Pegida: Dem eigenen Volk das Licht ausgemacht

d.a. Es war angekündigt und wurde auch durchgeführt: Am Montag, dem 5. Januar, blieb

die Kölner Innenstadt am Abend in Dunkel gehüllt, die Aussenbeleuchtung des Kölner Doms, des Rathauses und anderer Gebäude waren demonstrativ abgeschaltet -  aus Protest gegen die Bewegung Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes. Auch alle Kölner Rheinbrücken blieben bis Mitternacht unbeleuchtet. Der Domprobst Norbert Feldhoff, Chef des Kölner Domkapitels, der zum Spitzenpersonal der katholischen Kirche in Deutschland gehört, hatte diese Entscheidung getroffen. »Die Verdunkelung des Doms«, so die Überschrift eines Kommentars von Berthold Kohler in der FAZ, »soll aller Welt offenbaren, dass die Kirchen sich nicht mit Pegida gemein machen wollen.« In Würzburg war die Aussenbeleuchtung der Neubaukirche abgeschaltet worden; die Kirche aus dem 16. Jahrhundert gehört der Universität Würzburg. Die Entscheidung hatte Uni-Kanzler Uwe Klug im Namen von Präsident Alfred Forchel bekanntgemacht. Mit einer erneuten Rekordteilnehmerzahl von ca. 300 Bürgern demonstrierte der Würzburger Pegida-Ableger WüGIDA am 5. Januar eindrucksvoll gegen Islamisierung und eine verfehlte Einwanderungspolitik. Zu letzterer zählt durchaus auch das Unbehagen über Strassenschlachten rivalisierender Immigrantengruppen auf deutschem Boden, die Kriegstreiberei gegen Russland und das Gender Mainstreaming. Wäre nun die Bewegung gegen die Islamisierung des Abendlandes etwas Verwerfliches, oder wären die Befürchtungen, die diesbezüglich gehegt werden, ohne Grund, könnte man derartige Verfügungen noch nachvollziehen. So aber müssen sie jeden, der sich ernsthaft mit der Materie befasst hat, fassungslos zurücklassen

»Der 7. Januar 2015«, schrieb Dieter Stein von der Jungen Freiheit, »ist vielmehr das Debakel für eine politisch-mediale Klasse, die unkontrollierte Masseneinwanderung fördert und die damit verbundenen ethnischen und religiösen Probleme und Gefahren systematisch kleingeredet hat. Die Mohammed-Karikaturen, die Charlie Hebdo druckte, riefen 2011 schon einmal militante Moslems auf den Plan. Damals blieb es bei einem Brandanschlag, der die Redaktionsräume verwüstete. Der Chefredakteur des Charlie Hebdo, Gérard Biard, hatte nach dem Brandanschlag in einem Interview mit der Jungen Freiheit warnend geäussert: Ich sage den Franzosen, ich sage Europa und dem Westen insgesamt, aber ich sage auch den Journalisten: Wacht auf! Hört auf, den politischen Islam zu unterstützen. Seid nicht naiv, diese Leute kennen keine Toleranz und bedrohen sogar die Muslime, die ihrer Meinung nach zu moderat sind. Brutaler könnte eine Bestätigung für die Pegida-Demonstranten in Deutschland, die vor den Folgen einer Islamisierung Europas und dem Import ethnischer und religiöser Konflikte warnen, kaum ausfallen. Niemand kann es wünschen, dass die Lage jetzt weiter eskaliert.« Die Organisatoren der Pegida-Demonstrationen in Dresden erklärten ihrerseits: »Die Islamisten, vor denen Pegida seit nunmehr 12 Wochen warnt, haben heute in Frankreich gezeigt, dass sie eben nicht demokratiefähig sind, sondern auf Gewalt und Tod als Lösung setzen. Unsere Politiker wollen uns aber das Gegenteil glauben  machen.« »Pegida«, so Michael Paulwitz in derJungen Freiheit, »ist auch zum Katalysator geworden, um notwendige und überfällige Diskurse und Debatten nachzuholen, die die politisch-mediale Klasse absichtlich ausgeblendet hat, weil ihre Protagonisten bereits allein genau zu wissen vermeinen, was gut und korrekt ist und mit welchen Gedanken und Fakten der törichte Pöbel sich besser gar nicht erst befassen soll, um nicht auf gefährliche Ideen zu kommen.« 

Wenn der Bevölkerungsanteil der Muslime in Europa seit vielen Jahren kontinuierlich steigt, in den vergangenen Jahren immer mehr Moscheen gebaut worden sind, in Fussgängerzonen Salafisten Ungläubige missionieren, in öffentlichen Einrichtungen immer seltener Schweinefleisch serviert wird, in vielen Kitas, Kindergärten und Schulen sogar ganz verschwunden ist, Weihnachtsmärkte plötzlich in Wintermärkte umbenannt werden, Weihnachtsbäume aus öffentlichen Gebäuden entfernt werden, wenn Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime es als ein wunderbares Zeichen von Frieden und Anteilnahme bezeichnet, wenn Christen in den Gottesdiensten an Weihnachten muslimische Lieder singen würden, eine Forderung, die von der SPD und Grünen unterstützt wurde und zu der der der baden-württembergische SPD-Abgeordnete Thomas Funk erklärt hat: Wir brauchen Verständnis, Achtung und Toleranz, er fände es gut, wenn sich das mit einem Lied fördern liesse, wenn der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams und der bayerische FDP-Landtagsabgeordneten Georg Barfuß sich für eine teilweise Zulassung der Scharia ausgesprochen haben, der NRW-Landeschef und Integrationspapst Armin Laschet die Tatsache, dass in Deutschland überwiegend Muslime türkischer Herkunft leben, als einen Glücksfall bezeichnet, wenn ein Bundeswirtschaftsminister, in diesem Fall Sigmar Gabriel, anlässlich des islamischen Fastenbrechens angeblichen Vorurteilen gegen Moslems den Kampf ansagt und in einer Kölner Moschee erklärt, in Deutschland fehle es an islamischen Richtern, Staatsanwälten, Polizisten und Schulleitern und man müsse jetzt Moslems Mut zu machen, sich sozusagen auch diesen Teil der deutschen Gesellschaft zu erobern, obwohl er wissen müsste, dass für einen gläubigen Moslem die Scharia über dem Grundgesetz resp. der Verfassung steht, wenn die Süddeutsche Zeitung von Emir Scheich Tamim bin Hamad al Thani, Staatsoberhaupt von Katar, mit dem Islam-Medienpreis 2014 der Organisation für Islamische Zusammenarbeitausgezeichnet wird, unter der Begründung, dass sich die Zeitung in anerkennens- und dankenswerter Weise für die Islamisierung Deutschlands einsetzt, wenn der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Safter Cinar, die Dialogangebote der Politik an die Anhänger der, wie er sagt, islamfeindlichen Pegida-Bewegung scharf verurteilt, die Moslemverbände es geschafft haben, sich mit der Hamburger Bürgerschaft dahingehend zu einigen, dass Muslime künftig das Evangelium an öffentlichen Hamburger Schulen unterrichten dürfen, dann kann man dies sehr wohl als Zeichen einer Islamisierung sehen. Hier geht es um die Deutungshoheit, die der Bevölkerung zusteht, auch wenn das Regierenden, NGOs, Journalisten oder sonstigen politisch-korrekten Volksvertretern nicht passen mag, zumal Ahmet Davutoglu bereits im Februar 2010 auf einem von ihm veranstalteten Kongress für Auslandstürken seine aus Europa eingeladenen Landsleute dazu aufgerufen hatte, die europäische Kultur mit der türkischen zu impfen, um diese Länder zu türkisieren. Vor drei Jahren hatte er als damaliger Aussenminister Bosnien-Herzegowina besucht und in Sarajevo eine aufsehenerregende Rede gehalten, in der er ankündigte, das osmanische Reich wiederbeleben zu wollen.   

Jürgen Todenhöfer war Ende letzten Jahres tief in das Gebiet des ISIS hinein gereist; er fragte dort einen deutschen Kämpfer, der im Namen der IS-Führung sprach: »Sie wollen also auch nach Europa kommen?« »Nein, wir werden Europa eines Tages erobern«, erwiderte der Mann. »Es ist nicht die Frage, ob wir Europa erobern, es ist nur eine Frage der Zeit, bis das passieren wird. Aber es ist sicher. So etwas wie Grenzen gibt es für uns nicht. Es gibt nur Frontverläufe. Unsere Expansion ist nicht aufzuhalten. Und die Europäer sollten wissen, dass es, wenn wir kommen, unschön sein wird. Wir werden mit unseren Waffen kommen. Und diejenigen, die nicht zum Islam konvertieren oder die Steuer für Nicht-Muslime nicht bezahlen, werden sterben.« Todenhöfer befragte den Kämpfer auch zum Umgang des ISIS mit anderen Religionen, insbesondere mit schiitischen Muslimen: »Was ist mit den 150 Millionen Schiiten, wenn sie sich weigern zu konvertieren?« Der Kämpfer: »150 Millionen, 200 Millionen oder 500 Millionen, das ist uns egal. Wir werden sie alle töten.« 

Es erinnert an die Worte des in Katar ansässigen Ägypters Yusuf al-Qaradawi, ein einflussreicher islamischer Rechtsgelehrter und Vorsitzender des European Council for Fatwa and Research; Sitz des ECFR ist ein Moschee-Komplex bei Clonskeagh in Irland, der  auch unter dem Namen Islamisches Kulturzentrum seit 1996 in Betrieb ist. Dieser Europäische Rat für Fatwa und Forschung ist eine islamistischen Gruppe, die die islamische Scharia in ganz Europa einführen will. Al-Qaradawi, der allerdings weder nach Grossbritannien noch in die USA einreisen darf, hat offen über die Ziele des Islams gesprochen: »What remains then, is to conquer Rome. This means that Islam will come back to Europe for the third time, after it was expelled from it twice. Conquest through Dawa is what we hope for. We will conquer Europe, we will conquer America! Not through sword but through our Dawa.« »Was zu tun bleibt, ist Rom zu erobern.« Wobei mit Rom natürlich der Westen gemeint ist. »Das bedeutet, dass der Islam zum dritten Mal nach Europa zurückkehren wird, nachdem er dort zweimal vertrieben wurde. Die Eroberung durch Bekehrung ist es, was wir erhoffen. Wir werden Europa und Amerika erobern! Nicht durch das Schwert, sondern indem wir die Menschen bekehren.« In Belgiens Hauptstadt Brüssel  - man kann sie eigentlich als EU-Hauptstadt bezeichnen -  sind die Moslems bereits die grösste religiöse Gruppe: ein Viertel der Bevölkerung der Stadt. Es wird erwartet, dass sie in weniger als 20 Jahren die Mehrheit stellen. Die am stärksten herausfordernde Gruppe ist Sharia4Belgium. Ihr Anführer, Fouad Belkacem, ist  offenbar ernsthaft davon überzeugt, dass die Moslems Belgien beherrschen werden: »Wir glauben, dass die Scharia dominieren wird. Die Scharia wird implementiert werden, weltweit. Der Islam und die Scharia sind untrennbar voneinander und Demokratie ist falsch. Wir glauben, dass Allah der Gesetzgeber ist. Allah macht die Gesetze. Er ist derjenige, der uns sagt, was erlaubt und was verboten ist.« Dies ist nur ein Beispiel von den vielen, die angeführt werden könnten, so die schleichende Machtübernahme durch Mohammedaner in Birmingham, wo durch massiven Druck Lehrpläne an Schulen verändert werden, Geschlechtertrennung eingeführt und die islamische Lebensweise Stück für Stück zum Standard gemacht wird. 

Hierzu ein Statement des Friedenspreisträgers des Deutschen Buchhandels 2011, dem algerischen Ingenieur und promovierten Volkswirt Boualem Sansal: »Der Islam definiert sich als Religion der Totalität. Er ist Religion und Welt. Das heisst auch, er ist die zentrale Macht im Leben der Gläubigen. Der Kalif entscheidet alles, wie man betet, heiratet, sich kleidet, alles. Die Frage ist, ob man das Phänomen des Islamismus isoliert betrachten kann oder ob man nicht auch den Islam diskutieren müsste. Soll die Religion wirklich auf das ganze Leben übergreifen? Ist dieser Islam mit der Moderne in Einklang zu bringen? Es wäre an den Muslimen, über ihre Religion nachzudenken.« Wie Sansal im Januar letzten Jahres erklärte, habe er sein Buch Allahs Narren nach einem Rückblick auf Algerien geschrieben, in dem es vor einigen Jahrzehnten erste islamistische Zellen gegeben habe und das heute zerstört sei: »Die Wirtschaft ist ruiniert, Zigtausende von Getöteten liegen in der Erde verscharrt, Chaos regiert. Ich habe mein Buch geschrieben, damit Europa daraus lernt, unsere Fehler nicht wiederholt und dem gleichen Schicksal anheimfällt. Was uns gestern geschehen ist, kann Euch morgen passieren.« So erklärte Sansal auch in einem Interview mit der Jungen Freiheit: »Im Westen habt ihr die Frage, wie dem Islamismus zu begegnen ist, zu einem Fall für Experten und Sicherheitsdienste gemacht, zu einer Debatte unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei handelt es sich doch um eine Frage des öffentlichen Interesses! Wer aber ein soziales Problem allein Experten überlässt, wird mit aller Wahrscheinlichkeit erleben, dass es sich zuspitzt und potenziert. Ich sage: Verscheucht die Schatten! Wagt endlich die Debatte offen zu führen!« Diese Debatte sollte die Pegida-Bewegung jetzt furchtlos einfordern!

Islam und Islamismus sind nicht trennbar, denn für beide gilt, dass der Koran und die Sunna als absolut und für alle Zeiten als wahr ausgegeben sind. Ein Dossier der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung nennt folgende Merkmale als typisch für den Islamismus: Absolutsetzung des Islams als Lebens- und Staatsordnung; die Souveränität Gottes an Stelle der Volkssouveränität als Legitimationsbasis, der Wunsch nach ganzheitlicher Durchdringung und Steuerung der Gesellschaft, homogene und identitäre Sozialordnung im Namen des Islams, Frontstellung gegen den demokratischen Verfassungsstaat, Potential zu Fanatismus und Gewaltbereitschaft.   

Abschliessend einige der Gedanken, die Henryk M. Broder Ende Dezember letzten Jahres niederschrieb:  
»Wir sollen muslimische Feiertage einführen - uns aber nicht vor einer Islamisierung fürchten? Ob sie droht, ist keine Frage der Quantität, sondern der Einstellung der Mehrheitsgesellschaft. Im November 2004 sagte der Grüne Hans-Christian Ströbele, er befürworte die Einführung eines gesetzlichen Feiertages für die in Deutschland lebenden Muslime. Im Gegenzug könnte einer der vielen christlichen Feiertage abgeschafft werden. Fünf Jahre später tischte Ströbele den Vorschlag wieder auf. »Ein gesetzlicher Feiertag wäre ein gutes Zeichen, daß wir den Islam als Weltreligion ernstnehmen.« Außerdem könnten Muslime ihre Nachbarn zum gemeinsamen Feiern einladen. Ströbeles Anregung verhallte unerhört. Weitere fünf Jahre und zahllose Debatten weiter stellt sich die Lage ganz anders dar. Trotz der Blutbäder in Syrien und im Irak, trotz des Aufstiegs des Islamischen Staates und der Ausrufung eines Kalifats, trotz der zahllosen Anschläge und Selbstmordattentate, die im Namen Allahs und seines Propheten begangen werden, trotz aller Umtriebe einheimischer Salafisten, die ihre Verachtung für die Ungläubigen ganz ungeniert ausleben, trotz alledem nimmt die Bereitschaft, sich mit dem Islam zu arrangieren, nicht ab, sondern zu. Oder gerade deswegen. Es wird penibel zwischen Islam und Islamismus differenziert, als ob das eine mit dem anderen rein gar nichts zu tun hätte. »Wovor sich die Menschen zu Recht fürchten, ist nicht der Islam, sondern der islamistische Terror«, sagt Wolfgang Schäuble. Woher will der Finanzminister das wissen? Hat er bei Allensbach eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben? Oder gar selbst in Neukölln recherchiert? Wie viele Moscheen hat er besucht, um beurteilen zu können, welche dem Islam dienen und welche den Islamismus propagieren? Derweil bringt der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Idee eines muslimischen Feiertages wieder ins Gespräch. Man denke darüber nach, das Feiertagsgesetz zu ändern, um islamische Feste als religiöse Feiertage anerkennen zu können. Zugleich überbieten sich Politiker aller Parteien darin, dem leicht irritierten Volk zu versichern, eine Islamisierung finde nicht statt. Es ist, als würden Meteorologen angesichts eines heraufziehenden Gewitters den Leuten raten, ihre Regenmäntel daheim zu lassen.  

Die schleichende Landnahme, die der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky beschreibt, findet nicht nur in den Schulen und auf den Straßen der Problemviertelstatt. Heute geht es um die Mängel unserer Willkommenskultur, um Ehrenmorde und Intensivtäter, um das Kopftuch im Unterricht und die Burka im Supermarkt, um die Befreiung von Klassenfahrten und Sportunterricht, um Gebetsräume in Schulen, um kultursensible Pflege in Kliniken, um die Grenzen der Meinungsfreiheit, um Respekt vor religiösen Gefühlen. Eine weitgehend säkulare Gesellschaft, in der sogar die Kirchen das Prinzip der Trennung von Kirche und Staat bejahen und die Intellektuellen nach wie vor der Ansicht sind, Religionen seien Opium fürs Volk, hat ihr Herz für das Religiöse entdeckt, allerdings nur für ein Angebot aus dem großen Supermarkt der Religionen, und zwar ausgerechnet das Angebot, das seine Präsenz im öffentlichen Diskurs der Gewaltbereitschaft verdankt, mit der es immer wieder Respekt einfordert. Dies festzustellen, gilt bereits als islamophob.    

Wenn sich aber eine nationale Einheitsfront formiert, in der die christlichen Kirchen, der Zentralrat der Juden, die Gewerkschaften, das Handwerk, die Arbeitgeber und die üblichen Verdächtigen aus dem Kulturbetrieb Seit an Seit marschieren und alle, die an dieser Prozession nicht teilnehmen wollen, zu Dumpfbacken, Nationalisten, Rassisten, Nazis und einer Schande für Deutschland erklärt werden, dann stimmt irgendetwas nicht mit der gelebten Demokratie in unserem Land. Dann sind wir nicht auf dem Wege in eine neue DDR, sondern bereits mittendrin. Dann werden wieder Sündenböcke gebraucht und gebrandmarkt. Wobei es nicht um das Wohl der Flüchtlinge und Zuwanderer geht, sondern darum, ein Gesellschaftsmodell zu retten, das sich als dysfunktional erwiesen hat. Eine Politik des Weiter so!, des Augen zu und durch!, des Uns geht es ja noch gut!

Kurz vor Heiligabend gab der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, ein Interview, in dem er auf die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre, antwortete: »Ich kann mir nicht vorstellen, zu sagen: Die Muslime gehören zu Deutschland, aber ihre Religion nicht.« Nach einer solchen Antwort wäre Matthäus [Eure Rede aber sei: Ja, ja, nein, nein. Was drüber ist, das ist von Übel] Amok gelaufen und hätte den Bischof seines Amtes enthoben. Weil aber kein Evangelist eingriff, machte der EKD-Vorsitzende weiter. Er verurteilte die Verbrechen des IS, verwies aber zugleich auf das Gebot der Feindesliebe: Wenn ein IS-Kämpfer von einer Granate zerfetzt wird, dann ist das Anlaß zur Trauer, weil ein Mensch gestorben ist.«   [1]

Gewiss: Die Bewegung ist fürs erste in unserem Nachbarland erstarkt; indessen ist zu erwarten, dass sich diese Strömung in grossen Teilen Europas ausbreiten wird.

  

[1]  Quelle: 
http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article135806015/Entwarnung-Alles-gut-mit-dem-Islam-in-Deutschland.html    29. 12. 14  Henryk M. Broder  Entwarnung! Alles gut mit dem Islam in Deutschland