Briefe

- wie sie unentwegt geschrieben werden ......

An Christian Levrat
Betreff: Zusammenrücken - MIGROS-Magazin vom 4. November 2013 - Ihre verharmlosende Desinformationen

Herr Ständerat, 
bereits zu Beginn des Interviews entlarven Sie sich.

-  Vorsätzlich pauschalierend erklären sie alle Flüchtlinge und Zuwanderer als Heilsbringer für unser Land. Sie nennen wohl solche, die unserem Land positive Beiträge gebracht haben, doch später differenzieren Sie nicht mehr. Wie Christoph Blocher erwähnt, geht es um die Massen, die wir zuwandern lassen, ohne durch Selektion zu unterscheiden, wer uns langfristig etwas nützt und wer nicht. Alle Staaten, sogar die von Ihnen sicher verehrte DDR und UdSSR, haben sich gleich verhalten: Wir fördern und dulden, was uns nützt  - Stalin und Mao haben es vorgeführt.  

-  So auch die SPS. Sie will die Zuwanderung nur, um SP-Wählermassen über die Massen-Zuwanderung und rasche Einbürgerung zu gewinnen. Abgeleitet von Marx befolgt sie die Taktik, dass wenn schon keine Verelendung der Massen im Land stattfindet, dann holen wir das Massenelend ins Land. 

-  Skrupellos setzt sich die SPS-Führung über die wahren Interessen ihres Parteivolkes und hinweg. Ist ja klar, man dient der sozialistischen Nomenklatura und lässt die echte Parteibasis im Stich.  Obwohl dies immer abgestritten wird, ist der Lohndruck auf die Einheimischen wegen der Zuwanderung stark gewachsen.  

-  »Ohne Zuwanderer hätten wir keine so starke Fussball-Nationalmannschaft« sagen Sie. Wollen Sie uns veräppeln? Das haben die Bauwollfarmer in den Südstaaten von Nordamerika  - bezogen auf Sklaven-Arbeitskräfte aus Afrika -  damals auch gesagt. Ihre Aussage beweist Ihre Gesinnung, die man als internationalistisch und die echten Interessen des Landes in Frage stellend bezeichnen muss. 

-  Man hat die Sozialisten nicht ohne Grund auch vaterlandslose Gesellen genannt. Das Verhalten von SPS- und Gewerkschafts-Funktionären rechtfertigt diese Bezeichnung. Heute ist es die EU, früher waren es u.a. die Kontakte der SPS mit hohen Funktionären der UdSSR (Gewerkschaften), DDR (Hubacher und Vollmer, die die Schweiz ins schlechte Licht stellten). Aber auch Rumänien mit Kotau gegenüber dem Diktatur Ceausescu, Kuba mit der Bewunderung für Fidel Castro und den Berufsmörder Che Guevara fallen ins gleiche Kapitel. Unvergessen ist, wie die durch die SPS gesteuerten tatsachenverneinenden linken Intellektuellen aller Parteien mit der Mao-Bibel hausiert haben und wie sie sich in den Dienst der UdSSR bei Friedensbewegungen und Oster- und Pfingstmärschen gestellt haben. 

-  Hatten wir nicht eine unter mehr als merkwürdigen Umständen gewählte SPS-Bundesrätin, die sich die Schweiz als Völkerpark gewünscht hat? Warum hat sie dies nicht als Ratschlag der israelischen Regierung gesagt? Und, was durchaus glaubhaft ist, hat sie anscheinend nicht noch einen draufgegeben  -  mit der Bemerkung, dass es ihr gleichgültig sei, ob die Schweiz in den nächsten 15 bis 20 Jahren noch existiere?   

Das Agieren der SPS früher, heute und in Zukunft kann man unter das Motto von Winston Churchill stellen, der sagte: »Sozialismus ist die Philosophie des Versagens, das Credo der Ignoranz und das Glaubensbekenntnis des Neides«. Für jede einzelne Feststellung gibt es Beweise, was Sie, Herr Levrat, als gewiefter Taktiker sicher wissen. Um dies zu vertuschen, ist die SPS ständig im Verwirrung stiftenden Angriff. Leider nehmen das die Mitte-Parteien nicht zur Kenntnis, vor allem aber ignorieren diese, was im Parteiprogramm der SPS festgehalten wird. Man kann dieses Kampfprogramm als eine gegen das Vaterland gerichtet Kriegserklärung bezeichnen. Wie gesagt, das Glück der SPS ist, dass ihre politischen Konkurrenten schlafen oder in Absprache mit der SPS ihre Interessen und damit ihre Pfründe ins Trockene bringen wollen. Siehe Abwahl von BR Blocher. 

Ich grüsse Sie  
Johannes Fischer, Stans den 14. 11. 13

 

Zu »Der Druck wächst – Berlin muss den Schwabinger Kunstfund transparent machen« in der Badischen Zeitungvom  8. 11. 13

Der Schwabinger Kunstfund und die Folgen  
Der Kampf um Eigentum und Gewinn ist beschämend 

Beim Hören und Lesen der unterschiedlichsten Berichte über das Auffinden der Gemäldesammlung in der Wohnung des Sohnes vom Kunsthändler Gurlitt, der ja in Dresden in Sammlerkreisen ein sehr bekannter und geschätzter Mensch war, sind mir so einige Erinnerungen gekommen.  

Durch meinen Vater, der zur damaligen Zeit Chef des Restaurierungsateliers der Gemäldegalerie Dresden war (1934 bis 1945), habe ich als Kind im Alter zwischen acht und 16 doch so einiges erlebt. Mein Vater hat viel für jüdische Sammler gearbeitet, die auch privat bei uns verkehrten. Als die politischen Verhältnisse so eskalierten und diesen Menschen ein Verbleiben in Deutschland, in der Heimat, nicht mehr möglich war, baten einige von ihnen meinen Vater um Hilfe beim Verkauf ihrer Bilder. Das geschah. Sie wurden zu Preisen, die angemessen waren, oft an private Sammlungen vermittelt. Niemals hätte mein Vater, der ein sehr gerechter Mensch war, zugelassen, dass diese Emigranten um den gerechten Erlös ihres Eigentums betrogen wurden. Natürlich wurden auch Kunsthändler um den Ankauf gebeten, dabei wurden auch die Namen Rusch und Gurlitt genannt. Ich erinnere mich daran. 

Man vergisst übrigens, dass die Preise für die Bilder zur damaligen Zeit nur ein Bruchteil der heutigen waren, und ein Teil der Bilder war schwer oder gar nicht zu verkaufen. Der Rummel um diesen Nachlass und der Kampf im In- und Ausland um Eigentum und Gewinn sind beschämend. Letztendlich geht es doch nur um Geld.   

Brigitte Baumann, Feldberg

 

Zu »Draghi löst in Deutschland Unmut aus« - Artikel in der Badischen Zeitung vom 8. 11. 13

Senkung des Leitzinses  
Zwangsenteignung – und alle schauen einfach zu

Man muss sich mal überlegen, was da gerade passiert. Der Leitzins wird auf 0,25 % gesenkt. Jede Bank kann sich praktisch zum Nulltarif Geld leihen. Das Zocken wird zunehmen und damit auch das Risiko, dass alle für diese Zockerei geradestehen müssen. [Die Gewinne an die Bank, die Verluste werden verstaatlicht]. Es wird nicht lange gutgehen, bis die Versicherungen, die einmal für die Altersversorgung gedacht waren, in Schieflage kommen, da sie die versprochenen Renditen nicht mehr halten können. 

Die Aussage von Mario Draghi ist, dass er durch die Zinssenkung die Sparer zum Konsum zwingen will  - oder: anders ausgedrückt, durch die Zinssenkung wird das Sparen so unrentabel, dass die Menschen ihr Geld ausgeben. Es ist eine Zwangsenteignung, und in Berlin schauen alle zu, als ginge sie das nichts an.

Thomas Dischinger, Wyhl am Kaiserstuhl

 

Zu Draghis Politik - Ein Stellungnahme von Dr. Michael von Prollius, Wirtschaftshistoriker und Gründer von Forum Ordnungspolitik 

Kurs auf den Eisberg 
In der Geldpolitik, wie in der Politik überhaupt, besteht der entscheidende Unterschied in dem, was man sieht und was man nicht sieht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wieder einmal den Leitzins gesenkt. Mit 0,25 % sind Geldaufnahme und Geldanlage der Geschäftsbanken bei der Zentralbank nun fast zinslos möglich. Die EZB signalisiert dem Geldmarkt: Geld ist genug da, ihr Banken müßt es euch nur holen. Mario Draghi nannte in seiner Presseerklärung am 7. November 2013 zwei Ziele, die mit diesem historischen Schritt verbunden sind: Die EZB beabsichtigt, die Inflationsrate und das Wirtschaftswachstum zu steigern. Hintergrund: Die Inflationsrate liegt seit Februar 2013 unter der Zwei-Prozent-Marke, die als sogenannte Preisniveaustabilität gilt. Die Wirtschaft des Euro-Raums ist seit Jahresbeginn 2012 6 Quartale lang geschrumpft und nun um marginale 0,3 % gewachsen. Schließlich ließ die EZB durchblicken, daß sie mit einer langen Phase niedriger Inflation rechnet und dementsprechend dauerhaft billiges Geld auch zu null Prozent anbieten wird. Weitgehend unsichtbar bleiben die komplexen Auswirkungen auf Konjunktur, Koordination der Wirtschaftsaktivitäten und Wohlstand.  

Heimliche Enteignung  
-  Bei 2 % sogenannter Preisniveaustabilität, präziser jährlicher Teuerung der Konsumgüter des zugrundeliegenden Warenkorbs, halbiert sich die Kaufkraft des Geldes alle 35 Jahre. Das entspricht in etwa der Lebensarbeitszeit von Akademikern.  

-  Diese heimliche Enteignung ist unter dem Begriff finanzielle Repression zu einem tagesaktuellen Problem geworden. Sparer erleiden einen schleichenden Verlust, wenn sie zwar einen kleinen Zinsgewinn erhalten, aber einen größeren Kaufkraftverlust erleiden. Immerhin liegt die Rendite für Staatsanleihen mit 10jähriger Laufzeit in Deutschland aktuell mit knapp unter 2 % über der Inflationsrate.  

-  Während das statistische Preisniveau in den offiziellen Statistiken relativ stabil bleibt, steigen die Preise in verschiedenen Marktsegmenten monetär bedingt erheblich, darunter Aktien, Rohstoffe, Nahrungsmittel und Immobilien. Die Bundesbank warnte jüngst vor Blasen am Immobilienmarkt in Deutschland. Zugleich sind Preisniveau und stabile Preise lediglich Konstruktionen, die eine zentrale Verwaltung erleichtern sollen.   

-  Weltweit wandernde Blasen lassen sich seit 1985 in Japan beobachten. Durch geldpolitische Rettungsaktionen verursacht, lösen sie bis heute erneute geldpolitische Rettungsaktionen aus. Zu bisherigen Verwerfungen in der Weltwirtschaft gehören die japanische und asiatische Finanzkrise, die geplatzte Dotcom-Blase, die amerikanische Hypothekenmarkt-Blase und -krise, die Euro-Krise und die Staatsanleihenkrise als Mutter aller Blasen. Fortsetzung folgt.  

-  Niedrigzinsen ermöglichen überschuldeten Ländern eine zu preiswerte Kreditaufnahme. Berechnungen der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft zufolge fehlten im aktuellen Bundeshaushalt, der rund 300 Milliarden Euro umfaßt, 75 Milliarden Euro, wenn das Zinsniveau früheren, adäquateren Werten entspräche. Offenkundig schwindet der Druck, Strukturreformen durchzuführen; der Anreiz, sich zu verschulden, bleibt. Finanzminister Schäuble hat bereits signalisiert, keine Schulden zurückzuzahlen.  

Es kommt nicht auf mehr Geld, sondern auf die richtige Geldmenge an 
Die Folgen der Politik des billigen Geldes sind noch grundsätzlicher. Die Nullzinspolitik stört das Preissystem, das Herzstück der Marktwirtschaft. Infolgedessen wird der Strom der Güter und Leistungen fehlgelenkt. Gerade Zinsen können ihre Koordinationsfunktion nicht wahrnehmen, und sie beeinflussen  - ob konsumiert oder gespart wird. Konsum soll gut sein, mehr Konsum besser, ist zu hören, als könnten wir uns aus der Krise shoppen. Tatsächlich ist lediglich ein künstlicher Boom oder aber ein kümmerliches Wachstum die Folge. Erst die erforderliche Restrukturierung von Kapital und Arbeitsplätzen ermöglicht wieder qualitativ wertvolles Wachstum. 

Wie und warum sollen Unternehmen bessere Produkte erstellen können oder effizienter arbeiten, wenn es bedingungslos mehr Geld gibt? Wie und warum sollen Arbeitnehmer zugleich produktiver und innovativer arbeiten? Es kommt nicht auf mehr Geld, sondern auf die richtige Geldmenge an. Und die Informationen über die passende Geldmenge sind für eine zentrale Behörde naturgemäß schwerer zu beschaffen als in einer dezentralen Ordnung. 

Das Euro-System kann mit einer Nullzinspolitik nicht gerettet werden. Eine angemessene Zinsdifferenz zwischen Peripherie- und Kernstaaten liegt bei bis zu 5 %. Eine Geldpolitik für alle folgt der Fiktion eines Europas, das es nicht gibt. 

Ein gefährlicher Machbarkeitsglaube der Notenbanken   
Der Machbarkeitsglaube der Notenbanken ist gefährlich und teilt Menschen in Gewinner und Verlierer. Die EZB privilegiert Großbanken, Großunternehmen und unverantwortliche Schuldenmacher. Sie benachteiligt sparsame Bürger und deren Bemühungen, Altersersparnisse anzusammeln. Zentralbanken gleichen einem Roulettekessel im Spielkasino. Im Vergleich dazu soll Bankenwettbewerb (Geldfreiheit) gefährlich sein?

Milton Friedman urteilte: »Jedes System, das soviel Macht und so viele Entscheidungen in die Hände weniger Männer legt, daß Fehler  - entschuldbar oder nicht -  solche weitreichenden Folgen haben können, ist ein schlechtes System. (...) Das ist das Schlüsselargument gegen eine unabhängige’ Zentralbank.« Und dieses Argument zähle für Menschen, die Freiheit über Sicherheit stellen, genauso wie für diejenigen, die Sicherheit vorziehen.  

Nullzinspolitik gleicht einem Eisberg – das was man sieht glänzt, das was man nicht sieht, ist größer und gefährlich.

 

Ein Kommentar zum Artikel »Einfach nicht zu machen« in der Badischen Zeitung vom 9. 11. 13   

Europäische Einheitswährung 
Es fehlt das Plädoyer für die Auflösung der Eurozone

Bernd Kramer erläutert überzeugend die hohen Leistungsbilanzüberschüsse der Bundesrepublik sowie ihre Ursachen und Auswirkungen. Nach seiner Feststellung »Verantwortlich... ist der Euro«  fehlt mir das entscheidende Fazit: ein Plädoyer für die kontrollierte Auflösung der Eurozone und eine Rückkehr zu nationalen Währungen. Viele Probleme unserer europäischen Nachbarn könnten von den Ländern leichter gelöst werden. Und Deutschland würde nicht mehr als Besatzungsmacht und Feind wahrgenommen werden. Die Sorge um die deutsche Wettbewerbsfähigkeit ist unbegründet, da unsere Innovationsfähigkeit, gepaart mit unserem Fleiß, auch in Zukunft den wirtschaftlichen Erfolg ermöglicht. Der Euro ist ein Projekt, das ohne Rücksicht auf die Völker begonnen wurde und durchgesetzt werden soll. Nach meiner Überzeugung wollten und wollen einige Politiker als große Europäer in die Geschichte eingehen. Den Preis dafür zahlen Europas Bürger.