Fakten zum Terror

d.a. Ich stelle die von Pierre Conesa, dem Berater des Präsidenten der Compagnie Européenne d'Intelligence Stratégique (CEIS, Lothringen), Olivier Darrason, nach dem Attentat in Madrid ausgesprochenen Worte an den Anfang: "Je grösser die Überlegenheit der USA und des Westens in der konventionellen Kriegsführung wird, umso mehr verlagert sich die Auseinandersetzung weg vom klassischen Schlachtfeld hin zur unsichtbaren Front des Terrorismus. Mit jeder militärischen Entscheidung eines Konflikts nimmt die Gefahr weltweiter Attentate zu. Ob die USA ihren Grenzschutz ins Ausland verlagern, Passagierflüge ausfallen müssen oder die Falken des Pentagons mit dem Einsatz von "mini nukes" spekulieren: In der Sicherheitspolitik stehen alle Zeichen auf Eskalation." Ähnlich äusserte sich auch Lionel Josepin im Februar 2002: Die Probleme der Welt könnten nicht einzig und allein auf die Dimension der Bekämpfung des Terrorismus reduziert werden, so dringend und notwendig dieser Kampf auch sein möge. Um sie zu lösen, könne man sich nicht allein auf eine Übermacht an militärischen Mitteln abstützen.

Es hat nicht den Anschein, als würde diesen Aussagen Rechnung getragen. Auch jetzt nach den Londoner Anschlägen, auf die am Schluss dieser Zusammenstellung kurz eingegangen wird, ist nicht zu vernehmen, dass die Überlegungen dem eigenen, durch die Zerstörung von Afghanistan und dem Irak ausgelösten Terror gälten, nein, es geht erneut vordringlich um die Verschärfung der Überwachung und der damit verbundenen Gesetzgebung, welche die Erosion unserer Bürgerrechte verstärken wird. Die dieser Tage zurückgetretene Sandra Day O’Connor, Mitglied des US Supreme Courts, liess nach dem 11. 9. verlauten, dass die US-Bürger wahrscheinlich mehr Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheitsrechte erleben werden als jemals zuvor in der Geschichte der USA, was sich  mittlerweile unschwer konstatieren lässt.
 
Insgesamt  überwiegen die Bestrebungen, den Terror islamistischen Strömungen zuzuordnen. Betrachtet man diesen Fakt als gegeben, so wäre dies kaum verwunderlich. Nicht nur die Iraker, auch die übrige arabische Welt dürfte längst des ganzen Ausmasses der infamen Lügen gewahr sein, mit denen die anglo-amerikanische Ölmacht die Irakinvasion 2003 ausgelöst hat. Der unter Mithilfe der CIA und der USA erfolgte Aufbau von Saddam Hussein sowie einer der hauptsächlichsten Gründe für den ersten Golfkrieg, die Weigerung Husseins, die nationale Ölindustrie zu verstaatlichen, sind hinlänglich bekannt. Heute kämpft der irakische Widerstand, der feigerweise nur noch als Terror gebrandmarkt wird, gegen die angebahnte Ausbeutung seines Landes durch die Besatzer. Zieht man die Worte des Terrors, die der Westen gegen seine angeblichen Gegner ununterbrochen ausstösst, in Betracht, so sollte es eigentlich klarwerden, dass sich gegen die darin zum Ausdruck gelangende verächtliche Arroganz Widerstand regen muss. Übergangen wird jeweils, dass der Westen allein schon durch seine Rüstungsverkäufe, die in 2004 einen Höchststand verzeichneten, den Terror sozusagen in alle Ecken des Globus trägt, denn die Waffen, die zwar, wie es heisst, nur an für ‚zulässig’ befundene Abnehmer geliefert werden, können von dort aus mühelos und völlig unkontrolliert alle Krisenherde dieser Erde alimentieren.
 
Drohungen des Westens
Im nachfolgenden sind einige wenige der von unseren Regierungen gegen den grossen Unbekannten, den Terrorismus, ausgesprochene Drohungen verzeichnet:
 
Zunächst Bushs Worte am 26.11.01 anlässlich des blutigen Kampfes um Kandahar mit Bezug auf die Taliban: "Wir sind jetzt dabei, die Leute zu jagen, die für die Bombardierung Amerikas verantwortlich sind." Er hatte nicht nur keinen einzigen Beweis dafür in der Hand, dass die Afghanen in den 11. 9. verwickelt waren  - ein solcher liegt bis zum heutigen Tag nicht vor -  sondern überging zynischerweise, dass es die USA war, die die Taliban im Verbund mit Saudiarabien, Pakistan und der CIA unterstützten und diese bis Anfang August 2001 als Quelle der Stabilität betrachteten, die ihnen den angestrebten Bau einer Pipeline von Turkmenistan bis nach Pakistan ermöglichen würde. Noch im Mai 2001 gab das US-Aussenministerium Hilfsgelder in Höhe von 43 Millionen $ an die Taliban frei, zur Belohnung dafür, dass Kabul den Mohnanbau und die Opiumproduktion eingestellt hatte. In der Folge zerschlugen sich jedoch die Verhandlungen zwischen den Taliban und der USA, so dass man ganz offenbar auf Mittel sann, sich des Landes auf andere Art und Weise zu bemächtigen. Immerhin hatte man sie folgendes wissen lassen: ‚Entweder ihr akzeptiert unser Angebot eines Teppichs aus Gold oder wir begraben euch unter einem Teppich aus Bomben. 1  Was dann auch eintrat.  Mit welcher menschenverachtenden Brutalität hier vorgegangen wird, ist einer Meldung von Radio DRS2 vom 10.3.02 zu entnehmen: „Laut USA sollen nicht alle Talibankämpfer getötet werden, einige sollen auch festgenommen werden, um sie zu verhören.“ Nicht umsonst ist inzwischen selten die Rede von einer Festnahme afghanischer Widerstandskämpfer, es heisst immer öfters ganz lapidar, dass sie erschossen wurden.
 
John Dimitri Negroponte war am 22. 11. 01  vor dem UNO-Sicherheitsrat wie folgt zu vernehmen: "Wir könnten zu dem Schluss gelangen, dass unsere nationale Sicherheit weitere Aktionen gegen andere Organisationen oder Staaten erfordert." In Washington hiess es ferner: “Ob in Afghanistan, Pakistan oder Saudiarabien, im Jemen oder im Irak, die USA ist bestrebt, ihre Führungsrolle zu festigen und sämtliche politischen und sozialen Kräfte, die sich ihren Interessen gewaltsam widersetzen könnten, auszuschalten. Eigentlich eine massive Kriegsdrohung. Der britische Aussenminister Jack Straw sagte im Dezember 2001: 'All jene, die Terroristen beherbergen oder selbst Terrorakte begangen haben, müssen der Gerechtigkeit zugeführt werden'. Würde diese Drohung umgesetzt, wären zunächst das Establishment in Washington, die Spitzen von New Labour und die Geheimdienste der Gerechtigkeit’ zuzuführen.
 
In einer Rede Bushs Ende Januar 2002 zur Lage der Nation heisst es: „Afghanistan war erst der Anfang.“ Daher auch Washingtons Mitteilung an den UNO-Sicherheitsrat, dass die Administration sich das Recht vorbehalte, noch gegen andere Staaten ausser Afghanistan vorzugehen. Ferner: „Was wir in Afghanistan vorgefunden haben, bestätigt, dass wir uns erst am Anfang des Terrorismus befinden. Danach müssten die Übeltäter und Regimes, die mit dem Bau von chemischen, biologischen und nuklearen Waffen beschäftigt sind, von ihrer die ganze Welt bedrohenden Tätigkeit abgehalten werden.“ Erstens sind diese Behauptungen als klar erfunden zu bewerten, zweitens müsste zu allererst der USA das Handwerk gelegt werden, da sie es ist, die laufend an der Verbesserung dieser Waffenkategorien arbeitet. Bush  lässt ferner unerwähnt, dass sich die USA das Chaos in Afghanistan ausschliesslich selbst zuzuschreiben hat. Dessen ungeachtet hält er sich, wie er Mitte Februar 2002 verlauten liess, zur Bekämpfung des Terrors weiterhin 'alle Optionen offen’, was damit auch von der Gegenseite zu erwarten wäre.
 
Bei einer Gedenkfeier für die Opfer des 11. 9. im März 2002 machte Bush die Entschlossenheit der USA deutlich, den Kampf fortzusetzen, bis die  terroristischen Parasiten vernichtet seien. „Männern ohne Respekt für das Leben darf niemals erlaubt werden, diese Instrumente des Todes zu kontrollieren [es geht erneut um Massenvernichtungswaffen chemischer, biologischer und atomarer Natur]. Ein  absolut lächerlicher Ausspruch, da die USA in zahllosen Fällen, in denen es um ihre Interessen ging, weder Leben noch Nation respektiert hat. Vergessen ist ausserdem, dass die USA in den Jahren, in denen sie Wesley Clark zufolge Saddam Hussein ‚benutzte’, um den langjährigen Krieg gegen den Iran zu führen, diesem bereitwilligst jede erforderliche Art von Waffen lieferte; dasselbe ist vom Westen zu sagen. Zu seinen Lieferanten zählten die BRD, England, die USA (u.a. Nukleartechnik und Informatik), Belgien, Frankreich und die ehemalige Sowjetunion. Die USA unterstützten Saddam Hussein während des ganzen Krieges gegen den Iran (1981-88) ferner mit verdeckter Militärhilfe und hinderten die Iraker auch nicht am Einsatz chemischer Waffen.
 
Im November 2003 erfolgten in Istanbul Bombenanschläge gegen die HSBC Bank., eine britische Investmentbank sowie gegen das britische Konsulat. Aus Brüssel erfolgten sofort neue Kampfansagen an den Terrorismus. Die Anschläge wurden als Angriff auf die demokratischen Werte verurteilt. Terroristen, die eine solche Barbarei ausführten, hiess es, lösten bei allen zivilisierten Menschen Verachtung aus. Die gleiche Verachtung für die ‚Kriegsgurgeln’ der USA und Englands ist längst in jedem noch die Menschlichkeit achtenden Bürger verankert. „Die Nato und der Rest der internationalen Gemeinschaft“, liess sich der damalige Generalsekretär der Nato, Lord George Robertson, vernehmen, „stehen bereit, entschlossen, Seite an Seite die Geissel des Terrorismus auszulöschen“. Hierzu müsste die Nato zunächst ihre eigene Angriffsbereitschaft eindämmen. Als es darum ging, Jugoslawien zu bombardieren, spielten Werte nicht die geringste Rolle, noch war in dem mörderischen Kampf des Nato-Mitglieds Türkei gegen die Kurden je von Werten die Rede. So ist es kaum verwunderlich, dass Bush im Juni 2004 in Ankara erklärte: „Wir werden im Kampf gegen die PKK zusammenarbeiten. Wir sind hinter Terroristen her. Wenn wir einmal eine Gruppe als terroristische Organisation einstufen, dann meinen wir das auch so", sagte Bush. Keine Rede davon, dass es die CIA war, die seinerzeit die Widerstandsbewegung des 1998 getöteten Abu Sayyaf unterstützte, welche die USA heute von ihren philippinischen Militärbasen aus zusammen mit der Armee des Landes bekämpft.
 
Ab 2006 will die Nato auch den Süden Afghanistans sichern. Die USA drang im Dezember 2004 auf eine grössere Rolle der Nato in diesem Land. Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer erhoffte sich auch von der Schweiz ein grösseres Engagement in Afghanistan. Denn die Aufgabe der Nato bestehe auch darin, ihre Werte zu verteidigen. Was die widerrechtliche Besatzung eines Landes mit Werten gemein haben soll, daran hat er offenbar noch keinen Gedanken verschwendet. Bereits am Ende des Kalten Krieges verlangte Washington von der Nato ein Engagement über ihre bisherige Sicherheitsdoktrin in Europa hinaus, was schrittweise vollzogen wird. Hierzu US-Senator Lugar: „Out of area or out of business" [Raus aus dem Bündnisgebiet oder keine Geschäfte mehr]. So sieht die Wertevorstellung aus. Es ist nicht nachvollziehbar, dass sich unter den Politikern keiner findet, der verlangte, diesen verlogenen Gebrauch der Werte zu unterbinden.
 
Die Badische Zeitung  [291 / 16.12.02] veröffentlichte eine Meldung der New York Times, lt. der die US-Regierung zwei Dutzend internationaler Terroristen auf eine für die CIA erstellte Todesliste gesetzt hat. Damit wird die CIA ermächtigt, Terroristenführer wie Osama Bin Laden ohne Rücksprache mit dem Weissen Haus zu töten, wenn keine Gefangennahme möglich ist oder dies zu viele Opfer fordern würde. Das sehe ich als genau in das Konzept des CIA-Chefs Porter Goss passend; dieser erklärte im April, dass er sich jederzeit das Recht vorbehielte, auf tödliche Gewalt zurückzugreifen, z. B. gegen die Mitglieder von Al- Kaida, wenn diese Angriffe auf die Vereinigten Staaten planten. Dieser Auffassung verschliesst sich offenbar auch das Pentagon nicht, dessen  Expertengruppe im März 2004  befand, dass es praktischer und dringender wäre, eine wirksame Verteidigung gegen Terrororganisationen und Schurkenstaaten zu errichten. Wesentlich für ein solches Vorgehen sei das Auffinden und Töten der Führer solcher Gruppen. Im Juli 2003 betonte Bush bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit dem italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi, dass Staaten, die den Terrorismus unterstützten, „zur Rechenschaft gezogen würden“. Der eigene Terror, sei er verbal, wie im jüngsten Fall gegen den Iran, oder durch Tötung auf Weisung,  ist wie üblich von jeglicher Rechenschaft ausgenommen. Anfang Februar wurde der Iran von Washington als bedeutendster Förderer des Terrorismus in der Welt bezeichnet, was auf fatale Weise an den Auftakt zum Irakkrieg erinnert.
 
George Shultz (von 1982 bis 1989 US-Aussenminister unter Ronald Reagan) wies am Abend des 14.4.04  beim Schweizerischen Institut für Auslandsforschung der Universität Zürich warnend darauf hin, dass man die Terrorbekämpfung nicht nur als Durchsetzung der Gesetze verstehen dürfe. Verlangt seien hier besonders auch präventive Schläge. Man müsse zuschlagen können, bevor die schrecklichen Anschläge überhaupt geschähen, womit die Terrorbekämpfung zur Kriegsführung werde. Eindringlich warnte er vor einem Appeasement gegenüber den Terroristen. Es fragt sich, ob sich die Anwesenden der tödlichen Tragweite dieser Worte bewusst waren.  
 
Der Kampf gegen den Terror treibt im übrigen die seltsamsten Blüten. So ist der vormalige US-Justizminister Ashcroft der Ansicht ist, dass der 11. 9. die Welt auf verschiedene Arten verändert hat. So sei es beispielsweise dem Terrorismus zu verdanken, dass Afghanistan heute ein Rechtsstaat sei  [wovon, füge ich hinzu, er in Wirklichkeit meilenweit entfernt ist].  Insofern habe der Kampf gegen den Terrorismus zu einer Ausdehnung der freien Welt geführt. Ausserdem zwinge die neue Bedrohung die westlichen Regierungen, ihre Systeme im Dienst der Sicherheit zu verbessern. Die ganze Diskussion  um die Verletzung der Menschenrechte bei der Verfolgung der Terroristen bezeichnete Ashcroft als blosses Geschwätz. Eine derartige Sichtweise stempelt den Bürger zum hilflosen Ignoranten, ganz abgesehen von dem sich darin erneut manifestierenden, inzwischen auf allen politischen Ebenen salonfähig gewordenen Verlogenheitsfaktor.
 
Vor dem dritten Jahrestag der Terroranschläge des 11. Septembers hiess es am 10.9.04  im Fernsehsender Al Dschasira, dass die Ära der Sicherheit für die Amerikaner vorbei sei. Sie kehre erst zurück, wenn Washington die Verbrechen gegen Muslime im Irak, in Afghanistan und Palästina beende. Es gebe US-Pläne, die arabische und die islamische Welt auseinander zu reissen, etwa auf der arabischen Halbinsel, in Ägypten und im Sudan in der Krisenregion Darfur. Geht man davon aus, dass, wie uns ständig suggeriert wird, der islamische Fundamentalismus die Grundlage des Terrors darstellt, dann hätte der Schriftsteller Mohamed Moulessehoul recht, der folgendes sagte: Es rächt sich jetzt, dass der Westen jahrelang zugesehen hat, wie ganze Nationen vor die Hunde gingen, nicht nur im arabischen Raum.
 
Anschläge und ihre Drahtzieher
Betrachtet man den Krieg gegen den Terror jedoch aus einer anderen Perspektive, so kommt man von dem Gedanken nicht los, dass wir die Phase erreicht haben, die Robert Shea und A. Wilson in ihrem bereits 1975 erschienenen Werk ‚Kritische Konspirologen’ vorausgesagt haben: „Beim derzeitigen Stand werden die Illuminaten das amerikanische Volk innerhalb der nächsten paar Jahre unter eine strengere Aufsicht stellen, als es Hitler mit den Deutschen machte. Und das Schönste daran ist noch, dass die Mehrzahl der Amerikaner durch die von Illuminaten gedeckten Terroranschläge so weit in Angst versetzt sein werden, dass sie darum betteln werden, kontrolliert zu werden, wie der Masochist nach der Peitsche wimmert.’ 1 Hält man sich die in den zurückliegenden Jahren von den Geheimdiensten ausgeführten Terroranschläge vor Augen, so erscheint die These der Autoren als verlässliche Insiderinformation, zumal in der grossen Politik nichts ohne Vorausplanung geschieht. Letztlich befand sich auch der Krieg gegen den Irak spätestens seit Mitte der 90er Jahre im Stadium der Planung. Desgleichen weilte der vormalige Chef des pakistanischen Geheimdienstes, Generalleutnant Mahmud Ahmed, erstaunlicherweise am 11. September  2001 in der USA, wo er in den Tagen vor dem Anschlag mit den Spitzenvertretern des Pentagons und des Auswärtigen Ausschusses Gespräche über die Nachkriegsordnung in Afghanistan führte.
 
Neueste Forschungsresultate legen dar, dass die CIA staatlich organisierten Terror finanzierte, denn die europäischen Geheimarmeen waren von der CIA aufgebaut und von der Nato koordiniert worden. Hierzu ein kurzer Ausschnitt aus der Basler Zeitung vom 16.12.2004: Es war Guilio Andreotti, der katholische Ministerpräsident Italiens, der die Existenz der italienischen Geheimarmee und Terrorzelle ‚Gladio’ 1990 öffentlich machte. ‚Gladio’ war mit den Faschisten, mit der Mafia und der katholischen Kirche verbandelt. Das war der Anfang eines der grössten Skandale in der europäischen Nachkriegsgeschichte. Es kam heraus, dass seit den 50er Jahren in allen Nato-Staaten solche Untergrundarmeen mit geheimen Waffenlagern existierten, und dass einige sogar blutige Terrorakte gegen die eigene Bevölkerung verübt hatten. „Auch die Schweizer Geheimarmee P-26 war mit diesem geheimen Netz unter Nato-Führung verknüpft“, sagte Daniele Ganser, Experte für Sicherheitspolitik an der ETH Zürich, im Gespräch mit der BaZ . 2 Auf die Frage, wie stark sich diese Untergrundarmeen auch gegen ‚innere Feinde’, also gegen die eigene Bevölkerung richtete, sagte Ganser: „Dieser Kampf gegen den inneren Feind war in einigen Ländern Teil des Konzeptes. Er basierte auf der sogenannten Strategie der Spannung und war auf Terror aufgebaut. In Italien und in der Türkei wurde diese schon fast teuflische Strategie wohl am erfolgreichsten umgesetzt: mit Bombenanschlägen und Massakern gegen die eigene Bevölkerung, die man anschliessend dem politischen Feind, also den Linken, in die Schuhe schob. Man versetzte die Menschen mit blutigen Anschlägen in Furcht und Schrecken, um politische Ziele zu erreichen. In Griechenland ging das 1967 bis zum Militärputsch, an dem die ‚LOK’-Geheimarmee beteiligt war. In der Türkei, wo die Geheimarmee auch an Folterungen beteiligt war, richtete sich der Kampf gegen die Kurden.“ Das Interview beinhaltet auch die Frage, ob Verstrickungen der US-Geheimdienste bei den Anschlägen vom 11. September oder beim Bombenattentat von Madrid denkbar sind. Die Antwort: „Aufgrund der Erkenntnisse über verdeckte Kriegsführung und Terrorismus ist überall absolut alles denkbar. Schwieriger ist es, die Fakten zu finden und richtig zu kombinieren. Die Gladio-Untersuchungen zeigen, dass die ersten Spuren allesamt falsch waren und vom Staat selber gelegt wurden, um die Bevölkerung zu manipulieren. Gräbt man tiefer, gerät man in ein komplexes Labyrinth der Unterwelt.“ Soweit die Auszüge aus dem Bericht der Basler Zeitung. Zur Strategie der Spannung war der Executive Intelligence Review [EIR] Strategic Alert  Vol. 16  Nr. 14 schon im April 2002 folgendes zu entnehmen: „Zeitlich fällt die neue Strategie der Spannung mit der Eskalation des palästinensisch-israelischen Konfliktes und den Vorbereitungen eines neuen Irakkriegs zusammen. Der grössere Hintergrund ist der Putschversuch verbrecherischer Elemente aus US-Militär und Geheimdiensten am 11. 9. 2001, die immer noch massiv auf einen 'Krieg der Kulturen' hinarbeiten.“
Was den 11. 9. betrifft., so hat sich in dem Labyrinth der Mutmassungen und Verdächtigungen noch kein Beweis gefunden, der die Täterschaft eindeutig identifizierte. Offenbar sickern jedoch immer mehr Informationen durch, die auf eine Verwicklung der CIA hindeuten. FBI-Direktor Robert Mueller musste in seiner Hauptrede vom 19.04.02 öffentlich eingestehen, dass die amerikanische Regierung keinerlei Beweise für ihre Behauptung vorlegen kann, islamische Terroristen oder Osama bin Laden bzw. Al-Kaida seien in die Anschläge vom 11. 9. verwickelt. Dies hält jedoch, wie ich feststelle, Teile der Systempresse keineswegs davon ab, uns immer wieder zu erklären, die Afghanen stünden hinter dem 11. 9. Mueller sagte vor dem Commonwealth Club in San Francisco: „Bei unseren Untersuchungen haben wir nicht ein einziges Beweisstück gefunden, weder hier in der USA, noch in dem umfangreichen Material, das in Afghanistan und anderswo auftauchte.
In seinem 2003 erschienenen Buch ‚Elite Sponsored Terrorism and the New World Order’ legt Paul Joseph Watson dar, wie die Regierungen Terroranschläge ausnützen und solche sogar selbst durchführen, um ihre vereinheitlichte politische Agenda voranzubringen. So heisst es dort: The highest levels of the US government were complicit in the attacks on the World Trade Center and the Pentagon [die höchsten Ebenen der US-Regierung waren Mittäter beim Anschlag auf das WTC und das Pentagon]. Es wird auch dargelegt, dass der britische Inlandsgeheimdienst MI5 die IRA infiltrierte und terroristische Anschläge ausführt, um Irland geteilt zu erhalten. Was Donald Rumsfeld betrifft, so legt 'Réseau Voltaire' in seiner Mitteilung vom 16. April 2003 unter dem Titel 'Rumsfeld, der Mann, der die Pläne des 11. Septembers im voraus kannte'  folgendes dar: Am Morgen des 11. 9. empfängt Donald Rumsfeld mehrere Personen in seinem Büro im Pentagon. Einer dieser Leute ist Christopher Cox, Präsident des politischen Komitees der Republikaner im Repräsentantenhaus, der das, was Rumsfeld ihnen gegenüber ausspricht, einige Stunden nach den Attentaten wiedergibt. Hier die Worte Rumsfelds: „Wenn wir durch Raketenangriffe verletzbar bleiben, läge es in der Macht einer Gruppe von Terroristen oder eines Schurkenstaates, die in der Lage wären, die USA oder ihre Verbündeten von weit entfernten Orten aus anzugreifen, um das ganze Land mittels nuklearer oder einer anderen Form der Erpressung als Geisel zu halten." Rumsfeld weiter: „Ich kann Ihnen sagen: Ich habe mich wiederholt mit dieser Frage beschäftigt, es wird ein weiterer Vorfall  stattfinden.“ [womit er offenbar einen terroristischen Angriff meint] Er wiederholte diese Worte, um ihnen mehr Nachdruck zu verleihen: „Es wird ein weiterer Vorfall stattfinden.“ Christopher Cox: „Minuten nach dieser Aussage erweisen sich Rumsfelds Worte auf eine tragische Weise als prophetisch.“ Hierzu Calvin Woodward in  'A Day beyond Belief for all America' in Associated Press vom 16. 9. 01: „Zwei Minuten nach Rumsfelds Worten raste das erste Flugzeug in den ersten Turm des WTC und bewies damit, dass er recht hatte. Rumsfeld, in seiner Eigenschaft als einzigartiger Visionär, kündigt einen weiteren Angriff an, der auf denjenigen auf das WTC folgen wird. Er nennt sogar die Zielscheibe: Das Pentagon. Hierzu lässt William Langleyere Christopher Cox im Daily Telegraph vom 16. 12. 01 erneut zu Wort kommen: „Mr Rumsfeld sah sich den Bericht über New York im Fernsehen an und sagte: „Glauben Sie mir,  das  ist noch nicht das Ende. Es wird eine weitere Attacke geben und diese könnte für uns bestimmt sein“. „Nach dem Angriff auf das Pentagon“, so Konteradmiral Craig Quigley, „trat Rumsfeld aus dem Gebäude heraus, um die Lage zu untersuchen und seine Hilfe anzubieten.“
 
Kurz bevor er Verteidigungsminister unter Bush wurde, führte Rumsfeld den Vorsitz einer offiziellen Kommission, die sich mit der 'Bewertung der Organisation und der Planung der Sicherheit der USA hinsichtlich des Weltraums' befasste. Am 11. Januar 2001 legt er mit seinem Freund Jay Garner den Schlussbericht vor, der bereits warnender Natur ist und u.a. Folgendes aufzeichnet: „Die Geschichte weist zahlreiche Situationen auf, in denen man die Warnungen ignoriert und einer Änderung getrotzt hat, bis zu dem Moment, in dem ein äusserer Vorfall, den man zuvor als 'unwahrscheinlich' eingestuft hatte, eingetreten ist, um die sich widersetzenden Bürokratien zum Handeln zu zwingen. Die Frage, die sich hierbei stellt, ist die, ob die Vereinigten Staaten klug genug sein werden, verantwortungsvoll zu handeln, um ihre Verletzbarkeit im Weltraum schnellstens zu verringern, oder ob, wie das in der Vergangenheit der Fall war, das einzige  Ereignis, das imstande ist, die Energien der Nation zu galvanisieren und die Regierung der USA zum Handeln zu bewegen, in einer destruktiven Attacke gegen das Land und seine Bevölkerung bestehen muss: in einem "Pearl Harbor des Weltraums" (a Space Pearl Harbor). Heute ist der Öffentlichkeit bekannt, dass F.D. Roosevelt am 7. Dezember 1941 seine Marinesoldaten in Pearl Harbor opferte, um die USA zum Kriegseintritt gegen die Japaner zu bewegen. Die Bilanz des Angriffs: 3.435 Opfer, 1.109 Verwundete.

Der WASHINGTON INSIDER Vol.11, Nr. 41 , 11. 10. 2001, legt dar, dass die US-Generalstabschefs 1962 Terroranschläge gegen die USA planten, um die USA in einen Krieg gegen Kuba zu treiben. Der Amerikaner James Bamford enthüllt in seinem Buch 'Body of Secrets ' (deutsche Ausgabe: NSA: Die Anatomie des mächtigsten Geheimdienstes der Welt, Bertelsmann 2001), dass diese vorschlugen, einen geheimen und blutigen Terrorkrieg gegen das eigene Land zu führen, um die US-Öffentlichkeit in einen schlecht durchdachten Krieg gegen Kuba zu treiben. Zu den vorgeschlagenen Aktionen, die einen Vorwand zur Rechtfertigung einer militärischen Intervention in Kuba liefern würden, gehörten u. a.: Eine Serie wohlkoordinierter Zwischenfälle beim US-Stützpunkt in der Guantánamo-Bucht auf Kuba; u.a. sollten freundlich gesinnte Kubaner in kubanischen Uniformen Unruhen auf dem Stützpunkt inszenieren, Munitionsdepots in die Luft jagen, Feuer legen und Flugzeuge sabotieren. ‚Wir könnten ein US-Schiff in der Guantánamo-Bucht sprengen und Kuba dafür verantwortlich machen (...), die Liste der Todesopfer in den US-Zeitungen würde eine hilfreiche Welle nationaler Empörung auslösen. Wir könnten eine Terrorkampagne des kommunistischen Kubas im Gebiet von Miami, in anderen Städten Floridas und sogar in Washington inszenieren, die sich gegen kubanische Flüchtlinge richtet, die in der USA Schutz suchen. Wir könnten ein Schiff mit Kubanern auf dem Weg nach Florida versenken (wirklich oder simuliert) und einige Plastikbomben explodieren lassen, kubanische Agenten verhaften sowie Entführungsversuche gegen Zivilflugzeuge oder Fahrzeuge inszenieren’. Ein weiterer Plan sah den Abschuss eines Zivilflugzeugs im kubanischen Luftraum vor. Die Originaldokumente, deren Vernichtung General Lemnitzer befohlen hatte, wurden 1998/99 bei der Prüfung der Akten über die Ermordung Kennedys von Präsident Clintons ‚Kommission zur Prüfung der Mordakten’ freigegeben. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Lee Harvey Oswald als alleiniger Mörder Kennedys ausgegeben wurde und dass jede dagegen sprechende Annahme als ‘Verschwörungstheorie’ abgetan wurde. Auch hier kennen wir inzwischen die Fakten.
Dieses Space Pearl Harbor taucht auch an anderer Stelle auf, was der folgende, einem Vortrag von Michel Chossudovski 3 entnommene Abschnitt zeigt: “Der PNAC-Entwurf  [Project for a New American Century] stellt auch für die Kriegspropaganda ein ausgearbeitetes System bereit. Ein Jahr vor dem 11. September sprach das PNAC von der Notwendigkeit eines katastrophalen und klärenden Ereignisses, einem neuen Pearl Harbor, welches die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten für die Unterstützung eines Kriegsplanes mobilisieren könnte. Die Ideologen des PNAC scheinen mit zynischer Präzision die Instrumentalisierung des elften Septembers als ‚Vorwand für einen Krieg’ vorweggenommen zu haben.“ Die Rede des PNAC von einem ‚katastrophalen und klärenden Ereignis’ erinnert an eine ähnliche Bemerkung David Rockefellers vor dem Wirtschaftsausschuss der Vereinten Nationen (UN Business Council) in 1994: „Wir stehen am Beginn eines weltweiten Umbruchs. Alles, was wir brauchen, ist die eine richtig grosse Krise und die Nationen werden die neue Weltordnung akzeptieren.“ Chossudovski schreibt ferner: „Das PNAC ist eine neokonservative Denkfabrik, die in enger Verbindung zu den Geheimdiensten, der Republikanischen Partei und dem einflussreichen ‚Amt für internationale Beziehungen’ (Council on Foreign Relations) steht, das bei der Formulierung der US-amerikanischen Aussenpolitik hinter den Kulissen agiert. Das erklärte Ziel des PNAC besteht darin, auf verschiedenen Kriegsschauplätzen gleichzeitig zu kämpfen und zu siegen. General Tommy Franks, der den Angriff gegen den Irak leitete, stellte im Oktober 2003 die Bedeutung eines zivile Opfer in grosser Menge fordernden Anschlags’ für die Errichtung einer Militärherrschaft in der USA heraus. Franks 4 beschreibt das Szenarium: Ein zivile Opfer in grosser Menge fordernder terroristischer Anschlag wird irgendwo in der westlichen Welt eintreten; es könnte in der USA sein. Dies wird die Bevölkerung dazu veranlassen, unsere eigene Verfassung in Frage zu stellen und der Militarisierung unserer Gesellschaft zuzustimmen, um ein weiteres solches Ereignis zu verhindern.“ Daraus liesse sich folgern, dass Anschläge solange weitergehen sollen, bis der letzte Widerstand
auf Seiten der Bürger gebrochen ist.
 
In einem Interview am Radio mit Alex Jones sagte Stanley Hilton, der Anwalt der Kläger des 11. Septembers, am 10. 9. 2004 Folgendes: „Wir behaupten, dass Bush und seine Marionetten Rice, Cheney, Mueller und Rumsfeld, Tenet, usw., alle in den 11. 9. verwickelt sind, nicht  nur indem sie diesen unterstützten, dazu beitrugen und es zuliessen, dass er eintrat, sondern dass sie tatsächlich den Auftrag dafür gaben, damit er sich ereigne. Bush persönlich ordnete an, dass der 11. 9. ausgeführt wurde. Wir haben einige sehr belastende Dokumente und Augenzeugen, dass es Bush persönlich war, der befahl, dass der 11. 9. eintrat, um dadurch politische Vorteile zu gewinnen, um ein betrügerisches politisches Programm im Namen der Neocons und deren irreführendes Denken im Mittleren Osten fortsetzen zu können.“ Interessanterweise trug Stanley Hiltons Diplomarbeit den Titel ‚Wie kann man die USA in eine Diktatur zurückbringen, indem man eine falsche Pearl-Harbor-Operation ausarbeitet’. Wie er weiter ausführt, wird „dies technisch seit 35 Jahren geplant.....“. 5
 
Man muss sich einmal vor Augen führen, mit welcher absoluten Hypokrisie der 11. 9. in der Öffentlichkeit  bedacht wird. Bei den Gedenkfeiern in 2002 liess sich Laura Bush wie folgt vernehmen: „Unsere Emotionen reichen tief, unsere Entschlossenheit noch tiefer.“ Wobei sie vermutlich die nächsten militärischen Schläge gegen unschuldige Staaten erwog. Allerdings wird sie hier noch von Bush selbst übertroffen: „Das Grauen von damals habe eine neue Klarheit über Amerikas Rolle in der Welt geschaffen. Amerika müsse auf eine neue  Weltordnung  hinarbeiten, in der die Freiheit in vielen Ländern blühe.“ Optimistisch erklärte er, dass eine Welt möglich sei, in der die grossen Mächte kooperierten, anstatt sich ständig auf Kriege vorzubereiten. Bis dahin, machte er deutlich, seien allerdings noch entscheidende Schlachten mit den Feinden der Freiheit zu schlagen. Im Klartext: Jede sich der Hegemonie der USA widersetzende Nation muss befürchten, das Opfer eines US-Angriffs zu werden. Man versteht, wieso der Abgeordnete Song Sokchan im Vorfeld von Bushs Besuch bei Kontroversen im Parlament im Februar 2002 diesen „eine Inkarnation des Teufels nannte, der die Teilung Koreas verewigen will, indem er Nordkorea in die Teufelsachse einreiht.“
 
Heute, so ein Bericht der Badischen Zeitung vom 24.7.03, vermutet fast jeder fünfte Deutsche die US-Regierung als Urheber der Terroranschläge vom 11. September 2001. Fast jeder dritte Deutsche unter 30 Jahren hält es für möglich, dass die US-Regierung die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon selbst in Auftrag gegeben hat. Da Bush jedoch nicht nur die Präsidentenakten aus der Regierungszeit seines Vaters, sondern auch die aller folgenden und seiner eigenen Amtszeit dem Zugriff der Nationalarchive entzogen hat, dürfte dadurch auch die Aufklärung des 11. 9. erschwert sein.
 
Die Internationale Koalition gegen den Terrorismus
Noch Ende Januar 2003 erklärte der vormalige Aussenminister Colin Powel am WEF in Davos, dass er nicht nur persönlich voll und ganz davon überzeugt sei, dass die USA eine vertrauenswürdige Supermacht sei. Er fände auch, dass dieses Vertrauen verdient sei. Ob Afghanistan, Jugoslawien, Kuwait oder nach dem 2. Weltkrieg in Europa, bei all seinen Interventionen habe Amerika bewiesen, dass es ausschliesslich das Wohl und die Sicherheit der gebeutelten Bevölkerung im Auge hätte. Es stockt einem der Atem, weiss man doch, dass es der USA in der Regel in erster Linie ausschliesslich darum geht, sich den Zugang zu den Ressourcen eines Landes zu sichern. Der oben zitierte Michel Chossudovsky schreibt in seinem Buch ‚Global Brutal’: „Wer dagegen so tut, als würde er den Terrorismus an den ‚deutschen Grenzen am Hindukusch’ bekämpfen, ist ein bewusster Handlanger des schlimmsten Terrorismus, dem des Pentagons, das sich immer deutlicher als der wahre Auftraggeber des Massenmordes vom 11. September entpuppt.“ Dies hindert die Regierungen jedoch keineswegs daran, uns Aussagen zu präsentieren, die den wirklichen Gegebenheiten krass widersprechen. So sagte Bush anlässlich des zweiten Jahrestages des Beginns der
Irakinvasion, der ‚Sieg der Freiheit’ im Irak inspiriere ‚demokratische Reformer von Beirut bis Teheran’. Man fragt sich unwillkürlich, mit wem man es hier zu tun hat, zumindest käme kein intelligenter Mensch auf die Idee, ein besetztes Land als freiheitlich zu bezeichnen. Der frühere CIA-Chef für ‚arabische Operationen’, Dewy Clarridge, meinte im Februar dieses Jahres, „dass die Strategie der USA auf eine permanente Präsenz im Irak abziele. Das Pentagon habe bereits zwölf aufwendige Hauptstützpunkte errichtet und baue nun für diese ein permanentes Kommunikationssystem auf, das die Militärbasen auch mit anderen Stützpunkten am Persischen Golf und vor allem in Afghanistan verbinden werde. Denn auch dort richteten sich die Amerikaner auf Dauer ein. (….) Wolfowitz hätte schon vor dem Krieg dafür plädiert, den Irak an Stelle von Saudiarabien zur amerikanischen Hauptbasis in der Region zu machen.“ Senator Ernest F. Hollings erklärte allerdings in der American Free Press vom 24. 5. 04: “Durch unsere militärischen Aktionen haben wir mehr Terrorismus verursacht als eliminiert.” Daher scheute sich auch Noam Chomsky nicht, die USA als den 'führenden terroristischen Staat' zu bezeichnen.
 
Man erinnere sich: Direkt nach den Anschlägen in Madrid drängte der Europarat am 25.3.04 die Mitgliedstaaten, alle erforderlichen Massnahmen zu ergreifen, damit die verschiedenen bereits angenommenen Entscheidungen, wozu u.a. der Europäische Haftbefehl gehört, voll und unverzüglich umgesetzt würden. Es scheint fast, als sei der einzige Klarblickende der Anti-Terror-Beauftragte der EU, Gijs de Vries: Dieser sprach sich im März 2004 trotz Madrid gegen eine starke Beschneidung der bürgerlichen Freiheiten aus. „Wir müssen aufpassen, nicht in die Falle der Terroristen zu gehen“, sagte De Vries dem französischen Radiosender France Inter. „Die Terroristen würden es gerne sehen, wenn Europa als Reaktion die Bedeutung der bürgerlichen Freiheiten und Toleranz reduzieren würde.“ Diese Worte könnten bedeuten, dass er hinter den Anschlägen ganz andere Kräfte am Werk sieht. Als Bush Anfang November 2001 den algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika um Unterstützung für die US-Bombenangriffe in Afghanistan bat, meinte dieser, die brüchige internationale Anti-Terror-Front könnte stabiler werden, wenn die USA grundlegende Probleme wie die globale Armut und den schwelenden Nahostkonflikt offener anspräche, da "beides den Terror nährt". Zum Abschluss der internationalen Anti-Terror-Konferenz in Riad am 8.2.05 ist zwar dazu aufgerufen worden, dem islamistischen Terror durch mehr politische Mitbestimmung und eine Erziehung zur Toleranz den Nährboden zu entziehen, dennoch erscheint mir die Aussicht auf eine Umsetzung dieser Forderung als sehr begrenzt..
 
Königin Beatrix der Niederlande, deren Präsenz bei den jährlichen Bilderberger-Konferenzen häufig zu verzeichnen ist, sprach in ihrer Thronrede Ende September 2004 davon, dass vor allem bei der grosszügigen Sozialpolitik Abstriche hingenommen werden müssten, die Regierung sei jedoch bereit, mehr Geld für den Kampf gegen den internationalen Terrorismus bereitzustellen. In der von Elizabeth II vor dem Unterhaus in London verlesenen Regierungserklärung von Premierminister Tony Blair findet sich Ähnliches: „Meine Regierung erkennt an, dass wir in einer Zeit der globalen Unsicherheit leben, mit einer verstärkten Bedrohung durch den internationalen Terrorismus und das organisierte Verbrechen.“ Vermerkt sei, dass sich auch Mitglieder des britischen Königshauses bei den Bilderbergern einfinden. Man könnte also durchaus vermuten, dass es sich hier um eine Absprache handelt, denn ungeachtet der grotesken Verschuldung der Staaten resp. der Streichung von Sozialleistungen werden die Mittel für Militarisierung und Terrorabwehr erhöht. Laut der vom UNO-Sicherheitsrat am 9. 10. 04 verabschiedeten Resolution zur stärkeren Bekämpfung des weltweiten Terrors sind alle Nationen dazu aufgerufen, jeden vor Gericht zu bringen oder auszuliefern, der Terrorismus finanziert oder an ihm teilnimmt. Eine Auswirkung  hiervon scheinen mir die seit geraumer Zeit vermehrt erfolgenden Festnahmen mutmasslicher  Terroristen zu sein. Auf diese Weise lässt sich jede der Elite eines Landes entgegenarbeitende Opposition zur Strecke bringen.
 
Die zum Terroranschlag in London erfolgten Meldungen dürften jedermann bekannt sein, so dass ich hier lediglich einige der von Thierry Meyssan, dem Leiter von Réseau Voltaire 6,  am 13.7.05 mitgeteilten Informationen anfüge. Wie bekannt wurde, hat die auf Krisenmanagement spezialisierte Firma Visor Consultants zum gleichen Zeitpunkt und an denselben Orten, an denen die echten Attentate erfolgten, eine wichtige Abwehrübung durchgeführt, die terroristische Angriffe simulierte. Wie der Direktor der Gesellschaft, Peter Powel, bezeugt (von ITV aufgezeichnet), stellten die Verantwortlichen während ihres Manövers in der Kommandozentrale fest, dass die von ihnen in Szene gesetzten Ereignisse plötzlich vor ihren Augen Wirklichkeit wurden. Die Präsenz der Feuerwehr im Rahmen der Übung erklärt die Schnelligkeit und Wirksamkeit der Rettungsmassnahmen. Anders ausgedrückt: Wenn die Überwachungskameras keine Bombenleger aufnehmen konnten, dann wohl deswegen, weil diese in Uniformen steckten. Nun verhält es sich allerdings so, dass nur das Netz des Stay behind der Nato über Agenten innerhalb der öffentlichen Gewalt verfügt. Wie Réseau Volaire weiter ausführt, haben die Führer der Koalition gegen den Terrorismus die Attentate in London zum Anlass genommen, um ein weiteres Mal auf ein islamisches Komplott hinzuweisen und zum Kampf gegen den Terror aufzurufen. Die Fakten jedoch sprechen für sich: Die Operation ist unter dem Deckmantel einer Antiterrorübung, an der die britischen Ordnungskräfte teilnahmen, organisiert worden. Wie in den 80er Jahren, während denen der britische Geheimdienst mörderische Attentate in Europa inszenierte, um die Angst vor dem Kommunismus zu schüren, aktiviert heute eine britische Militärgruppe die Strategie der Spannung, um den Zusammenstoss der Kulturen zu provozieren. Für die einen zeigt sich hier erneut, dass die Islamisten die Zivilisation zerstören wollen und nach Madrid von jetzt an Europa anzugreifen gedenken, andere sehen darin die Strafe für den Kolonialismus der Koalition; wieder andere  - zu denen sich der Autor zählt -  sehen die Attentate als eine weitere, von dem britischen militärisch-industriellen Komplex im Rahmen der obengenannten Strategie der Spannung durchgeführte Operation. Dwight Eisenhower, füge ich hier ein, warnte vor der extremen Gefahr für die Demokratie, die von dieser Gruppierung ausging. Indem die Spitzen des G8-Gipfels in Schottland so zu bestimmten Handlungen gezwungen wurden  - die Attentate erfolgten eine Stunde vor der Eröffnung, was die Möglichkeit einer Änderung der Agenda einschloss, nämlich die Frage der Klimaerwärmung und der Entwicklungshilfe für Afrika zugunsten der Sicherheitsbelange aufzugeben, was dann auch geschah -  haben sich die Drahtzieher der Attentate vielleicht zu einer Provokation hinreissen lassen, die als eine Provokation zuviel zu betrachten ist. Staats- und Regierungschefs könnten erwägen, dass es in Zukunft eher von Nachteil als von Vorteil ist, die Rhetorik des Krieges gegen den Terrorismus zu wiederholen.
 
Réseau Voltaire führt weiter aus, dass die Theorie, gemäss der die zurückliegenden Attentate alle einen einzigen Drahtzieher hätten, auf Vermutungen beruht, die sich nicht verifizieren lassen. Sie ermöglicht es jedoch der Koalition, ihren militärischen  Aufmarsch zu verstärken. In der Tat erinnerten die Anschläge in Madrid und London viel eher an die von Bologna als an die Leistungen einer Pseudo-Al-Kaida. Hierzu ein Ausschnitt aus dem Artikel von Mathias Bröckers vom 11. 7. 05: Die Strategie der Spannung: „Dass Terroranschläge stets von mörderischen Fanatikern ausgeführt werden, nie aber von Regierungen und ihren Geheimdiensten, dass nur ‚Diktatoren’ ihre eigenen Bürger hinmetzeln, ‚demokratische’ Regierungen zu derlei Unmenschlichkeit aber per se nicht in der Lage sind, diese blauäugige Idiotie führt dazu, dass auch bei den ungeklärten Anschlägen in London einzig und allein die ‚Handschrift von Al Qaida’ gesehen wird, nicht aber das Muster von Gladio, jener von der CIA gesteuerten Nato-Geheimtruppen, auf deren Konto u.a. die Bombenanschläge in Mailand (1969) gehen, die Unterwanderung der „Roten Brigaden“ und der Mord an Aldo Moro (1978), der Anschlag auf den Bahnhof in Bologna (1980), usw.usf. Dass die Gladio-Truppen nach Ende des Kalten Kriegs und nachdem ihre Aktivitäten von Gerichten enttarnt wurden, tatsächlich aufgelöst worden sind, ist nach Ansicht der meisten Experten unwahrscheinlich. Noch in den 90er Jahren wurden Waffendepots entdeckt, die darauf hindeuten, dass die Strukturen in anderer Form weiterbestehen, ebenso die als Strategie der Spannung bezeichneten Methoden der verdeckten Kriegsführung, die der verurteilte Gladiator Vincenzo Vinciguerra vor Gericht schilderte: Man musste Zivilisten angreifen, Männer, Frauen, Kinder, unschuldige Menschen, unbekannte Menschen, die weit weg vom politischen Spiel waren….(…) Dreissig Jahre lang, bis in die achtziger Jahre, wurde die Bevölkerung absichtlich in Unruhe und Angst vor einem Ausnahmezustand gehalten. Bis sie bereit war, einen Teil ihrer persönlichen Rechte im Austausch für größere Sicherheit aufzugeben, für die alltägliche Sicherheit, die Strasse entlang zu gehen, mit der Bahn oder dem Flugzeug zu reisen, in eine Bank zu gehen. Die Menschen in diese Haltung zu zwingen, das ist die Logik, die hinter den Verbrechen steckt. Und da der Staat dahinter steht, der sich nicht selbst belasten wird, werden diese Verbrechen unaufgeklärt bleiben.7
 
In seiner Ansprache zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag am 16. 9. 2001 sagte der damalige Bundespräsident Moritz Leuenberger am Sonntagmorgen in der Abbatiale von Payenne: 'Wir wollen nicht glauben, dass so etwas im 21. Jahrhundert noch möglich ist.“ Wo bleibt hier die Erkenntnis, dass der Terror solange mit uns sein wird, solange es uns nicht gelingt, gegen Regierungen, die immer wieder Kriege entfachen oder Bedrohungen gegen andere Nationen ausstossen, vorzugehen? In seiner Inaugurationsrede am 20. 1. 05 hat sich Bush der weltweiten Förderung der Demokratie und der Freiheit verschrieben. Bush hat nichts weniger als die Ausrottung jeglicher Tyrannei auf dieser Welt zum Endziel der US-Politik erklärt. Den Völkern in Unfreiheit gelobte er, Amerika werde nicht über ihre Unterdrückung hinwegsehen oder ihre Unterdrückung mit Nachsicht behandeln. Betrachtet man die von der USA seit 1945 betriebene Aussenpolitik sowie die Lage im Irak, so muss man annehmen, dass es sich hier um eine bewusste Täuschung handelt. Paul J. Watson schreibt in seinem obengenannten Buch: Anstifter zu Chaos bewaffnen weltweit Tyrannen, als Vorwand für endlosen Krieg und die Errichtung des Empires. Eine despotische neue Weltordnung ist im Aufbau begriffen, die uns alle bedroht. Er sieht diese als in den letzten Stadien ihrer Konstruktion begriffen. Darauf deutet auch die bereits am 17. 2. 1950 von Paul Warburg vor dem US-Senat abgegebene Erklärung hin: „We will have a world government, whether you like it or not. The only question is whether that government will be achieved by conquest or consent." [Wir werden eine Weltregierung haben, ob Sie das wollen oder nicht. Die einzige Frage ist die, ob diese durch Zwang oder durch Einwilligung zustande kommen wird]. Eine solche sieht eine globale Einheitswährung vor, für die ganze Welt gleichlautende Gesetze sowie eine Weltarmee, um diese in allen Ländern, in denen keine nationalen Grenzen mehr existieren werden, durchzusetzen. Die neue Weltordnung taucht auch in der Rede Fischers in Princeton auf  8,  wo man folgendes hören konnte: „In einer vielbeachteten Grundsatzrede hat der deutsche Aussenminister Fischer der US-Administration ‚gleichberechtigte’ Partnerschaft offeriert, um den Kampf für eine neue Weltordnung gemeinsam zu gewinnen. Die neue Weltordnung werde internationale ‚Ordnungsverluste’ beseitigen und eine ‚positive Globalisierung’ durchsetzen. Dabei müssten sämtliche Mittel zur Anwendung kommen, so dass kriegerische Gewaltaktionen ausdrücklich nicht ausgeschlossen sind .Vielmehr gelte es, die ,militärischen Fähigkeiten Europas’ zu stärken. Deswegen, so der Aussenminister, hätten Deutschland und die EU ihrer Politik einen erweiterten Sicherheitsbegriff zugrunde zu legen. Der europäischen Aufrüstung müsse quantitativ wie qualitativ Priorität eingeräumt werden.“ Wem käme hier nicht der Gedanke, dass die NATO das militärische Werkzeug der neuen Weltordnung darstellt, als deren ausführendes Organ ich die UNO betrachte. Ganz offenbar sind wir von einer Beeinflussung dieser Entwicklung völlig ausgeschlossen und insofern eigenlich schon ‚verkauft’.
 
Die hier zusammengetragenen Fakten sollten der Anlass dazu sein, die Zusammenhänge zwischen Anschlägen und vor uns geheimgehaltenen Plänen zu überdenken. Dies wäre vor allem die Pflicht unserer gewählten Volksvertreter, deren Aufgabe es immerhin ist, über Demokratie und Freiheit zu wachen. Letztere sehe ich durch die neue Weltordnung als extrem gefährdet.
 
1  Quelle: Mathias Bröckers, Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.’, Verlag Zweitausendeins, ISBN 3-86150-456-1
2  Daniele Ganser arbeitet seit 2003 an der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik der ETH Zürich. Von ihm ist in London soeben ein Buch über die Nato-Geheimarmeen erschienen: «Nato’s Secret Armies. Operation Gladio and Terrorism in Western Europe», Frank Cass. London 2005. http://www.isn.ethz.ch/php/collections/coll_gladio.htm
3  Vortrag von Michel Chossudovsky: Der Krieg der USA um globale Hegemonie. In Junge Welt vom 13. 12.03 
4 (Vgl.: General Tommy Franks fordert die Ausserkraftsetzung der US-amerikanischen Verfassung, November 2003, http://www.globalsearch.ca/articles/EDW311A. html)
Englische Version: http://www.rense.com/general57/aale.htm
   deutsch: http://www.klaus-krusche.de/wtc7.htm
 
6  http://www.reseauvoltaire.net/flagrant-delit.html  - 13.7.05  Artikel 17463
 
7  http://www.writersblog.de/broeckers/
 
8 http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1069375556.php
 
Bezüglich der Aussenpolitik der USA siehe auch „Das 'American Empire' als Segen und als Ärgernis“  Offener Brief an die Redaktion der 'Neuen Zürcher Zeitung' vom 14. 1. 2003; im Archiv