Der Dritte Weltkrieg könnte mit einem atomaren Präemptivkrieg gegen den Iran beginnen - Von Michel Chossudovsky

Die Führung eines totalen Krieges gegen den Iran, in dem auch Atomsprengköpfe zum Einsatz kommen sollen,

wird seit 2005 auf den Reißbrettern des Pentagons geplant. Wenn es zu diesem Krieg käme, ginge der ganze Mittlere Osten bis nach Zentralasien in Flammen auf, und die Menschheit würde in den Dritten Weltkrieg gestürzt. Der Dritte Weltkrieg ist kein Thema auf den Titelseiten der Zeitungen. Die Mainstream-Medien haben eine gründliche Analyse der Implikationen dieser Kriegspläne und eine Diskussion darüber ganz ausgeklammert. Die Anzettelung des Dritten Weltkriegs  - wenn es denn dazu käme -  könnte mit der Errichtung einer »Flugverbotszone«, d.h. einer Operation mit geringen ‹Kollateralschäden‹ relativ unauffällig beginnen; diese könnte mit der ›Responsibility to Protect / R2P‹ (der Verpflichtung zum Schützen) der NATO begründet und zunächst in eine ›begrenzte Strafaktion‹ münden, nämlich in die Bombardierung bestimmter militärischer Ziele; als Vorwand würden die ›globale Sicherheit‹ und der Schutz der ›Demokratie‹ sowie der ›Menschenrechte‹ in dem angegriffenen Land (Iran) dienen. Die Öffentlichkeit weiß kaum etwas über die schwerwiegenden Auswirkungen dieser Kriegspläne, die ironischerweise den Einsatz von Atomwaffen zur Zerstörung des überhaupt nicht existierendem iranischen Atomwaffenprogramms vorsehen. Außerdem verfügt die Militärtechnologie des 21. Jahrhunderts über eine ganze Reihe (sonstiger) hochentwickelter Waffensysteme. Wir steuern auf die größte Krise der Weltgeschichte zu: Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel. Die gegenwärtige Situation ist durch eine weit fortgeschrittene Kriegsplanung gekennzeichnet, in der eine furchterregende Militärmacht auch den Einsatz von Atomsprengköpfen vorgesehen hat.

Das Pentagon will die ganze Welt militärisch unterwerfen
Der militärische Aufmarsch der Streitkräfte der USA und der NATO findet in mehrerer Regionen
der Welt gleichzeitig statt. Die Militarisierung auf globalem Niveau wird durch eine einheitliche Kommandostruktur der US-Streitkräfte ermöglicht: Unser ganzer Planet ist in regionale Kampfkommandos aufgeteilt, die unter dem Befehl des Pentagons stehen. [1] Nach Aussage des ehemaligen Generals und NATO-Oberbefehlshabers Wesley Clark sieht der militärische Fahrplan des Pentagons eine ganze Reihe von Kriegen vor: »Die auf fünf Jahre angelegte Kampagne schließt insgesamt 7 Staaten ein: erst den Irak, dann Syrien, den Libanon, Libyen, den Iran, Somalia und den Sudan.« [2] Die Militäraktion wird im Namen des ›Globalen Krieges gegen den Terrorismus‹ und der globalen Sicherheit geführt werden, und man wird den Anspruch erheben, ›humanitäre‹ und ›pro-demokratische Absichten‹ zu verfolgen. Man wird nach Aussage wissenschaftlicher Experten, die im Dienste des Pentagons stehen, behaupten, das Arsenal der taktischen Atomwaffen des Westens [im Gegensatz zu den nicht existierenden der Islamischen Republik Iran] sei »völlig unschädlich für die Zivilbevölkerung, weil die Explosionen unterirdisch erfolgen.« Verantwortungslose Politiker unterschätzen die Implikationen ihrer Handlungen. Sie glauben an ihre eigene Kriegspropaganda, die Atomwaffen als Instrumente zur Sicherung des
Friedens und der Demokratie verkauft. Der Krieg wird zur friedenserhaltenden Maßnahme erklärt, die (angeblich) von der ›internationalen Gemeinschaft‹ unterstützt wird. Die Opfer des Krieges werden als (potentielle) Täter verunglimpft. Weil der Iran und Syrien (angeblich) die globale Sicherheit bedrohen, sei eine präemptive Militäraktion zu rechtfertigen.

Globaler Krieg
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bestimmt das Konzept des langen Krieges, des ›long War‹ die Militärdoktrin der USA. Das große Ziel, das US-Imperium durch eine globale militärische Überlegenheit zu sichern, wurde erstmals Ende der 1940er Jahre zu Beginn des Kalten Krieges unter der Truman-Regierung formuliert. Wir befassen uns mit einer den ganzen Globus umspannenden militärischen Planung für einen ›Globalen Krieg‹. In dem ›Project for the New American Century / PNAC‹ aus dem Jahr 2000, das als Planungsgrundlage der Neokonservativen gilt, wird die ›Führung eines Krieges ohne Grenzen‹ vorhergesagt. [3] Zu den offen erklärten Zielen des PNAC gehört das Erreichen der Fähigkeit, ›gleichzeitig auf unterschiedlichen Kriegsschauplätzen in verschiedenen Regionen der Welt kämpfen und entscheidend siegen zu können‹, und außerdem stark genug zu werden, um als militärische Weltpolizei in allen wichtigen Weltregionen für Sicherheit sorgen zu können. Zu den Aufgaben der Weltpolizeitruppe sollten zusätzlich die militärische Überwachung und (falls erforderlich) Interventionen gehören, die auch verdeckt erfolgen und auf einen Regimewechsel abzielen können. [4] Die Realisierung dieses von den Neokonservativen formulierten teuflischen Militärprojektes wurde auch von der Obama-Administration übernommen und von Beginn an fortgeführt. Mit einem (teilweise) neuen Team militärischer und außenpolitischer Berater war Obama beim Anheizen der militärischen Eskalation viel erfolgreicher als sein Vorgänger im Weißen Haus, der kürzlich vom Kriegsverbrecher-Tribunal in Kuala Lumpur für Verbrechen gegen den Frieden verurteilt wurde. [5] Auch gegenwärtig laufen in verschiedenen Teilen der Welt damit zusammenhängende Aktionen des Militärs und der Geheimdienste der USA. Nach bereits vorliegenden Kriegsplänen für die Großregion, die vom Mittleren Osten bis nach Zentralasien reicht, müßten jetzt koordinierte Aktionen gegen den Iran, Syrien und Pakistan erfolgen, aus denen ein zusammenhängender regionaler Kriegsschauplatz entstünde. Die drei bereits vorhandenen Kriegsschauplätze Irak, Afghanistan und Palästina würden mit den neuen Brennpunkten zu einem großen Kriegsschauplatz verschmelzen, der von der syrisch-libanesischen Mittelmeerküste bis zur Grenze Afghanistans und Pakistans mit China reicht. Auch Israel, der Libanon und die Türkei würden in den Konflikt hineingezogen. Es ist wichtig, die Geschichte dieser militärischen Agenda zu untersuchen, einschließlich der darin für Israel vorgesehen Rolle.

Die Streitkräfte der wichtigsten Partner der Kriegskoalition USA, Großbritannien, Israel und Türkei befinden sich seit 2005 in erhöhter Alarmbereitschaft. Das Kommando über einen Militäreinsatz gegen den Iran wurde zentralisiert und liegt beim Pentagon. Bereits 2005 wurde USSTRATCOM, das Strategische Kommando der USA [6], zum führenden Kampfkommando für die Integration und Synchronisation von Maßnahmen des Verteidigungsministeriums gegen Massenvernichtungswaffen bestimmt. Dieses Kampfkommando ist auch für die Zusammenarbeit mit den Verbündeten der USA in der NATO, mit Israel und mit mehreren arabischen Staaten in vorderster Front, die dem Mediterranean Dialogue der NATO angehören, zuständig. [7] Das USSTRATCOM hat zur Durchführung seines Auftrages eine eigene Kommandoeinheit eingerichtet, das ›Joint Functional Component Command Space and Global Strike / JFCCSGS‹ [die Komponente des Kommandos für den Weltraum und den globalen Krieg, das für gemeinsame Operationen zuständig ist. [8] Das JFCCSGS erhielt den Auftrag, einen Atomangriff auf den Iran vorzubereiten: in Übereinstimmung mit der ›Nuclear Posture Review / NPR 2002‹ [dem Prüfbericht zur atomaren Lage], <der im gleichen Jahr auch vom US-Kongreß gebilligt wurde. [9] Der NPR sieht den Einsatz von Atomwaffen nicht nur gegen Schurkenstaaten [wie den Iran], sondern auch gegen Russland und China vor. Die praktische Durchführung des ›Global Strike‹ [des globalen Atomkrieges] wird im CONPLAN 8022 skizziert. Dieser Plan wird als Handlungsanweisung beschrieben, aus der die Navy und die Air Force  Einsatzpläne für ihre Atom-U-Boote und Atombomber entwickeln sollen. CONPLAN 8022 ist der Rahmenplan für alle strategischen Szenarien, die den Einsatz von Atomwaffen vorsehen. [10]

Baut eine neue Antikriegsbewegung auf! SAGT NEIN zum Dritten Weltkrieg!
Die Antikriegsbewegung ist in einer Krise: In ihr aktive zivile Organisation sind falsch informiert, werden manipuliert oder vereinnahmt. Viele progressive Menschen fallen auf den Anspruch der NATO herein,  Verantwortung zum Schützen zu tragen und humanitäre Absichten zu verfolgen, so daß diese ihre Kriegspläne mit (weitgehender) Billigung der Zivilgesellschaft umsetzen kann. Es ist unbedingt erforderlich, die Antikriegs-Bewegung auf einer völlig neuen Basis wieder aufzubauen. Massendemonstrationen und Antikriegsproteste sind nicht genug. Wir müssen ein breit angelegtes, gut organisiertes nationales und internationales Graswurzel-Friedensnetzwerk aufbauen, das gegen die Herrschaftsstrukturen der Mächtigen aufbegehrt. Die Menschen müssen nicht nur gegen die militärischen Pläne mobilisiert werden, sie müssen sich auch gegen die Autorität des Staates und seiner Diener auflehnen. Wenn wir die Kriegsvorbereitungen stoppen wollen, müssen wir der Medienkampagne entgegentreten, die sie in den Augen der Öffentlichkeit rechtfertigt. Vor allem müssen wir über die Vertauschung der Rollen aufklären, die Täter zu Opfern macht. Die Menschen müssen erkennen, daß nicht nur die Behauptung, »wir müssen das Böse in all seinen Formen bekämpfen, um den westlichen Lebensstil zu retten«, eine Lüge ist. Wir müssen vor allem die große Lüge entlarven, die Krieg als ein humanitäres Unternehmen darstellt, wenn wir das kriminelle Projekt der globalen Zerstörung, das nur der Profitmaximierung [der Rüstungsindustrie] dient, noch stoppen wollen, Diese nur auf Profit ausgerichtete militärische Agenda zerstört alle menschlichen Werte und macht die Menschen zu gefühllosen Zombies. Es muß verstanden werden, daß jeder Krieg, unabhängig von seiner Rechtfertigung, nach den Kriterien der Nürnberger Prozesse [gegen führende Nazis] ein Verbrechen gegen den Frieden ist. [11] George W. Bush und Anthony L. Blair wurden vom Kriegsverbrecher-Tribunal in Kuala Lumpur verurteilt, weil sei einen verbrecherischen Angriffskrieg gegen den Irak geführt haben. Kriegsverbrechen haben jedoch nicht nur der ehemalige US-Präsident und der britische Premierminister begangen. Es gibt auch viele neue Kriegsverbrecher. so Barack Hussein Obama, den heutigen Präsidenten der USA. Alle Staatsoberhäupter und Regierungschefs von Staaten, die unter dem Vorwand, Verantwortung zum Schützen zu tragen, die Angriffskriege der USA, der NATO und Israels unterstützen, sind nach dem Völkerrecht Kriegsverbrecher. Die Forderung nach Absetzung [und Bestrafung] der Kriegsverbrecher in höchsten Staatsämtern muß zum zentralen Anliegen einer neuen wirksameren Antikriegsbewegung werden. Der Dritte Weltkrieg kann nur verhindert werden, wenn die Bürger gegen ihre Regierungen aufstehen, ihnen ihre Kriegsverbrechen vorhalten, ihre gewählten Vertreter unter Druck setzen und sich auf lokaler Ebene in Dörfern, Stadtteilen und Städten zusammenschließen, um ihre Mitbürger über die verheerenden Auswirkungen eines globalen Krieges aufzuklären und Diskussionen in den Streitkräften anzustoßen.

Ein Atomkrieg gegen den Iran
Es folgen Auszüge aus meinem Artikel ›Nuclear War against Iran‹, der bereits im Januar 2006 erschienen ist und sich mit dem militärischen Aufmarsch gegen den Iran und dem möglichen Einsatz von Atomwaffen befaßt. [12] Eine ausführlichere Analyse habe ich in meinem Buch ›Towards a World War III Scenario‹ vorgenommen, das über das ›Centre for Research on Globalization‹ [13] bestellt werden kann. Seit Beginn des Jahres 2005 haben bereits verschiedene militärische Übungen der US-Streitkräfte stattgefunden. In Erwartung eines von den US-Streitkräften unterstützten Angriffs haben auch die iranischen Streitkräfte im Dezember große Militärmanöver im Persischen Golf durchgeführt. Seit Anfang 2005 gibt es einen intensiven diplomatischen Pendelverkehr zwischen Washington, Tel Aviv, Ankara und dem NATO- Hauptquartier in Brüssel. Ende 2005 hat CIA Direktor Porter Goss bei einem Besuch in Ankara den türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan ›um politische und logistische Unterstützung für Luftangriffe gegen atomare und militärische Ziele im Iran‹ gebeten. Nach einer Meldung des Deutschen Depeschen-Dienstes / DDP vom 30. Dezember 2005 hat Goss ›den türkischen Geheimdienst um eine intensive Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Überwachung der Operation ersucht‹. Gleichzeitig hat der israelische Premierminister Ariel Sharon den israelischen Streitkräften grünes Licht für Angriffe [auf den Iran] Ende März 2006 gegeben. Alle israelischen Spitzenleute haben sich für einen Ende März 2006 beginnenden Angriff auf den Iran ausgesprochen. ... Ende März wird auch der IAEA-Bericht über das iranische Atomprogramm an die UNO erwartet. Israelische Politiker hoffen, den Bericht mit ihren Drohungen beeinflussen oder wenigstens zweideutige Aussagen erzwingen zu können, die es ihren ausländischen Unterstützern ermöglichen, im UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen den Iran durchzusetzen, oder mit denen sich israelische Militäraktionen rechtfertigen lassen. [14] Der von der USA unterstützte Angriffsplan wurde auch von der NATO gebilligt, zum jetzigen Zeitpunkt [Dezember 2005] ist aber noch nicht klar, in welcher Form sie sich an den geplanten Luftangriffen beteiligen wird.

›Schock und Furcht‹
Die verschiedenen Komponenten des Militäreinsatzes stehen unter US-Kommando und werden vom Pentagon und vom USSTRATCOM auf der Offutt Air Base in Nebraska [15] koordiniert. Die von Israel angekündigten Aktionen werden in enger Koordination mit dem Pentagon durchgeführt. Die Kommandostruktur der Operation wird zentralisiert, und der Startschuß für die Militäroperation bleibt Washington vorbehalten. Militärische US-Quellen haben bestätigt, daß ein Luftkrieg gegen den Iran mit voller Wucht erfolgen soll, vergleichbar mit den unter der Parole ›Shock and Awe‹ durchgeführten zahlreichen Bombenangriffen auf den Irak im März 2003. Amerikanische Luftangriffe auf den Iran würden das Ausmaß des 1981 durchgeführten israelischen Angriffs auf den irakischen Atomreaktor Osirak weit übertreffen [16], und eher den Anfangstagen des 2003 geführten Luftkriegs gegen den Irak ähneln. Auf der Insel Diego Garcia [17]) oder direkt in der USA startende B-2-Tarnkappenbomber [18], vielleicht von in Al Udeid in Katar oder von anderen Flugplätzen in der Region aufsteigenden Tarnkappen-Kampfflugzeugen F-117 unterstützt [19], würden die zwei Dutzend verdächtigen Atomanlagen ins Visier nehmen. Die Militärplaner könnten ihre Zielliste auf die wichtigsten Atomanlagen beschränken ..... oder, wenn die US-Regierung das wünscht, auch eine umfassende Bombardierung aller mit Massenvernichtungswaffen in Verbindung zu bringenden Einrichtungen und aller iranischen Streitkräfte vorsehen, die den US-Streitkräften im Irak gefährlich werden könnten. [20] Im November 2005 führte das Strategic Command der USA ein großes Manöver durch, um den Plan für einen globalen Krieg zu testen. Die Übung lief unter dem Code-Namen ›Global Lightning-‹. Dabei wurde ein Angriff auf einen ›fiktiven Feind‹ mit konventionellen und atomaren Waffen geübt. Nach dem Manöver ›Global Lightning‹ versetzte das Strategic Command die US-Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft.

Allgemeine Zustimmung zu einem Atomkrieg
Aus der Europäischen Union erhob sich kein Widerspruch. Es gibt ständig Beratungen zwischen Washington, Paris und Berlin. Im Gegensatz zu dem Überfall auf den Irak, dem Frankreich und Deutschland auf diplomatischer Ebene widersprachen, ist es Washington gelungen, sowohl in der NATO als auch im UN-Sicherheitsrat ›Einigkeit‹ zu erzielen. Dadurch fühlt es sich zu einem Atomkrieg ermächtigt, unter dessen Auswirkungen große Teile des Mittleren Ostens und Zentralasiens zu leiden hätten. Außerdem sind mehrere arabische Frontstaaten [die Arabische Liga] stillschweigend zu Partnern bei dem militärischen Projekt der USA und Israels geworden. Vor einem Jahr – im November 2004 – trafen sich im NATO-Hauptquartier in Brüssel führende israelische Militärs mit führenden Militärs aus 6 Anrainerstaaten des Mittelmeeres, aus Ägypten, Jordanien, Tunesien, Marokko, Algerien und Mauretanien. [Die Arabische Liga und Israel arbeiten mittlerweile Hand in Hand] Die NATO und Israel haben ein gemeinsames Protokoll unterzeichnet. Im Anschluß an dieses Treffen wurde vor der Küste Syriens ein gemeinsames Manöver abgehalten, an dem die USA, Israel und die Türkei beteiligt waren [21], und im Februar 2005 nahm Israel zusammen mit mehreren arabischen Staaten an militärischen Übungen und ›Antiterrormanövern‹ teil. In fast allen Medien wird der Iran als ›Bedrohung für den Weltfrieden‹ dargestellt. Die Antikriegsbewegung hat die Medienlügen einfach geschluckt. Die Tatsache, daß die USA und Israel einen atomaren Holocaust im Mittleren Osten planen, steht nicht auf der Tagesordnung der Kriegs- und Globalisierungsgegner. Die ›chirurgischen Eingriffe‹ mit bunkerbrechenden Atomwaffen werden der Weltöffentlichkeit als einziges Mittel verkauft, mit dem der Iran an der Entwicklung von Atomwaffen gehindert werden kann. Uns sagt man, es handle sich nicht um einen Krieg, sondern um eine friedenserhaltende Militäroperation, zu der eben Luftangriffe auf die Atomanlagen des Irans notwendig seien.

Mini-Atombomben: ›Für Zivilisten unschädlich‹
Die Presseberichte über bestimmte Aspekte der geplanten Militäroperation dienen vor allem dazu, ihr tatsächliches Ausmaß zu verbergen und den geplanten Einsatz von taktischen Atomwaffen zu verschleiern. Die Kriegsplanung beruht auf der ›Doktrin vom präemptiven Atomkrieg‹ der Bush-Administration aus dem ›Nuclear Posture Review von 2002‹. Die Medien haben durch Desinformation alles versucht, um die verheerenden Folgen einer Militäroperation, die den Einsatz von Atomsprengköpfen gegen den Iran vorsieht, zu verbergen. Über die Tatsache, daß bei den geplanten ›chirurgischen Eingriffen‹ neben konventionellen Bomben auch Atomwaffen verwendet werden sollen, wird nicht diskutiert. Nach einem Senatsbeschluß aus dem Jahr 2003 gelten die neuem taktischen Atomwaffen als Mini-Nukes mit geringer Sprengkraft; obwohl sie die bis zu sechsfache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe haben, sollen sie ›unschädlich für Zivilisten‹ sein, weil sie erst tief im Boden explodieren. Der folgende Artikel, der im Januar 2006 veröffentlicht wurde, beschreibt die Grundzüge dieser teuflischen Militärplanung. Mit den in jüngster Zeit geäußerten Drohungen Großbritanniens und Israels, haben wir einen entscheidenden Wendepunkt erreicht.

Ein einheitliches Kommando für Angriffe auf der Erde und im Weltraum
Ein mit taktischen Atomwaffen durchgeführter präemptiver Atomangriff [auf den Iran] würde vom Hauptquartier des Strategic Command der USA auf der Offutt Air Base in Nebraska aus koordiniert, unter Einbeziehung von Kommandoeinheiten der USA und der Koalition, die im Persischen Golf, auf Diego Garcia, in Israel und in der Türkei bereitstehen. Mit seinem neuen Mandat ist das USSTRATCOM für die ›Aufsicht über einen globalen Krieg‹, der sowohl mit konventionellen als auch mit atomaren Waffen geführt wird, zuständig. Im Militärjargon heißt das: Ihm wurde die Rolle "der globalen Integrationsinstanz zugewiesen, die Operationen im Weltraum, die Kommunikation, die Raketenabwehr, die weltweiten Kommando- und Kontrollfunktionen, die Geheimdienste, die Aufklärung und Überwachung, den globalen Atomkrieg und die strategische Abschreckung zu koordinieren hat. Im Januar 2005, zu Beginn des militärischen Aufmarsches gegen den Iran, wurde
USSTRATCOM zum ›führenden Kampfkommando für die Integration und Synchronisation von Maßnahmen des US-Verteidigungsministeriums gegen Massenvernichtungswaffen‹ bestimmt. Zur Durchführung dieses Auftrags wurde eine [bereits oben erwähnte] eigene Kommandoeinheit gegründet, das ›Joint Functional Component Command Space and Global Strike / JFCCSGS‹. Dieses erhielt den Auftrag, in Übereinstimmung mit der Nuclear Posture Review / NPR 2002 einen Atomangriff vorzubereiten, der im gleichen Jahr auch vom US-Kongreß gebilligt wurde. Der NPR sieht den Einsatz von Atomwaffen nicht nur gegen Schurkenstaaten, sondern auch gegen
Rußssland und China vor.

CONCEPT PLAN (CONPLAN) 8022
Das JFCCSGS ist in erhöhter Alarmbereitschaft, um jederzeit Atomangriffe auf den Iran oder auf Nordkorea auslösen zu können. Die praktische Durchführung des ›Global Strike‹ wird im CONPLAN 8022 skizziert. Dieser Plan wird als Handlungsanweisung beschrieben, aus der Navy und Air Force Einsatzpläne für ihre Atom-U-Boote und Atombomber entwickeln sollen. CONPLAN 8022 ist der Rahmenplan für alle strategischen Szenarien, die den Einsatz von Atomwaffen vorsehen. »Er ist auf diese neuartigen Bedrohungen ausgerichtet, auf den Iran und Nordkorea, ebenso auf Staaten, die Atomwaffen weitergeben könnten, und auch auf Terroristen«. »Nirgendwo steht, daß CONPLAN 8022 in begrenzten Atomkriegen nicht auch für Angriffe auf Ziele in Rußland und China benutzt werden könnte.« (Mit dieser Aussage wird Hans Kristensen vom ›Nuclear Information Project‹ von einer japanischen Nachrichtenagentur für Wirtschaftsfragen zitiert [22]). Das JFCCSGS erhielt den Auftrag, CONPLAN 8022 umzusetzen: mit anderen Worten, einen Atomkrieg gegen den Iran auszulösen. Wenn der Oberkommandierende (das war damals) George W. Bush den Verteidigungsminister dazu auffordert, beauftragt dieser den US-Generalstab, CONPLAN 8022 umzusetzen. Letzterer unterscheidet sich von anderen militärischen Planungen dadurch, daß er keinen Einsatz von Bodentruppen vorsieht; er sieht im Unterschied zu anderen Kriegsplänen nur eine begrenzte Operation ohne Bodentruppen vor. In einem typischen Kriegsplan ist das Zusammenwirken aller Streitkräfte – in der Luft, auf dem Boden und auf See – beschrieben, und er berücksichtigt auch die logistischen und die politischen Probleme, die bei länger andauernden Operationen zu erwarten sind. ….. Der globale Atomkrieg ist offensiv und wird bei einer plötzlich auftretenden Bedrohung auf Anordnung des US-Präsidenten ausgelöst. [23].

Wenn es den friedensbewegten Menschen im Westen nicht gelingt, den herrschenden Kräften in der USA, in den NATO-Ländern und in Israel noch rechtzeitig Einhalt zu gebieten, werden diese den Dritten Weltkrieg provozieren, der unseren Planeten in eine radioaktiv verstrahlte, unbewohnbare Trümmerwüste verwandeln wird.


Quelle: http://www.globalresearch.ca/index.php?aid=28026&context=va 4. 12. 11
World War III: The Launching of a Preemptive Nuclear War against Iran by Michel Chossudovsky
der deutsche, von der Redaktion Luftpost dankenswerterweise übersetzte Artikel ist auf
http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_11/LP23411_121211.pdf einsehbar.
www.luftpost-kl.de  VISDP: Wolfgang Jung, Assenmacherstr. 28, 67659 Kaiserslautern
Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein LP 234/11 – 12.12.11
Informationen über den Autor sind unter http://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Chossudovsky aufzurufen.

[1] Siehe dazu http://www.luftpostkl.de/luftpost-archiv/LP_09/LP27209_071209.pdf
[2[ Siehe dazu http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_11/LP09811_240611.pdf
[3] Siehe dazu http://www.newamericancentury.org/statementofprinciples.htm
[4] http://www.newamericancentury.org/RebuildingAmericasDefenses
[5] http://www.seite3.ch/Kriegsverbrecher+Tribunal+Bush+und+Blair+sind+schuldig+/518673/detail.html
[6] http://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Strategic_Command
[7] http://en.wikipedia.org/wiki/Mediterranean_Dialogue
[8] http://en.wikipedia.org/wiki/Joint_Functional_Component_Command_for_Space_and_Global_Strike
[9] http://fpc.-state.gov/documents/organization/8039.pdf
[10] Siehe dazu auch http://www.ucsusa.org/nuclear_weapons_and_global_security/nuclear_weapons/policy_issues/nuclearposture-review.html
[11] http://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberger_Prozess_gegen_die_Hauptkriegsverbrecher
[12] Der komplette Artikel ist aufzurufen unter http://globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=1714
[13] Die Bestellung ist über http://globalresearch.ca/index.php?context=section&sectionName=store möglich
Centre for Research on Globalization (CRG), 11 Notre-Dame Ouest, Montreal, QC H2Y 4A7 CANADA
[14] James Petras: Israel's War Deadline: Iran in the Crosshairs (Iraels Angriffstermin: Der Iran im Fadenkreuz): aufzurufen unter http://www.globalresearch.ca/index.-php?context=va&aid=1635
[15] http://www.globalsecurity.org/wmd/facility/offutt.htm
[16] http://de.wikipedia.org/wiki/Osirak
[17] http://de.wikipedia.org/wiki/Diego_Garcia
[18] http://de.wikipedia.org/wiki/Northrop_B-2
[19] http://de.wikipedia.org/wiki/Lockheed_F-117
[20] http://www.globalsecurity.org/military/ops/iran-strikes.htm
[21] http://forum.keypublishing.com/showthread.php?t=37245
[22] http://www.nukestrat.com/us/jcs/jp3-12_05.htm
[23] William Arkin, Washington Post, Mai 2005, siehe
http://www.globalresearch.ca/index.-php?context=viewArticle&code=ARK20060102&articleId=1704