»Von der biologischen Revolution zur Diktatur des Genderismus« - Von Inge M. Thürkauf

Eine Entwicklung, welche die Familie in ihren Grundfesten erschüttert, ist eine Ideologie,

die seit einiger Zeit mit den Begriffen «Gender» oder «Gender Mainstreaming» durch die Gazetten geistert. In der öffentlichen und politischen Diskussion kursiert Gender Mainstreaming in der Bedeutung von «Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen» und verkündet als offizielles Ziel die «Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit ». Wer aber versucht, diese Aussagen zu prüfen, entdeckt ein Projekt, das sich in den letzten Jahren nicht nur in unsere Gesellschaft, sondern auch in die Politik eingeschleust hat, und zwar weltweit, ohne daß sich die Bevölkerung der einzelnen Länder überhaupt darüber bewußt werden konnte. Was also bedeutet «Gender»?
 
Die englische Sprache kennt für das Wort «Geschlecht» zwei Definitionen: «gender» als grammatikalischer Begriff zur Unterscheidung des Geschlechts, z.B. eines Substantivs, und das Wort «sex» als biologischer Begriff zur Unterscheidung zwischen dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht. Das erste Mal, als die Begriffe «Gender» und «Gender Mainstreaming» in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert wurden, war dies 1995 bei der 4. UN-Weltfrauenkonferenz in Peking der Fall. Die allgemeine Annahme war zunächst, daß dieser seit einigen Jahren in der UNO sowie in der einschlägigen Literatur zirkulierende Ausdruck eine vornehmere Formulierung für «Sex» sei. Besonders Frauen aus der Dritten Welt hatten in Bezug auf bestimmte Ausdrucksweisen noch ein gewisses Schamempfinden. Doch im Verlauf der Konferenz wurde es deutlich, daß «Gender» eine Weltanschauung beinhaltet, die alle Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht als naturgegeben, sondern als gesellschaftsbedingt versteht. Der Mensch sei nicht durch natürliche Anlagen festgelegt, sondern durch das, was die Gesellschaft aus ihm macht, dies in Anlehnung an den Ausspruch von Simone de Beauvoir: «Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es.» Die Verbindung von Mann und Frau sei ein soziales Konstrukt, weil das Geschlechterverhalten nicht natürlich, sondern erlernt sei. Jede sexuelle Orientierung wie heterosexuell, homosexuell, lesbisch, bisexuell und transsexuell sei gleichwertig und müsse gesellschaftlich akzeptiert werden. Genitale Unterschiede zwischen Mann und Frau seien kulturell nicht mehr von Bedeutung. Der Mensch soll sein Geschlecht selbst wählen können, er soll selbst bestimmen, ob er Mann oder Frau sein will oder das, was immer gerade seinem augenblicklichen Empfinden entspricht, und niemand darf sich dieser freien Entscheidung widersetzen, denn dies wäre eine Diskriminierung.
 
1962 traten Biologen und Genetiker bei dem als Ciba Foundation Conference bekannt gewordenen Symposium in London vor die Öffentlichkeit, die Wegbereiter für die von den meisten der heutigen Zeitgenossen noch kaum wahrgenommene Gender-Diktatur wurden.  Was uns heute im Programm der Gender-Ideologen entgegentritt, wurde damals durch 27 hochdotierte Wissenschaftler, darunter auch Nobelpreisträger, als «biologische Zukunft des Menschen» vorgestellt. Als «Spiel der Möglichkeiten» wurde u.a. darüber diskutiert, die
Zweigeschlechtlichkeit des Menschen abzuschaffen (also die Tatsache, daß es Mann und Frau gibt). Im Hinblick auf die «Aufhebung der letzten intakt gebliebenen Institutionen Ehe und Familie» faßte man «im Licht einer neuen Biologie» die «biologische Zukunft des Menschen» ins Auge. Ohne den Begriff «Gender» zu verwenden, war der in London erstellte Katalog von Forderungen und Visionen genetischer Utopien die Einleitung der heute bestimmenden Ideologie «Gender», in der es im letzten um eine drastische Senkung der Bevölkerung geht, um den freien Zugang zur Verhütung, aber vor allem für Jugendliche, eine verpflichtende Sexualerziehung in der Schule, um Abtreibung (reproduktive Gesundheit) und Förderung der Homosexualität, ebenso um eine 50:50 Männer/Frauen Quotenregelung für alle Arbeits- und Lebensbereiche. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es einer radikalen Umerziehung der Bevölkerung. Nach dem Programm der Gender-Ideologen soll das Konzept Gender in das gesamte Bildungswesen, vom Kindergarten über die Schule bis zur Hochschule und in das gesamte Aus- und Weiterbildungssystem integriert werden.
 
Auch in der Schweiz greift die staatliche  Familienpolitik nach den Kindern. In allen Kantonen der Schweiz soll «Harmos» eingeführt werden. Harmos heißt ausgeschrieben «Harmonisierung der Volksschule». Was soll man gegen eine Harmonisierung einzuwenden haben? Doch «Harmos» bedeutet eine Bevormundung der Eltern durch Schulzwang für alle Kinder. In der Schweiz gibt es bis heute noch die große Freiheit, die Kinder zu Hause zu unterrichten. Immer mehr Eltern greifen nach dieser Alternative, um den Kindern die oft nicht zu verantwortende Schul-Sexualerziehung zu ersparen. Dies soll nun «harmonisch» per Gesetz verboten werden. Mittels des neuen Volksschulgesetzes des Kantons Zürich soll die Schulalternative «Bildung zu Hause» unter dem Vorwand des Kindeswohls definitiv in der ganzen Schweiz abgeschafft werden. Außerdem hat das Kompetenzzentrum Sexualpädagogik und Schule der pädagogischen Hochschule Zentralschweiz, Luzern (PHZ) vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) den Auftrag erhalten, Grundlagen zu erstellen, um sexualpädagogische Themen in die Lehrpläne zu integrieren. Dem Beirat gehören verschiedene Schwulenorganisationen an. Ebenso ergeben Recherchen einen pädophilen Hintergrund. Das Papier vertritt bezüglich Sexualität eine neue Ideologie - «schon das Kleinkind soll seine Sexualität frei ausleben können. Wann, wie und mit wem gehört zum Recht des Einzelnen». Gender Mainstreaming strebt eine lautlose und vor allem  undemokratische Umwälzung der Gesellschaft an, mit dem Ziel, das Christentum, seine Werte und seine Kultur «in seiner Gesamtheit verschwinden zu lassen» (Marilyn Ferguson).
 
 
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