Heinz Buschkowskys Deutschland 2020: Zehn Millionen Flüchtlinge, Ghettoisierung, Islamisierung - Von Stefan Schubert 15.11.2015 23:30
Der ehemalige Bürgermeister von Berlin-Neukölln ist einer der letzten Klartext-Politiker
der
Republik. Seinem Realitätssinn, nach 15jähriger Amtszeit in dem
Problemstadtteil, haben die weltfremden Ideologen in den Talkshow-Karussells
nichts entgegenzusetzen. Dies allein schützt ihn, um nicht neben seinem
Parteigenossen Thilo Sarrazin auf dem medialen Scheiterhaufen verbrannt zu
werden.
In einem
großen Interview in der ›Welt‹ räumt der Pragmatiker mit den Phrasen
der Politik-Funktionäre auf [1]. Das ›Wir
schaffen das‹ von Angela Merkel
nennt er eine ›Durchhalteparole‹. Auch für Merkels Behauptung, »daß 70
% der Syrer wieder nach Hause gehen«, hat er nur Spott übrig. »Dies ist die
gleiche Fehleinschätzung wie die zur Rückkehr der Gastarbeiter der 60er-Jahre.
Ein Placebo zur Volksberuhigung.« Er rechnet nicht mit einem Absinken der
Flüchtlingsströme. Im Gegenteil: Durch den Familiennachzug und auf
EU-Prognosen gestützt geht er von bis zu zehn Millionen Flüchtlingen bis 2020
aus. »Das ist eine ganz unaufgeregte Rechnung anhand der vorliegenden
Fakten.« Auch über die negativen Auswüchse, weil der Flüchtlingsstrom in Deutschland
aus 70 % allein reisender Männer besteht, nimmt Buschkowsky kein Blatt vor den
Mund. » (...) Es genügt ein falsches Wort oder ein schiefer Blick, um eine
Prügelei auszulösen. Die Mehrheit reagiert brutal. Christen werden gemobbt. Sie
dürfen nicht mehr in die Küchen, weil sie dort Schweinefleisch zubereiten.
Salafisten kommen in die Unterkünfte und verteilen Lebensmittel, aber nur an
Glaubensbrüder.« Die stattfindende Islamisierung belegt
er anhand von Beispielen. »Hausmeister sollen keine Glühbirnen in der
Sporthalle wechseln, wenn Mädchen darin turnen; Lehrer keine Leberwurst auf den
Pausenbroten haben, um nicht die religiösen Gefühle zu verletzen. Der
Weihnachtsmarkt wird zum Wintermarkt, um die Muslime nicht zu beleidigen. In
der Schulfibel tragen kleine Mädchen Kopftuch.« Er sieht bereits »(...) den
Kampf um die Dominanz im öffentlichen Leben« toben. Diesen Kampf um die
gesellschaftliche Leitkultur in Deutschland sieht Buschkowsky in den nächsten
Jahren eskalieren. »Die Zahl der Muslime wird sich verdreifachen oder
vervierfachen. Ihr politisches und gesellschaftliches Gewicht wird also
zunehmen. Irgendwann werden sie politische Parteien gründen, um ihre eigenen
Interessen durchzusetzen. (...) Da sind der Ruf des Muezzin und islamische
Feiertage bereits Nebenkriegsschauplätze.« Um zu versuchen, nicht ganze
Stadtteile umkippen zu lassen und umgehend in No-Go-Areas zu verwandeln,
unterstützt er die hochumstrittene Praxis, Asylbewerber dezentral und
durchmischt unterzubringen. »Das bedeutet, preiswerter Wohnraum muß auch in
bürgerlichen Wohnvierteln errichtet werden müssen. Da wird nicht immer Freude
aufkommen. Ich unke, das das scheitern wird. Viel heuchlerische Zustimmung,
aber am Ende steht dann doch wieder die Ghettoisierung der Flüchtlinge. Die Beispiele
gibt es überall. Von Schweden bis England, von Kiel-Gaarden bis Dortmund-Nord.«
An dieser
Stelle möchte ich Herrn Buschkowsky energisch widersprechen, denn durch die
Unterbringung in bürgerlichen Wohnvierteln wird die gesamte Bevölkerung für eine
katastrophale Politik der politischen wie publizistischen Eliten in Geiselhaft
genommen. Diese berauschen sich an ihrem eigenen Flüchtlingskult und leben
ihren moralischen Größenwahn bei ARD und ZDF aus, um dann mit der Limousine in
ihre Villa an der Außenalster zu verschwinden. Diese ›Gated Communities‹
bleiben aber 80 % der Bevölkerung verwehrt, die Mittel- und Unterschicht muß somit die negativen Folgen der illegalen
Masseneinwanderung allein schultern. Durch diese Praxis entsteht dann nicht ein
Groß-Ghetto am Stadtrand, sondern ein Dutzend kleinere, über die ganze Stadt
verteilte Ghettos. Auch in vorher gutbürgerlichen Vierteln ist man gegen diese
Willkür politischer Entscheidungsträger machtlos. Für die meisten Menschen ist
ihr Immobilienkauf die größte Anschaffung des Lebens, wohl überlegt, manche
suchen Jahre, um den geeigneten Standort zu finden. Infrastruktur, Ärzte,
Supermärkte und Bäckereien, der Anschluß an den öffentlichen Nahverkehr,
Parkplätze, der Schnitt und natürlich der Preis der Immobilie und vor allem die
Nachbarschaft. Möchte ich dort wohnen? Möchte ich dort auch noch in zehn oder
20 Jahren leben? Dann wird mit der Bank verhandelt und der Tilgungsplan über 20
und 30 Jahre vereinbart. Und von einem Tag auf den nächsten entsteht in unmittelbarer
Nähe ein Containerdorf oder demnächst gleich eine komplette, bevorzugt für
Flüchtlinge gebaute Siedlung, ohne lästige Bauvorschriften und aus den eigenen
geleisteten Steuergeldern finanziert. Natürlich entsteht so Wut und Frustration
im bürgerlichen Milieu und zwar völlig zu Recht.
Die
Pariser Banlieues werden bei Diskussionen oft als Grund einer gescheiterten
Integrationspolitik genannt. Alle Jahre
wieder kommt es dort zu schweren Unruhen. Immigranten, Kriminalität,
Drogenhandel wie -konsum beherrschen dort das Straßenbild. Sarkozy wollte als
Innenminister diese Vorstädte einmal ›mit
dem Kärcher‹ von Kriminellen
befreien. Der Aufschrei in den Medien war entsprechend, bei den Pariser Bürgern
fiel diese Äußerung jedoch auf große Zustimmung. Sie wählten ihn kurze Zeit
darauf zum Staatspräsidenten. Wie ich aus persönlichen Gesprächen weiß, haben
die Pariser Bürger ein viel differenzierteres Bild über die Banlieues, als es
die Medien vermitteln. Jeder, der es wirklich schaffen will, schafft es auch,
er bildet sich stetig fort und arbeitet sich hoch, ist dort die vorherrschende
Meinung. Das Scheitern der Integration mit dem Wohnort zu begründen, bezeichnen
viele Pariser zutreffend als reine Ausrede. Viele Bürger sind sich sehr wohl
über die Vor- wie Nachteile der Vorstädte bewußt. Was sie vor allem schätzen,
ist, daß ihre angestammten Wohnquartiere von vergleichbaren Zuständen
weitestgehend verschont geblieben sind. »Lieber dort draußen als hier mitten
unter uns«, lautet das Credo.
Deutschland
muß aufgrund des Versagens der Bundesregierung innerhalb weniger Monate eine
Million, wahrscheinlich eher 1,5 Millionen Einwanderer mit Wohnraum versorgen. Die
Zahlen steigern sich unaufhörlich jeden Tag um weitere 10 000 illegale
Einwanderer. Diese werden die rot-grünen Landespolitiker und Bürgermeister ohne
Rücksicht auf Verluste inmitten der Wohngebiete einquartieren. Deutschland
steht damit am Anfang einer, vor einem Jahr noch als völlig abwegig
bezeichneten, flächendeckenden Ghettoisierung. [1]
Schon Anfang
September hatte Buschkowsky vor der derzeitigen Entwicklung gewarnt: Wenn wir
die Schlafwagen-Integrationspolitik weiter so betreiben, wird es ein zweites
Fiasko geben. Die ›Großzügigkeit‹ Deutschlands‹, die sich, wie er darlegte, wie ein Lauffeuer verbreiten und eine
Sogwirkung erzeugen werde, hat sich längst bewahrheitet. So schätzt er Zahl
derer, die noch folgen werden, auf bis zu fünf Millionen. Den Webfehler in der Integrationspolitik
hat er wie folgt charakterisiert: »Integration heißt Angebote machen. Werden
diese nicht angenommen, sind die Angebote schlecht.« Eine selbstbewußte und
aufnahmebereite Gesellschaft ist schon das Angebot. Sie braucht sich nicht noch
mundgerecht kleinzumachen. Einwanderer müssen zur Integration bereit sein, sie
müssen Teil der neuen Gesellschaft werden wollen. Fordert das eine Gesellschaft
nicht ein, so wird sie nicht respektiert werden. Ihre Lebensart verendet auf
dem Altar der Beliebigkeit. Das heimatliche Dorf als Ausstellungsstück auf die
Kommode stellen und es jeden Morgen abstauben ist der falsche Weg. Einwanderung
ist keine Sozialveranstaltung, sie soll die Gesellschaft stärken und
inspirieren. Die Verniedlichung der IS-Dschihadisten als nur verirrte junge Leute
haut mich fast vom Stuhl. Wir reden hier von Massenschändungen,
Geiselexekutionen und Völkermord. Vom Schleifen unwiederbringlicher Kulturgüter
und der Errichtung von Kalifaten. Was wir erleben, ist ein Kulturkampf mit der
westlichen Welt und ein Glaubenskrieg innerhalb des Islams. [2]
Indessen
wächst der Widerstand gegen diese Handlungsweise; so lautet der Appell von
Dieter Stein, Chefredakteur der ›Jungen
Freiheit‹, der auf der Titelseite
der Ausgabe 47/15 vom 13. November veröffentlicht worden ist, wie folgt:
Frau Merkel, treten
Sie zurück! Oder handeln Sie endlich.> Die
Asylkrise führt zu einem Staatsnotstand in Deutschland. Die Politik, allen
voran die Bundeskanzlerin, muß endlich handeln und eine scharfe Wende
einleiten. Oder sie muß Platz für Politiker machen, die in der Lage sind, die
nun notwendigen Entscheidungen zu treffen. Die ›Jungen Freiheit‹ fordert
ein sofortiges Umsteuern in der Asylpolitik. Mit einem 7-Punkte-Plan zeigen
wir, was nun geschehen muß, um die Krise in den Griff zu bekommen:
1. Rede an die Nation mit offizieller Erklärung
durch die Bundeskanzlerin, daß Deutschland keine weiteren Asylbewerber mehr
aufnehmen kann.
2. Ausrufung des Katastrophenfalls und Einsatz
von Bundeswehr und Zivilschutz zur Wiederherstellung der Kontrolle über die
Staatsgrenzen.
3. Schließung der deutschen Staatsgrenze für
Ausländer ohne Einreiseerlaubnis nach geltendem Recht – notfalls mit
Grenzzäunen. Sicherung der europäischen Außengrenzen und Wiederherstellung des
Dublin-Systems.
4. Nothilfe – Unterstützung der Grenz- und
Anrainerstaaten bei der Sperrung der Schleuserrouten und bei der Rückführung
noch auf dem Weg befindlicher illegaler Einwanderer. Sofortiger Ausbau der
humanitären Hilfe für Kriegsflüchtlinge in den Krisenstaaten.
5. Ausnahmslose Abschiebung abgelehnter
Asylbewerber ohne Vorankündigung. Entscheidungen über Asylanträge im
Eilverfahren in Transitzonen an der deutschen Staatsgrenze.
6. Abbau von Anreizen zum Mißbrauch unseres
Sozialsystems durch Beschränkung von Familiennachzug und Geldleistungen für
Asylbewerber, Aufhebung des Arbeitsverbotes und Pflicht zu gemeinnütziger
Arbeit.
7. Grundgesetzänderung zur Verschärfung des
Asylrechts: Einfachgesetzliche Regelung wie in den meisten europäischen Staaten
statt individuellen Grundrechtsanspruchs auf Asyl. [3]
»Wir
nähern uns einem Staatsnotstand in Deutschland«, legte Stein gestern unter
anderem dar, »wenn wir nicht längst mittendrin sind. Die Exekutive, die
Bundesregierung, weigert sich, mit den ihr unterstellten Organen, Recht und
Gesetz durchzusetzen. Seit Monaten strömen unablässig, Tag für Tag, Nacht für
Nacht, Tausende über die deutsche Grenze, nach geltendem Recht illegale
Einwanderer. Erst rechnete man mit 400.000, dann 800.000, jetzt bis 1,5
Millionen Asylsuchenden für 2015. Die von Medien gefeierte ›Refugees welcome‹-Party
war gestern. Stattdessen breitet sich in Deutschland zunehmend
Fassungslosigkeit und Entsetzen aus. Ehrenamtliche Helfer, Polizisten,
Sanitäter, die in Sonderschichten Dienst schieben: Immer lauter fragen die
Deutschen ihre Regierung: Wann werden notwendige Entscheidungen endlich
getroffen?
Wir
blicken in einen stündlich wachsenden Abgrund politischen Versagens. Wir
erleben, wie utopistische Illusionen im Zusammenprall mit der Realität wie
Seifenblasen platzen. Eigentlich offenbarte schon die Eurokrise das Scheitern
der EU. Hier zeigte sich, wie Verträge gebrochen wurden, bevor die Tinte
trocken war. Warum sollten nun die Abkommen von Dublin und Schengen mehr wert
sein? Souverän ist bekanntlich, wer über den Ausnahmezustand entscheidet. Die
Völkerwanderung des Jahres 2015 serviert uns den Ausnahmezustand: Und dieser
Ausnahmezustand zeigt, daß die EU impotent ist. Deshalb kehrt ein EU-Staat nach
dem anderen zu souveränen nationalen Lösungen zurück. Die entscheidendste aller
Entscheidungen ist nun die Wiedereinsetztung eines intakten Grenzregimes: Weil
es die EU an ihren Außengrenzen nicht schafft, weil es die Nachbarstaaten nicht
schaffen, müssen wir es selber tun: Grenzen für illegale Einwanderer schließen.
Ende der Diskussion.« [4]
Zu Heinz
Buschkowsky siehe auch Die
»andere Gesellschaft« und die »neuen Deutschen« - Von Doris Auerbach
[1] http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/stefan-schubert/heinz-buschkowskys-
deutschland-2-2-zehn-millionen-fluechtlinge-ghettoisierung-islamisierung.html 13. 11. 15 [2] http://www.zeit.de/2015/13/integration-spd-yasmin-fahimi-heinz-buschkowsky/komplettansicht 28. 3. 15
[3] https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/frau-merkel-treten-sie-zurueck/ 12. 11.
2015 [4] https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/staatsnotstand-stoppen/ 14. 11. 15
|