Davos und seine »Prominenz«

d.a. Allseitige Verbrämungen durch die Presse sind längst das tägliche, dem Leser aufgenötigte Brot. Schon ist wieder von der sich in Davos

zu versammelnden Politprominenz die Rede, zu der auch der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle gehört. Abgesehen davon, dass die Betreffenden hinsichtlich ihrer Erfolge im wesentlichen nicht allzuviel vorzuweisen haben, wofür der Zustand dieses Globus ein allgegenwärtiger Zeuge ist, werfen auch die beiden nachfolgenden offenen Schreiben ein Licht darauf, wie beispielsweise Westerwelle gesehen wird:
 
Der erste Brief wurde an Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet:
 
Geehrte Frau Kanzlerin,
zum Auftakt seines 22stündigen Japan-Besuchs holte sich Außenminister Westerwelle im Meiji-Schrein, einem der wichtigsten Heiligtümer der Shinto-Religion, den Segen der Götter. An seiner Seite sein Lebensgefährte. Ein Protokollbeamter des japanischen Außenministeriums erklärte: »Homosexualität in Künstlerkreisen - das geht in Japan. In Wirtschaft und Politik ist das aber ein Tabu.« Ich gehe davon aus, daß dies Herrn Westerwelle bekannt war. Dennoch reist der Außenminister mit Gattin im Reisegepäck und einem demonstrativ aufgesetzten Ehering. Sein Auftritt in Japan und China hat die dortigen Regierungen in eine höchst peinliche Situation gebracht. Der deutsche Außenminister vermischt nicht nur Dienstliches und Privates in höchst unzulässiger Weise, er dokumentiert damit außerdem, daß ihm jegliches Gespür für Takt und Anstand fehlt. Diese Auftritte sind mehr als peinlich und schaden unserem Land in hohem Maße. Frau Bundeskanzlerin, sorgen Sie dafür, daß uns und dem Ausland solch blamable Auftritte des Außenministers künftig erspart bleiben. Zu prüfen wäre auch, ob hier nicht ein Amtsmißbrauch vorliegt.
 
Mit besten Grüßen
Gigi Romeiser
 
Das zweite offene Schreiben richtete Dr. Hans Penner vom Internationaler Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft in Linkenheim-Hochstetten direkt an den Aussenminister:
 
Sehr geehrter Herr Dr. Westerwelle,
als FDP-Mitglied habe ich Mißfallen daran, daß Sie auf Kosten der Steuerzahler Ihren homosexuellen Freund auf eine Dienstreise mitnehmen. Ihr Verhalten ist ein Fußtritt gegen die christlich-abendländische Werteordnung und schadet dem Ansehen Deutschlands beträchtlich. Ich liebe Freiheit. Freiheit ist nicht Libertinität. Echte Freiheit kann nur in der Bindung an bewährte Normen gedeihen. Ich will mich nicht dem Diktat einer seltsamen Minderheit unterstellen. Deutlicher kann ich mich in der EU-Diktatur nicht ausdrücken.
 
Zu allem Überfluß unterstützen Sie auch noch die Klimalüge von Frau Dr. Merkel (»Treibhausgase sind in der Lage, die Menschheit auszulöschen«). Unter politisch unabhängigen Politikern herrscht weitgehend der Konsens, daß technische Kohlendioxid-Emissionen keinen nachweisbaren Einfluß auf daß Klima haben.
Belege siehe http://www.iavg.org/iavg060.pdf
 
Die FDP ist die Partei der Sozialen Marktwirtschaft. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist eine zwangswirtschaftliche Maßnahme und torpediert die Soziale Marktwirtschaft, die unabdingbare Voraussetzung für einen Wohlstand für alle. Das EEG muß deshalb abgeschafft werden.
 
Homosexualität ist in vielen Fällen heilbar. Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen eine treue Ehefrau und gehorsame echte Kinder.
 
Mit freundlichen Grüßen
Hans Penner
 
Obiger Brief ging dem Aussenminister am 21. Januar zu. Spätestens in Davos dürfte es sich herausstellen, ob Herr Westerwelle Beanstandungen der obigen Art Rechnung zu tragen gewillt ist, oder ob die Stimme der Bürger wie in Hunderten von anderen an die Politiker gerichteten Schreiben auch - ganz einfach ignoriert werden wird.
 
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