Steuern - ein ewiger Streit - Von Doris Auerbach 17.06.2013 00:24
Ob Steuerhinterziehung oder Steuerflucht, die EU ist, ihren Worten gemäss,
jedenfalls entschlossen, in Zukunft Informationen über alle Steuerdaten
auszutauschen, damit Steuerflüchtlingen jeder Ausweg abgeschnitten wird. Ob
dieser Erklärung die erforderlichen Massnahmen auch wirklich folgen werden, sei
allerdings dahingestellt. Denn wer immer sich mit diesem Thema beschäftigt hat,
ist kaum geneigt, dem Vorhaben grösseres Gewicht beizumessen. Auch wenn die sogenannten
offshore centers längst auf schwarzen, grauen und weissen Listen erfasst wurden,
ist nicht auszumachen, dass hier insgesamt tiefgreifendere Änderungen
eingetreten wären. Die
durch die OECD erstellte schwarze Liste enthielt bekanntlich nur 4 Staaten, so
zum Beispiel Costa Rica und Uruguay, Länder, die auf internationaler Ebene kaum
Bedeutung haben. Die graue Liste erfasste die
Länder, denen es aufgetragen wurde, ›im
Bereich der Kooperation in Steuerfragen weitere Bemühungen zu unternehmen‹; hierzu zählten die Schweiz und
Luxemburg, aber auch Belgien. Die dritte, die weisse Liste, nannte die kooperationswilligen
Staaten, so Grossbritannien, das mit der Londoner City eines der wichtigsten
Offshore-Zentren besitzt, sowie vier der von England ›abhängigen Territorien‹:
Jersey, Guernsey, die Isle of Man und die Virgin Islands. Bei der weissen Liste
ging es somit im wesentlichen lediglich um die Bereitschaft zu einer besseren
Kooperation mit der OECD; sie erfasste auch die USA, allerdings ohne
irgendeinen Hinweis auf die undurchsichtigen Praktiken von Staaten wie z.B. Delaware
oder Wyoming. [1]
Was die
offshore centers generell betrifft, so dürfte nämlich jeder, der sich die Mühe
gemacht hat, das die dort herrschenden Verhältnisse klar offenlegende Buch von
Myret Zaki ›Das Bankgeheimnis ist
tot – Es lebe die Steuerflucht‹ zu
lesen, zu der Erkenntnis gelangen, dass diese noch immer ein durchaus unangetastetes
Dasein fristen, d.h., dass sich die
als Steueroasen eingestuften Länder, von wenigen Ausnahmen abgesehen, noch immer
desselben Status erfreuen. Hierzu ›Le Monde diplomatique‹ vom April dieses Jahres: »Die Steueroasen werden sich noch lange halten, denn sie haben die
internationalen Grossbanken auf ihrer Seite. Nur in Zypern wurde das
Geschäftsmodell widerstandslos zerschlagen, weil die lokalen Banker es längst
ruiniert hatten.« So hatte auch der Spezialist für Finanzkriminalität, der französische
Ermittlungsrichter Jean de Maillard, im April 2008 erklärt, »daß die G-20-Staaten nicht etwa beschlossen
haben, die Steuerparadiese dichtzumachen oder wenigstens darauf hinzuarbeiten,
sondern daß sie nur von ›Sanktionen‹ gegen diejenigen reden, die ›nicht kooperativ sind.‹. Ferner: »Zweifellos wird man den US-Staat Delaware oder die Londoner City
niemals als unkooperativ einstufen, obwohl die City einer der wichtigsten und
undurchsichtigsten Finanzplätze der Welt ist.« Dass Delaware unverändert unangetastet
bleibt, mag durchaus auch damit zusammenhängen, dass die Manager der von
Delaware profitierenden Konzerne selbstverständlich auch unter den Teilnehmern
des WEF in Davos figurieren. [2]
Was nun den Bürger angeht, der sich auf
Grund der diversen Bankenrettungen, die seine hart erarbeiteten Steuern
schluckten und, soviel ist absehbar, auch in weiteren Fällen schlucken werden,
um damit die durch eine verantwortungslose Führung der Banken resp. den Pfusch der
Manager verursachten Verluste zu tilgen, so dürfte die Anzahl derjenigen, die
sich vom Staat als schwer geschädigt betrachten, beträchtlich sein. Insofern ist durchaus damit zu rechnen, dass die
Absicht, Ersparnisse, die derzeit in der EU weder normale Zinsen einbringen,
noch vor der zunehmenden Inflation und womöglich schon gar nicht mehr vor einem
Bail-in gefeit sind, allen bürokratischen Erlassen zum Trotz in eine der nach
wie vor existierenden Steueroasen zu verlagern, ›überlebt‹.
Aus einem von der ›Basler
Zeitung‹ mit Nicholas Shaxton, dem Autor
des 2011 erschienenen Buches ›Schatzinseln -
Wie Steueroasen die Demokratie untergraben‹ geführten
Interview geht u.a. hervor, »dass Grossbritannien und
seine Jungferninseln sicher der bedeutendste Faktor in diesem Netz von
Steuervermeidungsmöglichkeiten sind. Die britische Regierung hat sich bisher geweigert,
hier aufzuräumen. Man sagte, alles sei legal. Jetzt sehen wir, dass das nicht
zutrifft. Ob OECD oder ›Financial
Action Taskforce‹: Das sind Regeln,
die offensichtlich umgangen werden können.« Zum System zählt Shaxton auch die Schweiz: Man höre immer vom
Schweizer Finanzplatz, es würden keine Schwarzgelder mehr angenommen. Und dann
geschähe dies trotzdem immer wieder. Auf die Frage, ob London die Sache nun
härter anpacken werde, meint Shaxton: »Vorerst noch nicht. Zu wichtig ist das System der
Steueroasen für den britischen Finanzplatz, für die City. Die anderen Länder
und Organisationen der Zivilgesellschaft müssen Druck auf Grossbritannien
ausüben. Sie müssen klarmachen, wie sehr Steuerflucht ihren Ländern schadet. In
Grossbritannien unterscheiden wir zwischen Steuervermeidung und
-hinterziehung. Ersteres ist nicht illegal, Letzteres hingegen schon.
Dazwischen liegt eine riesige Grauzone und hier operiert man mit geheimen
Systemen. In der angelsächsischen Welt sind das die Trusts. So lässt sich gut verbergen,
wer hinter den betreffenden Strukturen steckt und wer berechtigt ist.« [3] Inzwischen hat nun der britische Premierminister Cameron einem
Bericht der ›Berliner Umschau‹ zufolge von britischen
Überseegebieten - wie den Virgin Islands,
den Cayman Islands resp. der Isle of Man - mehr Transparenz im Kampf gegen die
grenzüberschreitende Steuerflucht gefordert und in seinem an die Führungen der
Gebiete gerichteten Brief eine bessere Zusammenarbeit mit der Regierung und den
Ermittlungsbehörden verlangt.
Auf die Trusts,
diese angelsächsischen juristischen Schöpfungen, die kein Bankgeheimnis
benötigen, um sich vor dem Fiskus zu schützen, konzentriert sich heute die
Hälfte des Offshore-Markts; es geht dabei um einen Markt, der nicht mehr auf der
Diskretion der Banken basiert, sondern auf juristischen Strategien und
steuerlicher Planung. So hat sich die Steuerflucht nach und nach in Richtung
dieser Strukturen verschoben. Die Trusts sind das wichtigste Werkzeug der
Steuerhinterziehung geworden, der wirksamste Ersatz für das Bankgeheimnis. »Finanzoase« bedeutet laut Werner Rügemer nicht nur, wie dies meistens verstanden
wird, die Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Vielmehr wirken hier private und
staatliche Finanzakteure zusammen, die alle Reste des regulierten Kapitalismus
in Europa und weltweit endgültig aushebeln wollen. Die
Unternehmensstruktur »Trust« ist eine Erfindung der City. Danach muss etwa der
Inhaber eines Unternehmens oder Unternehmensteils keine Person sein, sondern
kann auch ein anderes Unternehmen sein. Auf diese Weise ist ein heute in der globalisierten
Wirtschaftswelt rechtlich abgesichertes System der Anonymisierung von
Eigentumsverhältnissen entstanden. [4]
Das »offshore
banking«, so Shaxton ferner, »ist vor allem im Detail grausam
kompliziert. Gleichzeitig haben nur die Leute wirklich Überblick, die im System
Karriere gemacht haben. Die kleinen Fische kennen nur ihren kleinen Ausschnitt.
Das heisst: Wer redet, weiss nichts. Und wer etwas weiss, redet nicht. Sondern
schweigt in seiner Villa..….. Offshore-Strukturen, legale
und illegale, sind Werkzeuge der Elite. Man muss sie sich leisten können: Firmengeflechte,
Topanwälte, Toprevisionsgesellschaften: das ist für mächtige Leute, Ultrareiche
und Konzerne, nicht für Angestellte. Und grosses Geld zahlt immer weniger Steuern. Überall in
den letzten 20 Jahren ist das Vermögen der Superreichen phantastisch gewachsen;
der Rest hat so gut wie nichts gewonnen. Was die verwalteten Privatvermögen
angeht, so ist die Schweiz Nummer 1, was durchlaufende schmutzige Gelder
betrifft, liegt die USA vorn. Und politisch ist London bei Schwarzgeld führend. Die USA ist mit Delaware,
Wyoming, Florida, Nevada eine der drei grossen Steueroasen. Dies nicht aus
Zufall: Die Gesetze, mit denen Ausländer Firmenbesitz tarnen können, sind volle
Absicht. Keine Steueroase kann es sich leisten, auf ihre Bürger dasselbe Recht
anzuwenden, wie auf ihre Kunden. Auch in der Schweiz. Hier zahlen ausländische
Holdings oder pauschal besteuerte Multimillionäre einen Bruchteil der
einheimischen Steuern. Die Schweiz hat gegenüber ihren Multis und Milliardären
eine starke Butler-Affinität. Man tut, was verlangt wird. Heuchelei ist im Fall der
USA, dass
sie nur die Schweiz angreift. Sie ist ein einfaches Ziel: isoliert,
klein, ohne reelle Chance - während vor der Küste der USA die Steuervermeidungs-Inselgruppen
der Briten liegen. Dort anzugreifen, das bräuchte Mut. Geschweige denn die Wall Street.
Gegenüber Drittweltländern ist das Bankgeheimnis so dicht wie immer. Und die
Abgeltungssteuern gegenüber Grossbritannien und Deutschland haben erstaunlich
grosse Schlupflöcher. Die müssen Absicht sein.« [5] Indessen
hatte der ehemalige Präsident der Schweizer
Bankiervereinigung, Pierre Mirabeau, in einem mit der ›Handelszeitung‹ geführten Gespräch im November 2004
erklärt: »Es ist eine Tatsache, dass die Bestimmungen gegen die Geldwäscherei
in der Schweiz deutlich schärfer sind als jene in Grossbritannien und als in
jedem anderen Land auf der Welt. In London können sich Kriminelle leicht hinter
einem Trust verstecken und ihre Anonymität bewahren. Der Finanzplatz London
möchte die wirtschaftlich Berechtigten gar nicht kennen. Das ist ja besser als
jedes Bankgeheimnis.«
Eines dürfte wohl als sicher gelten: Die Abschaffung des Bankgeheimnisses wird die Steuerflucht nicht weiter
beeinflussen, da es die effizienten angelsächsische Finanzwerkzeuge den Reichen
der Welt ermöglichen, ihre Gelder dem Fiskus zu entziehen. So gilt auch Panama seit Jahren auf Grund seiner
geringen Transparenz als einer der attraktivsten offshore-Standorte. Panama,
die britischen Virgin Islands und Hongkong beherbergen zusammen mehr als 1
Million Briefkasten-Firmen. Einer Untersuchung von
James S. Henry, Ex-Chefvolkswirt bei McKinsey & Company, zufolge wird geschätzt,
dass Vermögende in Steueroasen 21 bis 32 Billionen $ in privaten Fonds angelegt haben; das entspricht grob den Staatshaushalten der
USA und Japans zusammen genommen; so wird z.B. aufgezeigt, dass sich der Umfang
der Vermögenswerte, die von den 50 grössten Privatbanken verwaltet werden, also
von Banken, die für ihre Kunden häufig die im Bankjargon als ›high net worth‹ bezeichneten
offshore centers nutzen, von 5,4 Billionen $ im Jahr 2005 auf über 12
Billionen im Jahr 2010 erhöht hat. [6]
Bei den US-amerikanischen und deutschen Angriffen auf die Schweiz und
das Schweizer Bankgeheimnis, schreibt Jean-Claude Paye, geht es nicht um
Steuergerechtigkeit. Die Angriffe auf das Schweizer Bankensystem sieht Paye als
Versuch der USA sowie amerikanischer und britischer Offshore-Zentren, das
internationale Finanzsystem zu ihrem Vorteil zu reorganisieren. So war auch nie
die Rede davon, amerikanische Gliedstaaten wie etwa Delaware in die OECD-Listen
von offshore centers aufzunehmen. Die Operation ›Kampf
gegen den Steuerbetrug‹ – von Peer Steinbrück zu seiner Zeit als SPD-Finanzminister
so willfährig vorangetrieben – dient
ganz anderen Interessen, nämlich der Zentralisierung des weltweiten
Finanzsystems unter angelsächsischer Führung. [1] Markus Städeli bezeichnete den im
Herzen der USA liegenden Bundesstaat Delaware in der ›Neuen Züricher Zeitung‹ vom
November 2009 als die Top-Steueroase: ›Kein
Finanzplatz ist verschwiegener als Delaware‹. Und dort gibt es mehr Unternehmen als
Einwohner. Auch wenn die Jagd auf Steuerflüchtlinge, bildlich gesprochen, globale
Ausmasse angenommen hat, so gibt es, wie die ›Deutschen
WirtschaftsNachrichten‹ schreiben, »im System des globalen Finanz-Feudalismus
immer auch Privilegierte«. Dazu zählen vor allem
Unternehmen, die an der Wall Street zocken. Ihre Oase ist eben Delaware, und
das ist ganz legal. Ihrem Bericht vom 6. Mai zufolge beziffert die ›New York Times‹ die
dort ansässigen Firmen mit 285.000. Zu diesen zählen z.B. American Airlines,
die Bank of America, Apple, Google, JPMorgan Chase und viele andere Global
Players, vor allem jene aus der Finanzwirtschaft. Denn sie agieren mit
Produkten, für die es zwar keinen realen Markt gibt – dafür aber jede Menge an
passenden Gesetzen. Diese Unternehmen tätigen ihre Geschäfte auf der ganzen
Welt, haben jedoch in Delaware meistens nur einen Briefkasten, was es ihnen immerhin
ermöglicht, die dortigen enormen Steuervorteile zu nutzen. [7] »In den Banken der Wall Street«, heisst es in den ›DWN‹, »wird mehr Geld
mittels illegaler Scheinfirmen in Delaware versteckt als irgendwo sonst auf
diesem Planeten.« So nutzt auch J.P. Morgan-Chef Jamie Dimon seine Bank in Delaware
als ›Oase‹. Der Fakt, dass Konzerne
in Delaware so gut wie keine Steuern zahlen und für die Gründung von neuen
Unternehmen nur mit niedrigen Hürden rechnen müssen, ist indessen keineswegs
neu und wurde u.a. schon von Werner Rügemer 2005 im Detail aufgezeigt. [8]
Die Konzerne und die für sie
bestehenden Möglichkeiten der Umgehung von Steuern Auch wenn längst erkannt ist, dass Scheinfirmen den Drogenhandel und die
Geldwäsche begünstigen, ist nicht zu vernehmen, dass man diese Verhältnisse zu
ändern gedächte. ›Scheinfirmen sind
die beste Möglichkeit, um Schwarzgeld zu waschen‹ und um kriminelle Machenschaften zu tarnen, erklärte Lanny A. Breuer, Generalstaatsanwalt des US-amerikanischen
Justice Departments. Es sei geradezu ›lächerlich‹, wie einfach Kriminelle Scheinfirmen aufbauen und das Bankensystem ausnutzen
könnten. Solche Firmen haben weder Mitarbeiter noch Vermögenswerte oder gar ein
Geschäftsmodell. So ist es »in
Delaware seit dem 18. Jahrhundert Tradition, Unternehmen aus anderen US-Staaten
und später auch aus der ganzen Welt durch steuerliche Anreize anzulocken.
Schätzungen zufolge haben Firmen im vergangenen Jahr durch die Steuervorteile
in Delaware knapp 10 Milliarden Dollar gespart.« »Die Jagd
auf europäische Steuersünder, schliesst ein Artikel der ›DWN‹, »mag zwar die leeren Staatskassen füllen. Die
Amerikaner haben dagegen Vorkehrungen getroffen, dass ihre besten Zocker
ungeschoren bleiben, ein eklatanter Wettbewerbsnachteil für europäische
Unternehmen. Denn im internationalen Finanzkasino gilt: Delaware macht den Unterschied – nicht Brüssel.« [9] »Multinationale Konzerne«, so der bereits zitierte Nicholas
Shaxton, »erhalten durch
Steuervermeidung enorme Wettbewerbsvorteile gegenüber kleineren Konkurrenten.
Sie beschäftigen Armeen von Buchhaltern, um Verluste in Hochsteuerländer,
Gewinne aber in Steueroasen zu verschieben. Was oft übersehen wird, ist, wie
gross das System ist: Etwa 60 % aller Handelstransaktionen finden nicht
zwischen Konzernen statt, sondern in den Konzernen; zur Steueroptimierung. Die
drei grössten Bananenmultis Chiquita, Dole und Del Monte machten in
Grossbritannien 2006 Geschäfte von 750 Millionen US$. Ihre Steuerrechnung jedoch
betrug zusammen 235.000 $.« Nun sind die Steuererleichterungen,
die Irland gerade auch europäischen Unternehmen bietet, ebenfalls nichts Neues.
Dass solche jedoch auch von Holland gewährt werden, das ist erst jetzt ein Gegenstand
öffentlicher Berichterstattung geworden, wie etwa der folgende von ›ARD
Plusminus‹:
Wie die Niederlande
Unternehmen anlocken Bei
Steueroasen ist meist von exotischen Inseln, der Schweiz oder Luxemburg die
Rede. Daß auch die Niederlande dazu gezählt werden könnten, zeigt ›PLUSMINUS‹ auf. Diese sind als Paradies für Tulpenliebhaber, Monarchisten
und Touristen bekannt. Aber als Steuerparadies für große Konzerne sind sie bislang
nicht ins öffentliche Bewußtsein gerückt.
Steuersparmodell für
Konzerne ›Plusminus‹ macht in Amsterdam einen Stadtrundgang mit den Wirtschaftsbuchautoren Henk
Smits und Martin van Geest. Sie führen uns an den Stadtrand, in das Herz einer
Steueroase. 2.477 ausländische Unternehmen sind dort registriert, die Steuern
sparen wollen: alles Briefkastenfirmen ohne Angestellte. Registriert sind hier
Unternehmen wie Marlboro, Danone, Saab, die BBC oder Gazprom. Und ihnen allen
reicht offenbar ein Briefkasten. Martin van Geest schätzt, daß es mindestens
20.000 solcher ausländischer Briefkastenfirmen und Holdings in den Niederlanden
gibt, die etwa 4 Billionen € ins Land bringen.
Woher kommen die 4
Billionen Euro? Beispiel:
In Würzburg wird ein neues Ikea-Fachmarktzentrum entstehen, eine Erweiterung
des 2009 eröffneten Möbelmarkts. Gut 22 Millionen werden investiert. Die Stadt
hat eine neue Straße angelegt, bislang exklusiv für Ikea. Oberbürgermeister
Georg Rosenthal ist überzeugt: Ikea bringt Kaufkraft, Arbeitsplätze und
hoffentlich auch reichlich Gewerbesteuer. Doch diese Rechnung hat die Stadt
ohne Ikea gemacht. Zwar ist der Umsatz des Konzerns in Deutschland enorm, 2012
allein 3,8 Milliarden €. Vom großen Gewinn bleibt vor Ort aber wenig übrig.
Denn der Konzern nutzt die Niederlande, wo er neuerdings auch seinen Hauptsitz
hat, um in Deutschland Steuern zu sparen.
Steuern sparen durch
Transfers in die Niederlande Und das
geht so: Ikea-Möbelhäuser zahlen Lizenzgebühren an eine Holding in den
Niederlanden, um etwa den Markennamen führen zu dürfen. So verlagert der
Konzern ganz legal Gewinne, die dort kaum besteuert werden. Und Ikea ist kein
Einzelfall. Fast alle der weltweit 100 größten Unternehmen haben
Tochtergesellschaften oder Niederlassungen in den Niederlanden. Auch
Google ist darunter: Über zwei irische Töchter fließen Lizenzgebühren in die
Niederlande und bleiben dort nahezu unversteuert. Von hier aus geht es weiter
ins Steuerparadies Bermuda, allein 2011 verschob der Softwarekonzern fast 10
Milliarden € dorthin.
Staatsunternehmen auf
Steuerflucht? In
Amsterdam, in einem anderen Gebäude, ist das Paradies deutscher Unternehmen.
Dort ist der Hauptsitz der Deutschen Bank in den Niederlanden. Martin van Geest
erklärt, dass eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank vielen anderen
deutschen Unternehmen beim Steuernsparen hilft - beispielsweise der Deutschen
Bahn. Auch der größte deutsche Autokonzern VW nutzt das System. Seine
Finanztöchter in den Niederlanden sammeln Gewinne aus aller Welt ein, etwa
Dividenden. Die werden in Deutschland besteuert, in den Niederlanden nicht.
Steuern sparen mit
staatlichem Segen? Warum kann
sich ein Steuerparadies für Konzerne in Europa so ungestört entfalten? Wir
fragen beim Bundesfinanzministerium nach. Dort heißt es lapidar: »Bei der
Verlagerung von Gewinnen handelt es sich um ein internationales Problem, das
international abgestimmte Lösungen erfordert.« Die Bundesregierung muß endlich
richtig Druck machen, fordert der grüne Steuerexperte Sven Giegold, Bündnis 90/Die
Grünen, Mitglied im Europaparlament. Er empfiehlt, die Besteuerung in den
Niederlanden und anderen EU-Ländern anzugleichen. Gemeinsame Regeln aller
Mitgliedsländer würden ein Aus für die Steueroase Niederlande bedeuten.
Steuerflucht
verschärft Eurokrise Die Zeit
drängt, denn die Steueroase Niederlande verschärft auch die Krise in Südeuropa.
Sven Giegold erklärt am Beispiel Portugals, wie die Steueroase dem Euro schadet:
»17
der 20 größten Unternehmen in Portugal haben ihren eigentlichen Steuersitz in
den Niederlanden, dadurch wird es möglich, Gewinne in Milliardenhöhe
unversteuert von Portugal in die Niederlande zu buchen. Das Geld fehlt im
portugiesischen Staatshaushalt, der wird derzeit mit schmerzhaften Einsparungen
bei Renten, bei öffentlicher Beschäftigung resp. im Gesundheitsbereich saniert.
Und dafür zahlt dann die untere Hälfte der Bevölkerung in Portugal teuer.« Die Niederlande, ein Steuerparadies mitten in Europa. Während
Staatsschulden steigen, staatliche Ausgaben gekürzt werden, sparen Konzerne hier
ganz legal Milliarden € an Steuern. Europa kann sich das nicht mehr leisten. [10]
Nun muss
man sich folgendes vor Augen halten: Die EU ist derzeit intensiv damit
beschäftigt, der Schweiz in jeder Weise in die Steuerhoheit ihres Landes hineinzureden
und Vorschriften zu machen. Angeblich stets unter dem Aspekt des steuerlichen
Wettbewerbs. Was ist nun der Grund dafür, dass Brüssel vor den in den
Niederlanden herrschenden steuerlichen Sonderregelungen die Augen verschliesst?
Filz, Lobbyarbeit der Konzerne oder glatte Unfähigkeit der Beamten, die
hier keinen Überblick haben oder haben wollen?
Wie die
Konzerne Steuern umgehen, veranschaulicht auch ein Bericht der ›Basler Zeitung‹ vom April letzten Jahres. So hat beispielsweise Apple seinen
Hauptsitz in Cupertino, Kalifornien. Das Unternehmen unterhält aber auch ein
kleines Büro in Reno, Nevada, um Gewinne zu verbuchen und Investitionen zu
tätigen. In Nevada liegt die Körperschaftssteuer bei null Prozent, in
Kalifornien hingegen wären 8,84 % fällig. Mehr noch, der Sitz in Reno
ermöglicht es Apple darüber hinaus, auch in anderen US-Bundesstaaten Steuern einzusparen:
So verfügen Florida, New Jersey und New Mexico über ein Steuersystem, welches
Unternehmen begünstigt, deren Finanzabteilung ausserhalb des Staates liegt. Obwohl Apple in der USA angesiedelt ist, hält die ›New York Times‹ fest, hat die Firma eine Möglichkeit gefunden, auf legalem Weg einen
Grossteil des Profits im Ausland zu versteuern: das Unternehmen hat
Nebenstellen in Irland, den Niederlanden, Luxemburg und den Virgin Islands
errichtet, in Staaten, die für ihre niedrigen Steuerfüsse bekannt sind. Oftmals
handelt es sich bei den Niederlassungen um kaum mehr als um Briefkästen oder
kleine Büros. Doch die Sitze ermöglichen es Apple, rund 24 Milliarden $, also
70 % des Profits, als im Ausland erwirtschaftet zu deklarieren. Luxemburg gewährte
Apple eine optimierte Steuerrechnung für eine kleine Niederlassung, über die heute
rund 20 % der iTunes-Verkäufe laufen. Von Irland wiederum kann Apple gleich doppelt
profitieren: Der Konzern errichtete dort in den 1980er Jahren zwei Standorte,
was mit der Schaffung von Arbeitsplätzen einherging. Dafür gab es von der
irischen Regierung Steuererleichterungen. Zugleich erlaubte es ein Abkommen,
dass Apple Tantiemen für Patente, welche in Kalifornien entwickelt worden
waren, nach Irland schicken konnte. Als Resultat fielen für das Unternehmen
anstatt 35 % in der USA lediglich 12,5 % Steuern in Irland an. [11]
Während
also die portugiesischen Unternehmen Gewinne ausser Landes bringen, um der
Besteuerung zu entgehen, steht das Land Schätzungen zufolge vor einer
Verschuldung, die 2014 voraussichtlich
124 % des Bruttoinlandsprodukts
betragen wird. Angesichts der in den EU-Ländern ganz offensichtlich weit
verbreiteten Interesselosigkeit, einen tieferen Einblick in die Mechanismen der
Union zu gewinnen, ist es durchaus möglich, dass die Portugiesen über die von
ihren eigenen Konzernen praktizierte Steuerflucht gar nicht informiert sind.
Indessen ist es ausgeschlossen,
dass dies ohne Wissen der Regierung vonstatten geht. Da sich jedoch der
EU-Bürger in der Regel steuerlichen Verfügungen praktisch widerstandslos unterwirft,
auch wenn ihn die Armut am Kragen nimmt, liess der deutsche Steuerzahler keinen
Aufschrei ertönen, als Schäuble jetzt erklärte, dass er vorsieht, Portugal
über die Kreditanstalt für Wiederaufbau [KfW] mit einem Beistandskredit zu
versorgen. Konkret: Während die Unternehmer Portugals von den niedrigen
Steuersätzen Hollands profitieren und sich damit ihrer Pflicht entziehen,
steuerlich zur Infrastruktur ihres Landes beizutragen, darf der Steuerzahler
der BRD einmal mehr einspringen. Denn die KfW ist eine reine Staatsbank.
Gleichzeitig wird Portugal mehr Zeit eingeräumt, um sein Staatsdefizit abzubauen. Unter diesen
Umständen ist von zwei Faktoren ausgehen: Bei einer derart hohen Verschuldung
und einer weiteren Steuerflucht der Konzerne wird Portugal nie in der Lage sein, seine Verschuldung zu tilgen, geschweige
denn den von der KfW gewährten Kredit, der aus deutschen Steuergeldern besteht,
je nochmals zurückzuzahlen. Diese Sachlage verdeutlicht ein weiteres Mal, wie
dies Frank Schäffler dargelegt hat, dass die Steuerzahler produktiver
Volkswirtschaften - wie Deutschland - die Steuerzahler unproduktiver Volkswirtschaften
quersubventionieren. Wohl niemand kann einen Vorgang dieser Art als etwas
anderes betrachten als die willkürliche Ausbeutung der
Arbeitskraft einer Nation. So las man denn auch Ende Mai in den ›Deutschen Mittelstands Nachrichten‹ ganz trocken, »dass die Euro-Zone ihre Schulden nicht mehr durch
Wachstum abbauen kann.« Damit dürfte absehbar sein,
dass die seit langem propagierte Transferunion Wirklichkeit werden wird, dies
vermutlich im Anschluss an die Bundestagswahl im September. Und wieder wird es
die Deutschen treffen, denn es heisst: »Wichtigstes
Element der verschiedenen Maßnahmen: Der
Zugriff auf den deutschen Sparer muß sichergestellt werden.« Nicht, dass dies den Bundestag aufgeschreckt hätte. Weit
gefehlt.
Neuerdings wird man bei der Wortwahl
- wie sich dies schon beim Bail-in zeigt - auch noch erfinderisch. So
erklärte Schäuble bei der Mitteilung, dass er in die südeuropäischen Länder
Kredite in Milliardenhöhe pumpen will, wörtlich: ›Der
Bundestag bürgt für die Kredite‹. Seit wann? Was hindert
Schäuble daran, offen und ehrlich klarzustellen, dass für die Kredite im
Insolvenzfall niemand anderes als die
Steuerzahler seines Landes haften, deren Verschuldung unter der Regierung
Merkel den Irrsinnsstand von 2,1 Billionen €
erreicht hat. Wo möchte Schäuble seine Bürger noch zusätzlich schröpfen, liegt
die Verschuldung seines Landes doch bei 81 % des BIP.
Der
damalige EU-Kommissar László Kovács hatte im Oktober 2005 öffentlich verkündet,
dass sich die EU-Mitgliedstaaten darauf geeinigt hätten, »dass der
Steuerwettbewerb schädlich und nicht akzeptierbar ist, wenn er darauf abzielt, ausländisches
Steuersubstrat anzuziehen«, wobei es ihm wohl nur um das ›Anwerben‹ von letzterem
ging, denn innerhalb der EU wird der Steuerwettbewerb, wie oben skizziert, zum
Schaden der Bürger doch still geduldet. So machte auch die ›FAZ‹ online im August
2012 bekannt, dass der Sitz
der Finanzholding Joh. A. Benckiser, der Kommandozentrale des Reimannschen
Firmenreichs, nicht mehr in Deutschland beheimatet ist, sondern in Luxemburg. Und wie am Beispiel des
US-Technologiekonzerns Apple aufgezeigt, ist diesem aussereuropäischen ›Steuersubstrat‹ in der EU in Wahrheit Tür und Tor
geöffnet. Ferner sind die Ansätze, wie sie der OECD-Generalsekretär Angel
Gurría 2009 vor dem Gipfel der G-20 verlauten liess und die darauf abzielten, von
diesem Gremium einen entschlosseneren Kampf gegen die Steueroasen zu erwarten,
von den dort Versammelten vermutlich schon damals gar nicht ernstgenommen
worden. Schritte gegen die Steuerflucht kamen
zuletzt auf dem G-20-Gipfel in Cannes vom 3. bis 4. November 2011 zur Sprache:
Als geeignetes Instrument wurde u.a. der automatische Informationsaustausch zu
Steuerfragen vorgesehen. Dieser blieb jedoch, wie es hiess, freiwillig. Danach
wurde dieses Thema nicht mehr weiter aufgegriffen, wohl auch deswegen, weil es
von schwerwiegenderen Problemen, wie die Festlegung von Massnahmen zum Abbau
der Staatsdefizite und zur Begrenzung der Staatsschulden überlagert wurde.
Es sei daran erinnert, dass, wie
dies Michael R. Krätke aufzeigte, »der
eigentliche Boom der Steueroasen mit den deregulierten Finanzmärkten sowie dem Abbau
der Devisenkontrollen Mitte der siebziger Jahren begann. Noch rascher als die
Zahl der Steueroasen wuchs nun die Zahl der multinationalen Unternehmen und
ihrer Tochterfirmen, von denen immer mehr gezielt in Offshore-Finanzzentren
gegründet wurden. Heute gehören diese Steueroasen zum System der
internationalen Finanzmärkte, sie bieten Beihilfen für Steuersparer sowie
andere in der Regel hochspezialisierte Finanzdienstleistungen. Sie sind
vorrangig für die international operierenden Banken und das moderne
Finanzkapital, die Investmentfonds, die Hegdefonds und sonstige reine
Finanzierungsgesellschaften da, ein Stützkorsett der Weltfinanzwirtschaft. Für
die großen Geldmärkte wie London, New York oder Tokio bilden sie keine Gefahr,
im Gegenteil.« [12] Der durch seine Bücher über
Wirtschaftskriminalität bekanntgewordene Autor Jürgen Roth stellte einmal die
Frage, ›ob man die Hochfinanz heute überhaupt noch von kriminellen
Organisationen unterscheiden könne. Dies sei eine Frage der Definition.‹ Roth
zitiert auch den vormaligen Richter am Landgericht Frankfurt Main, Professor Dr.
jur. Karl-Joachim Schmelz, der folgendes erklärte: »Die wirklich mächtigen
Feinde des Rechtsstaats, die mitverantwortlich für die Krise sind, üben nicht
in irgendwelchen Lagern in Pakistan. Sie sitzen auf den Stühlen in den Ministerien
und Parlamenten.« Aber, so Roth, das will niemand hören. [13]
Heute,
schreibt Myret Zaki abschliessend in ihrem Buch, sind die Trusts und die
ultrareichen Familien, die sie errichten, mächtiger als die souveränen Länder,
denn mit ihrem Reichtum können sie sich eine auf ihre Bedürfnisse
zugeschnittene Legalität leisten. So erklärte
denn auch Angela Knight Ende 2009 in ihrer Funktion als Leiterin der britischen
Bankiervereinigung im ›Figaro online‹: »Wenn gewisse Kräfte in Europa glauben, in der Lage zu sein, die
jahrelange Arbeit, die notwendig war, um aus dem Vereinigten Königreich das
Finanzzentrum dieses Planeten zu errichten, rückgängig zu machen, so täuschen
sie sich gewaltig.« [14]
Zurück bleibt die Frage, wieviel
Intelligenz und Weitsicht unter den Konzernverantwortlichen und Regierenden überhaupt
noch vorhanden ist, da sie die Folgen, die sich aus den geschilderten Umständen ergeben
- und diese schliessen den Niedergang
ihres eigenen Staates ein - allem
Anschein nach ohne Skrupel ignorieren.
Literatur: Myret Zaki
›Das Bankgeheimnis ist tot – Es lebe
die Steuerflucht‹ Tobler
Verlag AG 2010 ISBN 978-3-85612-181-5 Nicholas
Shaxson ›Schatzinseln – Wie Steueroasen
die Demokratie untergraben‹ Rotpunktverlag
2011 ISBN 978-3-85869-460-7
[1] http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1250 20. 6. 09 Die G-20-Staaten und die Hierarchisierung des internationalen Kapitals -
Von Jean-Claude Paye [2] http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1251 20.6.08 Ergänzendes zum Thema Steueroasen [3] http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Die-Steuerhinterzieher-bekommen-nun-Angst/story/12468032
4. 4. 13 Das Interview führte
Matthias Chapman [4] http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=972 5. 7. 08 Zum Thema offshore centres, Steuerbegünstigung und
Steuerhinterziehung [5] http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Die-Schweiz-ist-ein-einfaches-Ziel/story/26695048 [6] http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2097 15. 4. 13 Die leidigen Steueroasen [7] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/06/jagd-auf-steuerfluechtlinge-wall-street-zocker-sind-unantastbar/:
6. 5. 13 [8] http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=141 20. 6. 2005 Konzernmacht im Untergrund - Von Werner Rügemer [9] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/05/06/jagd-auf-steuerfluechtlinge-wall-street-zocker-sind-unantastbar/: 6. 5. 13 [10] ARD Plusminus vom 22.5.2013; der Text
informiert über den Fernsehbeitrag vom 22. 5. 2013. Eventuelle spätere Veränderungen
des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt [11] http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Wie-Apple-Steuern-in-Milliardenhoehe-umgeht/story/29296132 30. 4. 12 [12] http://www.freitag.de/2008/09/08090601.php 29. 2. 08 Michael R.
Krätke - Die Schurkenstaaten sitzen mit am Tisch [13] http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1558 27. 6. 10 Interview
mit Jürgen Roth über kriminelle Strukturen des Finanzkapitals -Von Reinhard
Jellen [14] http://www.lefigaro.fr/conjoncture/2009/12/03/04016-20091203ARTFIG00003-la-city-se-dechaine-contre-nicolas-sarkozy-.php 2. 12.
09 »Si
certains en Europe pensent être capables de renverser les années de travail qui
ont été nécessaires pour faire du Royaume-Uni le centre financier de la
planète, ils se trompent lourdement.«
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