Der Islam wächst 12.05.2013 22:24
In einem dem deutschen Bundesminister Dr. Philipp Rösler sowie »politonline« vorliegenden Schreiben
heisst es,
dass »die
FDP über zu wenig Geschichtswissen verfügt, um zu erkennen, daß die hohe
Lebensqualität in Deutschland auf dem Fundament der christlich-abendländischen
Werteordnung beruht. Dieses Fundament zerbröselt.« In dem Brief wird darauf
hingewiesen, dass »die FDP nicht bemerkt hat, daß sich Deutschland in einem
Kulturkonflikt zwischen Christentum und Islam befindet. Die intellektuellen Eliten bekämpfen
das Christentum und fördern den Islam. Der Islam wächst in Deutschland.
Es gibt
bereits islamische Stadtbezirke, die der deutschen Rechtssprechung entzogen
sind. Die FDP gefährdet unsere Freiheit; die FDP-Bundesjustizministerin hat den
grundgesetzwidrigen Islam zum Bestandteil Deutschlands erklärt. Der Islam ist
eine totalitäre politische Ideologie mit religiösem Überbau, die unter
Mißachtung der Menschenrechte die Herrschaft über Deutschland anstrebt. Die FDP
fördert die Islamisierung Deutschlands massiv: ›Wir setzen uns für die vermehrte Einrichtung von Lehrstühlen für
islamische Theologie an deutschen Hochschulen, für die Ausbildung von
deutschsprachigen Imamen und muslimischen Religionslehrern ein. Wir wollen eine
Akademie für Islamstudien schaffen, die öffentliche Stellen in Deutschland
beraten und die Ausbildung von muslimischen Geistlichen und Religionslehrern in
Deutschland fördern soll‹. Der
EU-Beitritt der Türkei würde das Ende der europäischen Kultur bedeuten. ›An der Beitrittsperspektive für die
Türkei halten wir fest‹, sagt die
FDP.«
Das von Dr. rer. nat. Hans Penner an Rösler gerichtete Schreiben ist unter www.fachinfo.eu/roesler.pdf im Inrternet einsehbar.
Zu dem von Manfred
Kleine-Hartlage, Sozialwissenschaftler
mit der Fachrichtung Politische Wissenschaft, herausgegebenen Buch ›Das Dschihadsystem – Wie der Islam funktioniert‹, schrieb Professor Tilman Nagel Ende Januar letzten Jahres, dass es niemanden
wundern dürfte, dass »dieses von den Medien ebenso
totgeschwiegen worden ist wie von der etablierten Islamwissenschaft. Das Buch entlarvt und
widerlegt unanfechtbar die Lebens- und Propagandalügen einer Meinungsindustrie,
die darauf spezialisiert ist, den Islam schönzufärben. Besonders der deutschen
Islamwissenschaft, in der seit langem kaum noch ein Lehrstuhl an einen
kritischen Forscher vergeben wird, muß es peinlich
sein, von einem ›Außenseiter‹ – Kleine-Hartlage ist
Sozialwissenschaftler – vorgeführt zu werden. Keiner der heute aktiven Forscher
kann es sich leisten, sich mit ›Das Dschihadsystem‹ auseinanderzusetzen, weil
sie alle (besser als irgendjemand sonst) wissen, daß es nicht
zu widerlegen ist, dies aber unmöglich zugeben können.«
Prof. Nagel ist Islamwissenschaftler und Autor von zahlreichen
Standardwerken; er gehört zu den renommiertesten Orientalisten. Von 1981 bis
2007 lehrte und forschte er als Professor für Arabistik und Islamwissenschaft
an der Universität Göttingen und wurde zu Ende des Sommersemesters 2007
emeritiert. Nagel kommt zu folgendem Fazit: »Kleine-Hartlages Buch
sollte eine Pflichtlektüre der Entscheidungsträger in der Innen-, Rechts- und
Bildungspolitik sein, und auch die zahlreichen Islamexperten des interreligiösen
Dialogs sollten ihre reflexartige Empörung hintanstellen und das Buch
sorgfältig durcharbeiten, damit ihnen dämmert, was sie eigentlich tun. Daß dies vergebliche Hoffnungen sind,
weiß der Rezensent. Umso mehr aber dankt er dem Verfasser für die geleistete
Arbeit und für den Mut, seine Erkenntnisse ohne Selbstzensur zu Papier zu
bringen. Ungehört werden seine Aussagen nicht verhallen. [1]
Zum Islam selbst vermerkt Kleine-Hartlage u.a., dass »der Versuch, islamische Normen auch in Politik und
Recht rigide durchzusetzen und nach außen gegen die ›Ungläubigen‹ zu
kämpfen, ein Reaktionsmuster ist, das islamische Gesellschaften typischerweise
immer dann hervorgebracht haben, wenn der Islam in seiner Eigenschaft als
normative Grundlage muslimischer Gesellschaften in Frage gestellt wurde.
Insofern wird das Phänomen des Islamismus in Europa erst dann zu existieren
aufhören, wenn entweder der Islam aus Europa verschwindet oder ganz Europa
islamisch geworden ist. Selbstverständlich sind nicht alle Moslems militante
Dschihadisten. Muslimische
Gesellschaften haben dort, wo sie mit anderen im selben sozialen Raum
zusammentrafen, immer versucht, ihre Regeln durchzusetzen. Je größer die
muslimische Minderheit ist [die durchaus eines Tages die Mehrheit sein kann],
desto mehr wächst der Druck auf die Einheimischen, sich den Erwartungen der
Muslime zu fügen. Also anders zu leben, als sie von sich aus leben möchten.
Normalerweise wäre es undenkbar, daß irgendein Volk auf der Welt sich eine
solche Entwicklung gefallen ließe, ohne die dafür verantwortlichen Politiker zu
steinigen. Daß die Völker Europas ihre
Politiker gewähren lassen, ist in der Tat ein Zeichen der Schwäche und des
mangelnden Selbstbehauptungswillens. Zugleich ist es eine Folge der
systematischen und politisch gewollten ideologischen Zersetzung dieses
Selbstbehauptungswillens, also zielstrebig herbeigeführter geistiger
Vergiftung, verbunden mit zunehmender Repression gegen Verfechter von
politischen Konzepten, in denen sich dieser Selbstbehauptungswille artikuliert,
also der politischen Rechten.«
[2]
Wir haben diese Darlegungen dem nachfolgenden Aufsatz des Redaktors der ›Jungen Freiheit‹, der
das ausspricht, was kaum noch jemand in Worte zu kleiden wagt, absichtlich
vorangestellt:
Täglich grüßt der Muezzin
- Von Michael Paulwitz Indifferenz, Resignation oder verordnete Begeisterung sind die üblichen
Haltungen, mit denen der Bundesbürger die scheinbar unaufhaltsame
multikulturelle Transformation seines Lebensraumes zu begleiten pflegt. Nur
manchmal, wenn der Wandel spektakulär vor der eigenen Haustür zuschlägt, kommt
noch Unruhe auf. Zwei Ereignisse der letzten Wochen scheinen den leisen
Abschied vom Abendland wie in einem Brennglas symbolisch zu fokussieren: Mit
der entwidmeten Kapernaum-Kirche in Hamburg-Horn wird erstmals ein aufgegebenes
christliches Gotteshaus in eine Moschee umgebaut; und im einige hundert
Kilometer entfernten Rheinland müssen im gut katholischen Eschweiler die
Glocken von Sankt Bonifatius verstummen, während allfreitäglich der Muezzin
seinen Gebetsruf über den Wochenmarkt erschallen lassen darf.
Die Islamisierung Deutschlands in
Szene gesetzt Die Glocken, die dem frühmittelalterlichen Missionar und Apostel der
Deutschen geweiht sind, schweigen also, dafür wird auf arabisch Allah als
größter und einziger Gott umso lauter gepriesen – plakativer könnte man die
offiziell stets beflissen verleugnete allmähliche Islamisierung Deutschlands
kaum inszenieren. Daß die ›Moscheefizierung‹ der Kapernaum-Kirche bis zum 3. Oktober
abgeschlossen sein soll und die neuen moslemischen Eigentümer just am deutschen
Nationalfeiertag einziehen wollen, den die Islamverbände zum ›Tag der offenen Moschee‹ erklärt
haben, trägt erst recht inszenatorischen Charakter. Das spät formulierte
Unbehagen einiger Lokalpolitiker und des katholischen Bischofs ist daher so
berechtigt wie zaghaft und damit absehbar folgenlos.
Die Eroberung Konstantinopels als
Vorbild Wenn eine Kirche zur Moschee wird, geht es um mehr als um eine pragmatische
Immobiliennachnutzung. Die Hagia Sophia, die 1453 als sichtbares Triumphzeichen
der Eroberung zur Moschee gemachte Hauptkirche Konstantinopels, schwingt in der
politischen Ikonographie immer mit. Sultan Mehmed Fatih, der Eroberer
Konstantinopels, ist nicht umsonst Namenspatron zahlloser Moscheezentren
hierzulande. Natürlich wurde die Hamburger Kapernaum-Kirche nicht in Strömen
von Blut erobert, sondern von einem Investor abgekauft. Dennoch ist der
Akt hochsymbolisch; denn Moscheen sind
nicht etwa ganz normale ›Gotteshäuser‹, wie die zuständige protestantische Bischöfin, die
örtlichen Grünen und verharmlosende Zeitungskommentatoren im Gleichklang
beschönigen, sondern soziokulturelle Zentren von Parallelgesellschaften, die
erklärtermaßen nicht Integration im Sinne von individueller Assimilation,
sondern Partizipation als kollektive Körperschaft, als Staat im Staate
anstreben.
Die Islamisierung wird von der
Politik gewollt Wer allerdings die Vorgänge in Hamburg-Horn und Eschweiler allein auf
islamische Eroberungsgelüste und den Drang einer aggressiv-politisch
aufgeladenen Religion zur Landnahme zurückführt, der macht es sich zu einfach.
Die demographische Expansion von Moslems in Deutschland und Europa findet
statt, weil die politisch
Verantwortlichen sie zulassen und zur abschottungsfördernden Einwanderung
in die Sozialsysteme regelrecht einladen. Die Islamverbände sind einflußreich
geworden und erheben immer weitergehende Forderungen, weil sie damit
durchkommen. Was als Islamisierung erscheint, ist in Wahrheit eine Folge der
Selbstabschaffung von Gemeinwesen und Kultur der Autochthonen; der Landnahme
geht eine Landaufgabe voraus.
Verlogene ›Dialoge‹ werden dem Ringen um Wahrheit vorgezogen Denn es sind zunächst die Deutschen selbst, die nicht mehr in die
Kirchen gehen, bis die Gemeinden so ausgedünnt sind, daß sie ihre Gotteshäuser
nicht mehr halten können. Und es waren Eschweiler Bürger, die sich so lange
über die unzumutbare ›Lärmbelästigung‹ durch die Glocken der Bonifatius-Kirche beschwert
haben, bis ihr Läuten untersagt wurde. Es sind die protestantischen
Kirchenverwalter, denen es im Grunde egal ist, was aus dem übernommenen Erbe
wird, solange nur ein wenig Geld im Kasten klingt; die lieber Multikultiparolen
beten als das Vaterunser und im Ringen um die Wahrheit verlogene ›Dialoge‹ der harten Konfrontation
vorziehen.
Keine vermeintliche Stärke des
Islams, sondern eigene Schwäche Es sind, weiterhin, Bürgermeister wie der von Eschweiler – die Partei
ist einerlei – die den Weg des geringsten Widerstandes gehen und
jahrhundertealtes Glockenläuten und den Triumphruf der Neuankömmlinge unter
Ausklammerung jeglichen kulturellen Kontextes als bloße Frage der
Lärmschutzverordnung behandeln. Und es sind Politiker aller Parteien, die in
anbiedernder Vorwegnahme künftiger Mehrheitsverhältnisse vor konkurrierenden
Machtansprüchen zurückweichen, deren Spielräume freiwillig erweitern und
Staatsverträge abschließen, statt im Interesse des eigenen Volkes und Landes
Integration durch Assimilation konsequent einzufordern. Die Diktatur des Relativismus, die der scheidende Papst Benedikt XVI.
kritisiert hat: in Hamburg-Horn und Eschweiler kann man sie in all ihren
Spielarten studieren. Hier liegt der Kardinalfehler, der die Einwanderung aus
anderen Kulturräumen erst zum Problem anwachsen läßt. Wer die eigene Identität
aufgibt, überläßt das Terrain denen, die sich ihrer Identität gewiß sind. Nicht
die vermeintliche Stärke des Islams, sondern eigene Schwäche läßt immer mehr
Deutschen die Heimat zur Fremde werden. Solange sie sich weigern, diesen
Zusammenhang zu begreifen, wird diese Entfremdung auch nicht aufzuhalten
sein. [3]
Anmerkung politonline
d.a.: Zwecks Untermauerung der
Ausführungen von Paulwitz folgen hier einige sehr wenige - die Betonung liegt absolut auf ›wenig‹ -
Beispiele, die aufzeigen, auf welche Weise versucht wird, nicht nur die
Meinungsbildung zu beeinflussen, sondern auch aktiv dazu beizutragen, unsere
eigene Anpassung voranzubringen, denn Recep Tayyip Erdogan hatte ja bekanntlich
seine in Deutschland lebenden türkischen Landsleuten im März 2011 erneut vor
der Assimilation gewarnt. Nun sind die dargelegten Verhältnisse zwar insgesamt
auf unser Nachbarland ausgerichtet, dennoch dürften sie von grösserem Interesse
sein, da sie auch in den restlichen EU-Ländern Gegenstand von Diskussionen sind. Die Gebetsrufe eines Muezzin scheinen inzwischen für manche kirchlichen
Würdenträger durchaus akzeptabel zu sein. So hatte sich die designierte
Bischöfin der Nordelbischen Kirche, Kirsten Fehrs, am 23. 6. 11 grundsätzlich für Muezzin-Rufe in deutschen Städten
ausgesprochen. »Wenn es eine Moschee ist, die kooperierend,
demokratisch, integrierend und anti-islamistisch ist«, seien
Muezzin-Rufe vorstellbar, sagte sie. Sicherlich lässt sich zumindest die
verlangte anti-islamistische Haltung von Moscheebesuchern nicht zur Bedingung
machen, da sie restlos unentdeckt bleiben kann. Fehrs Vorgängerin, Maria
Jeppsen, hatte sich Ende 2009 im Streit um den geplanten Muezzin-Ruf von der
Centrum-Moschee in der Hamburger Innenstadt ebenfalls zustimmend zum
öffentlichen Gebetsruf geäussert.
Was nun die Frage angeht, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht,
so sind die Wortgefechte, die diesbezüglich geführt worden sind resp. noch
geführt werden, in ihrer Anzahl schlichtweg unüberschaubar. So hatte es
beispielsweise der CDU-Politiker Volker Kauder im April letzten Jahres gewagt,
die Auffassung zu vertreten, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört, wobei er immerhin eingeräumt
hatte, dass die Muslime selbst zu seinem Land gehörten. Die Zurechtweisung
durch Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger folgte
sozusagen auf dem Fusse: »Der Islam ist eine der Religionen, die in
Deutschland ausgelebt werden. Deshalb gehört der Islam natürlich zu Deutschland«, so ihre
Feststellung. In der Folge gedachten offenbar einige muslimische Verbandsvertreter einen kulturellen
Machtkampf zu inszenieren und die in der BRD geltende Werteordnung umzudeuten. »Wenn
Verbandsvertreter möchten, daß der Staat etwa bei
Zwangsverheiratungen wegschaut«, konterte daraufhin
Hans-Peter Uhl (CSU), »dann ist das ein kultureller Machtkampf.
Dieser Kampf müsse ausgetragen werden.« [4]
Wie im einzelnen reagiert wird, zeigt Folgendes: Regierungssprecher
Steffen Seibert twitterte letztes Jahr zu Beginn des Fastenmonats Ramadan: »Ich wünsche
allen Muslimen in Deutschland einen gesegneten Ramadan.« Zum Ende
des Fastenbrechens am 19. 8. 12 erklärte der Bürgermeister Wuppertals, Peter
Jung, in einer Grussbotschaft: »Der Islam gehört heute zu Wuppertal. ….. Es sei gewiß und durchaus zu begrüßen, daß in
Wuppertal weitere Moscheen entstehen werden. Wir müssen den Islam in unsere Mitte holen.« Am 2. 8.
11 hatte Guntram Schneider (SPD), seines Zeichens Minister für Arbeit,
Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, den Kampf gegen Islamfeindlichkeit
gefordert. »Der Ramadan ist eine
Zeit, in der sich Muslime und Nichtmuslime gegenseitig ihren Respekt in
besonderer Weise zeigen können und sollten«, sagte er zu Beginn des
Fastenmonats. »Der Islam ist Teil unserer
Gesellschaft, und Ramadan gehört mittlerweile zu den religiösen
Festzeiten, die in unserem Kalender ihren festen Platz haben.«
Schneider verband seine Glückwünsche an die Muslime mit dem Appell, gegen »geistige
Brandstifter und Vereinfacher«, die undifferenziert
Generalvorbehalte gegen den Islam und die Muslime schürten, Stellung zu
beziehen. Auch Klaus Wowereit (SPD), der regierende Bürgermeister von Berlin,
hatte Glückwünsche an die muslimische Gemeinde gesendet. »Muslime
sind ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft«, hiess
es in seinem Grusswort. Der Ramadan sei somit auch ein soziales Ereignis,
betonte er; man sei stolz, dass Deutschland »ein weltoffenes und
liberales Land« sei, das durch sozialen Zusammenhalt
geprägt werde: »Jeder und jedem ist es möglich, Traditionen
zu bewahren und die eigenen Bräuche offen zu leben.« Breit
bekannt dürfte die Aussage des vormaligen Bundespräsidenten Christian Wulff
(CDU) sein; dieser hatte es sich Ende August 2011 nicht nehmen lassen, sich bei
den Muslimen zu bedanken. Er hatte vor allem den Mut und die Menschlichkeit,
mit der diese sich in Deutschland einbrächten, gelobt. »Viele
Muslime tun das immer wieder aufs Neue und fördern damit auch den Zusammenhalt
in Deutschland.« Selbstredend tritt hier auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), auf den Plan;
auch sie gratulierte den Muslimen zum Ende des Ramadans. Dieses Fest bringe zum
Ausdruck, dass gutes Zusammenleben nur gelingen könne, wenn sich alle die Hand
reichten. »Nur wenn wir uns öffnen und auf andere einlassen, können wir
einander kennenlernen, Hürden überwinden
und Vorurteile abbauen, und den anderen besser verstehen.« »Die Muslime und der Islam seien ein Teil von Deutschlands Vielfalt«,
betonte zum gleichen Zeitpunkt Serkan
Tören, der integrationspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Dass der
Ramadan in Deutschland zusammen gefeiert werde, sei ein »wertvolles
Zeichen des friedlichen Miteinanders und Zusammenlebens.«
Am 30. Oktober letzten Jahres hatte die inzwischen zurückgetretene
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (auch sie von der CDU) das ›Zentrum für Islamische Theologie Münster‹ eröffnet, das grösste von insgesamt 4 Zentren
dieser Art, die mit rund 20 Millionen
€ von der Regierung gefördert werden. Die Freude darüber war ihr unverkennbar
ins Gesicht geschrieben. Wie verlautete, wolle man dazu beitragen, dass die 4
Millionen Muslime, die in Deutschland leben, in unserer Gesellschaft beheimatet
sein können. Ob Islamwissenschaftler, das Bundesministerium für Bildung, oder
Muslime in Niedersachsen – alle, hiess es, begrüssten die neue Einrichtung und
hätten hohe Erwartungen. Das neue Lehrfach ›Islamische
Theologie‹ an deutschen Universitäten fördert nach Meinung
führender Islamwissenschaftler die sachliche Auseinandersetzung mit dem
muslimischen Glauben. Jenseits vom öffentlichen Streit über Kopftücher oder den
Bau von Moscheen gehe es darum, den interreligiösen Dialog zu bereichern und
ein Zeichen für die gesellschaftliche Anerkennung von Muslimen zu setzen. Der
Landesvorsitzender der Muslime Niedersachsens, Avni Altiner, bezeichnete das
neue Institut als eine ›Willkommenserklärung auf höchster Ebene‹ und der Direktor des Osnabrücker Instituts, Bülent
Ucar, sprach von einem ›epochalen
Durchbruch beim Kampf der Muslime um Gleichberechtigung und Anerkennung‹. Zur offiziellen Eröffnung des Instituts in
Osnabrück waren Niedersachsens Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) und Rahmi
Yaran, der Grossmufti von Istanbul gekommen: »Das wird
ein großer Tag für Deutschland und ein
großer Tag für den Weltfrieden«, hatte Ucar im Vorfeld
erklärt. Gerade letzteres gälte es erst einmal abzuwarten, zieht man die
islamistischen Strömungen in Betracht, die sich im Zuge des Arabischen
Frühlings durchzusetzen scheinen.
Die Ausbildung von Imamen für die etwa 2.500 Moscheen in der BRD war
einer der Hauptgründe für die Errichtung von Islamzentren; dadurch sollte eine
bessere Kontrolle über die Predigtinhalte erzielt werden. Nach einer Studie des
Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ist nur jeder Zwanzigste der etwa
1.250 hauptamtlichen und rund 1 000 ehrenamtlichen Imame in Deutschland
geboren. Nach Schätzungen des Zentralrats der Muslime stammen über 90 % aus der
Türkei. Zwei von drei Imamen bleiben weniger als zehn Jahre im Land und haben
dementsprechend geringe Kenntnisse der deutschen Sprache und Kultur. In den
Gemeinden der DITIB, mit rund 800 Moscheen der grösste muslimische Verband in
Deutschland, kommen ausnahmslos türkisch sprechende Imame, sogenannte
Religionsbeauftragte, zum Einsatz. Ausgewählt werden sie in ihrem Heimatland
von der türkischen Religionsbehörde Diyanet, in der Vertreter verschiedener
Ministerien sitzen. In ihrem Gastland unterstehen sie – quasi als Diplomaten –
den Attachés für religiöse Dienste der türkischen Generalkonsulate und
verbreiten dort den türkischen Staatsislam. Über die Kultur und das
Grundwerteverständnis in ihrem Einsatzgebiet wissen sie oftmals wenig, auch
deshalb, weil sie den Moscheen meist nur für ein bis fünf Jahre zugeteilt
sind. [5]
Die Forderung nach einer Gleichstellung des Islams mit anderen Religionen
und Weltanschauungen ist schon älter; eine solche sprachen die Grünen bereits
im November 2010 aus. Anfang Oktober desselben Jahres hatte auch das
SPD-Mitglied Dieter Wiefelspütz eine rechtliche Gleichstellung des Islams mit
dem Christentum gefordert. In einem Gespräch mit der ›Neuen Osnabrücker Zeitung‹ hatte er erklärt: »Es wäre ein wichtiges
Signal an die 4 Millionen Muslime in Deutschland, wenn der Staat den Islam als
Religionsgemeinschaft anerkennt.« Bei Forderungen der genannten Art darf
natürlich Wolfgang Schäuble nicht fehlen. Er hatte sich bereits am 23. 6. 2009
für eine Gleichstellung des Islams mit anderen Religionsgemeinschaften in
Deutschland ausgesprochen. Sein Ziel sei »eine ähnliche Form der
staatlichen Kooperation mit den Muslimen in Deutschland wie mit anderen
Religionsgemeinschaften.« Allerdings müsse dabei berücksichtigt werden, dass
Deutschland von der christlichen Religion und Kultur geprägt sei. Inwieweit
letztere Sicht von der Mehrheit der Muslime mitgetragen wird, sei
dahingestellt. Am 6. 7. 12 erging die Forderung der Grünen, den Islam mit dem
Christentum gleichzustellen, erneut. Dies sei »eine
wichtige Voraussetzung für eine gelungene Integrationspolitik in Bezug auf
Muslimas und Muslime in der Bundesrepublik«, erklärten die
Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Renate Künast, und ihr
Parlamentarischer Geschäftsführer, Volker Beck, anlässlich der Vorstellung
einer ›Roadmap zur Gleichstellung und rechtlichen
Integration des Islams in Deutschland‹. Für die
Grünen sei es selbstverständlich, dass alle Menschen ihre Grundrechte und
Teilhabemöglichkeiten unabhängig von ihrer Herkunft, Religion und Weltanschauung
gleichberechtigt wahrnehmen könnten. »Die 4 Millionen in
Deutschland lebenden Menschen muslimischer Herkunft stellen 5 % der Bevölkerung
dar. Sie und ihre Religion sind selbstverständlich
Teil dieses Landes, der Kultur und Gesellschaft«,
betonten Künast und Beck. Als Voraussetzung für eine Gleichstellung des Islams
mit dem Christentum und dem Judentum nennen die Grünen immerhin einige
Bedingungen, darunter Verfassungstreue, die Förderung der tatsächlichen
Gleichberechtigung von Männern und Frauen, keine Toleranz von Antisemitismus,
Rassismus und Homophobie und die Akzeptanz der Religionsfreiheit,
einschliesslich der Freiheit des Religionsaustritts oder –wechsels. Gerade
letzeres verbietet der Koran. »Der Islam«, freute sich Rudolf Kriszeleit,
der Staatsekretär des Hessischen Integrationsministeriums, am 19. Dezember
letzten Jahres, »ist aus Deutschland und Hessen
nicht mehr wegzudenken.«
Im November letzten Jahres sind erste Staatsverträge mit Muslimen
unterschrieben worden, so z.B. in Hamburg. Der Bürgermeister der Hansestadt,
Olaf Scholz, würdigte die Unterzeichnung der Verträge mit den islamischen und
alevitischen Religionsgemeinschaften des Bundeslandes als ›Meilenstein‹ sowie
als Zeichen des Respekts gegenüber den Muslimen. Es wurde unter anderem vereinbart,
dass die islamischen Feiertage in Hamburg mit den christlichen gleichgestellt
werden sollen. Kurz danach hatte sich auch Leutheusser-Schnarrenberger dafür
ausgesprochen, das Hamburger Modell für islamische Feiertage auf andere
Bundesländer zu übertragen.
Gefahrenpunkte Der Islamwissenschaftler Carsten Polanz erklärte Anfang Oktober 2012,
dass er auch Medien in der Gefahr sehe, vor islamistischer Gewalt zu
kapitulieren und sich eine islamisch definierte Selbstzensur aufzuerlegen. So
habe sich der Generaldirektor der britischen Rundfunkgesellschaft BBC, Mark
Thompson, 2008 dafür ausgesprochen, angesichts möglicher gewaltsamer
Bedrohungen über den Islam anders zu berichten als über andere Religionen.
Seine Begründung: Muslime werteten Angriffe auf ihre Religion als eine Form des
Rassismus. Polanz zufolge lässt man sich damit auf die Argumentation von
Islamisten ein. Sie erklärten die
Unterlassung jeglicher Kritik am Islam zur Voraussetzung gesellschaftlichen
Friedens. Damit entstehe die paradoxe Situation, dass ein Sender die
vollkommene Friedfertigkeit einer Religion betone, sich aber zugleich vor der
Gewaltbereitschaft ihrer Anhänger fürchte. »Der Islamwissenschaftler
des Instituts für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz«, fügte
Michael Stürzenberger ein, »scheint seinen Beruf im
Gegensatz zu unseren weitgehend rückgratlosen Politikern und Medien noch ernst
zu nehmen.« [6] Bücher der eingangs erwähnten Art scheinen
ganz besonders Missfallen zu erregen;
sie werden daher entsprechend
etikettiert: »Die
Alarmglocken sollten bei uns schrillen, wenn immer wieder fremdenfeindliche-
und islamfeindliche Bücher zu Bestsellern werden. Politik und auch die Medien
sind gefordert, eine neue Seite der Islam- und
Integrationspolitik aufzuschlagen und endlich den Kampf gegen
menschenverachtende rassistische Ideologien aufzunehmen«, sagte
Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime. Aus einem
Bericht der Berliner Umschau vom 7. 9. 12 geht hervor, dass die
Sozialdemokraten die Entwicklung
radikal islamischer Strömungen in Deutschland mit Sorge betrachten, und dass sie es als zwingend notwendig
erachten, dass bundesweit konsequent gegen jegliche Form von islamistischen
Bewegungen vorgegangen werde. Dabei haben sie vor allem die zunehmende
Islamisierung der Schulen im Blick, insbesondere bei Zugeständnissen an
moslemische Forderungen. Wie sie darlegen, darf vor allem die Teilnahme am
Sport-, Schwimm- und Biologieunterricht aus religiösen Gründen nicht verweigert
werden.
Wie aus
einer im August letzten Jahres veröffentlichten Studie des Meinungsforschungsinstituts ›Info‹ GmbH hervorgeht, wünschen sich 46 % der
Türken in Deutschland, dass hier
irgendwann mehr Moslems als Christen wohnen. Auch die religiösen
Ressentiments von Moslems gegenüber ›Ungläubigen‹ nehmen laut der Studie
immer mehr zu. Was die Integration angeht, so zeigte sich der Wille zu
Integration und Zugehörigkeit bei türkischen Migranten häufiger. Indessen
findet sich immer öfters die Aussage, dass der Islam die einzig wahre Religion
sei. »Die Ergebnisse sprechen durchaus für eine zunehmende Rolle der
islamischen Religion im Wertegefüge der Türken in Deutschland«, sagt
Geschäftsführer Holger Liljeberg. Von den Befragten sind 37 % streng religiös,
nur 9 % bezeichnen sich als ›nicht religiös‹. Der Anteil der streng Religiösen ist seit 2010
angestiegen. Der höchste Anteil von zumindest eher religiösen findet sich
überraschenderweise in der jüngsten Altersgruppe, so Liljeberg. Die älteren
Türken seien überwiegend selbst eingewandert und daher politisch von Laizismus
und Kemalismus in der Türkei geprägt.
Der damalige algerische Staatspräsident Houari Boumedienne prophezeite
schon 1974 vor der UNO: »Eines Tages werden Millionen Menschen die
südliche Halbkugel verlassen, um in die nördliche einzudringen. Sicherlich
nicht als Freunde. Denn sie werden kommen, um sie zu erobern. Und sie werden
sie erobern, indem sie die nördliche
Halbkugel mit ihren Kindern bevölkern. Der Leib unserer Frauen wird uns
den Sieg bescheren.« In Deutschland meinte der Unternehmer Vural
Öger, Mitglied der SPD, vor türkischen Unternehmern: »Das, was
Kamuni Sultan Süleyman 1529 mit der Belagerung Wiens begonnen hat, werden wir
über die Einwanderung mit unseren kräftigen Männern und gesunden Frauen
verwirklichen«, und der ehemalige Vorsitzende der ›Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs‹, Mehmet Sabri Erbakan, sagte gemäss des bayerischen
Verfassungsschutzberichtes bereits 2001: »Die Europäer glauben, daß die Muslime nur zum Geldverdienen nach Europa gekommen sind. Aber Allah
hat einen anderen Plan.«
[7]
Hierzu nochmals Wolfgang Schäuble, der als Innenminister im Bundestag
schon 2006 erklärt hatte: »Der Islam ist Teil Deutschlands und Teil
Europas, er ist Teil unserer Gegenwart und er ist Teil unserer Zukunft. Muslime sind in Deutschland willkommen.« [8] Damit
sollte es eigentlich jedem klar sein, dass wir uns auf einen behördlicherseits
konzipierten Umbau unserer Gesellschaft einzustellen haben. Was nun den
EU-Beitritt der Türkei betrifft, so hatte sich FDP-Aussenminister Guido
Westerwelle bereits am 12. Dezember letzten Jahres für intensivere Beitrittsverhandlungen
mit der Türkei ausgesprochen, eine Forderung, die er soeben am 12. Mai so deutlich wie nie zuvor
wiederholt hat. Ganz sicherlich trifft
er damit nicht die Einstellung des überwiegenden Teils der Deutschen, was aber
angesichts der Art der Demokratie, wie sie in der EU praktiziert wird, nicht
weiter ins Gewicht fallen dürfte.
»Beide
Länder«,
heisst es, »wollten
›dem türkischen Beitrittsprozeß neuen Schwung geben‹. Die Türkei habe weitreichende Reformen vorangetrieben, die den gemeinsamen
Grundwerten ›Demokratie,
Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit‹
verpflichtet seien.« Hierzu die am 7.
5. von Seiten des türkischen Parlamentsabgeordneten Mahmut Tanal an das Münchner
Oberlandesgericht ergangene Aufforderung, »das
Kreuz aus dem Verhandlungssaal im NSU-Prozeß zu entfernen. Das Kreuz sei eine Bedrohung für Nichtchristen, sagte Tanal,
der einer sechsköpfigen Parlamentarier-Delegation aus Ankara angehört, die den Prozeßbeginn
gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Unterstützer des NSU am Montag in
München verfolgte. Deshalb müsse das Kreuz sofort verschwinden. Das christliche
Symbol sei nicht mit einem Rechtsstaat zu vereinbaren.« [9] Soviel für die Bereitschaft der türkischen
Seite, der abendländischen Kultur Rechnung zu tragen.
[1] http://www.pi-news.net/2012/01/das-dschihadsystem-rezension-von-prof-nagel/#more-233946 21. 1. 12
Das Dschihadsystem: Rezension von Prof. Nagel [2] http://korrektheiten.com/2013/02/10/neue-weltordnung-interview-mit-geopolitika/ 10. 2. 13Interview
mit Manfred Kleine-Hartlage, das in dem serbischen Magazin ›Geopolitika‹ erschienen
ist [3] http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M546d917c105.0.html 16. 2. 13 JF 08/13 [4] http://www.welt.de/politik/deutschland/article106206109/Natuerlich-gehoert-der-Islam-zu-Deutschland.html 20. 4. 12 [5] http://www.unzensuriert.at/content/0010506-Nur-drei-Studenten-bei-Islam-Studiengang-N-rnberg
24. 10. 12 [6] http://www.pi-news.net/2012/06/islamwissenschaftler-warnt-vor-selbstzensur/ 6. 6. 12 [7] http://www.pi-news.net/2012/10/25-oktober-732-karl-martell-rettet-europa/#more-287821 [8] http://www.fr-online.de/politik/wulff-und-der-nerv-der-konservativen/-/1472596/4718064/-/index.html 7. 10. 10
Wulff und der Nerv der Konservativen [9] http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M55ccbcfd3eb.0.html 7. 5. 13
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