Die ideologischen Seiten des Klimawandels - Von Sonja Margolina 12.11.2017 21:41
Darüber, dass der Klimawandel allein menschengemacht ist, herrscht
ein
Konsens, der aggressiv gegen alle verteidigt wird, die Bedenken anmelden. Dabei
ist der Konsens durchaus auch interessengeleitet.
Gleich
nach seinem Einzug ins Weisse Haus hat Donald Trump Schritte zum Ausstieg der
USA aus dem Pariser Klimavertrag unternommen. So wurden laut einem Bericht des ›Guardian‹ Mitarbeiter des US-Ministeriums für Landwirtschaft angewiesen,
einige Bezeichnungen, unter anderen ›Klimawandel‹, aus dem Verkehr zu ziehen.
Stattdessen sollten die Behörden in ihren Gutachten den Begriff ›Wetterextreme‹ verwenden, ›Anpassung
an den Klimawandel‹ sollten sie
durch ›Widerstandsfähigkeit gegen
Wetterextreme‹ ersetzen und die ›Reduzierung der Treibhausgase‹, die als Hauptursache für den
menschengemachten Klimawandel verantwortlich gemacht werden, durch die ›Herausbildung organischer Stoffe in
den Böden und erhöhte Nutzung von Nahrungsstoffen‹. Es geht also darum, jene Prozesse, die bisher auf den Klimawandel
zurückgeführt und negativ konnotiert wurden, als natürlich oder positiv zu
beschreiben.
Alternativlose
Wahrheit Auf
den ersten Blick mutet die Verordnung grotesk und orwellianisch an. Doch könnte
ein solches Urteil auch voreilig sein. Denn der ›Klimawandel‹, den Trump
aus dem Sprachgebrauch zu tilgen trachtet, ist nicht nur eine Beschreibung der
Wirklichkeit, sondern auch ein ideologisches Konstrukt. Millionenfach in den
Medien wiederholt, als alternativlose Wahrheit in Schulen gelehrt, gibt der
Begriff einen Rahmen vor, in dessen Grenzen die Gesellschaft zu denken und die
Realität aufzufassen hat. Alternative Deutungen und kritische Bedenken werden
routinemässig als interessengeleitet denunziert und ins Abseits gedrängt, um
die Konsensfähigkeit in Sachen Klimaschutz nicht zu gefährden.
Früher
spiegelte dieses an sich neutrale Wort die Tatsache wider, dass das Erdklima
unter dem Einfluss natürlicher Faktoren starken Schwankungen ausgesetzt ist.
Seit ungefähr dreissig Jahren hat sich seine Semantik nach und nach verändert.
Was sich seit Jahrmillionen ganz unabhängig von
menschlichem Tun vollzog, hat nun der Mensch allein zu verantworten.
Klimawandel, Klimasünder, Klima-Leugner: Rund um das Klima haben sich
suggestive und stigmatisierende Neologismen herausgebildet, die der
industriellen Welt und besonders dem Westen die alleinige Schuld für die
kommende Klimakatastrophe unterstellen. Die Begriffe sind selbstredend dazu geeignet,
ihre Kritiker zu diskreditieren.
Bei
einem derart massiven, fast totalen Einverständnis hinsichtlich der Ursachen
und Folgen des Klimawandels droht die Berichterstattung über Klimaphänomene
nicht nur einseitig zu werden, sondern gar in die Nähe von Propaganda zu rücken.
Alternative Deutungen und kritische Bedenken werden routinemässig als
interessengeleitet denunziert und ins Abseits gedrängt, um die Konsensfähigkeit
in Sachen Klimaschutz nicht zu gefährden. Negative Nebenfolgen wie
Umweltschäden durch Klimaschutzmassnahmen oder die selbstzerstörerische
Energiewende in Deutschland werden dabei gern kaschiert.
Wer
an den Klimawandel glaubt, neigt dazu, alle ungewöhnlichen Naturerscheinungen –
ob ungewöhnliche Kälte oder Hitze, Bergsturz oder Überschwemmung – als Bestätigung
seines Glaubens wahrzunehmen. So entsteht eine Plausibilität der Zusammenhänge,
die das bereits verinnerlichte Weltbild bestätigt. Solches öffnet einem
irrationalen Wettlauf um die Weltrettung Tür und Tor – vom Fleisch- oder
Dieselverbot bis zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft.
Astronomen
sehen Abkühlung Doch
worin unterscheidet sich der Klimawandel als szientistischer Glaube vom
Klimawandel als Realität? Entgegen der gängigen Propaganda bleibt die
wissenschaftliche Unsicherheit hinsichtlich der Wirkung der Treibhausgase,
unter anderem des dämonisierten Kohlendioxids, gross. Viele
Forschungsergebnisse stellen seine Rolle als Klimakiller infrage. Auch die
mithilfe von Computermodellen errechnete Erderwärmung bis 2100 ist nicht mehr
als ›Prophezeiung‹.
Selbst
wenn das menschliche Tun einen wachsenden Anteil an der Erderwärmung hätte,
könnten auch omnipotente Klimafaktoren wie schwankende Sonnenintensität und
astronomische Zyklen mit eine Rolle spielen. Es ist kein Zufall, dass
ausgerechnet Astronomen, die abseits der politisierten Klimaforschung stehen,
eine Klimaabkühlung kommen sehen. Die Massnahmen gegen eine künftige
Erderwärmung, der Versuch, das Klima in grossem Stil zu beeinflussen, erscheinen
von daher gesehen als ruinöser Irrlauf.
›Klimawandel‹ ist ein hochideologischer Begriff, der
die Utopie der ›Klimarettung‹ zum Ziel des politischen Handelns und
zum moralischen Gebot erhoben hat. Man
darf nicht übersehen, dass dieses Denkmodell mit handfesten Interessen
zahlreicher Profiteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Öko-Industrie
verbunden ist. Vor diesem opaken Hintergrund mutet die Verbannung des ›Klimawandels‹ aus dem Vokabular der Herrschaftssprache durch Trump wie ein
Widerschein der Vernunft an. Mag sein, dass ausgerechnet diesem schlechtesten
US-Präsidenten aller Zeiten die Rolle eines Mephisto zufällt, der das Böse will
und ungewollt das Gute schafft. [1]
Anmerkung
politonline d.a. Trump
als den schlechtesten US-Präsidenten zu bezeichnen, scheint mir etwas sehr
voreilig. An erster Stelle stehen hier diejenigen US-Präsidenten, unter deren
Kriegsführung ganze Länder ins Steinzeitalter zurückgebombt worden sind.
Wenn
immer es um Ermahnungen für uns resp. Anklagen gegen uns geht, darf der Vatikan
nicht fehlen. So beliebte Papst Franziskus [2] angesichts der Hurrikane in der Karibik, den Vereinigten
Staaten und Mexiko, Leugner des Klimawandels am 11. September ganz einfach als ›dumm‹ zu brandmarken. Diejenigen, die den Klimawandel anzweifelten,
sollten sich an Wissenschaftler wenden und diese befragen. Die Experten seien ›sehr klar, sehr präzise‹. Man geht nicht fehl, wenn es sich bei den
vom Papst ins Feld geführten Wissenschaftlern ausschliesslich um solche handeln
kann, die den Thesen des Weltklimarats IPCC obliegen. Wie er weiter ausführte,
habe dabei jeder einzelne Mensch und Politiker eine ›moralische
Verantwortung‹, dem Rat
der Wissenschaftler zu folgen. Ganz offensichtlich auch dann, wenn es sich um
die verkehrten handelt …..
Es lässt sich hier nur folgern, dass sich der Heilige Vater in
keiner Weise mit Tatsachen vertraut gemacht haben kann, die die
UNO-Behauptungen widerlegen. Und das allein ist schon erschreckend genug,
bedenkt man die Autorität, die der Papst noch immer geniesst, so dass zu
befürchten steht, dass hier der Glaube an das päpstliche Gebot jeden Reflex zur
Überprüfung der Fakten überwiegen wird. Letztere Aufgabe vermisst man
insbesondere bei den politischen Entscheidungsträgern. Letzlich hatte Seine
Heiligkeit ja auch der Kanzlerin im Juni
[3] anlässlich ihrer Audienz den
Rücken im Kampf gegen den Klimawandel gestärkt. Im Anschluss daran erklärte
Merkel, der Papst habe sie dazu ermutigt, sich beim G-20-Gipfel für das Klimaschutzabkommen von Paris einzusetzen.
Unter anderem wurde bei diesem Treffen auch über das besondere Engagement für
den Afrikanischen Kontinent gesprochen; ein solches erleben wir praktisch
wöchentlich in Form einer regelrechten Flutung unseres Kontinents …. [4]
Franzikus' Sichtweise folgt für meine Begriffe unmissverständlich der der UNO. Nicht umsonst hat der Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige Präsident der
Vatikanbank, Ettore Gotti Tedesci, diesen September den wachsenden Einfluss
der Vereinten Nationen auf den Vatikan und den Papst kritisiert. Die UNO,
erklärte er, kontrolliere zunehmend die Politik des Vatikans und würde dem
Vatikan immer mehr den Tonfall, die Ambitionen und die Sprache zu wichtigen
Themen vorgeben. Dazu gehörten Themen wie die Zuwanderung, Demographie und
Umwelt. [5]
d.auerbach@gmx.ch
[1] https://www.nzz.ch/meinung/deutungshoheit-der-erwaermungstheoretiker-die-ideologischen-seiten-des-klimawandels-ld.1313793 1. 9. 17 Die
ideologischen Seiten des Klimawandels - Sonja Margolina – Gastkolumne
[2] http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/papst-nach-hurrikans-leugner-des-klimawandels-dumm-und-stur-15194384.html 12. 9. 17
[3] http://www.tagesschau.de/ausland/merkel-papst-107.html 17. 6. 17
[4]
Siehe Die
UNO: Wie sie uns umzuvolken gedenkt - Von Doris Auerbach
[5] http://www.freiewelt.net/nachricht/uno-kontrolliert-zunehmend-die-politik-des-vatikans-10072018/ 7. 9. 17
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