Afghanistan - neue Pläne

d.a. »US-Präsident Barack Obamas kriecherischer Besuch in Großbritannien«, vermerkt Strategic Alert, »war keineswegs der persönliche Erfolg,

auf den er so sehnlichst gehofft hatte. Tatsächlich spotteten die britischen Medien vor allem über seine öffentlichen Auftritte und Stümpereien.« 1 Zu letzteren zähle ich insbesondere die in seiner Rede vor dem englischen Parlament enthaltene Aussage: »Es gibt nur wenige Nationen, die unerschütterlicher sind, ihre Stimme lauter erheben und härter kämpfen, um die demokratischen Werte zu verteidigen, als die USA und das Vereinigte Königreich.« 2 Sollen wir Sie beim Wort nehmen, Mr President, im Irak, in Afghanistan und jetzt wieder in Libyen?

 

So erklärte Obama auch allen Ernstes, dass Afghanistan dank vieler tapferer Soldaten auch aus der USA und Grossbritannien an der Schwelle stünde, seine Geschicke selbst in die Hand nehmen zu können. Während des Übergangsprozesses werde man sicherstellen, dass Afghanistan nie wieder ein »sicherer Hafen für den Terror« werden könne, sondern stattdessen auf eigenen Füssenstehe. Auch diesbezüglich, Mr President, werden wir uns bemühen, tunlichst auszublenden, auf welche Weise der Terror nach Afghanistan kam: Zunächst war es nämlich der seinerzeitige Sicherheitsberater von Präsident Carter, Zbigniew Brzezinski, der Urahn von Al Qaida, der unter absolut moralfreiem Machtkalkül einen Krieg in Afghanistan auslöste, den 10 Jahre währenden Krieg gegen die Sowjetunion [1979 bis 1989]. »1976 entschied er sich, den Aufstieg des islamischen Fundamentalismus zu fördern, den er als das stärkste Bollwerk gegen den Kommunismus pries.« 3

 

Brzezinski war auch eine der Schlüsselfiguren beim Aufbau des sogenannten Al Qaida-Netzwerks durch die CIA. Im Juli 1979 legte er Carter den Plan vor, der Sowjetunion am Hindukusch ihr eigenes Vietnam zuzufügen, ihre militärischen Ressourcen in einem kostspieligen Guerillakrieg zu binden und darüber hinaus die südlichen Sowjetrepubliken zu destabilisieren, indem die dort ansässigen, mehrheitlich islamischen Völker zum Widerstand gegen die von der Sowjetunion gestützte Regierung in Kabul aufgestachelt werden sollten. Das Pentagon bot Milliardenbeträge auf, von denen der US-Steuerzahler damals vermutlich nichts erfuhr, um eine islamistische Bürgerkriegsarmee zu erstellen. Sie hatte, wie es Wolfgang Eggert ausdrückt, die Aufgabe, »der moskautreuen Regierung in Kabul die Hölle heiß zu machen.« Es war die CIA, die während der achtziger Jahre den pakistanischen militärischen Sicherheitsdienst ISI dabei unterstützte, kampfbereite Islamisten in aller Welt anzuheuern und nach Afghanistan zu schleusen. 4  ….. Bin Laden, Al Kaida, die Mudschaheddin sind allesamt Kinder der USA. Die Taliban sind eine direkte Folge. Richard Perle, General Alexander Haig, ehemaliger NATO-Oberbefehlshaber, und Caspar Weinberger, Verteidigungsminister unter Ronald Reagan, waren an der Hochrüstung der afghanischen Mudschaheddin in den achtziger Jahren federführend beteiligt. Auf diese Weise gelang es der USA, Moskau zur militärischen Intervention in Afghanistan zu provozieren. So war es auch der Trilaterale Brzezinski, der Bin Laden, als dieser in Beirut lebte, persönlich rekrutierte, um ihm die Organisation der Attentate zu übertragen, die die Sowjetunion provozieren sollte. 5  Die ehemalige Nummer 2 des KGB, Leonid Chebarchine, hatte noch im März 2005 erklärt, »dass der internationale Terrorismus jeglicher Realität entbehre und dass Bin Laden noch heute ein Agent der CIA sei.« Somit werden die damals von der USA als Freiheitskämpfer gefeierten und geförderten Mudschaheddin heute als Terroristen verfolgt und gejagt. 6

 

»Hinter der Bühne«, führt Strategic Alert im weiteren aus, »wurde jedoch eine bisher beispiellos enge anglo-amerikanische Sicherheitspartnerschaft vereinbart, die die eigentliche Substanz des Besuches bildete, und die im Grunde genommen die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten dem Schirm des Britischen Empires und dessen Doktrin des permanenten Krieges und des permanenten Chaos unterstellt. Am 23.5. kündigte Präsident Obama faktisch die Verschmelzung der Nationalen Sicherheitsräte der USA und Großbritanniens zu einem Nationalen Rat für Sicherheitsstrategie an, der alle Sicherheitsfragen zwischen dem Weißen Haus und Downing Street No. 10 koordinieren soll. Dieser wird gemeinsam von Obamas Nationalem Sicherheitsberater Tom Donilon und seinem britischen Kollegen Sir Peter Ricketts geleitet; letzterer wird schon bald durch Kim Darroch abgelöst werden. Während Donilon ein Parteipolitiker mit nur geringen Kenntnissen in Fragen der nationalen Sicherheit ist, sind Ricketts und Darroch langjährig erfahrene Geheimdienstoffiziere und Diplomaten, die ihre amerikanischen Gegenüber an der Nase herumführen können. Ricketts diente einst als Direktor des britischen Gemeinsamen Geheimdienstrates - genau in jener Zeit, als die Regierung Tony Blair das Dossier über die angeblichen Massenvernichtungswaffen des Iraks aufgemotzt hatte. Einem Bericht des Guardian vom 23. 5. 11 zufolge wird es eine der ersten Prioritäten des neuen Rates sein, die Verhandlungen der Briten und Amerikaner mit den Taliban zu koordinieren, während sich die USA und die NATO auf eine deutliche Verringerung ihrer Truppenpräsenz in Afghanistan vorbereiten. Der britische Plan für Afghanistan und Pakistan besteht darin, ein großes Stück der Grenzregion, darunter Pakistans Nordwest-Grenzprovinz und angrenzende Gebiete Afghanistans als eine Art neo-salafisches Niemandsland abzuspalten, das von Drogenhändlern und radikalen Islamisten beherrscht wird, die einen ständigen Kleinkrieg gegen Zentralasien, China und Rußland führen können. Ein hochrangiger amerikanischer Geheimdienstmann bestätigte diesen Bericht und wies darauf hin, daß Obama aus rein wahltaktischen Gründen zu einer starken Truppenreduzierung in Afghanistan entschlossen ist, während London mit Saudi-Arabien zusammenarbeitet, um in diesem wichtigen Knotenpunkt Zentralasiens ein permanentes Chaos zu schaffen.«  1

                          

»Heute geht es nur noch darum«, so Hauke Ritz, »nach den Ölfeldern im Irak auch die im Iran zu sichern und Arabien, Georgien, Aserbeidschan, Tadschikistan, Kirgisien, Südasien und Kasachstan verläßlich an die USA zu binden. Dann würde nämlich Amerika mit der Hochfinanz im Rücken 70 % der Öl- und Erdgasreserven kontrollieren - um die amerikanische Vormachtstellung auf lange Zeit zu sichern.  ….. Mit Obama als Marionette der Trilateralen Kommission sehen Zbigniew Brzezinski und David Rockefeller dieses Ziel in greifbarer Nähe. Daß Obama jemals politische Identität annehmen wird oder zu einem unabhängigen politischen Urteil gelangen wird, ist in höchstem Maße unwahrscheinlich - denn er ist seinen trilateralen Förderern alles schuldig und diese kontrollieren ihn von Kopf bis Fuß.« 7

 

So hatte ja auch Ron Paul Ende November 2008 bereits gewarnt, »dass in Barack Obamas Administration nur andere Gesichter, aber keine andere Politik vorherrschen werde. Er beschrieb den von Obama gebotenen Wandel folgendermassen: Nur ein Wandel bei den Gesichtern und den Parteilogos. Beide Parteien repräsentieren dieselben Interessengruppen, beide müssen Big Business repräsentieren. Obama soll ein Mann des Volkes sein - naja, er sammelte 750 Millionen $, mehr als irgendjemand sonst jemals gesammelt hat. Wall Street hat ihn unterstützt, die Medien haben ihn unterstützt, alle Reichen haben ihn unterstützt, also wird sein Wandel überhaupt nicht viel Wandel sein. Paul erklärte ausserdem, dass er nicht glaube, dass Obama Truppen aus dem Irak abziehen werde und er betonte, dass Obama nie eine Schliessung von Militärbasen in dem Land angekündigt hatte. Wir werden im mittleren Osten bleiben und wir werden nicht nach Hause kommen, wir werden in Korea bleiben, wir werden in Europa bleiben, wir werden in Osteuropa sein…..  Die Politik wird interventionistisch bleiben, so Ron Paul.« 8

 

 

 

1 Quelle: Strategic Alert, Jahrgang 25, Nr. 22 vom 1. Juni 2011 Enkel des Empires besucht die Queen

2 http://www.bbc.co.uk/news/uk-politics-13533306   25. 5. 11  

»There are few nations that stand firmer, speak louder and fight harder to defend democratic values around the world than the United States and the United Kingdom.«

3http://www.zeitkritiker.de/index.php/regierungen/geostrategie/258-brzezinski-und-sein-willen-zur-absolutuen-macht  4. 1. 10  Zbigniew Brzezinski und sein Willen zur absoluten Macht - Von Juliane Dorloff  

4  http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1166  Die Taliban: Kein Entrinnen; siehe auch http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=988  »Diplomatischer Terror«

5 http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=549 

Blick auf Afghanistan und den dortigen Drogenhandel - Von Doris Auerbach

6 http://www.jungewelt.de/2006/05-19/008.php Milliarden für den Islamismus - Afghanistan 1979–2006: Die damals von den USA als Freiheitskämpfer gefeierten und geförderten Mudschaheddin werden heute als Terroristen verfolgt und gejagt. Ein geschichtlicher Rückblick – Von Knut Mellenthin

7 http://www.jungewelt.de/2008/06-28/026.php  28. 6. 08  Die Welt als Schachbrett - Der neue Kalte Krieg des Obama-Beraters Zbigniew Brzezinski (Teil I) Von Hauke Ritz

8 http://infokrieg.tv/ron_paul_globale_zentralbank_2008_11_29.html  28. 11. 08

Ron Paul warnt vor geheimen Plänen, eine internationale Zentralbank zu erschaffen – Von Steve Watson