»Gibt es intelligentes Leben in Washington?«

Mit diesen Frage leitet Paul Craig Roberts, der unter Ronald Reagan stellvertretender Finanzminister war, seinen Artikel ein, dem die nachfolgenden Ausführungen entnommen sind. Er lässt uns auch gleich die Antwort wissen: »Nicht ein Fünkchen davon.«

Ihn beschäftigt die Frage, ob die Neokonservativen in der Regierung und israelische Agenten dabei sind, Obama in einen afghanischen Morast zu bringen, der zu einer Konfrontation der USA mit Russland und möglicherweise auch mit China, Amerikas grösstem Gläubiger, führen wird. Diesen Januar verloren pro Tag 20.000 Amerikaner ihre Stelle, was zu einem Verlust von 716.000 Arbeitsplätzen führte. Die Zahl für Dezember betrug 577.000. Hält dieser Trend an, werden die von Obama versprochenen 3 Millionen neuer Stellen zunichte gemacht. Wie könnte die Lage auch anders aussehen, zieht man die durch die Auslagerung von Arbeitsplätzen entstandene enorme Stellenknappheit in Betracht. Für was, fragt Roberts, soll die Rettung von General Motors und der Citibank betrieben werden, wenn die Firmen so viele Arbeitsplätze nach draussen verlegen, wie es ihnen möglich ist? Für die US-Wirtschaft besteht keine Hoffnung, solange die Unternehmen für die von ihnen in der USA verkauften Produkte keine US-Arbeitskräfte einstellen müssen.
 
Wie bekannt beabsichtigt Obama weitere 30.000 Soldaten nach Afghanistan zu senden; man sollte annehmen, dass die USA auf Grund der im Irak gemachten Erfahrungen zögern würde, den Versuch einer Besatzung Afghanistans zu wagen, ein Unterfangen, das es für die USA erforderlich machen würde, gleichzeitig Teile von Pakistan zu besetzen. Woher will Obama zusätzlich zu der 150.000 Mann starken Truppe, die im Irak stationiert bleibt, weitere Soldaten nehmen, um Afghanistan zu befrieden? Eine Antwort hierauf ist in der rapide zunehmenden Arbeitslosigkeit gegeben. Die Amerikaner werden sich dafür anwerben lassen, lieber im Ausland zu töten, als obdachlos und hungrig zu Hause zu bleiben. Dennoch löst dies nur die Hälfte des Problems: woher kommt das Geld, um die im Feld stehenden Truppen und einen Krieg zu unterhalten, der uns im Irak schon 3 Billionen US-$ gekostet hat? Ein einziger nach Afghanistan oder in den Irak gesandter Soldat kostet den Steuerzahler 775.000 $ pro Jahr, wobei es zu berücksichtigen gilt, dass derzeit Millionen an Arbeitslosen keine Beiträge zur Sozialversicherung oder Gesundheitsvorsorge resp. Einkommenssteuern zahlen, und die Geschäfte, die schliessen, keine Bundessteuern.
 
Washingtons Schwachköpfe - und Geistesschwache sind sie - haben keinen Gedanken daran verschwendet, wie sie das enorme Defizit des Budgets für 2009 begleichen werden. Die  Ferne zu jeglicher Realität, in der die US-Regierung operiert, liegt jenseits allen guten Glaubens. Eine finanziell bankrotte Regierung, die ihre Rechnungen nicht begleichen kann, ohne das Geld zu drucken, stürzt sich kopfüber in Kriege - in Afghanistan, Pakistan und [womöglich] im Iran. Nach sieben Jahren eines anhaltenden Konflikts in Afghanistan kann man immer noch nicht von einer Mission sprechen, oder ein Ende absehen. Bei der Frage nach einer solchen Mission erklärte ein offizieller Militärbeamter gegenüber NBC news: »Um ehrlich zu sein, wir haben gar keine.« Damit wendet sich Roberts an die Steuerzahler, mit der Frage, wie es diesen gefiele, die riesigen Kosten zu zahlen, die dadurch entstehen, dass Soldaten auf eine nicht näher definierte Mission geschickt werden, während die Wirtschaft zu Hause zusammenbricht.
 
Quelle: Ship Of Fools - Is there intelligent life in Washington, D.C.?  Not a speck of it«
http://groups.google.com/group/alt.politics.europe/browse_thread/thread/250dbb55cce3f22b
12.2.09 Übersetzung und Kürzung politonline
http://www.rense.com/general85/dhdd.htm und
http://www.alternet.org/module/printversion/126319  11. 2. 09
Will Obama Exploit the Unemployed as Recruits for a Ramped Up War in Afghanistan?
By Paul Craig Roberts, CounterPunch
Posted on February 11, 2009, Printed on February 12, 2009
http://www.alternet.org/story/126319/
He can be reached at: PaulCraigRoberts@yahoo.com.
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