Eine neue Runde im Niedergang meines palästinensischen Heimatlandes
wurde gerade eingeläutet: die Fortsetzung des sogenannten ›Friedensprozesses‹. Die
Totengräber der palästinensischen Sache möchte ich im folgenden anklagen:
Mahmoud Abbas, Abdallah II. von Jordanien, Abdallah von Saudi-Arabien und Hosni
Mubarak.
Der erste unter den Angeklagten wird auch Abu Mazen genannt; er ist von
Berufs wegen ewiger Verhandler und Ausverkäufer Restpalästinas. Um seinen
eigenen VIP-Status und den seiner Hofschranzen zu sichern, ist er bereit, auch
noch die Reste Palästinas an die Zionisten zu verschachern. Er hat sein
Verkaufstalent als ›israelischer‹ Grundstücks- und Landmakler bereits 1993, als
Yasser Arafat ihn mit dem Abu Alaa genannten Ahmad Qurei nach Oslo schickte,
unter Beweis gestellt. Mit Oslo wurde zur Beruhigung des Westens und für Israel
ein Feigenblatt geschaffen, damit Israel im Großmaßstab wie folgt verfahren
kann: Weiteres Land enteignen, um es sich einzuverleiben, den Siedlungsbau verstärken,
die Häuserzerstörung, die Menschen obdachlos macht, in großem Umfang betreiben,
die ethnische Säuberung forcieren, Tausende von Palästinenser internieren, noch
mehr Checkpoints einrichten, seine Politik der Demütigung, Erniedrigung und
Entmenschlichung der Palästinenser fortsetzen und zu guter letzt die Schaffung
eines Open Air-Gefängnisses für 1,5 Millionen Menschen in Gaza bewerkstelligen, das eher einem Ghetto
gleicht, dies unter Beifall des Westens und massiver tätlicher Unterstützung
ihrer arabischen Quislinge, insbesondere durch die Autonomiebehörde in Ramallah
und Ägyptens Mubarak. In Oslo hat Abbas mit dem Ausverkauf Palästinas begonnen.
Nachdem er, mit Wissen Arafats,
den ahnungslosen Ahmad Qurei nach Hause geschickt hatte, damit dieser seinen
Zementgeschäften mit Israel nachgehen konnte, saß Abbas den israelischen
erfahrenen Experten, die mit allen Wassern gewaschen waren, insbesondere in
punkto Völker- und Vertragsrecht, Verhandlungsgeschick und -taktik sowie
Erfahrung am Verhandlungstisch, schließlich alleine gegenüber. Der
palästinensische Nationalrat hat herausgefunden, daß der Familienbetrieb
von Ahmad Qurei, ›Al-Quds Zement‹, für den Bau der Segregations-Apartheidmauer
Zement aus Ägypten nach Israel verschiffte. Beste finanzielle Aussichten für
einen ›Freiheitskämpfer‹ von
einst zum Wohle seines Volkes! Bis heute gehört er dem Nationalrat an und darf
seinen lukrativen Zementgeschäften unbeschadet nachgehen.
Um die Strapazen der Oslo-Verhandlungen gut zu überstehen, kam der Sohn
des damaligen norwegischen Außenministers, der inzwischen verstorbene Johan J.
Holst, öfters herein und versorgte Abbas mit ausreichendem Whisky; ebenso erkundigte
er sich, ob die Herren zur Erfrischung weitere Pausendrinks benötigten. So
konnte wenigstens Abbas, benebelt, das erniedrigende israelische Diktat von und
in Oslo besser ertragen. Auf alle Fälle haben zumindest die Funktionäre und Schmarotzer
der Fatah von diesem ›Friedensprozeß‹ profitiert. Ihre Privatschatullen wurden voller
und voller, die Bäuche immer fetter, die Villen in Jordanien und in anderen
arabischen Diktaturen größer und protziger und die Maßanzüge von den
Nobeldesignern immer teurer. Als Besatzungsprofiteure gönnte man sich ja sonst
nichts. Aber dem Rest des leidenden Volkes ging es seit Oslo kontinuierlich
schlechter. Warnende in- und ausländische Stimmen, sogar aus den eigenen
Reihen, wurden überhört. Konzessionen
gegenüber Israel wurden, auf Teufel komm raus, immer großzügiger. Auch
als man dachte, die Palästinenser hätten nichts mehr, worauf sie verzichten
könnten, haben die Fatah-Funktionäre Schlupflöcher gefunden. Auf die Frage an
den damaligen palästinensischen Generaldelegierten in Deutschland, Abdallah
Frangi, bei einem Diskussionsabend in Aachen im Jahre 1995: »Können die Palästinenser noch mehr Konzessionen
machen?« antwortete dieser eindeutig und dreist mit ›Ja‹, woraufhin ich den Saal
verließ, weil
ich das nicht mehr glauben wollte und konnte. Daraus kann man schließen, daß es geplant war, Israel soviel wie
möglich zu geben, um den eigenen Machterhalt und Reichtum für die
einstigen Fatah-Freiheitskämpfer, die schnell kampfmüde wurden, zu sichern.
Es war aber nicht so, daß die Korruption erst nach Arafat überhand genommen
hat. Arafat, auch Abu Ammar genannt, hat die Korruption gefördert, indem er seiner
Elite die Korruption selbst beigebracht hatte. Und zwar so, daß er als einziger
über das gesamte Geld verfügte. Jede Ausgabe mußte von ihm genehmigt werden. Er
selbst lebte bescheiden und war genügsam, aber den anderen gegenüber war er
stets großzügig. Da die gesamte Fatah
praktisch gekauft war, mußten sie seinen Befehlen und Wünschen folgen.
Als man die Proteste des Volkes nicht mehr überhören konnte, setzte Arafat eine
Untersuchungskommission ein. Die Kommission deckte zahlreiche Mißstände auf,
ändern tat sich jedoch nichts. Jeder blieb unbeschadet an seinem Platz und
konnte die Gelder des armen Volkes weiterhin veruntreuen.
Der Sicherheitschef in Jerusalem, Rechtsanwalt Tamimi, hat im ›TV-Sender Al-Hiwar‹ unter
Bedrohung seines Lebens aus London ausgepackt und Korruptions- und Sexskandale
der Fatah-Elite öffentlich gemacht, u.a. eine der vielen Korruptionsgeschichten
über Azzam Al-Ahmad, Mitglied des Zentralrats der Fatah, der der Welt gegenüber
stets behauptet, Gaza brauche keine humanitäre Hilfe, weil es von der
Palästinensischen Autonomiebehörde täglich mit 200 Lastwagen mit Lebensmitteln,
Medikamenten, Brennstoff und allem Nötigen versorgt werde. Eine dreiste Lüge.
Die Gleichen hetzen Israel auf, um die Blockade enger und enger zu ziehen. So
hat Abbas auch Verständnis für das israelische ›Selbstverteidigungs‹-Massaker 2008/2009 gezeigt. Die Fatah-Schmarotzer in Ramallah wollten die Hamas in Gaza
ausmerzen, nachdem ihr von Dahlan angezettelter Putsch gescheitert war
und dieser israelische Quisling Gaza verließ.
Die Elite einstiger Fatah-Freiheitskämpfer hatte in Gaza schon zu Arafats
Zeiten regelrecht gewütet und wie die Maden im Speck gelebt. Sie haben sich alles
unter den Nagel gerissen, für sich selbst, ihre Söhne, Verwandte und
Nahestehende. Sie haben jedes Gewerbe wie Bau, Handel, Computer u.a.
monopolisiert. Kein anderer, der nicht dazu gehörte, hatte eine Chance. So zum
Beispiel auch Abu Qurei mit seiner Schiffsflotte und seinem Zementhandel, um
Israel für den Bau der Mauer zu versorgen.
Die Söhne von Mahmoud Abbas haben Coca Cola und Bauunternehmungen unter ihren
Fittichen. Der Sohn von Nabil Shaath hat in Amman ein Beratungsbüro. Der Vater
hat seine Beziehungen in den Dienst von Arabern, die in den Autonomiegebieten
Geschäfte machen wollten, gestellt. Dafür wurde das Beratungsbüro in Amman fürstlich
belohnt. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Jedoch erscheint mir noch eine
weitere Anekdote erwähnenswert. Nur der Geist aus Aladins Wunderlampe könnte
Mohammad Dahlan beim Andienen seiner Dienste an die USA und Israel übertreffen.
Man könnte das bildlich so beschreiben: man reibe die Lampe, woraufhin der
Geist Dahlan herauskommt und zu seinen Freunden in Israel und der USA sagt: »Edle Herren, befehlt und ich gehorche.« Daß er seine Dienste etwa so angeboten hatte, ist
dokumentiert. Nachdem er 2006 aus Gaza
flüchten mußte, ist ein
dementsprechendes Schreiben an die israelische und die US-Regierung in seinen
Akten gefunden worden. Die Fatah-Funktionäre, an deren Spitze Abbas und sein
eingesetzter Ministerpräsident Salam Fayyad ›regieren‹, haben längst das Vertrauen der Palästinenser
verspielt. Aber die Palästinenser selbst können zur Zeit leider nicht viel
dagegen tun oder daran ändern, da sie durch die PLO-Fatah-Miliztruppe, die von
US-Generalleutnant Keith Dayton befehligt wird, dermaßen unter Druck gesetzt
werden, daß jede Bewegung aus dem
Volk strengstens kontrolliert wird. Daß die Fatah-Quislinge neue Wahlen
wie der Teufel das Weihwasser fürchten, ist verständlich.
Im Augenblick taumeln die Palästinenser wieder einmal in einen ›Friedensprozeß‹, der gar keiner ist und nie einer war. Benjamin Netanyahu hat
schon einmal wissen lassen, daß er sich zu dieser Farce nur von der USA einladen
lassen wird. Das Nahost-Quartett ist für ihn eine Lachnummer und sollte sich
schleunigst auflösen; eine unendliche Arroganz, jedoch wohl begründet, da sich die
übrigen drei, EU, UNO und Rußland, diese Unverschämtheiten gefallen lassen. Als
weitere Bedingung forderte Netanyahu, daß es keine Vorbedingungen für Verhandlungen geben dürfe. Den Wünschen der
Israelis wurden somit von Seiten der USA voll entsprochen. Mahmud Abbas hatte (zum
Schein!) als Bedingung für die Aufnahme von Gesprächen einen Stopp des
israelischen Siedlungsbaus im Westjordanland gefordert. Das schien angeblich
auch Präsident Obamas Wunsch zu sein. Doch mehr als ein Moratorium für einen
teilweisen Baustopp ließen sich die Israelis nicht abringen; dieses ist schon
Ende September ausgelaufen und
sowieso nie eingehalten worden. Für den Fall, daß in der Erklärung des
Quartetts eine Verlängerung des Moratoriums empfohlen werden sollte, haben
einige israelische Minister bereits ihren entschiedenen Protest angekündigt. Es
heißt, Obama ließ Abbas wissen,
wenn du die Verhandlungen, auch ohne Vorbedingungen, ablehnst, gibt es keine
Gehälter für deine Bande. Von Abbas hört man seither keine Forderung mehr. Denn
nachdem im Vorfeld so ziemlich alles nach israelischen Vorgaben gelaufen ist,
läßt sich leicht ausmalen, was weiter passieren wird. Abbas hat, um die
Erwartungen zu dämpfen, schon erklärt, daß er aus Verantwortung auf alle
Fälle an den Verhandlungen teilnehmen wird, und daß die Palästinenser gar keine
Vorbedingungen zu stellen haben. Damit konform gehend erklärte
Lieberman, er glaube nicht, daß nach einem Jahre irgendwelche Ergebnisse zu
erwarten seien. Beste Voraussetzungen für den nimmermüden Verhandler!
Mit der USA als ›fairer Makler‹ und Moderator kann Israel gut leben. Die Israelis
werden der USA - wie in Camp David - ihre
Bedingungen diktieren, und diese wird sie dann den Palästinensern als die
ihrigen vortragen, woraus in der Folge ein ›Kompromiß‹ gezimmert werden wird. Abbas wird bei diesen ›Friedensverhandlungen‹ nicht
mehr und nicht weniger als eine totale Unterwerfung unter das Diktat der
Israelis abverlangt, wie damals Arafat in Camp David. Ob Abbas und seine
korrupten Quislinge jedoch ebenso standhaft bleiben werden, ist zumindest
zweifelhaft. Was haben die Palästinenser eigentlich verbrochen, daß Gott
oder Allah sie mit Mahmoud Abbas, Salam Fayyad, Mohammed Dahlan, Yasser Abed
Rabbo, Azzam al-Ahmad, Saeb Erekat und andere, namentlich nicht genannte, bestrafen muß, außer daß sie eine
illegitime, eher völkerrechtswidrige Teilung ihres Landes durch die Vereinten
Nationen sowie die weitere Annexion nach dem sogenannten zionistischen
Befreiungskrieg hingenommen haben und 2006 in freien demokratischen und
geheimen Wahlen ihre Volksvertreter wählten? Ein Blick zurück auf diese Wahlen zeigt,
daß
das palästinensische Volk den Machenschaften
und der Korruption der Fatah-Elite überdrüssig geworden war; deshalb wurde sie
abgewählt. Seitdem hat sich die Autonomiebehörde gegen die Hamas verschworen.
Sie paktierte und paktiert noch mit Israel, der USA, Hosni Mubarak und
Jordaniens König Abdallah II., um die erste frei und demokratisch gewählte
Regierung in der arabischen Welt zu stürzen. Die Regierungsübernahme durch die
Hamas und ein demokratischer Staat Palästina paßten nicht in das Konzept der
westlichen, freiheitlich-demokratischen Welt und ihrer
Lakaien in der arabischen Welt. Sie setzten alles daran, die neue Regierung zu
isolieren und zu boykottieren, um sie zu stürzen. Israel und der Westen
konnten es nicht ertragen, daß neben der sogenannten ›einzigen
Demokratie des Nahen Ostens‹ ein wirklich
demokratischer arabischer Staat entstand. Er hätte ja als Vorbild für Amerikas
despotische und kriminelle Freunde wirken können. Der US-Demokratieexport ›à la Iraque‹ sollte als einziges Vorbild gelten. Schließlich
wollten die Fatah-Funktionäre unter Führung des Quislings Dahlan, unter
Anleitung Israels und der USA, die Hamas-Regierung durch einen Putsch von der
Macht vertreiben. Doch dieser Schuß ging nach hinten los. Die Hamas
bekam Wind von diesem teuflischen Plan, kam Dahlan und seinen kriminellen
Freunden zuvor und verjagte sie aus Gaza. Seitdem
verschärft sich die völkerrechtswidrige Blockade gegen Gaza, und das
alles, um die Hamas, die einzige legitime Regierung der Palästinenser, zu
eliminieren. Israel und seine Quislinge von der Abbas-›Regierung‹
verfolgen die Anhänger und Mitglieder der Hamas in der West Bank und stecken
sie ins Gefängnis. Selbst die frei gewählten Volksvertreter werden von Israel
und den Abbas-Hofschranzen und Milizen interniert und gefoltert. Ein Komplott,
an dem sich die Fatah, Israel, die USA und die westliche Welt weiterhin beteiligen.
Da die Verschwörung gegen die Hamas keinen Erfolg gezeitigt hatte, überfiel
Israel mit Zustimmung von Abbas und Mubarak den Gaza-Streifen und massakrierte dort
über 1400 Menschen, mehrheitlich Frauen und Kinder, und verletzte über 5000, wovon
die meisten schwere Dauerbehinderungen davontrugen. Der Westen hielt dieses
Massaker für legitime ›Selbstverteidigung‹, und Angela Merkel gab seinerzeit unverzüglich der
Hamas die Schuld.
Welche Rolle spielt ›Präsident‹ Abbas? Er tritt vor die Weltöffentlichkeit und
behauptet felsenfest, er würde sich nie mit weniger zufriedengeben, als mit der
Erfüllung der elementaren Rechte des palästinensischen Volks. Dazu gehören: die
Grenzen vom 4. Juni 1967, das Rückkehrrecht der Vertriebenen, Ost-Jerusalem als
Hauptstadt, die Forderung, daß alle Siedlungen aus der Westbank verschwinden müssen,
und die Apartheidmauer auf palästinensischem Boden abgerissen werden muß. Es
handelt sich hierbei um legitime und gerechtfertigte Forderungen der
Palästinenser, die bereits - und dies
aus pragmatischen Beweggründen - nach
den Arrondierungen in den Jahren 1948 und 1949 auf mehr als 78 % ihres historischen
Landes zu Gunsten Israels verzichtet haben. Nun
kann die Teilung Palästinas nur als eine flagrante Verletzung des
Völkerrechts betrachtet werden. Um seine Quislinge jedoch bei Laune zu halten,
droht ihnen Abbas mit der Frage: »Wollt ihr Ende des Monats
euer Gehalt aufs Konto haben, oder nicht?« Also
machen sie anschließend als Polizisten mit und erhalten die Anweisungen von
Generalleutnant Keith Dayton, der die Nationalen Sicherheitskräfte [PA-Miliz],
befehligt. Diese PA-Miliz besteht aus 30.000 Mann und ist erst nach der
Ermordung Arafats im Jahre 2004 durch Abbas möglich geworden; mit anderen
Worten: sie wird rekrutiert und mit
100 Millionen US-Dollar von den USA finanziert. Diese Miliz sorgt
lediglich für die Sicherheit Israels und muß gegen die eigenen, gegen
dieses unwürdige Spiel, Handlanger der israelischen Besatzer zu sein,
protestierenden Landsleute vorgehen. Sie sind an zentralen Brennpunkten in der
Westbank stationiert: In Nablus, Jenin und Hebron, um jeden palästinensischen
Widerstand gegen den Besatzer im Keim zu ersticken.
Nun zu einem der zwielichtigsten Gestalten im Nahen Osten: dem Urenkel
des Haschemiten Königs Abdallah, Abdallah der Zweite. Sein Markenzeichen ist
seine unendliche Loyalität und Hörigkeit gegenüber der USA. Von dort bekommt er
nämlich seine Spielschulden beglichen und seinen ausschweifenden und luxuriösen
Lebensstil bezahlt. Es scheint seiner königlichen Familie im Blut zu liegen, daß sie ihre
Macht auf Verrat, Verschwörung und Konspiration gründet. Abdallah II. hat von
seinem Vater Hussein die politische Raffinesse geerbt und vom Großvater seines
Vaters, unter dessen Herrschaft der Ausverkauf Palästinas durch geheime
Absprachen mit den Zionisten begann, die konspirative Zusammenarbeit. Vor den
Augen seines Volks läßt er tonnenweise Hilfsgüter nach Gaza bringen.
Israel läßt diese
„Freßnapf“-Konvois seines Freunds ohne
Schwierigkeiten passieren. Es erleichtert das Durchgehen verdeckter
Gemeinheiten gegen die Interessen des palästinensischen Volks. Öffentlich steht
Abdallah II. auf der Seite von Abbas und unterstützt dessen Machenschaften voll
und ganz. Auch schreit er gegen den Wind und behauptet stets, die
Verwirklichung aller legitimen Rechte der Palästinenser sei Voraussetzung für
einen gerechten Frieden. In Wirklichkeit kollaboriert er mit Israel und Abbas
gegen die legitimen Interessen des palästinensischen Volkes.
Einige arabische Regimes handeln nach dem Motto: Der Feind meines
Feindes ist mein Freund. Israels Feind, der es angeblich mit seinen nicht-existierenden
Atombomben bedroht, ist der Iran. Saudi-Arabiens Feind, der das
reaktionär-fundamentalistische Wahhabitenregime bedrohen soll, heißt auch Iran.
Die offizielle Erklärung des kriegslüsternen Westens lautet, die Atombomben des
Irans bedrohten Saudi-Arabien. Ergebnis: Israel und Saudi-Arabien sind dicke
Freunde. Sie haben nämlich denselben Feind, machen also gemeinsame Sache und
paktieren gegen den Iran. Schön und gut, aber das stimmt nicht ganz. Israel
will keine Macht im Nahen Osten neben sich haben. Es bedroht und will den gesamten Nahen und
Mittleren Osten hegemonial dominieren. Deshalb will es die USA mit in einen
Krieg gegen den Iran hineinziehen, was sich Amerika, zumindest in Anbetracht
der gegenwärtigen Lage im Irak und in Afghanistan nicht leisten kann. In Wahrheit
fürchtet Saudi-Arabien nicht die nicht-existierenden iranischen Atombomben, sondern den Einfluß des schiitischen Irans. Das fundamentalistische
saudi-arabische Regime bangt um seine Macht und seinen Reichtum und paktiert
deshalb mit dem Erzfeind der Araber, den Zionisten Israels. Die Entdeckung des
Öls bei den Saudis Anfang des 20. Jahrhunderts versah die korrupte und
autokratische ›königliche‹ Saud-Familie mit unvergleichlichem Reichtum. Die
Sauds stürzten sich in einen Kaufrausch und stellten ihre gestohlenen Reichtümer
in grotesken Palästen und durch einen ausschweifenden luxuriösen Lebensstil
ganz unverblümt zur Schau. Gleichzeitig verharrte die Mehrheit der Bevölkerung
Saudi-Arabiens in Armut. Die Sauds wurden auch wegen ihrer Zügellosigkeit, Trunkenheit,
Glücksspiele und Gier [hauptsächlich in Europas Casinos] berühmt-berüchtigt. Zur gleichen Zeit verhängten sie eine
strenge und puritanische islamische Gesetzgebung. Für die USA war es
unerläßlich,
ihren Einfluß dort zu
etablieren und immer weiter auszubauen. Es stand fest, das Land der Beduinen
nie wieder zu verlassen. So wurde Saudi- Arabien, gefolgt von den kleineren
Golfstaaten, in denen sich die USA mit ihren Militärbasen in Qatar, Bahrain,
Kuwait etc. ebenfalls festgebissen hatten, von der USA abhängig. Die
Golfstaaten haben unendliche Geldreserven, womit sie auch viel bewegen könnten,
aber das Geld benutzen sie vorzugsweise dafür, dem westlichen Konsum zu folgen
und nicht, um politische Interessen durchzusetzen. Sie zählen doch alle zu den ›Ja- und Amin-Sager‹. Nicht
mehr und nicht weniger.
Für das palästinensische Volk bleibt nur ein Weg, sein
Selbstbestimmungsrecht durchzusetzen: Widerstand gegen den
zionistisch-amerikanischen Kolonialismus und ihre arabischen Quislinge. Wie
erfolgreich der Weg des Widerstandes ist, haben Hisbollah, Hamas, der Irak und
Afghanistan gezeigt. Auch Iran läßt sich nicht von seinem
legitimen Recht abbringen, die Atomkraft für friedliche Zwecke zu nutzen. Es
stellt keine Bedrohung für seine Nachbarn dar. Die einzige Bedrohung für die
Völker des Nahen und Mittleren Ostens und größte Bedrohung für den Weltfrieden
sind die USA und Israels illegales Atomwaffenarsenal. Darüber muß endlich
diskutiert werden.
Quelle: http://www.derisraelit.org/2010/08/palastina-im-sonderangebot-eine.html - gekürzte Fassung - Hervorhebungen
durch politonline
Der Autor, Dr. Izzeddin Musa, ist gebürtiger Palästinenser und lebt in Bonn