jahren zehn- bis zwanzigmal so hoch wie heute waren; gleichzeitig
jedoch herrschte eine Eiszeit. In der Erdgeschichte jedenfalls ist der
Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre eine Folge der Globaltemperatur und nicht
umgekehrt. [6] So
wird auch die positive Wirkung des CO2 auf das Pflanzenwachstum - und damit auf
die Welternährung - vom IPCC, dem sogenannten Weltklimarat, gewissermassen
unterschlagen; je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das
Pflanzenwachstum aus. Denn Kohlendioxid ist kein Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer
Bestandteil allen Lebens.
Die
Luft enthält lediglich 0,04 % Kohlendioxid; selbst wenn sämtliche fossilen
Kohlenstoffvorräte der Welt verbrannt würden, würde der Kohlendioxid-Gehalt der Luft lediglich auf 0,05 % steigen. Und selbst wenn man den
heutigen Kohlendioxid-Gehalt der Luft von 0,04 % verdoppelte, würde die Globaltemperatur nur
um 0,6° C steigen.
Seit
20 Jahren steigt die Globaltemperatur nicht, sondern sie sinkt teilweise, dies
trotz steigenden Kohlendioxid-Gehalts der Luft. [7]
Fakt
ist ferner, dass die 0,04 % Kohlendioxid der Atmosphäre ausreichen, um die
gesamte 15µm-IR-Abstrahlung zu absorbieren. Das bedeutet, dass noch mehr
Kohlendioxid in der Luft nicht noch mehr Wärme produzieren kann. [8]
Berechnungen
zufolge wird die Globaltemperatur der Luft in diesem Jahrhundert um weniger als
0,5° C ansteigen. Ein solch geringer Anstieg hat keine schädlichen Folgen für
die Menschheit.
Da
die Welt jedoch inzwischen unter dem UNO-Diktat des Pariser Klimaabkommens
steht, können Fakten, die dessen Auflagen fundamental widersprechen, keinen
Widerhall finden.....
[1] https://co2gesetz.ch/2021/05/27/co2-gesetz-buerokratiemonster-mit-261-artikeln/ 27. 5. 21
[2]
https://co2gesetz.ch/2021/05/27/mieter-werden-zur-kasse-gebeten/ 27. 5. 21 [3] https://co2gesetz.ch/wp-content/uploads/2021/06/nebelspalter_profiteure.pdf 28. 5. 2021 CO2-Gesetz: Das sind die bürgerlichen Profiteure
– von Alex Reichmuth [4] https://schweizerzeit.ch/klima-die-politische-spielwiese-fuer-wissenschaftler/
4. 6. 21 Hans Geiger ist emeritierterProfessor für Bankwesen; Weiningen ZH
[5]
https://co2gesetz.ch/2021/05/27/mit-gutem-gewissen-nein-zum-co2-gesetz/ 27.
5. 21 Mit gutem Gewissen Nein zum CO2-Gesetz
- Von Hermann Hess, Amriswil
[6]
www.fricktal.info/regionen/baselland261/127713-hev-schweiz-bundesrat-will-ein-verbot-von-oel-und-gasheizungen.html 6. 9. 16 Verbot
von Öl- und Gasheizungen trotz Klimalüge
[7] www.fachinfo.eu/fi206.pdf, www.fachinfo.eu/fi207.pdf resp.
https://www.eike-klima-energie.eu/
[8]
https://www.fachinfo.eu/fi100.pdf 4. 6. 2021 Kritik an derKlimakatastrophen-Hypothese
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