Viktor Orbán 13.03.2016 20:34
Ungarns Ministerpräsident gedenkt, sein Land vor Einwanderern zu schützen.
Viktor
Orbán hat am 28. Februar in Budapest eine geradezu meisterhafte Rede zur Lage
der Nation gehalten, die am 1. März veröffentlicht wurde. Aus dieser geben wir
die nachfolgenden Ausschnitte wieder:
2020 bis
2030 werden die Jahrzehnte der Völkerwanderung
»Das
zweite und dritte Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts werden die Jahrzehnte der
Völkerwanderung sein. Ein Zeitalter ist angebrochen, auf das wir nicht
vorbereitet waren. Wir hatten geglaubt, Derartiges könne nur in der fernen
Vergangenheit oder in den Geschichtsbüchern vorkommen. Dabei können viel mehr
Menschen als jemals zuvor, eine die Zahl der Gesamtbevölkerung des einen oder
des anderen europäischen Landes übersteigende Masse sich in den folgenden
Jahren in Richtung Europa auf den Weg machen. Es ist an der Zeit, der
Wirklichkeit ins Auge zu blicken!
Die
Wirklichkeit
ist,
daß in
zahlreichen europäischen Ländern in der Tiefe schon seit langem mit behäbiger
Beharrlichkeit die Welt der Parallelgesellschaften ausgebaut wird. Die
Wirklichkeit ist, daß die hier Ankommenden nicht im Geringsten die Absicht
haben, unsere Lebensweise zu übernehmen, da sie ihre eigene als wertvoller,
stärker und lebensfähiger ansehen als unsere. Warum sollten sie diese auch
aufgeben? Die Wirklichkeit ist, daß man mit ihnen nicht die in den
westeuropäischen Fabriken fehlenden Arbeitskräfte ersetzen kann. Die
Wirklichkeit ist, daß wir die unleugbar vorhandenen Bevölkerungsprobleme des an
Einwohnern abnehmenden und immer älter werdenden Europas mit Hilfe der
muslimischen Welt nicht lösen können werden, ohne unsere Lebensweise, unsere
Sicherheit und unsere Identität zu verlieren.
Die
Geschichte hat unsere Tür aufgestoßen, hat die Grenzen Europas, die europäische
Kultur und die Sicherheit der Bürger Europas unter Belagerung genommen. Das
Problem ist, daß wir Europäer nicht das tun, was in unserem Interesse
steht. Um das zu beschreiben, was in Brüssel geschieht, gibt es kein besseres
Wort als ›absurd‹. Es ist so, als ob der Kapitän des vor einer Kollision stehenden
Schiffes den Zusammenstoß nicht vermeiden wollte, sondern damit beschäftigt
wäre, festzulegen, welche Rettungsboote die Nichtraucherboote sein sollen. Als
ob wir, anstatt das Leck dicht zu machen, darüber diskutieren würden, wieviel
Wasser in welche Kabine fließen sollte.
Die
Völkerwanderung kann man sehr wohl aufhalten. Europa ist eine Gemeinschaft von
einer halben Milliarde Menschen, von 500 Millionen Menschen. Wir sind mehr als
die Russen und die Amerikaner zusammengenommen. Die Lage Europas, sein
technologischer, strategischer und wirtschaftlicher Entwicklungsgrad ermöglicht
es ihm, sich zu verteidigen. Es ist schon schlimm genug, daß Brüssel nicht in der Lage
ist, den Schutz Europas zu organisieren, doch noch viel schlimmer als das ist,
daß
Brüssel hierzu selbst die Absicht fehlt. In Budapest, Warschau, Prag und
Bratislava fällt es uns schon schwer, zu verstehen, wie wir an den Punkt
gelangen konnten, daß es überhaupt eine Option werden konnte, daß derjenige, der von einem
anderen Kontinent und aus einer anderen Kultur hierher kommen möchte, ohne
Kontrolle hereingelassen werden kann. Dies ist Europa! Europa ist Hellas und
nicht Persien, Rom und nicht Karthago, Christentum und nicht das Kalifat.
Wir
erinnern uns an das wichtigste Gesetz der Hilfeleistung: Wenn wir hier helfen,
dann kommen sie hierher, wenn wir dort helfen, dann bleiben sie dort. Anstatt
dies einzusehen, begann man von Brüssel aus die in dem ärmeren und
unglücklicheren Teil der Welt lebenden Menschen zu ermuntern, sie sollten nach
Europa kommen und ihr eigenes Leben gegen etwas anderes eintauschen. Ich habe
den Eindruck, daß sich in Brüssel und in einigen europäischen Hauptstädten
die politische und geistige Elite als Weltbürger definiert, im Gegensatz zu der
national gesinnten Mehrheit der Menschen. Ich habe den Eindruck, die führenden
Politiker sind sich dessen auch bewußt. Und da es keine Chance gibt, daß sie sich ihrem Volk
verständlich machen könnten, versuchen sie erst gar nicht, mit den Menschen zu
sprechen. Wie man das bei uns gesagt hatte: Sie wissen es, sie wagen es und sie
tun es. Und dies bedeutet, daß sich das tatsächliche Problem nicht außerhalb Europas
findet, sondern innerhalb Europas. An erster Stelle wird die Zukunft Europas
nicht durch jene gefährdet, die hierher kommen möchten, sondern durch jene
politischen, wirtschaftlichen und geistigen Führer, die Europa entgegen den
europäischen Menschen umzuformen versuchen. Auf diese Weise kam die
bizarrste Koalition zwischen den Menschenschleppern, den zivilen
Rechtsschutzaktivisten und den europäischen Spitzenpolitikern mit dem Zweck
zustande, planmäßig viele Millionen Migranten hierher zu transportieren.
Bis
auf den heutigen Tag lassen wir ohne Kontrolle und ohne Auswahl Hunderttausende
von Menschen aus Staaten herein, mit denen wir uns im Kriegszustand befinden
und auf deren Territorium auch Mitgliedsstaaten der Europäischen Union an
militärischen Aktionen teilnehmen. Wir hatten nicht einmal den Hauch einer
Chance, die Gefährlichen herauszufiltern. Auch heute haben wir keine Ahnung
darüber, wer ein Terrorist, wer ein Krimineller, wer ein Wirtschaftseinwanderer
ist und wer tatsächlich um sein Leben rennt. Es fällt schwer, hierfür ein
anderes Wort zu finden als ›Irrsinn‹.
Wir
müssen Brüssel aufhalten. Sie haben sich in den Kopf gesetzt, die nach Europa
hereintransportierten Einwanderer unter uns zu verteilen. Verpflichtend, mit
der Kraft des Gesetzes. Dies nennt man verpflichtende Ansiedlungsquote. Solch
eine unglückliche, ungerechte, unlogische und rechtswidrige Entscheidung hat
man in Hinblick auf 120.000 Migranten bereits getroffen - entgegen
dem Beschluß des Rates der Europäischen Ministerpräsidenten. Die durch die
Ministerpräsidenten vertretene nationale Souveränität negierend, austricksend
und umgehend, haben sie ein Gesetz durch das Europäische Parlament annehmen
lassen. Diesen Beschluß stellen wir in Frage und kämpfen vor dem Gerichtshof
der Europäischen Union dafür, daß er für nichtig erklärt wird.
In
Ungarn wird es keine Stadtviertel geben, in denen das Gesetz nicht gilt, es
wird keine Unruhen, keine Einwandereraufstände, keine angezündeten
Flüchtlingslager geben und es werden keine Banden auf unsere Ehefrauen und
Töchter Jagd machen. In Ungarn werden wir schon die Versuche im Keim ersticken
und konsequent Vergeltung üben. Wir werden unser Recht nicht aufgeben, selber
zu entscheiden, mit wem wir zusammenleben möchten und mit wem nicht. Deshalb
müssen jene, die mit der Idee der Quote in Europa hausieren gehen,
zurückgeschlagen werden, und aus diesem Grunde werden wir sie zurückschlagen.
Anmerkung: Warum
hält eine solche Rede kein einziger deutscher Politiker in Deutschland? Nur
einer immerhin hat Orbán kurz nach dessen Rede besucht: Bayerns
Ministerpräsident und Populist Horst Seehofer. Und die deutschen Medien? Haben
sie über die Rede berichtet? Im Internet findet sich so gut wie nichts über
sie. Dort aufgetan habe ich nur einen Bericht von Spiegel Online. Schauen Sie
sich an, was und wie dort über die Rede geschrieben wird. Über den wirklichen
Inhalt erfährt man nur wenig. Die Leser der Tagesausgabe der ›FAZ‹ wurden über die Rede überhaupt nicht informiert.
Quelle: http://ef-magazin.de/2016/03/08/8542-rede-von-orbn-zur-neuen-voelkerwanderung-haben-sie-das-gelesen
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