Finanzdynastien

Die Meldung, dass sich die Dynastien Rockefeller und Rothschild dieser Tage verbündet

haben, um einen Teil ihrer Reichtümer gemeinsam zu verwalten, wie dies dem Spiegel vor kurzen zu entnehmen war, hat offenbar nicht weiter für Kommentare gesorgt. Wie die Financial Times London dazu schrieb, beteiligt sich die Investmentgesellschaft von Lord Jacob Rothschild an der Finanzgruppe des Rockefeller-Clans. Demnach steigt RIT Capital Partnersmit einem Anteil von 37 % bei der Rockefeller-Gruppe ein. Ein großer Deal nach langen Verhandlungen. Laut FT wollen die beiden Clans nun gemeinsam Investmentfonds aufbauen, sich nach neuen Anlagemöglichkeiten umschauen und einander Posten in Aufsichtsgremien einräumen.  [1] 

Hierzu schreibt der Verleger »Wirtschaft Aktuell«, von Dr. Eike Hamer: So konnten sich die Rothschilds mit mehr als einer Sperrminoriät in ein zentrales Finanzvehikel der Familien Rockefeller einkaufen. Der Fakt, dass die bisher meist rivalisierenden Finanzgruppen zumindest einen Burgfrieden schliessen, zeigt, dass die allgemeine Lage brenzlig für sie ist, ihre Machtpositionen gefährdet sind und diese nur gemeinsam erhalten werden können. Beide Gruppen sind stark an der FED (US-Notenbank) beteiligt, die für das um Grössenordnungen stärker als die EU verschuldete Amerika die Währung druckt. Gewollt oder ungewollt sind die massgeblichen Finanzkräfte des Westens in eine Auseinandersetzung mit mehreren Fronten geraten. Einerseits versuchen sie, die in der Finanzkrise in Frage gestellte Herrschaftsposition zu erhalten, indem der selbstbewusst gewordene, gebildete Mittelstand und die verarmenden Schichten in harten Griff genommen werden. Andererseits ist ein aufstrebendes Asien nicht bereit, die bisherigen Herrschaftsansprüche weiter hinzunehmen. China, Russland und die als Schurkenstaaten in die Opposition gezwungenen aufstrebenden Volkswirtschaften lehnen das Dollar­imperium bzw. das Herrschaftssystem dieser Kräfte ab. Sie bringen damit die Expansion des Westens[Globalisierung] ins Stocken. Die Auseinandersetzungen mit der eigenen Bevölkerung schwächt die westlichen Volkswirtschaften, während die aufstrebenden Ökonomien Asiens und der rohstoffreichen Schurkenstaaten erstarken. Sie haben nicht nur Agonie und Chaos nach dem Zusammenbruch des Sozialismus überwunden [Schocktherapie], sondern ein neues Selbstvertrauen aufgebaut. Zunehmend versuchen deshalb Teile der westlichen Wirtschaft, durch Kooperation mit diesen aufstrebenden Volkswirtschaften aus der Krise zu kommen, und verlangen von der Politik entsprechend gute Beziehungen zu diesen Ländern. Dies aber fürchtet die massgebliche Hochfinanz der westlichen  Welt, insbesondere dann, wenn die Kooperation von Firmen ausgeht, die von Rothschild und Rockefeller nicht voll kontrolliert werden. Letztere fürchten, von Geschäften ferngehalten zu werden und die Kontrolle über diese ihnen ohnehin nicht gehorchenden Firmen zu verlieren. Dieser in den 60 vergangenen Friedensjahren entstandene und erstarkte Mittelstand muss zwar über Steuerlasten verschiedene Projekte wie die EU oder die Sozialstaaten finanzieren, stört aber doch, da er dazu überzeugt werden muss und weil man ihm nicht einfach befehlen kann. Die Schweiz ist diesbezüglich noch mehr im Fadenkreuz, weil dort nicht nur die Machtteilung und die Befragung der Bevölkerung institutionalisiert ist, sondern weil das Land auch ein demokratisches und wohlhabendes Positivbeispiel für die Bürger im Herzen Europas ist.

Hier kreuzen sich also die Bruchlinien der massgeblichen Finanzkräfte. Dementsprechend glauben sie wohl, durch Ausplünderung des Mittelstandes diesen schwächen, besser kontrollieren und die aufstrebenden Ökonomien auf Abstand halten zu können. Nicht die sich emanzipierenden Bürger sind das Problem der westlichen Welt, sondern das totalitäre Herrschaftskonzept der sich abzeichnenden neuen Weltordnung, auch wenn sie als gelenkte oder partizipative Demokratie à la Kretschmann getarnt ist. Man will diese Suppe nicht essen, man hat schon Besseres gekostet. Die Auseinandersetzungen mit der eigenen Bevölkerungund der Aufstieg Asiens und Russlands erfordern die zumindest vorübergehende Einigkeit der rivalisierenden Hochfinanzgruppen innerhalb der Machtzirkel. Ihre Kräfte werden ohnehin bis an den Rand der Möglichkeiten gefordert. Nach einer Konsolidierung der Machtstellung ist es möglich, dass sie später wieder auf die internen Verteilungskämpfe zurückfallen. Bis dahin aber wollen sie gemeinsam die Macht gegen die Bürger verstärken und den äusseren Feind erobern. Man sollte die geopolitischen Reibungen in Libyen, Syrien und im Iran also nie betrachten, ohne die dominierenden Hochfinanzgruppen und ihre Interessen hinzuzudenken. Dieser Schulterschluss von Rothschild und Rockefeller muss noch vertieft durchdacht werden. Er ist noch nicht verstanden. 

Für uns Bürger heisst es, dem Abbau und der Erosion aller demokratischen Strukturen oder Plänen wie dem ESM, Regionalisierung, Metropolitanräumen usw. konsequent, kampfeslustig und entschlossen entgegenzutreten. Einen ganz grossen Nachteil hat die Hochfinanz: es sind nur wenige – und ihre Beauftragten fürchten die Aufdeckung.  [2] 

Zu Lord Jacob Rothschild bemerkte Strategic Alertim Augst 2010, »dass dieser die im Sommer 1971 unter Nixons Regierung von Arthur Burns betriebene Beendigung des Bretton-Woods-Abkommens von 1944 ausnutzte, um die britisch-imperiale Inter-Alpha-Gruppe zu schaffen, eine Gruppe, deren Einfluß heute ca. 70 % des Bankwesens und des damit verwandten Geschäfts auf der Welt kontrolliert. Diese Gruppe, die heute die Wall Street, Präsident Obama und seine Regierung praktisch in der Tasche hat, steckt hinter der Ausgabe von Billiarden Dollars an rein fiktivem Monopolygeld in der Form von Finanzderivaten und ähnlicher schamloser Schwindel. Um diese gigantische, anglo-amerikanisch kontrollierte Geldmasse zu erhalten und für die dringend benötigte Gewinnspanne zur Aufrechterhaltung dieses Spielgeldes zu sorgen, nahmen die Londoner und die mit ihnen verbündeten Schwindler à la Alan Greenspan der USA und ihren Bürgern die letzten noch verbliebenen realen Werte.« Bekanntlich hatte die Federal Reserve am 10. 8. 2010 erklärt, dass sie wieder die Druckerpresse anwerfen werde; als erster Schritt war der Ankauf von Staatsanleihen vorgesehen, dem weitere Massnahmen der Liquiditsätsausweitung folgen sollten.  [3]  Was nun den Ankauf von government bonds angeht, so muss hier klargestellt werden: »Das Federal Reserve Board kauft sich selbst die Papiere ab, und zwar mit dem Geld, das sie vorher selbst gedruckt hat. So hat sich die Bilanzsumme des FED seit 2007 mehr als verdoppelt. Die US-Notenbank ist damit eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen der Welt. Ihr Geschäftszweck ist inzwischen die wundersame Geldvermehrung. Das Geld wird dann den Banken zu einem nominell lächerlichen Zins ausgeliehen. Diese kaufen damit weltweit Firmen, Konzerne, Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe, Staatsbetriebe. Verschämt wird letzteres Privatisierung genannt. Das, so sind sich viele Fachleute einig, ist ein mehr oder weniger offener Betrug an den Bürgern.«  [4]

 

[1]  www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/familien-rockefeller-und-rothschild-verwalten-gemeinsam-vermoegen-a-835972.html  Allianz des Geldadels Rockefellers und Rothschilds verbünden sich 
[2]  http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=965   Zeit-Fragen   2012   Nr.30 vom 16.7.2012  »
Allianz des Geldadels« will gemeinsam die Macht erhalten  -  von Dr. Eike Hamer  [leicht gekürzt]
[3]  Strategic Alert, Jahrgang 24, Nr. 33 vom 18. August 2010 – Wall Street entscheidet sich für Hyperinflation
[4]  Quelle: Vertraulicher Schweizer Briefvom März 2011