Die Goldinitiative sichert die Unabhängigkeit der Schweiz 27.07.2014 22:37
Angesichts der in der EU zu verzeichnenden Schulden-Rekorde pumpt die EZB
zur
Vermeidung von Staatsbankrotten bekanntlich immer neue Euro in den
Wirtschaftskreislauf. Dass sich die Schweizer Nationalbank durch massive
Eurokäufe von dieser bedenklichen Entwicklung abhängig gemacht hat, ist
gefährlich und bedarf einer Korrektur. Die Schulden der Euro-Länder befinden
sich auf dem höchsten Stand und die erlaubten Maximalwerte sind bereits weit
überschritten worden. Gemäss der EU-Statistikbehörde »Eurostat« ist der Schuldenstand der 18 Euro-Staaten im I.
Quartal 2014, am Bruttoinlandsprodukt
(BIP) gemessen, auf 93,9 % geklettert, was gegenüber dem Vorquartal, in welchem
dieser noch bei 92,7 % lag, erneut einem Anstieg entspricht. Griechenland steht
nach wie vor an der Spitze der Verschuldungsrangliste (174,1 %), gefolgt von
Italien (135,6 %) und Portugal (132,9 %), eine Entwicklung, die überhaupt erst
durch die EU-Druckerpresse (EZB) möglich gemacht wird. Eine ständige Ausweitung
der Geldmenge führt unweigerlich zur Entwertung einer Währung, im schlimmsten
Fall zu ihrem totalen Zusammenbruch. Durch die Anbindung des Schweizer Frankens
an die Kursentwicklung des Euros hat man auch die Schweiz an das Schicksal der
ökonomischen Fehlkonstruktion gebunden. Während die Schweizer Nationalbank
grosse Bestände an Gold verkauft hat, hat sie zur Stützung des Mindestkurses
der EU-Währung sich entwertende Euros gekauft. Damit gefährden die Notenbanker die
Zukunft des Schweizerfrankens, der durch diese Politik zunehmend zu einer durch
keine realen Werte mehr gedeckten Papierwährung verkommt, was die Initianten
der Goldinitiative nicht zu hinzunehmen gedenken.
Sie
stellen daher in der noch dieses Jahr zur Abstimmung kommenden Volksinitiative
drei zentrale Forderungen:
Keine
weiteren Goldverkäufe Bis
2000 besass die Schweiz 2.590 Tonnen an Goldreserven, dies als ›unverkäufliches Tafelsilber‹, wie Bundesrat und
Nationalbank betonten. Unter massivem amerikanischem Druck wurden dann
plötzlich 1.550 Tonnen als angeblich ›überschüssig‹ verschleudert: zu einem miserablen Preis. Das darf sich nicht
wiederholen! Es braucht ein Verkaufsverbot in der Verfassung. Goldreserven sind
kein Spielgeld für Banker und Politiker, sondern Volksvermögen, das Resultat
des Fleisses vorhergehender Generationen.
Alle
Goldreserven in die Schweiz Nur
in der Schweiz ist unser Gold sicher, und nicht im überschuldeten Ausland.
Selbst ›vertrauenswürdigste‹ Partner wie die USA
und die EU würden sich wohl in einer schweren Krise weigern, unser Gold
herauszugeben.
Nationalbankvermögen
mit mindestens 20 Prozent Goldanteil Nun
setzt die Nationalbank inzwischen nicht mehr auf Gold. Stattdessen hat sie in
den letzten drei Jahren unvorstellbare Mengen an Geld gedruckt und damit fremde
Währungen gekauft, keine realen Werte, sondern enorme Mengen an deutschen (und
wahrscheinlich auch amerikanischen) Staatspapieren. Die Zahlen sind geheim.
Alles spricht dafür, dass die Nationalbank vom Ausland unter Druck gesetzt
wird, um diese ›Investitionen‹ in den Euro und den
US-$ zu tätigen. Die Goldinitiative verlangt nun, dass die Nationalbank mindestens
20 % ihres Vermögens in Gold investiert, denn Gold wird auch in zwei drei
Generationen noch ›Gold wert sein‹. Was mit Papierwährungen massivst überschuldeter Länder
geschieht, weiss jedoch kein Mensch.
[1]
Zur
Politik der SNB Olivier
Kessler schreibt in seinem in der ›Schweizerzeit‹ veröffentlichten Artikel
›Thomas Jordan - Der blinde Kapitän‹, dass der Präsident der
SNB in einem Interview mit der ›Weltwoche‹ mit Aussagen
überraschte, die es in sich haben. »In geradezu naiver
Weise offenbart er seine Ahnungslosigkeit in Bezug auf Themen, in denen er
zwingend sattelfest sein müsste.« Was Jordan, der das geldpolitische
Steuerruder der Schweiz in den Händen hält, von sich gibt, ist nicht nur
denkwürdig, sondern peinlich, gerade weil er mit seinen Entscheiden wesentlich
über das Schicksal der Schweizer mitbestimmt. Nachfolgend eine Auswahl, die fünf
schwerwiegende Falsch-Aussagen von Thomas Jordan enthält:
1. Die
Weltwirtschaft ist in einer Phase der Erholung Die
Erholung sei zwar im historischen Vergleich schwach und holprig. Aber das
Wichtigste: »Die Weltwirtschaft läuft wieder.« Es bleibt schleierhaft,
wie Jordan ernsthaft von einer Erholung sprechen kann. Fakt ist: Die
Weltwirtschaft ist todkrank. Die westlichen Industriestaaten sind hoch
verschuldet. Diese Woche sind die neuen Verschuldungszahlen der EU-Länder
publiziert worden, die - wen überrascht
es - wieder einmal alle Rekorde brechen.
Die Bürger dieser Staaten müssen in Zukunft mit noch mehr Regulierung,
sozialistischem Interventionismus und Enteignung rechnen, was dem
Wirtschaftswachstum alles andere als dienlich ist. Aber man will sich ja
schliesslich nicht ›kaputtsparen‹. Nachdem in Zypern die
Bankkonten der Kunden geleert worden sind, ist nun in Spanien eine ökonomisch
widersinnige Sparsteuer eingeführt worden. Mit Geldspritzen in einem noch nie
dagewesenen Ausmass versuchen die Zentralbanken in Kooperation mit dem
Bankensystem den Schein aufrechtzuerhalten. Dringend notwendige Korrekturen
werden durch die Geldschwemme und die dadurch verursachte Zins- und
Preismanipulation verschleppt, weil die Wirtschaftsakteure über die wahren
Kosten und über die tatsächlich vorhandenen Ersparnisse getäuscht werden. Die
zunehmend staatlich gestützte und subventionierte Wirtschaft produziert mehr
und mehr an den echten Bedürfnissen vorbei. Unproduktive Arbeitsplätze werden um
der Arbeitsplätze willen künstlich erhalten, anstatt die notwendigen
Korrekturen zuzulassen, auf deren Basis dann eine Gesundung des angeschlagenen
Patienten möglich wäre. Ressourcen in unvorstellbarem Ausmass werden dabei
verschwendet. Die Worte des bedeutenden Wirtschaftswissenschaftlers, Ludwig von
Mises, scheint sich Jordan noch nicht zu Herzen genommen zu haben: »Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch
Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur, ob die Krise durch freiwillige
Aufgabe der Kreditexpansion früher kommen soll - oder später: zusammen mit
einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems.«
2. Der Mindestkurs zum Euro muss beibehalten
werden Die Frage von Roger Köppel, ob es nun nicht Zeit sei, den
Franken nach all den Jahren der Anbindung an den Euro wieder in die Freiheit zu
entlassen, beantwortete Jordan mit einem klaren Nein. Mit keinem Wort erwähnt
Jordan die alle Rekorde schlagenden Schuldenländer, welche die Europäische
Zentralbank (EZB) mit aller Kraft zu retten versucht. ›Retten‹ heisst in diesem Zusammenhang vor allem ›Gelddrucken‹. Die EZB ignoriert fortlaufend ordnungspolitische Grundsätze und
hat begonnen, unbegrenzt Staatsanleihen von Mitgliederstaaten aufzukaufen. Sie
hat bislang für 211 Milliarden Euro Staatsanleihen gekauft: Wieviele Bonds sie
jeweils von welchen Ländern gekauft hat, hält sie geheim. Ein Ende ist in
Anbetracht der steigenden Verschuldung und der mörderischen
Wohlfahrtsstaats-Versprechen in den Mitgliedsländern nicht in Sicht. Diese
Anleihen kauft die EZB jeweils mit frisch gedruckten Euros, was wiederum Druck
auf den Mindestkurs des Schweizerfrankens zum Euro ausübt. Die SNB ist
dann - ihr Ziel der Mindestkursaufrechterhaltung
verfolgend - gezwungen, kontinuierlich
neu gedruckte Schweizerfranken auf den Markt zu werfen. Lag die
Notenbankgeldmenge vor der Anbindung an den Euro im September 2011 noch bei
rund 75 Mrd. Franken, stieg sie bis Ende 2013 schon auf rund 375 Mrd. Franken; innerhalb
von wenigen Jahren hat sie sich also verfünffacht. Diese zusätzliche Liquidität
ist zum Glück noch nicht vollständig vom Markt aufgenommen worden, weil
Geschäftsbanken Kredite zurückhaltender vergeben haben. Eine derart expansive
Geldpolitik gefährdet die Stabilität und den Wohlstand des Wirtschaftsstandorts
Schweiz. Wohin eine solche Geldpolitik geführt hat und auch in Zukunft führen
wird, sollten Notenbanker spätestens seit der deutschen Hyperinflation 1923,
der Grossen Depression 1929 und all den anderen geldpolitischen Tragödien
wissen. Fakt ist: Der inflationistische und zerstörerische Mindestkurs zum Euro
ist verantwortungslos.
3. Die Inflationsaussichten sind nach wie vor
sehr gering »Obwohl die Geldmenge stark erhöht wurde, ist die Inflation überall
tief«, lässt sich Jordan zitieren. Zunächst einmal gilt es zu
definieren, was Inflation überhaupt ist. Im Gegensatz zum heute häufigen
Gebrauch des Wortes im Sinne von Preisanstieg, verstand man früher darunter
korrekterweise die Aufblähung der Geldmenge. Durch diese heutige ›sprachliche Verluderung‹ (Roland Baader) ist der Zusammenhang zwischen
Ursache und Wirkung abhanden gekommen. Die Teuerung oder die sogenannte
Preisinflation ist lediglich eine Folge der Inflation. Die Zentralbanken
verwenden für die Überprüfung des Erfolgs ihres ›Inflations-Targeting‹ - also (in ihrer Logik) die Vermeidung von starken Preisanstiegen -
primär die Zahlen der Konsumentenpreise,
nicht jedoch jene der Vermögenspreise (Wertschriften, Immobilien, etc.). Wenn
Zentralbanken nur die Entwicklung der Konsumentenpreise im Auge behalten,
können sie die wahren Auswirkungen ihrer expansiven Geldpolitik jedoch nicht in
ihrer ganzen Dimension erfassen. Aus diesem Grund wurden sie von der Finanzkrise
2008 total überrascht, da sie die anschwellenden Immobilienpreise in der USA
nicht auf ihrem Radar hatten. Ein weiterer Faktor, weshalb die Zentralbanken
die Folgen ihrer Geldpolitik vor der Grossen Rezession wohl unterschätzt haben
und auch heute noch unterschätzen, ist die Globalisierung, die für starken
Preisdruck bei Konsumgütern gesorgt hat. Es bestehen jedoch keine Zweifel, dass
auch eine versteckte Preisinflation die Marktstrukturen verzerrt und zur
Fehlallokation von Kapital führt. Die heutigen Preisinflations-Messungen müssen
deshalb klar als manipuliert bezeichnet werden, da sie lediglich die
Konsumentenpreise, nicht aber die Vermögenspreise berücksichtigen. Dass sich
Jordan auf diese Zahlen bezieht, spricht nicht gerade für seine geldpolitischen
Kenntnisse - oder zumindest nicht für seine Aufrichtigkeit. Frisch gedrucktes
Geld fliesst in der Regel zunächst in die Vermögenswerte. Dies war in den
letzten Jahren anhand steigenden Aktien- und Immobilienpreisen auch gut
sichtbar.
4.
Eine
Weltwirtschaftskrise wie in den 1930er Jahren konnte heute durch eine expansive
Geldpolitik verhindert werden Wie
oben bereits beschrieben, konnte die Krise nicht verhindert, sondern lediglich
verschoben werden. Ausbrechen wird sie wegen den Interventionen der
Zentralbanken zu einem späteren Zeitpunkt in noch verschärfterem Ausmass. Es
ist wichtig festzuhalten, dass die Zentralbanken sowohl 1929 bei der grossen
Depression [siehe das Buch von Murray
Rothbard - Americas Great Depression http://mises.org/rothbard/agd.pdf]
als auch 2008 bei der Finanzkrise den
Brand gelegt haben, den sie nun zu löschen vorgeben. Sich nun als Feuerlöscher
aufzuspielen ist unredlich.
5.
Die
wirtschaftspolitische Unabhängigkeit ist bei einer institutionellen Einbindung
der Schweiz in die Strukturen der EU nicht gefährdet Auf
die Frage Köppels, ob die Schweiz ihre wirtschaftspolitische Unabhängigkeit
gefährde, wenn wir uns stärker in den europäischen Binnenmarkt einbinden,
antwortete Jordan: »Ich glaube nicht.« Als Binnenmarkt wird der gemeinsame Wirtschaftsraum aller
EU-Mitgliedländer bezeichnet, in dem für alle EU-Länder die gleiche,
einheitliche Regulierung gilt. Dieser gestaltet sich zunehmend als bürokratisch
und zentralistisch, ganz im Sinne des Ziels der Vereinigten Staaten von Europa.
Im geplanten Rahmenvertrag Schweiz/EU ist vorgesehen, dass die Schweiz alles
Binnenmarkt-relevante Folgerecht der EU, das in den bilateralen Verträgen
geregelte Sachverhalte betrifft, automatisch zu übernehmen hat. Dass die
wirtschaftspolitische Unabhängigkeit durch automatische Übernahmen von fremdem
Recht gefährdet ist, erklärt sich von selbst. Wie Jordan hier zu einem anderen
Schluss kommt, bleibt schleierhaft. Vielmehr erklärt er sich mit nichtssagenden
Floskeln: »Kompromisse im Interesse des Landes sind in Ordnung.«
Fazit -
der Ausweg aus der Krise Es
ist kein gutes Omen für die Schweiz, wenn der Notenbankchef nicht einmal in
seinem Spezialgebiet wirklich sattelfest ist. Das grundlegende Problem sind
aber nicht die jeweiligen Führer der Notenbank; die kommen und gehen. Das
Kernproblem ist das staatlich geschaffene Quasi-Monopol der Nationalbank auf
der Produktion von Geld. Während sich die meisten Ökonomen darin einig sind,
dass Monopole schädlich sind, soll dies beim staatlichen Geldmonopol plötzlich
nicht mehr gelten. Das staatliche Zwangsmonopol erlaubt es aber erst, Unmengen
an neuem Geld aus dem Nichts zu produzieren. Ohne diese Möglichkeit zur
massiven Geldschöpfung wäre die krankhafte Überschuldung aller westlichen
Länder, die uns nun zu immer weitere führenden Aufgabe von elementaren
Freiheiten zwingt (Aufgabe des Bankkundengeheimnisses, Abschaffung des Bargelds,
Wegfall der Privatsphäre, immer stärkere staatliche Einmischung in die
Wirtschaft, Enteignung und finanzielle Repression), gar nicht erst möglich
gewesen. Es braucht einen Paradigmenwechsel, wenn wir den Weg zur Knechtschaft
und zum Totalitarismus nicht mehr länger beschreiten wollen.
Ein
Ausweg aus dieser Krise wäre der freie Währungswettbewerb und die Abschaffung
des staatlichen Geldmonopols. Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Christoph
Braunschweig schlägt folgendes Vorgehen vor: Zunächst müssten alle
Regulierungen, mit denen das staatliche Papiergeld zum einzig zulässigen
gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt wird, aufgehoben werden. In einem zweiten
Schritt müssten die Geldmengen in einem festen Umtauschverhältnis zum Gold, das
noch in den Kellern der Zentralbanken lagert, fixiert werden. Drittens sollen
private Geldproduzenten zugelassen werden. Die Bürger müssten die Freiheit
haben, bei allen Verträgen und Transaktionen auch anderes, privat geprägtes
Geld zu verwenden. Diese privaten Geldarten würden dann, sowohl untereinander
als auch gegenüber dem Staatsgeld, automatisch in einen Stabilitätswettbewerb
eintreten. Der Emittent von privatem Marktgeld hält seine Geldmenge im eigenen
Interesse bewusst knapp, um zu verhindern, dass die Geldhalter seiner Währung
nicht zu einem stabileren Konkurrenten wechseln.
Durch
diesen Währungswettbewerb würde automatisch Druck auf die Zentralbanken
ausgeübt, die staatliche Währung möglichst stabil zu halten. Die Staaten wären
dann gezwungen, ihre desolate Finanzlage in den Griff zu bekommen, da sie nicht
immer auf die Unterstützung der Zentralbank (tiefe Zinsen, Direktkredite an die
Staaten, etc.) hoffen können. Mag dieser Gedanken zum heutigen Zeitpunkt noch ungewohnt
sein, kommen wir trotzdem nicht darum herum, uns über unser Geldwesen intensiv
Gedanken zu machen, wenn uns Freiheit und Wohlstand am Herzen liegen. Die Zeit
ist reif für gute Ideen.
[1] http://www.gesunde-waehrung.ch/goldstueck/archiv-2014/goldinitiative-sichert-unabhaengigkeit-der-schweiz-.html 24. 7. 14 Olivier Kessler und Ulrich Schlüer www.goldinitiative.ch
– info@gesunde-waehrung.ch
[2]
Olivier Kessler ›Thomas Jordan – der blinde Kapitän‹ http://www.schweizerzeit.ch/cms/index.php?page=/news/thomas_jordan_der_blinde_kapitaen-1843 25. 7. 14
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