Afghanistan - Kein Ende des Kriegs in Sicht

d.a. Gleich, wie viele neue Veröffentlichtungen hinsichtlich vorzugsweise geheim gehaltener Aufzeichnungen zu Afghanistan

ihren Weg in die Öffentlichkeit finden, wie auch jetzt durch Wikileaks, nichts hat offenbar Einfluss auf den Willen, der Aufrecherhaltung des Krieges den Fortbestand zu sichern. So hat der US-Kongress jetzt am 28. Juli weitere 33 Milliarden $ für den Krieg in Afghanistan bewilligt, obwohl die Verschuldung des Landes die Marke von 13.000 Milliarden $ erreicht hat. Für das Heer und die Marineinfanterie sollen allein im Haushaltsjahr 2011, das diesen Oktober beginnt, zusätzlich Hubschrauber im Wert von fast 10 Mrd. $ angeschafft werden. Wie die Transportmöglichkeiten für das in Afghanistan zum Einsatz gelangende Kriegsmaterial organisiert sind, zeigt der nachfolgende Artikel:
 
Warum Afghanistan? Das »Northern Distribution Network«: Von entscheidender Bedeutung für die Ausweitung des Krieges - F. William Engdahl
 
Zu den Staaten des »Northern Distribution Network« (NDN, Nördliches Verteilernetzwerk) zählen derzeit: Lettland, einst Teil der Sowjetunion und heute NATO-Mitglied, Aserbaidschan, das von den USA dominierte Ölförderland, der US-Marionettenstaat Georgien sowie Kasachstan, Rußland, Tadschikistan und Usbekistan. In bester Orwellscher Pentagon-Linguistik hat man den amerikanischen Kriegsstützpunkten die irreführende Bezeichnung »Transitzentren« verpaßt. Doch trotz des geänderten Namens bleiben sie, was sie sind: amerikanische Militärstützpunkte. Rußlands Rolle im NDN ist komplex. Einerseits hat Moskau die Einrichtung der Eisenbahnverbindung ermöglicht, die im NDN eine wichtige Transportroute von Lettland bis zur usbekisch-afghanischen Grenze darstellt. Darüber hinaus hat sich die Regierung Putin mit der Regierung Obama auf Überflugrechte für Kriegsmaterial geeinigt. Russische Unternehmen, die in der weltweiten Wirtschaftskrise ums Überleben kämpfen, profitieren plötzlich von Transportverträgen mit dem Pentagon, die ihnen Millionen dringend benötigter Dollars einbringen. Gleichzeitig hat Moskau jedoch - wenn auch  letztendlich erfolglos - versucht, die Bakijew-Regierung in Kirgistan dazu zu bewegen, den US-Streitkräften die weitere Nutzung des Luftwaffenstützpunkts Manas zu verweigern 1. Washington erhält durch das NDN ein besseres Druckmittel gegenüber der unterentwickelten und in Schwierigkeiten steckenden Volkswirtschaft der zentralasiatischen Staaten. Durch Transitabkommen mit Transportfirmen dieser Länder entstehen neue wirtschaftliche Verbindungen nach Washington, in vielen Fällen wird die Bindung an Rußland gelockert. In Rußland selbst bildet sich eine Lobby, die sich für eine weitere Kooperation mit der NATO einsetzt. Man braucht nicht viel Phantasie, um zu erkennen, welches Potential das NDN in sich birgt, um ein wirtschaftliches Gegengewicht zur Shanghai Cooperation Organization  zu schaffen. Russischen Unternehmen allein beschert der Transport amerikanischer Versorgungsgüter via NDN durch russisches Gebiet jährlich mehr als eine Milliarde Dollar pro Jahr an dringend benötigten Einnahmen 2. Wenn die USA mit ihrem Vorhaben, von Afghanistan ausgehend ganz Zentralasien zu militarisieren, Erfolg haben, erringen sie damit eine »Schachmatt«-Position: tatsächlich wäre dann jede Möglichkeit blockiert, daß sich eine Kombination mehrerer Staaten der vom Pentagon geplanten »Full Spectrum Dominance« widersetzen könnte. Die Fähigkeit der Länder Südamerikas - von Venezuela über Bolivien bis Kuba und Brasilien - einen vom Diktat Washingtons unabhängigen wirtschaftlichen und politischen Kurs zu verfolgen, wird damit genauso zunichte gemacht wie die Fähigkeit Chinas, eine regionale asiatische und vom kollabierenden Dollar unabhängige Zone wirtschaftlicher Stabilität aufzubauen. Rußland wird in sich untereinander bekriegende Teile auseinanderbrechen; Stammesfehden, ethische und religiöse Kriege werden sich in allen ehemaligen Mitgliedstaaten der früheren Sowjetunion wie ein neuer Dreißigjähriger Krieg ausbreiten. Für Washington steht also bei den scheinbar weit entfernten Entwicklungen in Kirgistan enorm viel auf dem Spiel.   
 
NDN und das »Zentrum zur Terrorbekämpfung«  
In diesem Zusammenhang spielt das neue Trainingszentrum zur Terrorbekämpfung, das die Regierung Obama im Gebiet Batken in Kirgistan für die Ausbildung der Scorpion-Sondereinsatzkräfte in »Drogen- und Terrorismusbekämpfung« eingerichtet hat, in der künftigen »Grand Strategy« im Herzen Zentralasiens genauso eine entscheidende Rolle wie als künftiger Machthebel zur Kontrolle über ganz Eurasien von Rußland über Kasachstan bis nach China. Batken bildet die Achse oder den Dreh- und Angelpunkt der US-Operationen in Zentraleurasien. Am 17. März 2010 veröffentlichte das kirgisische Verteidigungsministerium der mittlerweile abgesetzten Regierung Bakijew eine Erklärung, in der es hieß, der Bau des Ausbildungszentrums für Terrorbekämpfung im Oblast, [Bezirk] Batken, sei »das bilaterale kirgisisch-amerikanische Projekt gegen den internationalen Terrorismus und religiösen Extremismus, gegen grenzübergreifendes organisiertes Verbrechen und zur Verhinderung von Drogenschmuggel. Es ist nicht gegen dritte Länder gerichtet und steht nicht in Konflikt mit internationalen Verpflichtungen gemäß CSTO (Vertrag für Kollektive Sicherheit, deutsche Abkürzung: OVKS) und anderen internationalen Organisationen.« 3 Nach Aussage nicht namentlich genannter Quellen im kirgisischen Verteidigungsministerium werden die von US-Kräften zur »Terrorbekämpfung« ausgebildeten kirgisischen Soldaten bei möglichen »lokalen Konflikten« eingreifen (besonders bei Konflikten mit Usbekistan) - ein höchst willkommener Vorwand, den von den USA inszenierten Konflikt auf das strategisch wichtige Fergana-Tal auszuweiten. Das kirgisische Verteidigungsministerium fügte hinzu, der Bau des US-Trainingslagers im Oblast, Batken, sei nur »eines von vielen gemeinsamen kirgisisch-amerikanischen Projekten« im militärischen Bereich, wobei »die Kooperation in militärisch-technischen Angelegenheiten im Rahmen des FMF-Programms (Foreign Military Funding) des Pentagons seit 1996 besteht« 4. Einige Militäranalysten in China und Rußland, mit denen der Autor privat gesprochen hat, glauben, daß die Beteiligung der von US-Kräften ausgebildeten heimischen Soldaten an lokalen Konflikten der Absicht des US Central Command diene, die Präsenz der NATO sowie der USA, mittels der die Kontrolle über die künftige Entwicklung im Bereich Energie und Politik von Rußland bis China und in ganz Eurasien ausgeübt werden soll, auszuweiten und zu rechtfertigen. Brzezinski, der Schützling David Rockefellers und Schüler des britischen Geopolitikers Mackinder, schrieb 1997: »Amerika ist heute die einzige Supermacht auf der Welt, und Eurasien ist der zentrale Schauplatz. Von daher wird die Frage, wie die Macht auf dem eurasischen Kontinent verteilt wird, für die globale Vormachtstellung und das historische Vermächtnis Amerikas von entscheidender Bedeutung sein … In Anbetracht des Wetterleuchtens am politischen Horizont Europas und Asiens muß sich jede erfolgreiche amerikanische Politik auf Eurasien als Ganzes konzentrieren und sich von einem geopolitischen Plan leiten lassen … Dies erfordert ein hohes Maß an Taktieren und Manipulieren, damit keine gegnerische Koalition zustande kommt, die schließlich Amerikas Vorrangstellung infrage stellen könnte.« 5. Weiter heißt es in Brzezinskis höchst aufschlußreichem Buch: »Zunächst besteht die Aufgabe darin, sicherzustellen, daß kein Staat oder keine Gruppe von Staaten die Fähigkeit erlangt, die Vereinigten Staaten aus Eurasien zu vertreiben oder auch nur deren Schiedsrichterrolle entscheidend zu beeinträchtigen6 In diesem Zusammenhang betrachtet, sind die folgenden Handlungen von weiterreichender Bedeutung:
 
Im Januar 2009 gab General David Petraeus, Kommandeur des US Central Command, den Abschluß von Transitabkommen mit Rußland, Kasachstan und Usbekistan bekannt.
Im März gestattete die Regierung von Usbekistan den Transport amerikanischer Soldaten über den deutschen Stützpunkt Termes mit Flugzeugen der Deutschen Luftwaffe nach Afghanistan.
Im Mai 2009 wurde am usbekischen Flughafen Navoi ein amerikanisches Versorgungs-Drehkreuz eingerichtet. Die Geschäfte werden über eine südkoreanische Transportfirma abgewickelt.
Im Juni 2009 wurde bekanntgegeben, der Pachtvertrag für den US-Stützpunkt Manas in Kirgisistan werde verlängert, während es zuvor geheißen hatte, die Amerikaner müßten ihn im August räumen.
Schließlich wurde im Juli 2009 allgemein bekannt, daß die US Air Force einen kleinen Stützpunkt zum Auftanken und zur Versorgung an einem nicht bekannt gegebenen Ort in Turkmenistan unterhielten 7.
 
Die Planer im Pentagon begannen bereits 2006 mit dem Aufbau des Northern Distribution Network, als kaum Aufstände der Taliban gemeldet wurden und die militärische Kampagne der USA nur auf kleiner Flamme lief. Bedeutsamerweise hat in der Zwischenzeit mit  zunehmender amerikanischer Militärpräsenz in Afghanistan auch der bewaffnete Widerstand zugenommen. Wie bereits dargelegt, ist das kein Zufall. Schritt für Schritt haben amerikanische Vertreter Verträge über Durchfahrtsrechte abgeschlossen, besonders mit Rußland und anderen Nachbarländern Afghanistans. Diese bilateralen Verträge blieben zunächst weitgehend unbeachtet, erst Mitte 2008 entstand daraus das Northern Distribution Network, wie es die US-Streitkräfte nennen. Ein kurzer Blick auf eine Satellitenkarte von Google oder der NOAA (National Oceanic & Atmospheric Association, Nationale Gesellschaft für Ozeane und die Atmosphäre) in Washington läßt die Bedeutung des NDN erkennen. Dieses beginnt an einem von zwei »westlichen Knotenpunkten« in Lettland und Georgien. Von diesen sicheren Ausgangspunkten aus werden die militärischen Güter mit Zügen, Eisenbahnen und Fähren durch russisches Gebiet und die angrenzenden ehemaligen Sowjetstaaten Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan oder über Usbekistan nach Afghanistan transportiert. In der Öffentlichkeit wurden die NDN-Routen damit begründet, sichere, von Pakistan unabhängige Nachschubrouten nach Afghanistan müßten gewährleistet sein 8. Inischerweise beginnt die wichtigste NDN-Route im eisfreien Ostseehafen Riga im NATO-Mitgliedsland Lettland, wo die Fracht von gecharterten Containerschiffen auf russische Eisenbahnen umgeladen wird, die dann in südlicher Richtung durch Rußland führen, entlang des Kaspischen Meeres durch Kasachstan und weiter durch Usbekistan nach Nordafghanistan. Die russischen Eisenbahnstrecken waren in den 1980er Jahren zur Unterstützung des eigenen Kriegs in Afghanistan gebaut worden, heute dienen sie dank Moskaus Kooperation den USA und der NATO bei deren Afghanistan-Krieg 9. Eine weitere NDN-Route verläuft von Georgien unter Umgehung Rußlands vom Schwarzmeerhafen Ponti nach Baku in Aserbaidschan, wo die Militärgüter dann auf Fähren umgeladen und über das Kaspische Meer nach Kasachstan verschifft werden, von wo aus es per Lastwagen nach Usbekistan und Afghanistan weitergeht. Gegenwärtig geht ein Drittel der über das NDN transportierten Güter über diese Route. Eine dritte NDN-Route umgeht Usbekistan vollständig, sie verläuft von Kasachstan via Kirgistan und Tadschikistan nach Afghanistan 10.
 
Unter diesem wichtigen geographischen Gesichtspunkt wird klar, daß sich Kirgistan als nächster Kriegsschauplatz in der Zentralasien-Strategie des Pentagon herausschält, oder, wie General Petraeus sagte, zum Dreh- und Angelpunkt der Pentagon-Strategie wird. Der Zentralasienexperte Peter Chamberlain beschreibt es folgendermaßen: »Die jüngste plötzliche Neuorientierung von Taliban und pakistanischen Interessen (die sich in der Serie von ›Festnahmen‹ von Taliban zeigt), soll den USA und der NATO eine Entschuldigung dafür liefern, diese neue Front in ihrem Krieg gegen den Terror zu eröffnen, indem sie die Betonung auf den Schutz des Northern Distribution Network (NDN) legen, das parallel zu geplanten Pipeline-Routen zu dem unwiderstehlichen Reichtum im Boden verläuft, der darauf wartet, aus dem fruchtbaren Boden des kaspischen Beckens gepumpt zu werden. Diese versuchte Neuorientierung hin zu Innerasien ist möglich, weil amerikanische und pakistanische Führer entschieden haben, sich die fortgesetzt freundlichen Beziehungen Pakistans zu den Taliban zunutze zu machen, anstatt weiter gegeneinander zu arbeiten.« 11. (11)
 
Anmerkung d.a.: Es stellt sich die Frage, was Russland dazu bewegt, die von Engdahl beschriebenen Durchgangsrouten offensichtlich so ohne jeden Anstoss hinzunehmen und sich auch selbst am Transfer von Material nach Afghanistan zu beteiligen. Unter dem Aspekt der Verdienstquelle allein kann dies wohl kaum gesehen werden. Hier sind vermutlich Absprachen getroffen worden, von denen wir nicht nur keine Kenntnis besitzen, sondern die uns auch ganz einfach vorenthalten bleiben. Insofern ist durchaus wissenswert, was John Pilger schreibt:
 
»Als Gore Vidal den Kalten Krieg mit der Sowjetunion als eine amerikanische Erfindung bezeichnete, war das vielleicht eine Übertreibung, aber gewiß keine maßlose. Aus westlicher Sicht war es ein Zermürbungskrieg zwischen der stalinistischen Sowjetunuion und dem demokratischen Westen, während in Wirklichkeit eine weitgehende Übereinstimmung über strategische Grenzen und Einflußsphären zwischen den beiden Supermächten bestand. Die Vereinigten Staaten hatten nicht die Absicht, den Ungarn zu Hilfe zu eilen, als 1956  sowjetische Panzer in Budapest einrollten, oder einzugreifen, als die Sowjets 1968 in die Tschechoslowakei einmarschierten. Die Sowjetunion machte ihrerseits keine Anstalten, die Vietnamesen im Kampf gegen die amerikanischen Angreifer zu unterstützen oder den Guerillakämpfern in Lateinamerika zur Seite zu stehen. Perioden der Spannung zwischen den beiden Supermächten kamen und gingen, aber im Großen und Ganzen war der Kriegzwischen ihnen bloß rhetorisches Theater. Sehr deutlich geht dies aus geheimen  Planungspapieren hervor, in denen die sowjetische Bedrohung in weiten Teilen der Dritten Welt und selbst im Nahen Osten, einem Krisenzentrum im Kalten Krieg, als nicht existent bezeichnet wird. Dennoch spielte sich der eigentliche Kalte Krieg der Westmächte auf Schauplätzen der  Dritten Welt ab, er wurde nicht gegen die Russen, sondern gegen verzichtbare braun-  und schwarzhäutige Menschen ausgefochten, und oft in Regionen, in denen bittere Armut herrschte. Es war weniger ein Krieg zwischen Ost und West als zwischen Nord und Süd, zwischen reich und arm, zwischen groß und klein. Tatsächlich galt die Bedrohung als umso größer, je kleiner der Gegner war, denn ein Sieg der Schwachen hätte ein Zeichen gesetzt, das andere zur Nachahmung hinreißen können hätte - die Gefahr eines guten Beispiels, wie es von Oxfam einmal genannt wurde. . … Mit dem Ende des kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion fielen die wichtigsten Schranken, die dem westlichen Terrorismus gesetzt waren. Kurz nachdem er 1989, dem Jahr also, in dem die alte Weltordnung zerfiel, den Befehl zum Einmarsch in Panama gegeben hatte, verkündete George Bush senior eine Neue Weltordnung, in der die Friedensdividende des überwundenen Kalten Krieges reiche Früchte tragen sollte.« 12  Was die Übereinkunft der Grossmächte betrifft, so vermerkt auch Dieter Rüggeberg, ».….. daß in Moskau und Washington dieselben Leute regieren13 Nicht umsonst umfasst die Trilaterale Kommission heute neben der USA, Westeuropa, Israel, Russland, China und Japan Mitglieder aus so unterschiedlichen Ländern wie die Türkei, Jordanien, die Ukraine, Argentinien, Brasilien, Jordananien 14.
 
Man könnte somit zu dem Schluss gelangen, dass die Eroberung und die Niederwalzung Afghanistans sowohl im Interesse Russlands als auch der USA ist. Im Jahr 1979 schrieb Barry Goldwater: »Die Trilaterale Komission ist international und es ist beabsichtigt, daß sie durch die Übernahme der Kontrolle über die politische Regierung der Vereinigten Staaten das Vehikel für die multinationale Konsolidierung der Anteile an Handel und Banken ist.« Im Juni 2007 notierte TOPIC in seiner Ausgabe vom 7. Juni: »Die dreitägige Frühjahrskonferenz der Trilateralen Kommission, der internationalen privaten Organisation, welche die Wirtschaftsinteressen der USA, des europäischen und des engeren asiatischen Wirtschaftsraums um Japan vertritt, fand dieses Mal in Brüssel statt. Die Mitglieder kommen nicht nur aus der Wirtschaft, sondern auch aus dem Militär und den Medien. Sie sieht ihre Rolle u.a. darin, als überstaatliche Organisation für einflußreiche Allianzen zu sorgen, die den Staaten und deren Organisationen bestimmte Verhaltensweisen nahelegen. In Anbetracht des privaten Charakters der TK ist es schon bemerkenswert, welche Türen für sie aufgehen. Den Vorsitz einer Gruppe, die sich mit der Außenpolitik der trilateralen Staaten - USA, EU und Japan - beschäftigte, hatten Henry Kissinger (!) und der EU-Außenbeauftragte Javier Solana. Auf Einladung des deutschen Präsidenten des EU-Parlaments, Hans-Gert Pöttering [bis 2009 der 23. Präsident des EP] wurden die Tagungsteilnehmer in die Volksvertretung eingeladen, wo der Präsident der EU-Kommission, Jose Manuel Barroso, zu ihnen sprach.«
 
Nicht umsonst heisst es, dass die »Weisungen« in die Parlamente einsickern, ohne dass festzustellen wäre, woher sie genau kommen. Dass wir Pöttering jetzt als Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung finden, passt für meine Begriffe haarscharf in das politische Geflecht.
 
 
Quelle: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/warum-afghanistan-teil-v-das-northern-distribution-network-von-entscheidender-bedeutung-fuer-di.html;jsessionid=67311F6148691A5584C6BB10F3A1F932   Teil V -  18. 6. 10
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(1) Mark Mazzetti, »US Is Still Using Private Spy Ring, Despite Doubts«, The New York Times, 15. Mai 2010
(2) Ebenda
(3) Central Asia News, »Kyrgyz Defense Ministry: The training center in Batken is not oriented against third countries«, Ferghana.ru, 18. März 2010, unter http://enews.ferghana.ru/news.php?id=1625
(4) Ebenda
(5) Zbigniew Brzezinski, »The Grand Chessboard: American Primacy and It's Geostrategic Imperatives«, Basic Books, New York 1998 (Paperback), S. 194ff. Deutsche Ausgabe: Die einzige Weltmacht - Amerikas Strategie der Vorherrschaft, Beltz Quadriga Verlag, Weinheim und Berlin 1997, S. 277–283
(6) Ebenda
(7) Cornelius Graubner, »Implications of the Northern Distribution Network in Central Asia«, Central Asia-Caucasus Institute, Johns Hopkins University, 1. September 2009, unter http://www.cacianalyst.org/?q=node/5169
(8) Bill Marmon, »New Supply ›Front‹ for Afghan War Runs Across Russia«, Georgia and the ‘Stans, 21. März 2010, unter http://therearenosunglasses.wordpress.com/2010/03/21/the-northern-distribution-network-ndn-rail-and-road-routes/
(9) Ebenda
(10) Ebenda
(11) Peter Chamberlain, »America’s ›Islamists‹ Go Where Oilmen Fear to Tread«, News Central Asia, 24. März 2010, unter http://www.newscentralasia.net/moreNews.php?nID=586
(12) John Pilger Verdeckte Ziele, über den modernen Imperialismus¸Verlag Zweitausendeins Frankfurt / Main, 2004 ISBN 3-86150-632-7
(13) Dieter Rüggeberg Geheimpolitik1993 Rüggeberg Verlag  Postfach 13 08 44 D-42035 Wuppertal; ISBN 3-921338-15-8;
Band 2: Geheimpolitik / Logen-Politik ISBN  3-921338-16-6
(14) Mitglieder-Verzeichnis der TK und des CFR in Conrad C. Stein Die Geheime Weltmacht. Die schleichende Revolution gegen die Völker, Hohenrain-Verlag Tübingen 2001; ISBN 3-89180-063-0