Steckt London hinter dem Anschlag auf Berlusconi? - Von Claudio Celani

Vor dem Anschlag auf Silvio Berlusconi mehrten sich die Angriffe vor allem britischer Medien auf den italienischen Ministerpräsidenten.

Der Anschlag vom 13. Dezember ist im Kontext einer eskalierenden politischen Einschüchterungskampagne gegen die italienische Regierung zu sehen, die von britischen Medien und speziell der Financial Times und dem Economist ausgeht. Mit dieser britischen Operation wurden Einsatzbefehle an Einflußagenten in Italien gegeben, deren Medien und politische Apparate für ein Umfeld von Gehirnwäsche sorgten, in dem ein »programmierter« scheinbarer Einzeltäter, ein »mandschurischer  Kandidat«, aktiviert werden konnte. Der 42jährige Massimo Tartaglia, der Berlusconi verletzte, indem er aus kurzer Entfernung eine schwere Statuette auf ihn warf, ist ein geistig verwirrter Mann, der seit zehn Jahren psychiatrisch behandelt wird. Er war als Freiwilliger für den WWF, den World Wildlife Fund tätig. Das beweist zwar nicht, daß Prinz Philip oder seine Helfershelfer beim WWF Tartaglia in Mailand konkret Anordnung gaben,

Berlusconi anzugreifen, aber der WWF ist durchaus ein Vehikel für Gehirnwäsche, die Tartaglia in Gang setzen konnte. Vor der Kundgebung hatte die Polizei in einem Bericht vor derartigen Bedrohungen Berlusconis ausdrücklich gewarnt. Deswegen sehen internationale Sicherheitsexperten, die EIR [Excutive Intelligence Review] interviewte, schwerwiegende Lücken in der Sicherheit des Regierungschefs. Dies wurde noch unterstrichen, als am 16. Dezember eine weitere verwirrte Person die Sicherheitssperren in dem Krankenhaus, in dem Berlusconi behandelt wurde, umgehen und bis auf wenige Meter an sein Zimmer heran gelangen konnte. Lyndon LaRouche fragte daher: »Wer hat Berlusconis Sicherheitsschutz beseitigt? Ein Regierungschef eines wichtigen Landes kann nicht vor einer bekannten Gefährdung geschützt werden? Steckt die britische Monarchie dahinter?« LaRouche fuhr fort: »Es sieht ganz danach aus, als hätte jemand einen üblen Trick gespielt. Ich bin nicht gerade ein Bewunderer Berlusconis, aber er ist schließlich Ministerpräsident. Man entzieht einem Ministerpräsidenten in Zeiten wie diesen nicht den Personenschutz, wenn nicht jemand eine ganz üble Rolle im Hintergrund spielt. Hat vielleicht irgendein britischer Einfluß dafür gesorgt, daß Berlusconi von diesem Mann, einem bekannten Verrückten, verletzt werden konnte?« Bereits vor dem Anschlag war Berlusconis Kundgebung von einer kleinen Gruppe radikaler Demonstranten gestört worden - vermutlich den gleichen, die schon am 12.  Dezember eine Gedenkveranstaltung zum 40. Jahrestag des Bombenanschlags auf der Mailänder Piazza Fontana mit Vertretern der Regierung und Angehörigen der Opfer gestört hatten. Dieser Anschlag hatte damals die Strategie der Spannung eingeleitet. Unmittelbar nach dem Anschlag auf Berlusconi richtete eine Gruppe, die sich Tartaglia-Brigaden nennt, eine Facebook-Seite zur Unterstützung Tartaglias ein, auf der in kurzer Zeit 50.000 Unterstützungserklärungen eingingen.
 
London unterstützt den Kein-B-Tag
Eine Woche vor dem Anschlag hatte es in Italien den Versuch gegeben, mit Rückendeckung Londons eine »farbige Revolution« loszutreten, ähnlich den Umstürzen, die von George Soros’ Agenten in der Ukraine und Georgien organisiert worden waren. Für die Kundgebung mit dem Motto Kein-B-Tag(B für Berlusconi) am 5. 12. 09 wurde violett als Farbe gewählt; die Aktion wurde von der Financial Times und dem Economist angekündigt und unterstützt. Zwei Tage davor publizierte der Economist einen Unterstützungsartikel mit der Überschrift »Zeit, addio zu sagen«. Darin heißt es: »An diesem Wochenende findet in Rom ein Kein-Berlusconi-Protesttag statt. Herr Berlusconi hat zwar das politische Überleben zu einer Kunst gemacht, aber diesmal scheint er in Schwierigkeiten zu sein.« Zur Begründung der Forderung nach dem Sturz der italienischen Regierung schrieb das Sprachrohr der City, diese sei »erschreckend zögerlich in ihrer Reaktion« auf die Finanzkrise gewesen und »setzte sich nicht für eine Wirtschaftsreform der Art ein, wie sie notwendig ist, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes wiederherzustellen.«. Außerdem verfolge Berlusconi »eine exzentrische Außenpolitik, die mit derjenigen der westlichen Verbündeten Italiens nicht übereinstimmt. Er hat sich bei der Verfolgung italienischer Energie-Interessen Rußlands Wladimir Putin und Libyens Muammar Gaddafi angenähert (und diese Woche war er in Belarus, wo er mit einem weiteren Diktator plauderte, Alexander Lukaschenko). Unter Berlusconi spielt Italien in der Europäischen Union und in der Welt in der zweiten Liga.« Am 7. Dezember kommentierte dann die Financial Times, Berlusconi könne »Italien nicht regieren« und berief sich zur Begründung auf Behauptungen, die der Mafia-Zeuge Gaspare Spatuzza in der Woche zuvor in Turin über Berlusconi in die Welt gesetzt hatte, und, ähnlich wie der Economist, auf seine Beziehungen zu Putin und Gaddafi.  
 
Die italienische LaRouche-Bewegung Movisol veröffentlichte nach dem Anschlag vom 13. 12. eine Solidaritätserklärung für den Ministerpräsidenten. Sie enthüllte darin, daß die Briten aus zwei Gründen die italienische Regierung stürzen wollen: Erstens wegen der Kampagne von Wirtschaftsminister Giulio Tremonti für eine finanzielle Konkurssanierung, und zweitens wegen Italiens Schritten zu Energiesicherheit und -unabhängigkeit durch Atomkraft- und andere Abkommen mit Rußland. In einem Interview mit Radio Padania, dem Parteisender von Berlusconis Koalitionspartner, der Lega Nord, erinnerte die Movisol-Vorsitzende Liliana Gorini daran, daß die Londoner City im Juli 2009 sogar gefordert hatte, Italien aus der G-8 auszuschließen. Das sei beispielhaft dafür, wie wütend bestimmte Londoner Kreise auf die italienische Regierung seien, u.a. weil Italien in der G-8 und der G-20 unumwunden vorgeschlagen hatte, die Spekulation mit Waren und besonders mit Nahrungsmitteln zu unterbinden.
 
Neue Terrorstrategie in Italien?
In Italien wird nun darüber diskutiert, ob der Berlusconi-Attentäter allein handelte oder Teil einer Verschwörung war. Berlusconis Medien, von der Zeitung Il Giornale angeführt, sehen eine »moralische Verantwortung« für den Anschlag bei der radikalen Opposition unter der Führung des früheren Untersuchungsrichters Antonio Di Pietro, der von der Mediengruppe der Elitefamilie De Benedetti unterstützt wird. Ein führendes Mitglied dieser Fraktion, der Journalist Marco Travaglio, sagte in einem Videointerview, es sei legitim, den politischen Feind zu hassen und sogar zu wünschen, »daß er zu seinem Schöpfer geht«. Die Polizei befragte im Rahmen ihrer Ermittlungen auch einen führenden Regionalpolitiker der Partei Berlusconis, der aussagte, er habe den Eindruck gehabt, daß jemand anderes Tartaglia den Gegenstand gab, den dieser auf Berlusconis Gesicht warf. Tartaglia selbst sagte aus, der Anschlag sei politisch motiviert gewesen und er unterstütze Di Pietro. Tartaglias Vater warnte, sein Sohn könne möglicherweise im Gefängnis Selbstmord verüben. In einem Gespräch mit EIR bemerkte ein italienischer Terrorismusforscher, die Atmosphäre in Italien sei heute ähnlich wie in den siebziger Jahren, als die Aktivitäten der Roten Brigaden und ähnlicher Terrorgruppen ihren Höhepunkt erreichten. »Es stimmt wohl, daß die Geschichte sich niemals genau wiederholt, aber das Klima ist eindeutig da. Es gab Ereignisse, die scheinbar nichts miteinander zu tun hatten, aber in Wirklichkeit besteht im Hintergrund eine Verbindung.« Seit 5 bis 6 Jahren gab es immer wieder rechte Gewalttaten, rassistische Episoden, aber auch rote Gewalt. Terroreinheiten hätten sich neu formiert. Äußerst bedenklich sei, daß nach dem Anschlag auf Berlusconi »umgehend Unterstützung mobilisiert wurde und 50.000 Zustimmungen bei Facebook eingingen - und das nicht unbedingt von Leuten, die man als gewalttätig charakterisieren würde.« Auch heute gebe es bösartige Personen im Hintergrund, sogenannte cattivi maestri - so nannte man früher Leute wie Toni Negri, die den Terrorismus steuerten - wie Travaglio, Di Pietro sowie eine Fraktion in der Justiz. Berlusconi trage mit seinem extrem populistischen Verhalten natürlich auch selbst zu der Polarisierung bei.
 
Die Netzwerke von George Soros spielen auch eine Rolle. Die Mediengruppe hinter der Aktion Kein-B-Tag sei die gleiche wie vor 15 Jahren, so der Experte. Dieselben Leute hätten 1993-95 die Anti-Korruptionskampagne »Saubere Hände« unterstützt, mit der die traditionellen italienischen Parteien ruiniert wurden - was ironischerweise erst den Weg für Berlusconis politische Karriere freimachte. »Ich glaube, daß es die gleiche Gruppe ist.« Der Sicherheitsexperte verwies auch auf eine mögliche Verwicklung der Mafia in den Anschlag. Die Regierung sei erstaunlich erfolgreich gegen sie vorgegangen und habe u.a. die Nummer 2 und Nummer 3 der Mafia verhaftet. Außerdem seien die Behörden gegen Schweizer Bankkonten von Steuerflüchtlingen vorgegangen, was auch mit der Mafia zusammenhänge.  Dieses Vorgehen wurde vom Finanzministerium unter Giulio Tremonti organisiert; dabei gelang es, durch eine Steueramnestie mehr als 100 Mrd. € Fluchtkapital ins Land zurückzuholen, davon etwa 40 % aus der Schweiz: der Experte sagte, ein Anschlag auf Berlusconi könne auch damit zusammenhängen. Die Mafia ist als Werkzeug der gleichen anglo-holländischen Oligarchie bekannt, die im letzten Jahr die italienische Regierung zur Zielscheibe gemacht hatte.
 
Quelle: Neue Solidarität Nr. 1 vom 6. 1. 2010; Hervorhebungen durch politonline