Die Presse und ihre Auswüchse

Diese führen zu endlosen Auseinandersetzungen

wovon der offene Brief, den Michael Mross an den Spiegel-Autor Stefan Kaiser gerichtet hat, zeugt; Mross betreibt seit der Finanzkrise 2008 die Internetseite MMnews, die sich nach seinen Angaben  zum grössten Wirtschaftsblog Europas entwickelt hat. Grund für sein Schreiben ist Kaisers Aufsatz » Verschwörungstheorien: Das Geschäft mit der Angst«. [1] 

Lieber Stefan Kaiser,  
ich bin in einer Welt groß geworden, in der journalistische Vielfalt noch begrüßt wurde. Es war eine Welt, in der selbst im Mainstream noch höchst unterschiedliche Meinungen und Strömungen an der Tagesordnung waren.  Das ist heute nicht mehr so. Wieso wettern Sie gegen Internetportale, nur weil diese sich vom Einheitsbrei von Spiegel & Co. unterscheiden? Glauben Sie, daß Sie allein die Wahrheit gepachtet haben? Als Ex-Journalist bei weltweit wichtigen Sendern weiß ich, wie Redaktionskonferenzen ablaufen und ich kann mir gut vorstellen, wie Ihr Artikel
verabschiedet wurde. Das Ergebnis stand von vornherein fest. Sie mußten es nur noch abschreiben. Nicht die Suche nach der Wahrheit steht im Mittelpunkt, sondern die Erfüllung tendenziöser Vorgaben. Macht Ihnen ein solcher Journalist wirklich Spaß? Ist es das, was Sie auf der Uni gelernt haben? 

Was wollen Sie erreichen, indem Sie andere Presse-Portale mies diffamieren? Glauben Sie, daß Sie mit dem Begriff Verschwörungstheorie noch irgend jemanden beeindrucken können? Sie sprechen von einem Reflex gegen europäische Institutionen. Meinen Sie damit, daß man die EU nicht mehr kritisieren darf? Warum verwechseln sie bewußt und gewollt Europa mit EU? Erkennen Sie nicht, daß sich Brüssel immer weiter von den Menschen entfernt? Merken Sie nicht, daß es eine immer größere Unzufriedenheit darüber gibt, was die EU aus den Europäern macht? Mit dem Vorwurf »Das Geschäft mit der Angst« verbreiten Sie die gelbe Galle des Sozialneids. In Bezug auf MMnews kann ich Ihnen versichern, dass wir jahrelang keinen einzigen Pfennig eingenommen haben. Selbst wenn jetzt ein paar Groschen reinkommen, ist das noch längst kein Geschäft, dafür aber viel Arbeit. MMnewswarnte schon vor der Finanzkrise, als der SPIEGEL noch an den Weihnachtsmann glaubte und offizielle Verlautbarungen als Beruhigungspillen kritiklos ins Volk streute. Finden Sie das nicht bedauerlich? Ist es nicht ein ungeheures journalistisches Versagen, jahrelang die wahren Ursachen der Krise zu verschweigen? Ist es ein Geschäft mit der Angst, wenn Menschen rechtzeitig vor einem Finanzkollaps gewarnt werden? Ihnen ist sicher nicht entgangen, daß selbst die EZB und die FED offiziell zugegeben haben, daß das globale Finanzsystem mehrmals kurz vor dem Zusammenbruch stand. Sie geißeln MMnews, weil dort über angeblichen Lug und Trug bei der EZB berichtet wird. Was heißt denn hier angeblich? Was wollen Sie Ihren Lesern damit suggerieren? Dass Mnews die Unwahrheit verbreitet?  

Der einzige, der lügt, sind Sie, Herr Kaiser! Oder können Sie mir in Zusammenhang mit der EZB und dem Euro ein einziges Gesetz, Statut, oder eine Verordnung resp. Vertrag nennen,  welcher bisher nicht illegal gebrochen wurde? Bei der EZB herrscht nicht Lug und Trug, sondern die Institution ist sogar kriminell! Normale Bürger würden für so etwas in den Knast gehen. Aber Herr Draghi macht was er will, veruntreut deutsches Sparvermögen, rettet Banken mit Billionen und nimmt jedes Schrottpapier an um dafür bare Euros rauszurücken. Was ist daran nicht Lug und Trug? Oder können Sie, Herr Kaiser, auch zur EZB gehen, wenn Ihr Nachbar seine Schulden nicht begleichen kann?  

Alles ist geheim und intransparent, wie in einer Diktatur. Oder können Sie mir Institute nennen, die vom Billionen-Segen der EZB profitiert haben? Das wäre doch mal eine schöne Rechercheaufgabe für den SPIEGEL. Anders als Sie behaupten, werden Mainstream-Medien bei MMnews nicht gerne als Medienhuren bezeichnet. Der Begriff tauchte nur in einem Beitrag von Paul Craig Roberts in Bezug auf die Ukraine-Berichterstattung auf. Paul Craig Roberts ist kein MMnews-Mitarbeiter, sondern der ehemalige stellvertretende Finanzminister unter der US-Regierung von Ronald Reagan. Das hätten Sie ja gerne in Ihrem Bericht erwähnen können. Paßte aber wohl nicht in den Kram.  Sie monieren, daß Forscher und Journalisten, die vor den Folgen der Erderwärmung warnen, bei MMnews als Klima-Esoteriker und Klima-Alarmisten bezeichnet werden. Das geschieht völlig zu Recht! Ein Blick in die geologische Geschichte zeigt, daß das Klima nie stabil war. Es war früher sogar viel wärmer als heute. Wasserstände veränderten sich im Laufe von Jahrmillionen um Hunderte von Metern. Grönland heißt übersetzt Grünland und die Römer überquerten die Alpen komfortabel, weil es kaum Gletscher gab. War das etwa auch CO2-bedingt? Nicht zuletzt möchte ich Sie noch daran erinnern, daß ausgerechnet Ihr Blatt vor 30 Jahren noch alarmistisch vor einer neuen Eiszeit gewarnt hat.  

Zu guter Letzt: Meinungsvielfalt mit all ihren Facetten ist ein unabdingbarer Bestandteil von Demokratie. Die Menschen sollen sich selbst eine Meinung bilden und nicht vorgegebene Meinungen übernehmen. Aber genau das fordern Sie, indem Sie andere Pressequellen diskreditieren. Was schwebt Ihnen denn vor? Daß alle den gleichen Einheitsbrei herunterbeten, welche von der Politik vorgeben wird? Der Erfolg von alternativen News-Portalen ist einzig darin begründet, daß sich immer mehr Menschen vom Mainstream immer weniger sachlich informiert fühlen. Ihr Artikel beweist es.  [2] 

Mit freundlichen Grüßen Michael Mross       


Post für Erdogan 
Die Wellen, die der Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan in Köln aufwarfen, waren zur Genüge Gegenstand aller Tageszeitungen. Durchaus nennenswert ist darüber hinaus der Fakt, dass am vorausgehenden Freitagmorgen, 23. 5., zahlreiche Wahlplakate der Bürgerbewegung Pro Köln auf den Strassen rund um die Lanxess-Arena entfernt wurden. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die beiden Arbeiter, deren Personalien aufgenommen wurden, dafür einen Auftrag erhalten hatten, wodurch diese Aktion nun ein Fall für den Staatsanwalt geworden ist. Wie der Generalsekretär von Pro Köln, Markus Wiener, erklärte, gilt es zu klären, ob die medialen Spekulationen zutreffen, dass hier mitten in Deutschland Erdogans Lakaien und damit die fünfte Kolonne Ankaras kriminell in den Wahlkampf eingegriffen haben, »indem sie die Plakate der PRO-Bewegung massenhaft abhängen liessen. Wenn sich das bewahrheiten sollte, hätten wir einen politischen Skandal allererster Güte, der weit über Köln hinaus reichen würde!« Man könnte natürlich spekulieren, ob Erdogan die Wahlplakate, die durchgestrichene Moscheen zeigten, erspart bleiben sollten. Diesem Besuch ging ein offenes Schreiben voraus, das wir hier auszugsweise wiedergeben:  

Lieber Recep Tayyip Erdogan, 
am morgigen Samstag ist es also wieder einmal soweit: der türkische Ministerpräsident gibt sich als selbst geladener Gast in Deutschland die Ehre. Frenetisch gefeiert von denjenigen seiner Landsleute, die sich als türkische Nationalisten und Anhänger der Scharia zunehmend zu unerwünschten Personen in Deutschland erklären. Was Sie, Herr Präsident, von der Meinungsfreiheit halten, unter deren Inanspruchnahme Sie morgen eine Wahlkampf-Rede in Köln halten werden, haben Sie in der Ausübung Ihres Amtes bereits vielfach unmi
ßverständlich zum Ausdruck gebracht. 

Dies demonstriert auch insbesondere der von der Türkei mitinitiierte und vorangetriebene Istanbul Prozess der in Saudi-Arabien ansässigen Organization of the Islamic Conference OIC, deren Posten des Generalsekretärs Ihr Landsmann Ekmeleddin Ihsanoglu bekleidet und deren Ziel es ist, Kritik am Islam in den freien westlichen Gesellschaften zu verbieten und unter Strafe zu stellen. Bereits im Jahr 1997 bekundeten Sie, was Sie generell von der Demokratie als Staatsform halten: »Gott sei Dank sind wir Anhänger der Scharia… unser Ziel ist der islamische Staat.« 

Herr Präsident, die deutsche Bevölkerung heißt ein türkisches Staatsoberhaupt nicht willkommen 

-  das den in Deutschland lebenden Türken ein auf Chauvinismus und Islam basierendes faschistoides Gedankengut injiziert; 

-  das sich als Anhänger der Scharia erweist und den weltweiten Jihad unterstützt; 

-  das als oberster Dienstherr der türkischen Religionsbehörde DIYANET, in Deutschland in Form der Organisation DITIB als verlängerter Arm des türkischen Staates tätig, planvoll Islamisierungsaktivitäten in Deutschland forciert;  

-  das sich tief in die inneren Angelegenheiten Deutschlands einmischt und um eine Festigung und Expansion türkisch-islamischer Parallel- und Gegengesellschaften in Deutschland bemüht ist; 

-  das dem christlichen Menschenbild und der christlich geprägten Werteordnung Europas ablehnend und feindlich gegenübersteht; 

-  das sich als Antisemit ausweist.  

Mein Vorschlag und meine Bitte für Ihren anstehenden Auftritt in Köln lautet wie folgt: Nutzen Sie am Samstag die große mediale Aufmerksamkeit Ihrer Anhänger und rufen Sie diese allesamt zu einer Rückkehr in die Türkei auf. Wir, die deutsche Bevölkerung, werden sie sicher nicht vermissen. Ebenso werden dies all diejenigen deutschen Bürger ursprünglich türkischer Herkunft nicht, die innerlich in Deutschland angekommen sind, die Deutschland und seiner einheimischen Bevölkerung wohl gesonnen sind und mit ihr in Harmonie und Eintracht zusammenleben. Herr Präsident, holen Sie die sich einer Integration in die deutsche Gesellschaft verweigernden Türken zurück in Ihr Reich. Dort erweisen sie sich sicherlich als unverzichtbarer Bestandteil zur Umsetzung Ihrer Großmachtsphantasien und können zukünftig all ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten zum Wohle des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gedeihens der Türkei tagtäglich unter Beweis stellen.  [3] 

Mit freundlichen Grüßen verbleibt ein deutscher Staatsbürger  

Es sind nicht wenige, die die Ausbreitung des Islams in Europa mit Sorge verfolgen. Es sei daher auch daran erinnert, dass sich der französische Schriftsteller Dominique Venner am 21. 5. letzten Jahres in Paris in der Kathedrale Notre Dame erschoss, was mit seiner Kritik am islamischen Einfluss, aber auch an der Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Frankreich, gegen die Tausende umsonst protestiert hatten, in Verbindung gebracht wird. Am vergangenen Mittwochabend, 21. Mai, versammelten sich daher Hunderte von Aktivisten am Ort des Geschehens, um Venners Tod zu gedenken. »Ich denke«, hatte Bruno Gollnisch der EP-Abgeordnete für die Partei Front Nationalzu Venners Suizid geäussert, »dass seine dramatische Handlung aus Protest gegen die Dekadenz unserer Gesellschaft geschah.« Venners letztes Werk Un samouraï d’Occident : Le bréviaire des insoumisist als ein Aufwecken der Menschen in Frankreich gegenüber der Gefahr des Islams und der politischer Korrektheit zu betrachten; dieses ist jetzt auf Deutsch erschienen: Ein Samurai aus Europa. Das Brevier der Unbeugsamen. Venner, heisst es, glaubte an ein europäisches Europa ohne Islamisierungsschübe, ohne linke Allmacht und ohne EU-Propaganda: »Wir kommen in eine Zeit, in der die Worte durch Taten beglaubigt werden müssen.«  [4] 

   

[1]  http://www.spiegel.de/wirtschaft/verschwoerungstheorien-der-kopp-verlag-macht-geschaefte-mit-der-angst-a-967704.html   22. 5. 14   Verschwörungstheorien: Das Geschäft mit der Angst  -  Von Stefan Kaiser  
[2] 
http://www.mmnews.de/index.php/politik/18465-spiegel-medienhuren   23. 5. 14   
[3] 
http://www.pi-news.net/2014/05/wahlkampf-in-koeln-offener-brief-an-erdogan/#more-405814  23. 5. 14  Wahlkampf in Köln: Offener Brief an Erdogan 
http://www.derwesten.de/region/liveticker-30-000-erdogan-gegner-protestieren-in-koeln-id9378526.html   24. 5. 14  Liveticker - 30.000 Erdogan-Gegner protestieren in Köln 
[4] 
http://www.lefigaro.fr/actualite-france/2013/05/21/01016-20130521ARTFIG00477-un-homme-se-suicide-dans-notre-dame-de-paris.php   22. 5. 13