AfD - Viel Lärm um ein »Vogelhäufchen«

d.a. Nachdem Alexander Gauland das Pech hatte, für einmal

eine falsche Wortwahl zu treffen, die alle AfD-Hetzer unverzüglich auf ihre eigene Weise zu interpretieren wussten, liess man die Wellen der Empörung so richtig hochgehen, auch in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Insofern sah ich mich genötigt, ein Schreiben an den Redaktor Berthold Kohler zu richten:


Sehr geehrter Herr Kohler,

es ist mit einiger Bestürzung, dass ich Ihren Kommentar zu Gaulands Vogelschiss in der online-Ausgabe vom 4. 6. gelesen habe.

Im Prinzip dürfte jeder, der auch nur mit einem annähernd durchschnittlichen Intelligenzquotienten ausgerüstet ist, unmittelbar begriffen haben, dass der von  Gauland verwendete Ausdruck Vogelschiss nichts anderes bedeuten sollte, als dass das Dritte Reich im Vergleich zur deutschen Geschichte insgesamt lediglich einen sehr kurzen Abschnitt darstellt. Sicherlich räume ich ein, dass der von Gauland hierfür benutzte Begriff nicht unbedingt der adäquateste ist. So hat ihn der AfD-Vorsitzende von Rheinland-Pfalz, Uwe Jung, sehr passend durch Wimpernschlag ersetzt.

Nun liegt es in der Natur der Dinge, dass in einer Rede durchaus einmal eine falsche Wortwahl getroffen wird, und nichts tritt in der Tat öfters ein als Letzteres. Ich bin mir auch nahezu sicher: Hätte Frau Merkel denselben Vergleich gebracht, hätte sich nicht nur eine Reihe von Polithofschranzen zu artigem  Beifall eingefunden, sondern auch solche, die die Wortwahl gar als originell empfunden hätten. Wenn solches allerdings bei der AfD passiert, dann ist natürlich so eine Wortwahl für alle auf die konstante Hetze gegen die AfD Eingeschworenen  - die kaum nachlassen, die Partei nach Möglichkeit mit Häme zu überziehen -   ein echtes Pontifikalamt… …

Nun lasten Sie wahrhaftig ausgerechnet Alexander Gauland ein schmutziges Spiel an, was für meine Begriffe ungefähr das Schmutzigste ist, was man vorbringen kann; insofern sehe ich in diesem Fall den gesamten Schmutz vollumfänglich auf Sie zurückfallen.

Als langjährige ältere Leserin Ihrer Zeitung darf ich hinzufügen, dass ich eine derart unangemessene, hässliche und allein schon journalistisch unausgewogene Anklage als unter der Würde der Frankfurter Allgemeinen liegend betrachte. Ich denke auch, dass Sie einem krassen Irrtum erliegen, wenn Sie Gauland vorwerfen, dass hier das Publikum mit solchen Provokationen mobilisiert werden soll.Diese Notwendigkeit besteht für Gauland mitnichten; allein schon sein Intellekt würde ein Zurückgreifen auf eine derart billige Masche gar nicht zulassen.

Und steht es ferner irgendjemandem zu, Gauland das Recht anzukreiden, seinen Begriff im Nachhinein so zu erläutern, wie er diesen ursprünglich gemeint hat? Denn eine Erklärung stellt bei dem von ihm erlittenen Überfall eine schiere Notwendigkeit dar. 

Ihr Kommentar enthält auch die folgende Aussage: Bis aber entschieden ist, was sie eigentlich sein will, tut in ihr jeder einfach das, was er am besten kann.Auch hier, glaube ich, irren Sie zutiefst. Soweit ich selbst die Arbeit der AfD verfolgt habe, ist für mich klar erkennbar  -  und dies aus meiner Sicht weitaus besser als bei den restlichen Parteien -  was sie sich zum Ziel gesetzt hat; und sie bemüht sich nach Maßgabe, dieses einzuhalten.  

Es bleibt für mich ein Rätsel, wie eine Partei, die für die Identität und Aufrechterhaltung der Souveränität Deutschlands einsteht, sich stets wiederholenden Verunglimpfungen ausgesetzt sieht, worin ich auch nicht einen Hauch an Intelligenz resp. Durchblick feststellen kann.

Auffallend ist für mich ferner, dass jegliches Geschrei ausblieb, als die Kanzlerin einmal beliebte, die Deutschlandfahne wegzuwerfen oder Christian Lindner sich nicht zu schade war, die AfD mit Schimmel im Haus zu vergleichen. 

Daneben fürchte ich, dass weder Ihre Redaktion, noch der Bundestag erfaßt haben, was Schäuble mit folgender Aussage gemeint hat: Am 8. 10. 2011: »Wir sind dabei, das Monopol des alten Nationalstaates aufzulösen. Der Weg ist mühsam, aber es lohnt sich, ihn zu gehen.« Fragen Sie sich, für wen?

Darüber hinaus kann ich nicht feststellen, dass die unbeschreiblich diktatorische Forderung des in Harvard lehrende Yascha Mounk im Bundestag je zur Sprache gekommen wäre  - man möge mich korrigieren. Insofern sehe ich mich gezwungen, davon auszugehen, dass dort kaum jemand auch nur eine Ahnung davon hat, wie die durchzusetzende ethnische Vermischung unseres Kontinents vorangetrieben wird.

Prof. Mounk, der auch Fellow von drei globalistischen Think Tanks, hinter denen zahlungskräftige Eliten stehen, ist, trug bereits 2015 vor, was der Plan beinhaltet; diesen wiederholte er am 20. 2. 18 ganz locker in den  Tagesthemen: In Westeuropa läuft ein Experiment, das in der Geschichte der Migration einzigartig ist: Länder, die sich als monoethnische, monokulturelle und monoreligiöse Nationen definiert haben, müssen ihre Identität wandeln. Wir wissen nicht, ob es funktioniert, wir wissen nur, dass es funktionieren muß.

Wäre der Bundestag geneigt, was ich im übrigen als seine Pflicht betrachte, Prof. Mounk einmal zu konfrontieren und von ihm zu verlangen, dass er, ebenso klar, wie er uns die Vermischung aufzwingt, die Namen und Kräfte nennt, die, neben der UNO, eine, möchte ich sagen, volksverhöhnende brutale Umvolkung anstreben.

Ferner wäre es absolut notwendig, anstatt die Energie in gegenseitigen Beschuldigungen zu verschwenden, zu begreifen, dass es fünf nach zwölf ist, um den von der UNO konzipierten Global Compact endlich gebührend aufzugreifen, denn bei dessen Unterzeichnung wird es nicht ausbleiben, dass Europa, wie ich folgere, für immer in die Knechtschaft geht, auch Ihre Nachkommen Herr Kohler. 

Jedenfalls erachte ich die auch von Brüssel nachweislich angestrebte Vermischung der Völker als einen Krieg gegen mich, meine abendländische Kultur, meine Identität, meine Nation und gegen all das, was Generationen vor mir mit Sorgfalt, Fleiß, Entbehrungen und unermüdlicher Arbeit aufgebaut haben.

Ich schließe mein Schreiben mit den Worten von Wesley Clark, dem Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte im Kosovo-Krieg: Dieser erklärte  bereits zu Beginn dieses Krieges: Es gibt keinen Platz in einem modernen Europa für ethnisch reine Staaten. Das ist eine Idee aus dem 19. Jahrhundert, und wir versuchen, den Übergang in das 21. Jahrhundert zu gestalten und das werden wir mit multiethnischen Staaten machen.

Erneut: Wer alles ist wir? Es wäre das Gebot der Stunde, die nie definierten Handlanger hinter diesem uns umstrukturierenden Plan bloßzustellen. Oder sollen wir uns diesem etwa beugen?  

Bitte betrachten Sie mein Schreiben als ein offen an Sie gerichtetes, das in der Folge auf der Schweizer website  www.politonline.ch  eingestellt werden wird.

In Besorgnis

Doris Auerbach
d.auerbach@gmx.ch