Die Leichtigkeit der Propaganda-Lügen! Von Evelyn Hecht-Galinski 25.03.2018 20:41
Ein Kommentar vom Hochblauen - Wem, außer der SPD, haben wir es wohl zu verdanken, dass jetzt ein »großer Freund« und »Bewunderer« Israels ins deutsche Außenministerium einzog?
Endlich kann das Netanjahu-Staatsterror-Regime und die
Israel-Lobby die Golan-Sektkorken wieder knallen lassen. Welch ein Jubel wird
ausgebrochen sein, als Heiko Maas den Posten vom ungeliebten und manchmal
aufsässigen Vorgänger Gabriel übernommen hat. In seiner Antrittsrede stellte
der neue Mann die Beziehungen zu Israel als »Herzensangelegenheit« dar und kündigte nicht nur an, dass er Israel und
Netanjahu demnächst besuchen will, sondern dass er auch die Beziehungen zum Jüdischen
Besatzer-Staat ausdrücklich verbessern will.
Perverse »Israel-Liebe« Der Grund für seine »Israel-Liebe« ist allerdings mehr als pervers. Nein, nicht wegen Willy
Brandt oder der Friedensbewegung ist er in die Politik gegangen, sondern ›wegen Auschwitz‹; und
seine ›tiefe Motivation‹ sei die deutsch-israelische Geschichte. [1] Da
seine ›tiefe Motivation‹ die seit Jahrzehnten andauernde völkerrechtswidrige israelische
Besatzung Palästinas schlichtweg leugnet, gebe ich ihm den Leitspruch meines
Vaters auf den Weg: ›Ich habe
Auschwitz nicht überlebt, um zu neuen Unrecht zu schweigen‹! Wie andere Politiker auch schweigt Maas beharrlich zu
dem Unrecht und den illegalen Besatzungsverbrechen und freut sich stattdessen
schon auf die Feierlichkeiten zum 70jährigen Unabhängigkeitstag des
Besatzerstaates, und kann so mit seinen jüdischen Freunden ›das Wunder der Freundschaft‹
zelebrieren. Dass es dieser Mensch mit dem Recht nicht so genau nimmt, zeigte
schon sein Treffen mit seiner damaligen israelischen Amtskollegin Ayelet
Schaked, einer offenen Rassistin. Wenn jemand ›wegen
Auschwitz‹ handeln zu müssen meint, schrillen
sofort meine Alarmglocken. Es ist noch nicht lange her, dass wir einen
deutschen Außenminister hatten, der Auschwitz schamlos für seine Kriegskampagne
instrumentalisiert hat. Das war der olivgrüne Joschka Fischer, der es
meisterhaft verstand, Kriegseinsätze und eine mehr als fragwürdige Politik zu
rechtfertigen und immer wieder mit Auschwitz zu verbinden. Der lebende Beweis,
wie man Auschwitz politisch mißbraucht und damit Schindluder treibt.
Auschwitz schamlos für Kriegskampagne
instrumentalisiert Mit ihm waren die Schleusen geöffnet, Auschwitz immer
wieder neu zu instrumentalisieren. Noch heute erinnere ich mich mit Grausen an sein
›Nie wieder Krieg und nie wieder
Auschwitz‹. Fischer hat dafür gesorgt, dass
dieser kriegspropagandistische Spruch zum Synonym für die völkerrechtswidrige
Beteiligung am sogenannten Kosovo-Krieg mit unzähligen Toten wurde. Dieser
erste grüne deutsche Außenminister hat auch den Holocaust wie kein anderer vor
ihm instrumentalisiert, und er hat sich klar auf die Seite der israelischen
Besatzer geschlagen, indem er 1991 – anders als der grüne Bundesvorstand – die
Lieferung von sogenannten ›Abwehrwaffen‹ an Israel befürwortete. Als Dank erhielt der ehemalige
Taxifahrer, Industrie-Lobbyist und Besitzer einer schmucken Villa in
Berlin-Grunewald 2002 die Ehrendoktorwürde der Universität Haifa. In seiner
Würdigung bezeichnete ihn der Universitäts-Präsident als ›ein Strahl des
Lichts‹. Ein ›Bannstrahl‹ dieser honorigen Universität hingegen traf den Historiker
Ilan Pappe, Autor von ›Die ethnische
Säuberung Palästinas‹, der seither
an der Universität Exeter lehrt und arbeitet.
Feiges Schweigen zur grauenvollen Bombardierung der
Bevölkerung Gazas Auch der SPD-Israel-Verehrer Maas wurde 2014 mit dem
Israel-Jacobson Preis der Vereinigung progressiver Juden belohnt, und schon
damals zeigte sich seine Ignoranz, als er in seiner Rede angebliche ›antisemitische Töne bei Demonstrationen‹ ausmachte, jedoch zu der grauenvollen Bombardierung der
Bevölkerung Gazas feige schwieg und sie als ›Selbstverteidigung‹ darstellte. [2] Schon
damals hat Maas in der Unterscheidung von Israel-Kritik und Antisemitismus nicht
das richtige Maß gefunden. Als der Gaza-Völkermord tobte, regte sich der
damalige deutsche Justizminister nicht etwa darüber auf, sondern über
angeblichen Antisemitismus. 2015 nahm Maas zusammen mit seiner rechtsextremen
und rassistischen israelischen Kollegin Ajelet Schaked an einer Konferenz mit
dem schönen Titel ›Demokratie
und Rechtsstaat‹ teil, in der
er die ›gemeinsamen Werte‹ beider Länder hervorhob! [3]
Auf der ›Schleimspur‹ des vorauseilenden Gehorsams So reihte auch er sich nahtlos in die Reihe all der
deutschen Politiker ein, die auf der ›Schleimspur‹ des vorauseilenden Gehorsams für die Besatzer
auszurutschen drohen.
2017 verurteilte er zwar das Verbrennen israelischer
Flaggen in deutschen Städten, mit markigen Worten: »Wer Flaggen verbrennt, verbrennt die freiheitlichen Werte
unseres Grundgesetzes «,
aber zu einer Verurteilung des jahrzehntelangen Landraubs mag er sich nicht
durchringen. Und wie hält er es mit dem Völkerrecht? [4] Sollte
nicht gerade der damalige Justiz- und neue Außenminister wissen, dass die
freiheitlichen Werte des Grundgesetzes mit der kritiklosen Anerkennung der
israelischen Völkerrechts- und Kriegsverbrechen längst verbrannt wurden. Und
dafür sollte sich die deutsche Bundesregierung schämen und nicht die Menschen,
die völlig zu Recht über die illegale Besatzung Palästinas empört sind und das
auch brennend zum Ausdruck brachten. Auch seine Drohung, dass Deutschland ›mehr Verantwortung‹ in
der Welt zu übernehmen hat, wecken in mir die schlimmsten Befürchtungen. Wie
alle NATO-Mitläufer schlägt auch er gegen Rußland einen deutlich anderen Ton an - anders als sein Vorgänger Gabriel - und kündigte einen harten Kurs an. Durch die
unbewiesenen Schuldzuweisungen der britischen Regierung gegenüber Rußland im Fall
des Nervengift-Anschlags gegen den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal könnte er
seine diesbezügliche Drohung schneller in die Tat umsetzen, als uns lieb sein
kann. [5]
Schweigen zur völkerrechtswidrigen Annexion und
Besatzung Palästinas Auch zu Putin und der Wahl in Rußland gibt er
seinen Senf dazu. Er könne die sogenannte ›völkerrechtswidrige
Annexion‹
- die Wiedervereinigung! - der
Krim nicht hinnehmen und auch die andauernde Aggression gegen die Ukraine
nicht. Kein Wort über die westliche Aggression der NATO-Ost-Erschleichung und
des massiven US-Milliarden-Deals, um die Zustände zwischen Rußland und der
Ukraine erst zu schaffen. Wie verlogen dieser Herr ist, offenbart das Maas’sche
Schweigen über die völkerrechtswidrige Annexion und Besatzung Palästinas durch
den ›Jüdischen Staat‹, die er noch an Ort und Stelle mitfeiern will!
Hinsichtlich Rußland zweifelt er am fairen Wettbewerb, den es - ganz nebenbei - in den USA mit ihrem Zweiparteiensystem, der
besten Demokratie, die man mit Spenden kaufen kann, gar nicht gibt. Maas sollte
sich ein eigenes Bild in Rußland machen. [6]
[7] Vergleichen wir doch einmal das
Wahlergebnis und die Wahlbeteiligung mit dem der USA. 67 % Wahlbeteiligung in
Rußland,
in den USA waren es 2016 bei der Wahl zwischen Pest und Cholera [Trump und
Clinton] magere 58,9 %. [8] [9] Während US-Wähler an Wochentagen wählen
müssen, also während der Arbeitszeit, ist das in Rußland, wie bei
uns auch, der Sonntag. Während die
Menschen in Rußland
entgegen aller Propaganda und zum Ärger der sogenannten ›Wertegemeinschaft‹ fest
hinter Putin stehen und dies auch in der Wahl zum Ausdruck brachten, sind die
Vereinigten Staaten seit der Wahl Trumps gar nicht mehr ›vereinigt‹, sondern
tief gespalten.
Rußland: Unser
direkter Nachbar, mit dem wir in Frieden leben wollen
Maas soll bei seiner verlogenen ›Auschwitz-Verinnerlichung‹
daran denken, dass es die Rote Armee war, die Auschwitz befreit hat und dass durch
deutsche Schuld 27 Millionen Kriegstote zu beklagen waren. Schließlich ist
Rußland unser direkter Nachbar, mit dem wir in Frieden leben wollen, und nicht
die USA. Es sind deren ›Werte‹, die seit
den letzten Jahren doch nur Krieg und Vernichtung bedeuten: Afghanistan, Irak,
Libyen, Syrien…… Schaut man sich allerdings die Rußland-Politik der deutschen
Politik an, vermisse ich eine gewisse Demut angesichts dieser verbrecherischen
Schandtaten.
Maas scheint auch das Verhältnis zu Polen wesentlicher
freundschaftlicher zu bewerten, als das zu Rußland, was mir angesichts der
polnischen rechtsradikalen und US-hörigen Politik mehr als problematisch
erscheint. Wenn er also die Beziehungen zum ›Weimarer
Dreieck‹ - dessen Gründung 1991 nach dem Zusammenbruch
der Sowjetunion und des Warschauer Paktes in den kalten Krieg fiel - vertiefen will, um Polen an die Europäische
Union und die NATO heranzuführen, dann
geht das erneut in die gleiche Richtung und ist vehement abzulehnen.
Momentan erleben wir eine grauenvolle Neu-Auflage und ein
schamloses Anheizen des Kalten Krieges durch die westlichen ›Werteheuchler‹, die aus
Propaganda, Lügen und Anschuldigungen ohne Beweiskraft gespeist werden; eine
geballte Ladung Bashing, die auch nicht vor Vorverurteilung und persönlichen
Angriffen haltmachen und dank unserer sogenannten Leit-Medien frei Haus
geliefert wird.
Das ›Maas‹ ist voll Auch zum Thema Iran scheint Maas an vorderster Front der Sanktionsbefürworter
zu stehen. Mit der Rolle des Irans in der Region ist er nicht einverstanden und
will es nicht tatenlos hinnehmen, wenn der Iran in Syrien Kräfte unterstütze,
die dort die Situation verkomplizieren und verschlimmern. Man spürt förmlich,
wer Maas da im Nacken sitzt, sein ›Iran-Bild
beeinflußt‹ und die Europäer in diese US-Israel
Richtung führen will. Wenn Maas das Maß aller Dinge werden möchte, dann ist das
›Maas‹
wieder einmal voll. Wenn er laut eines vertraulichen Papiers auch noch eine
ausführliche Sprachreglung, die künftig Kalauer mit seinem Namen verbieten
will, einführen möchte, dann zeugt das
allerdings von weniger als ›Mittelmaas‹ und bringt ihn auch nicht auf ›Gardemaas‹. Soviel zur
Meinungsfreiheit, wen es um ›Maaslosigkeit‹ geht. [10]
Maas: im Einvernehmen mit den US-Freunden und
Befehlsgebern Wenn Maas also demnächst seinen Freundschaftsbesuch bei
Netanjahu absolvieren wird, dann wird es sicherlich keine ›Ausrutscher‹ wie beim Vorgänger
geben, oder unliebsame Besuche bei israelischen Friedensaktivisten und
kritischen NGOs: Ganz im Sinne des Netanjahu-Regimes. Genauso servil stelle ich
mir seinen Antrittsbesuch bei seinem US-Kollegen Pompeo und bei Trump vor: Ganz
im Einvernehmen mit den US-Freunden und Befehlsgebern, so brav wie seine grauen
Anzüge! Die Leichtigkeit der Propaganda-Lügen schreitet voran.
Quelle: http://sicht-vom-hochblauen.de/die-leichtigkeit-der-propaganda-luegen-von-evelyn-hecht-galinski/ 21. 3. 18
1. https://israelaktuell.de/aussenminister-maas-ich-bin-wegen-auschwitz-in-die-politik-gegangen/
2. https://www.bmjv.de/SharedDocs/Artikel/DE/2014/07252014_Preisverleihung_Maas.htm 3. https://www.israelnetz.com/politik-wirtschaft/politik/2015/12/08/schaked-produktkennzeichnung-bedeutet-entrechtung-israels/
4. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-12/antisemitismus-politiker-zentralrat-juden-forderung
5. http://www.sueddeutsche.de/politik/fall-skripal-erst-mal-beweise-1.3910676 6. https://www.welt.de/politik/ausland/article174721457/Giftanschlag-Europas-halbherzige-Reaktion-gegenueber-Russland.htm
7. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wahlkampf-finanzierung-in-den-usa-wie-kaufe-ich-mir-einen-praesidenten-13994060.html
8. http://www.uswahl.lpb-bw.de/wahlverhalten_grafik.html 9. https://deutsch.rt.com/russland/66908-wahlergebnisse-russland-ueber-67-prozent/ 10. http://www.taz.de/!5488380/
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