Zur Frage der Warnung vor Erdbeben

Etliche Experten, die an der Untersuchung der Beziehungen zwischen der Aktivität der solaren Stürme,

den Bewegungen der Galaxie und den Ereignissen hier auf der Erde beteiligt sind, warnen vor einer Verstärkung der tektonischen und vulkanischen Aktivität in nächster Zeit. So sagte Arkadij Tischkow, stellvertretender Direktor des Geographischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften, kürzlich in einem Interview mit Voice of Russia, daß das Erdbeben in Japan möglicherweise von Sonne und Mond ausgelöst worden sei. Der Mond sei derzeit nur etwa 350.000 km von der Erde entfernt - also näher als irgendwann im letzten Jahrzehnt - und die solare Aktivität sei jetzt auf dem höchsten Stand der letzten Jahre; so habe es erst kürzlich einen sehr starken Magnetsturm gegeben. Andere russische Geologen warnen, nicht nur Japan stünden weitere Erdbeben bevor, sondern auch in den nahegelegenen russischen Gebieten - Sachalin, Kamtschatka und den Kurilen-Inseln.
 
Aus Großbritannien meldete sich der britische Astrophysiker Piers Corbyn zu Wort. Die Erde befinde sich auf Grund ihrer Position zu Sonne und Mond ..... jetzt in einer der extremsten Wetter- und Erdbeben-/ Vulkanausbruchssituationen der letzten 66 Jahre. Dabei sei insbesondere die Westküste der USA stark gefährdet. Corbyn zufolge hat die von der NASA gemeldete Sonneneruption der stärksten Kategorie (X-Klasse) vom 10. 3. 11 die Erde einem Protonensturm ausgesetzt und das Erdbeben der Stärke 9 in Japan am nächsten Tag ausgelöst.   Sollte ein Erdbeben die Pazifikküste der USA treffen, so könnte dies entweder die San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien oder die kaskadische Subduktionszone (CSZ) treffen, die sich, ca. 80 km vor der Küste gelegen, über 1000 km von Nordkalifornien bis ins kanadische British Columbia erstreckt. Für den Seismologen Roger Bilham von der Universität von Colorado ist das Megaerdbeben in Japan fast ein Lehrbeispiel für das Erdbeben gleicher Stärke, das die Erdbebenforscher für die Küsten von Oregon und Washington erwarten. Ähnliche Warnungen kommen von Robert S. Yeats, einem pensionierten Geologieprofessor von der Oregon State University. Da sich die kaskadische Subduktionszone unter dem Meer befindet, werde ein solches Erdbeben mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls einen Tsunami auslösen.
 
Aber während Japan in den letzten Jahrzehnten bewundernswürdige Schutzmaßnahmen gegen Erdbeben aufgebaut hat, insbesondere was die Bautechniken angeht, liegt man in dieser Hinsicht in Nordamerika weit zurück, nicht zuletzt auf Grund der Haushaltskürzungsmanie. Tatsächlich sieht der gerade vom Repräsentantenhaus verabschiedete Haushaltsentwurf eine 16 %ige Kürzung der Mittel für die Instandhaltung und den Betrieb des amerikanischen Tsunami-Frühwarnsystems vor - ganz zu schweigen von der Kürzung der Gelder für die satellitengestützte Vorwarnung und Beobachtung von Hurrikanen etc., über die Handelsminister Gary Locke am 17. 3. 11 den Wissenschafts- und Technologieausschuß des Repräsentantenhauses informierte. Die Haushaltsvorschläge des Präsidenten richteten sich stets gegen die fortgeschrittensten NASA Wissenschaftsprogramme, insbesondere auch gegen die bemannte Raumfahrt. So ordnete er beispielsweise auch die Streichung  des geplanten Radarsatelliten-Programms an, das die Menschheit in die Lage versetzen würde, Erdbeben vorherzusagen und entsprechend zu reagieren. Überdies ist er ein erklärter Gegner der Kernfusion. Wie The Statesman Journal in Oregon letztes Jahr berichtete, veröffentlichte das dortige Landesamt für Geologie und die Mineralindustrie damals einen Bericht über die Wirkung eines Erdbebens in der CSZ. Darin heißt es: Bei einem großen Erdbeben wären viele unserer entscheidenden Lebensadern, wie etwa große Autobahnen, Treibstoffhäfen, Stromleitungen und Telekommunikationssysteme nicht in der Lage, die vorgesehenen Dienste zu leisten.
 
Drastische Kürzungen bei der Erdbebenvorsorge
Am 4. März hatte eine Gruppe von 18 prominenten US-Geophysikern, Seismologen und Elektroingenieuren einen Brief an den Beraterausschuß für die Reduzierung von Erdbebengefahren gerichtet, in dem sie diesen aufforderte, sich für die Wiederaufnahme des sogenannten DESDynI Programms für Radarsatelliten einzusetzen, eine Aufgabe, die ganz oben auf der Prioritätenliste des Nationalen Forschungsrats steht und mit der die NASA beauftragt war. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, daß dieses Programm eine wesentliche Unterstützung für nationale Prioritäten bezüglich Verminderung, Beurteilung und Umgang mit natürlichen und menschengemachten (Großfeuer, Ölteppiche, etc.) Katastrophen wäre. Es würde das Ausfindigmachen von Faltungszonen erlauben, die dabei sind, sich in zukünftigen Erdbeben entladende Spannungen aufzubauen, es könnte umgehend Oberflächenfaltung und Verflüssigung nach Erdbeben erkennen und es würde gestatten, die nächste Generation von Erdfaltenverschiebungsmodellen genau ausfindig zu machen, um sie bei der Beurteilung der Erdbewegung einzusetzen. Zur Überraschung aller Erdbebenexperten beseitigte jedoch das Haushaltsamt der Obama-Administration das DESDynI Programm völlig aus dem Haushaltsentwurf für 2012. Die Wissenschaftler haben nun folgendes vorgeschlagen: Im Kontext der jüngsten Erdbeben in Baja California, Haiti, Chile und Neuseeland möchten wir Ihren Ausschuß dazu ermutigen, den Beitrag in Erwägung zu ziehen, den der DESDynI Radarsatellit bei der Reduzierung von mit Erdbeben zusammenhängenden Gefahren haben könnte und die mit ihm bestehende Fähigkeit der schnellen Einschätzung und Reaktion auf stattfindende Erdbeben.Der ursprüngliche DESDynI-Plan hatte zwei Satelliten vorgesehen, einen mit einem Radarsystem und einen weiteren mit einem Lidar-System (bei dem mit Laser gemessen wird). Beide sollten im Laufe von 9 Jahren zusammen insgesamt 1,6 Mrd.$ kosten. Mit anderen Worten peanuts, verglichen mit der großen Zahl an Menschen, die gerettet werden könnten. 1
 
Obwohl Experten darin übereinstimmen, daß die kommenden Jahre durch eine verstärkte Erdbebenaktivität gekennzeichnet sein werden, besonders entlang des Pazifischen Feuerrings, werden trotz bedeutsamer Fortschritte der letzten Jahre auf diesen Gebieten keine überlebensnotwendige Maßnahmen zur Früherkennung und Vorbeugung ergriffen. Die Regierungen nehmen den Katastrophenschutz für ihre Bevölkerung nicht  ernst. Inzwischen  wurde bekannt, daß Professor Masashi Hayakawa von der Universität für Elektrokommunikation in Tokio am 1. 3., also 10 Tage bevor das Beben der Stärke 9,0 Japan heimsuchte, Anzeichen für die Wahrscheinlichkeit eines starken Bebens innerhalb dieser Zeitspanne festgestellt hatte. Hätte es eine entsprechende staatliche Einrichtung gegeben, dann hätte diese die nötigen Evakuierungsmaßnahmen einleiten können, einschließlich der Abschaltung des Kernkraftwerks in Fukushima. Ähnliches gilt für den Fall Haiti. Bis zu 30 Tage vor dem Erdbeben, das die Insel am 12. 1. 2010 mit der Stärke 7,0 traf, hatte der französische Satellit Demeter anomal erhöhte Werte ultraniederfrequenter elektromagnetischer Wellen über dem zukünftigen Epizentrum festgestellt, die bis zu 360 % über dem üblichen Niveau lagen. Die Zahl der Todesopfer in Haiti betrug 250.000. In Indonesien meldeten GPS-Satelliten fünf Tage vor dem verheerenden Beben der Stärke 9,3 am 26. 12. 2004 (mit darauf folgendem Tsunami) eine anomale Verringerung der Elektronengehalts der Ionosphäre als Hinweis auf Veränderungen im Gebiet des zukünftigen Epizentrums. Ungefähr 230.000 Menschen kamen ums Leben.  Wir können mit den uns heute zur Verfügung stehenden Mitteln solche Phänomene zwar nicht verhindern. Aber wir können die Frühwarnsysteme verbessern und dadurch den Verlust unzähliger Menschenleben und materielle Schäden vermeiden. 2
 
EGU-Konferenz in Wien: Ein Schlachtfeld in einer Wissenschaftsrevolution
Würden die bedeutendsten Herzspezialisten der Welt mit eindeutigen experimentellen Hinweisen konfrontiert, daß eine veränderte Zusammensetzung des Blutes Geschwindigkeit und Regelmäßigkeit des Herzschlags beeinflußt, und würden sie daraufhin die Spezialisten für die Zusammensetzung des Blutes verächtlich machen, so erschiene das sicherlich absurd. Dies ist aber genau die Behandlung, die Wissenschaftlern zuteil wird, die erkennbare Vorzeichen von Erdbeben 1 bis 10 Tage vor dem Beben (im Falle von Radon-Emissionen sogar mehrere Wochen) belegen konnten. Solche Wissenschaftler waren in die verstecktesten Ecken des Tagungssortes der diesjährigen Generalversammlung der EGU, der Europäischen geowissenschaftlichen Union, verbannt; diese fand vom 3. bis 8. April in Wien statt. Forscher aus Österreich, Frankreich, Italien, Japan, Polen, Rußland, der Ukraine und der USA präsentierten im Zusammenhang mit seismischen Ereignissen die Resultate mehrjähriger Beobachtungen von elektromagnetischen und thermalen Störungen in der Atmosphäre, der Ionosphäre und im Erdmagnetfeld. Die bekanntesten Aspekte sind Radiowellen mit Bandbreiten von sehr niedrigen bis ultrahohen Frequenzen, Gesamtelektronengehalt, Plasmafluktuationen und Veränderungen des geomagnetischen Potentials. Die Bedeutung dieser Forschungen ist angesichts der ungeheuren Gefahren für die Menschheit durch die jüngste Zunahme der großen Erdbeben (über 8,0 auf der Richterskala) sowie der erwarteten gesteigerten Sonnenaktivität bis zum Maximum des laufenden Sonnenzyklus 2013 und darüber hinaus gar nicht zu überschätzen. Daher kann man es nur als Ausdruck krimineller Intentionen betrachten, wenn gerade diese Arbeiten weder von der etablierten Wissenschaft noch von den Medien ernst genommen wurden. EIR 3 war die einzige Nachrichtenagentur, die diese Vorträge besuchte und die Wissenschaftler über ihre Arbeit befragte. Aus  Platzgründen können wir hier nur drei Aspekte herausheben:
 
1. Diese Forscher arbeiten auf einem relativ jungen Gebiet, das erst in den letzten 10 Jahren wirklich etabliert wurde, und sie möchten ihre Forschungen auf mehr Nationen und wissenschaftliche Disziplinen ausweiten. Sie sind aber harten Angriffen und der Verachtung durch ihre Kollegen, besonders Seismologen, ausgesetzt. Deshalb stehen sie unter großem Druck, jede auch noch so geringe öffentliche Finanzierung in den seltenen Fällen, in der diese gewährt wird, ausführlich rechtfertigen zu müssen. Eine Zeus-Fraktion wissenschaftlicher Brotgelehrter hat bei der Mittelvergabe und der staatlichen Politik der Erdbebenvorhersage das Sagen.
 
2. Die meisten Interviewten betonen, daß die Erforschung von Erdbeben-Vorzeichen und -Vorhersage von den Regierungen institutionalisiert und zentralisiert werden müßte, damit alle Daten und Analysen für die Gefahrenabschätzung in Echtzeit zur Verfügung stehen. Es gibt bereits Vorschläge für ein weltweites Erdbebenbeobachtungssystem (EquOS) und ein internationales Luft/Raum-Überwachungssystem (IGMASS).
 
3. Alle Forscher sehen die Notwendigkeit dessen, was wir als Operation Keppler in Echtzeit bezeichnen: die parallele Beobachtung und Analyse mehrerer verschiedener elektromagnetischer Phänomene. Eine einfache Korrelation zwischen seismischer Aktivität und einem einzelnen Phänomen herzustellen (wie man es etwa in der Klimaforschung tut), reiche nicht aus. Viele erklärten: »Das sind nur die Statistiken - wir kennen die Physik dieser Zusammenhänge noch nicht.«
 
Rußland: Internationale Zusammenarbeit bei Vorhersage von Naturkatastrophen  
Nach dem extrem starken Erdbeben und Tsunami in Japan im letzten Monat hatte Lyndon LaRouche unter dem Losungswort Operation Keppler eine breite internationale Anstrengung für wissenschaftliche Zusammenarbeit bei der Erforschung und Vorhersage von  Naturphänomenen auf der Erde gefordert, dies im Gegensatz zu den heutigen, eher auf Konkurrenz beruhenden Methoden. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung hat die Russische Raumfahrtagentur unternommen. Sie schlägt vor, auf jedem Kontinent internationale Zentren einzurichten, um die große Datenmenge aus den vielen nationalen Satelliten weiterzuverarbeiten. In einem Interview mit dem englischsprachigen Fernsehsender Russia Today berichtete der Chef der Russischen Raumfahrtagentur Anatoli Perminow am 4. 4., er habe die Schaffung eines globalen, raumgestützten Sicherheitsüberwachungssystems vorgeschlagen. 23 Länder hätten bereits zugestimmt, China und die NASA seien ernsthaft interessiert. Das gesammelte Beobachtungsmaterial der Satelliten sei zwar einerseits für viele Staaten nicht besonders nützlich, andererseits hätten jedoch ärmere erdbeben- und flutgefährdete Länder wie Indonesien überhaupt keine eigenen Satelliten. Mit solchen Daten könnte man Regierungen Empfehlungen zur Warnung vor Erdbeben und anderen Naturkatastrophen geben. Allerdings gebe es noch keinen festen Zeitplan für die Einrichtung der Koordinierungszentren. Darüber hinaus sagte Perminow am 2. 4. in einem Interview mit Bloomberg News, Rußland wolle den Zeitplan für seine bemannten Missionen zum Mond beschleunigen und innerhalb von zehn Jahren auf dem Mond landen.
 
Aus Indonesien wird berichtet, daß das Tsunami-Frühwarnsystem GIWETS‹, das nach dem  verheerenden Tsunami vom Dezember 2004 in Kooperation mit Deutschland errichtet wurde, gut funktioniert. In den letzten 3 Jahren wurden für mehr als 10 Tsunamis Warnungen bis zu  40 Minuten im voraus ausgegeben; Bewohner der Gefahrenzonen konnten rechtzeitig evakuiert werden. In China plant die Raumfahrtbehörde ein Nachfolgeprojekt für den bis Ende 2010 von Frankreich betriebenen, hocherfolgreichen Ionosphärensatelliten Demeter, allerdings erst ab 2014. Am Rande der Wiener EGU-Konferenz sagte Jan Blecki vom Polnischen Weltraumforschungsinstitut, er setze hohe Erwartungen in Chinas Vorhaben. Nach Angaben von Blecki, der 2001 zusammen mit Michel Parrot vom französischen Demeter-Team ein Forschungspapier Elektromagnetische Effekte von Erdbeben vorlegte, wird eine ganze Reihe von Minisatelliten an der neuen Ionosphärenmission beteiligt sein. Als US-Wettersatelliten vor dem großen Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan im Mai 2008 Temperaturanomalien verzeichneten, habe Demeter gleichzeitig beträchtliche Anomalien in der Ionosphäre gemessen. Wenn man diese Daten kombiniere, könne man in Zukunft vielleicht große Erdbeben vorhersagen, so Blecki.
 
Europa hinkt jedoch mit seinen Aktivitäten hinterher. Am Rande der EGU-Konferenz kritisierten prominente Forscher die EU-Bürokratie, die sich nicht darauf einigen konnte, ein Tsunami-Frühwarnsystem für das Mittelmeer einzurichten, obwohl es in der Region immer wieder starke Erdbeben und manchmal Tsunamis gegeben hat. Die Versprechungen nach dem asiatischen Tsunami 2004 seien nicht gehalten worden, sagte der Leiter von GIWETS, Jörn Lauterjung, dabei seien die Erfahrungen und Strukturen für ein solches Warnsystem vorhanden. Stefano Tinti von der Universität Bologna beklagte die mangelhafte Koordination der Resultate und Warnungen der Fachinstitute in verschiedenen Mittelmeerländern. Gerassimos Papadopoulos vom Institut für Geodynamik am Nationalen Observatorium in Athen sagte, Tsunamis seien in der Region eher selten, aber »das heiße nicht, daß wir sicher sind.« 4
 
Bahnbrechende Initiative Rußlands für globales Erdbeben-Frühwarnsystem
Unter der Überschrift Vorzeichen von Erdbebenhat nun das staatseigene Radio Stimme Rußlands am 9. 5. berichtet, daß russische und ausländische Experten Erdbebenvorzeichen gemeinsam untersuchen werden. Auf der europäischen Seite nehmen an dem Projekt Deutschland, Italien und die Türkei teil, assoziierte Mitglieder sind die NASA und Griechenland. Rußland ist durch den Raumfahrtkonzern Russian Space Systems, das Fedorow-Institut für angewandte Geophysik und das Puschkow-Institut für Erdmagnetismus, Ionosphäre und Radiowellenausbreitung vertreten. Die Initiative ist ein wichtiger Schritt hin zu der Multi-Parameter-Methode für die Erdbebenfrühwarnung, die Forscher beim Treffen der EGU vorgeschlagen hatten und für die sich das Schiller-Institut international einsetzt. In dem Radiobericht hieß es: »Bereits 2006 baute Russian Space Systems ein Netz von Bodenstationen, um die Ionosphäre über der Insel Sachalin zu beobachten. Die Wissenschaftler analysierten Veränderungen in den oberen Atmosphärenschichten, die durch seismische Aktivitäten hervorgerufen wurden. Seitdem haben russische Satelliten mehr als einmal Ionosphärenstörungen vor Erdbeben registriert. 7 Stunden vor dem ersten Erdstoß in Japan entdeckten Wissenschaftler ähnliche Anomalien über dem Ort des bevorstehenden Unglücks.  Zu dieser Zeit wußten die russischen Experten nicht, was sie mit dieser Information anfangen sollten. Wissenschaftler dachten, es sei zu früh, unterirdische Erdstöße nur aufgrund der Beobachtung der Ionosphäre vorherzusagen. Sie hielten es lediglich für Anzeichen gewisser Vorkommnisse im Erdinnern. Für eine fundierte wissenschaftliche Vorhersage von Erdbeben wird ein ganzes System umfassender Untersuchungen von Erdbeben-Vorzeichen benötigt.« 5
 
Türkei baut zwei erdbebensichere Satellitenstädte in der Region Istanbul
Ende April kündigte die Regierung an, in der Provinz Istanbul einen Kanal vom Schwarzen Meer zum Marmarameer zu bauen, um den gefährlichen Tankerverkehr durch den Bosporus anders zu leiten. Nun wurde eine bahnbrechende Entscheidung für den Bau zweier erdbebensicherer neuer Städte bei Istanbul angekündigt, in die Einwohner aus den am meisten erdbebengefährdeten Bezirken der 12-Millionenstadt umziehen können. Istanbul liegt auf der nordanatolischen Verwerfungslinie, die unter dem Marmarameer verläuft. 1999 hatte es in Izmit, knapp 100 km östlich von Istanbul, ein starkes Erdbeben gegeben, dem 20 000 Menschen zum Opfer fielen. Seismologen rechnen innerhalb der nächsten 20 Jahre mit einem noch stärkeren Beben in der Region Istanbul. Wie Ministerpräsident Erdogan bei einer öffentlichen Veranstaltung am 11. 5. erläuterte, soll die eine der beiden neuen Städte an der Schwarzmeerküste auf der europäischen Seite entstehen, die andere auf der anatolischen Seite. Der Bau soll im nächsten Jahr beginnen. Erdogan sagte: »So wie der Istanbul-Kanal ein Projekt von Weltbedeutung ist, werden es diese Projekte ebenfalls sein.« Die neuen Städte sollten nicht Istanbuls Einwohnerzahl erhöhen, sondern »wir werden diese Städte mit Blick auf urbane Transformation und Erdbebenvorbereitung errichten.« Im März 2010 hatte die türkische Ingenieurskammer dem Parlament einen Bericht vorgelegt, in dem gewarnt wurde, daß bei einem Erdbeben in den nächsten 30 Jahren bis zu 150.000 Menschen getötet und weitere 200.000 verletzt werden könnten. 300.000 Gebäude könnten dabei zerstört und 500.000 Menschen obdachlos werden. Über die Hälfte der genehmigten Gebäude sei nicht erdbebensicher, 86 % der Krankenhäuser könnten einstürzen. 5
 
 
1 Strategic Alert Jahrg. 25, Nr. 13 vom 30. März 2011
2 Strategic Alert Jahrg. 25, Nr. 14 vom  6. April 2011
3 http://www.larouchepub.com/
Siehe auch http://www.bueso.de/  Bürgerrechtsbewegung Solidarität
4 Strategic Alert Jahrg. 25, Nr. 15 vom 13. April 2011
5 Strategic Alert Jahrg. 25, Nr. 20 vom 16. Mai 2011