Der Vatikan - Auszug aus dem Buch

Im Zusammenhang mit dem Hinschied des Papstes darf ruhig auch ein Blick auf den Vatikan geworfen werden, wie er von Conrad C. Stein gesehen wird (vgl. Buchtip)

 II. Vatikan
Anders als die jüdische Religion, die eine typische Stammesreligion des von Jahwe auserwählten Volkes ist, hat die christliche Ideologie einen supranationalen und egalitären Anspruch ("Et unum sint!"). Keine der vielen christlichen Kirchen aber vertritt den Supranationalismus dieser Religion entschiedener und militanter als die im Vatikan ansässige "römisch-katholische" Kirche, die wegen ihrer spezifischen Riten und Gebräuche von anderen Vertretern dieser Religion als bloßer Kult abgetan wird. Der ideologische Anspruch des Vatikans ist supranational. Dies ergibt sich schon aus dem Namen der dort verwalteten Religion; denn "katholisch" ist ein Synonym für "universal".

Nach der traditionellen römisch-katholischen Ideologie ist die Nation eher ein fossiles Relikt, wenigstens aber in ihrer Unabhängigkeit einzuschränken. Die Entwicklung einer "internationalen Ordnung" (Pius XII, Botschaft, Un ora grave, 24. August 1939) ist geradezu ein Glaubenbekenntnis dieser Religion.

Im Summi Pontificatus faßte Pius XII (1939 - 1958) die Stellung des Vatikans unter anderen wie folgt zusammen:

" ...,die menschliche Rasse ist zum Nutzen aller Nationen durch wechselseitige Bande zu einer großen Gemeinschaft moralisch und juristisch miteinander verknüpft, die von speziellen Gesetzen, die ihre Einheit schützen und ihre Wohlfahrt fördern, geregelt wird"......"der Anspruch des Staates auf absolute Macht steht in offenem Gegensatz zu diesem natürlichen Weg..." (Pius XII, Enzyklika, Summi Pontificatus, 20. Oktober 1939)
Schon für Pius XII gibt es also die Einheit der "menschlichen Rasse", die sich in einer "supranationalen Gemeinschaft" zusammenfindet. Hier bereits finden sich die ersten eher noch vagen Andeutungen der Eine-Welt-Doktrin und der Bezug auf eine imaginäre, tatsächlich nicht bestehende "internationale Gemeinschaft", einem Lieblingsbegriff des De-Molay-Freimaurers Bill Clinton.

Pius XII ermutigte ausdrücklich die Errichtung von internationalen Strukturen (vgl. Gabriel Matagrin, La légitimité de la guerre d?après les textes pontificaux, Lumière et vie, 7, 56 - Juli 1958). Die Gründung der UNO wurde von ihm in den höchsten Tönen als ein Weg in die richtige Richtung gepriesen (vgl. z.B. Pius XI., Botschaft, Negli ultimi sei anni, 24. Dezember 1945). Der Papst befürwortete außerdem ausdrücklich die Schaffung eines internationalen Strafgesetzbuches.


Johannes XXIII (1958 - 1963) ging hinsichtlich der supranationalen Doktrin noch einen Schritt weiter als Pius XII. Erstmalig wurde durch ihn nicht nur der potemkinsche Begriff der "internationalen Gemeinschaft" benutzt, sondern die Notwendigkeit einer "Weltregierung" beschworen. Er äußert seine Überzeugung, daß das damals noch intaktere System souveräner Staaten nicht in der Lage sei, internationale Spannungen zu lösen, mehr noch, die Souveränität einer Nation an sich werde für die Autoritätsausübung im Rahmen der "internationalen Gemeinschaft" ein Problem schaffen. Eine "effektive Autorität" (sprich: Regierung) im Rahmen der internationalen Gemeinschaft werde aber dringend benötigt und müsse unverzüglich etabliert werden (vgl. dazu mit weiteren Hinweisen: Brian M. Kane, Just War and The Common Good).


Paul VI (1963 - 1978) bezeichnete die UNO als "obligatorischen Weg der modernen Zivilisation" (Paul VI., Botschaft, Au moment de prendre, 4. Oktober 1965). Er erachtete sogar den Einsatz von Gewalt als ein positives Element bei der Errichtung einer "kooperativen internationalen Gesellschaft". Der Einsatz von Gewalt, sagte er im Jahre 1970 in einem Schreiben an den UN-Generalsekretär U Thant, müsse immer im Zusammenhang mit der "internationalen Gemeinschaft" (statt: Gemeinschaft der Nationen; der Verfasser) gesehen werden (Paul VI, Botschaft, Au moment, 4. Oktober 1970).


In häufigen Ansprachen vor dem NATO-Defense-College (NATO-Verteidigungs-Kolleg) rechtfertigte er wiederholt den Einsatz von Gewalt zum Zweck der Entwicklung einer "gerechten internationalen Gemeinschaft". Bereits hier wird durch den Vatikan die Rechtfertigungsgrundlage für den späteren Überfall der NATO Clintons, Blairs und Schröders auf Jugoslawien im Namen eines "humanistischen Interventionalismus" gerechtfertigt (vgl. schon E. Aroneanu, La guerre internationale d?intervention pour cause d?humanité, Revue Internationale de Droit Pénal 2 (1948): 173 - 244).


Paul VI sah in der NATO eine Bewegung zur Errichtung einer internationalen Gemeinschaft. Wie Johannes XXIII erachtete Paul VI die Existenz einer "Weltregierung" zur Vermeidung von Krieg und "zur Lösung komplexer sozialer Probleme" für unerläßlich und befürwortete mehr Macht für die UNO, da er davon ausging, daß sich die UNO am ehesten in eine Weltregierung fortentwickeln könne (Paul VI, Botschaft, The organization of..., 11. Juli 1963; AAS 55 [1963]: 653)


Während seines gesamten Pontifikats war er ein entschiedener Befürworter einer starken Rolle der UNO im Rahmen der "internationalen Gemeinschaft". Im Jahre 1965 drängte er in seiner wohl bekanntesten Rede vor der UNO-Vollversammlung deren Mitgliedstaaten dazu, eine Weltregierung zu etablieren. Die Mission der UNO würde, so agumentierte er, "unvermeidlich" zu der Konsequenz führen, daß eine solche Gewalt notwendig sei, und er fragte dann wörtlich:

"Gibt es irgend jemanden, der nicht die Notwendigkeit erkennt, daß man Schritt für Schritt zur Errichtung einer Weltautorität (sprich: Weltregierung) gelangen muß, die sowohl auf politischer wie auch auf juristischer Ebene wirksam handeln kann?" (Paul VI, Botschaft, Au moment de prendre, 4. Oktober 1965, 6)


Die jesuitisch-zelotenhafte Weltfremdheit dieser supranationalen Päpste ist wohl am ehesten mit der Realitätsferne der Marxisten und Leninisten zu vergleichen; denn das innerste, wenngleich auch verschüttete Bedürfnis des Menschen geht nach Artgemeinschaft, Identität und artverwandter Nähe.


Am 20. Oktober 1978 wurde der Pole Karol Wojtyla, Erzbischof von Krakau, zum Papst gewählt. Wojtyla nannte sich Papst Johannes Paul II und war der erste nichtitalienische Papst in fünf Jahrhunderten. Erst mit ihm gelangte ein wenig mehr Realitätssinn in den Vatikan. Zwar gab es auch bei ihm die schon traditionellen, von der üblichen Phraseologie begleiteten Ergebenheitsadressen vor der UNO,  d.h. seine Ansprachen vom 2. Oktober 1979 und 5. Oktober 1995, aber gerade in der letzten Rede läßt sich sein weniger gestörtes Verhältnis zur Nation als Hort von "Identität und Überleben" und als "Gegengewicht zur Tendenz der Uniformität" (Nr. 7) ausmachen. Anthropologisch gebe es, so sagte er, nicht nur das Bedürfnis nach Nation, sondern insbesondere auch "Rechte der Nationen" (Nr. 8).

Dazu gehöre
-  das Recht auf Existenz,
-  "wahre" Freiheit,
-  Selbstbestimmung,
-  eigene Sprache,
-  eigene Kultur,
-  "geistige" Souveränität.

Diese Kollektivrechte, so die Rettungsklausel, hätten selbstverständlich ihre Grenzen in den Rechten anderer Nationen.


Dem individualistisch ausgerichteten Orwellschen Leerbegriff der "internationalen Gemeinschaft" aller Menschen stellt Johannes Paul II, ohne diesen aufzugeben, den eher prosaischen, wenngleich kaum weniger unrealistischen Begriff der "Familie der Nationen" (Nr. 14) gegenüber, damit suggerierend, daß sich Palästinenser und Juden, Schweden und Ruander, Japaner und Inder, usw. als Teil ein und derselben Familie verstehen sollten. Es ist das übliche ideologisch verklärte Denken.


Im übrigen befürwortet auch Johannes Paul II hinsichtlich der europäischen Nationen besondere Souveränitätseinschränkungen, die äußerlich aber weniger als Kniefall vor einer "Weltregierung", sondern eher als Subordination unter eine europäische Zentralregierung eines wieder errichteten, dem Vatikan hörigen "Heiligen Römischen Reichs" zu verstehen sind. "Johannes Paul begreift seine missionarische Sendung zwar durchaus als ein globales Anliegen", schreibt Gordon Urquhart in seinem Buch "Im Namen des Papstes", doch spiele Europa eine besondere Rolle. "Hier steht die neue Evangelisierung nicht nur für eine Wiedergeburt christlicher Werte, sondern auch für die Wiedererrichtung eines Christentums wie in der Blütezeit des Heiligen Römischen Reiches; unter dem Banner des Katholizismus soll ein vereintes Europa "vom Atlantik bis zum Ural" entstehen. Dies verkündete Papst Johannes Paul II in seiner ersten Enzyklika "Redemptor hominis" ("Erlöser des Menschen"). Im weiteren Verlauf des Jahrzehnts lief seine "Zivilisation der Liebe", so Urquhart, "immer klarer auf die Restaurierung einer mittelalterlichen Vorstellung vom europäischen Kontinent hinaus". Konkret heißt dies, daß für Johannes Paul II weniger die "Weltregierungs"-Pläne seiner unmittelbaren Vorgänger Johannes XXIII und Paul VI, sondern eher die mittelalterlichen Vorstellungen Gregors VII (1073-85) und Innozenz? III (1198 -1216) im Vordergrund stehen, möglicherweise auch nur, um über diesen (Um)Weg eine pragmatischere Annäherung an das "Weltregierungs"-Dogma seiner Vorgänger zu suchen. So erklärte Bischof Paul-Josef Cordes im März 1987, daß diese mittelalterlichen Perioden eine "extrem hohe Bedeutung" für die heutige Situation der Kirche hätten.


Zur Durchsetzung seiner Ziele stehen dem Vatikan insbesondere folgende Bewegungen zur Seite:

-   "Focolare Movimento", gegründet 1943 von Chiara Lubich in Trient (in 1500 Diözesen in      180 Ländem aktiv, mit 80?000 festen Mitgliedern),

-   "Comunione e Liberazione", gegründet in Italien Anfang der siebziger Jahre als  konservative studentische Gegenströmung zu den Protestbewegungen (sie sind wegen  ihres aggressiven und fundamentalistischen Eintretens und wegen ihrer Papsthörigkeit  mit diversen Spottnamen wie "Wojtylas Lakaien" oder "Gottes Stalinisten" belegt  worden),
-   "Neokatechumenaten", gegründet 1964 von dem Spanier Kiko Arguello in Madrid (aktiv  in 600 Diözesen, zählen etwa 10?000 Gemeinschaften in 3000 Pfarrbezirken),
-   "Opus Dei", gegründet 1928 von dem Spanier Josémaria Escrivá de Balaguer, der schon  wenige Jahre nach seinem Tod (1975) von Papst Paul Johannes II. am 17. Mai 1992 in  Rom heiliggesprochen wurde.

Das ehemals führende britische Mitglied des Opus Dei,  der Priester Vladimir Felzmann, berichtete zum Opus Dei: "Leute in hohen Positionen  in Rom formulierten mit großer Überzeugungskraft, Opus Dei sei von Gott erwählt  worden, um die Kirche zu retten. Und sehr wichtige Leute im Opus Dei sagen heute  offen, in 20, 30 Jahren wird das einzige, was von der Kirche bleibt, Opus Dei sein."  Nicht einmal die Kongregationen der römischen Kurie besitzen heute gegenüber  dem  "Opus Dei" Weisungsbefugnis. Matthias Mettner ("Die katholische Mafia") schreibt  über Opus Dei: "Im Opus Dei als Institution kann ich keine echt religiösen und  ethischen Ziele erkennen, sondern nur den Verfall an den "Primat der Macht". An  einem Zuwachs an sozialer Gerechtigkeit, an der Ausschaltung von Ungleichheit und  Unterdrückung, an dem Recht auf Leben für alle Menschen, ist dieses pseudoreligiöse  System grundsätzlich nicht interessiert. ... Mit zwielichtigen, skandalösen  Machenschaften und finanziellen Operationen, mit Cover-Agent-Strategien und einem  weltweiten Netz von Tarnorganisationen in allen gesellschaftlichen Bereichen trachten  die Mitglieder des Opus danach, den Reichtum und die Macht des "Werkes Gottes" zu  mehren." Für Giuseppe D'Alema ist der Opus Dei eine okkulte Macht, die sich mit  dem neoliberalistischen Denken verbunden hat. Für den supranationalen  Neoliberalismus aber gibt es nur die spontan von der Marktökonomie geschaffene  Ordnung    -  und die Demokratie, als Feind dieser Ordnung. Führende ideologische  Vertreter dieser Lehre sind bekanntlich Milton Friedman und George Soros. Nach  Vladimir Felzmann, dem ehemals führenden Mitglied des Opus Dei, zielt dessen  gesellschaftliche Strategie vornehmlich auf die Eliten, die Führungskräfte in Politik,  Wissenschaft, Industrie, Medien und Bildungsinstitutionen.


Der von einem Spanier gegründete Opus Dei des Vatikans zielt also nach Bekundung von Vladimir Felzmann auf exakt dieselben Gruppen wie auch die "Bilderberger", Rockefellers "Trilaterale Kommission", der "Council on Foreign Relations" oder der "Appeal of Conscience" des Rabbiners Arthur Schneier.


Ein äußerlicher Beweis für die heutige strategische Annäherung von Vatikan und "Krone" ist nicht zuletzt auch die Verleihung des Karlspreises. Karl der Große  (742 - 814), der in der Aachener Pfalzkapelle beigesetzt wurde, gilt als Gründer des "Heiligen Römischen Reiches", dem sowohl Papst Johannes Paul II wie auch führende Krypto-Illuminaten nachzutrauern scheinen. Carolus Magnus wurde am 15.12.800 in der Peterskirche zu Rom von Papst
Leo III zum römischen Kaiser gekrönt. Er war ein Kaiser von des Papstes Gnaden; denn es war eben dieser Leo III, der Karl die Kaiserkrone mit der Formel "Romanum gubernans
Imperium" aufgesetzt hatte.


Den Stiftern dieses Preises geht es allem Anschein nach vor allem darum, die nach dem 30jährigen Krieg errungenen Ideale des Westfälischen Friedens von 1648, nämlich insbesondere den souveränen Nationalstaat, wieder rückgängig zu machen. Die Karlspreis-verleihung ist eine zutiefst antideutsche Veranstaltung, auf der nicht nur ein Europa unter dem römisch-katholischen Banner, sondern zwangsläufig auch Karls Bluttaten an den germanischen Sachsen gefeiert wird. Von daher ist nicht unpassend, daß im Jahre 1950 der erste Karlspreisträger der "Kosmopolit" und "Weltbürger" Richard Nikolaus Graf Coudenhove-Kalergi war. Dieser hatte in der Wiener Freimaurerzeitung Nr. 9/10 des Jahres 1923 folgendes geschrieben: "Der kommende Mensch der Zukunft wird ein Mischling sein. Für Paneuropa wünsche ich mir eine eurasisch-negroide Zukunftsrasse ... Die Führer sollen die Juden stellen, denn eine gütige Vorsehung hat Europa mit den Juden eine neue Adelsrasse von Geistesgnaden geschenkt." Johannes Paul II, der bereits als 12jähriger Karol Wojtyla in den frühen 30iger Jahren häufig die Synagoge seiner Heimatstadt Wadowice aufsuchte, hat seinerseits den Katholiken wie folgt die "Leviten" gelesen: "Die Christen müssen lernen, die Juden als ihre älteren Brüder zu betrachten."


Vergleicht man schließlich die Karlspreisträger mit denen der Stiftung "Appeal of Conscience" des Rabbis Arthur Schneier, dann fällt auf, das die Preisträger häufig identisch sind. Preisträger beider supranationaler Veranstaltungen sind der "Weltsstaatsmann" und der  "Kriegsverbrechen" beschuldigte Henry Kissinger, der Super-"Weltstaatsmann" Václav  Havel und der spanische König Juan Carlos, der sich zuletzt (mit Erfolg) insbesondere dadurch hervorgetan hatte, Bill (a.k.a. "Slick Willy") Clinton (CFR, Trilaterale Kommission, De-Molay, Rhodes) davon zu überzeugen, dem flüchtigen, der Großbetrügerei beschuldigten Juden Marc Rich zu verzeihen. "Slick Willi" seinerseits wurde im Jahre 2000 der Karlspreis verliehen. Stinkt dies nicht alles entsetzlich zum germanischen Himmel?
____________________________________________________________________
Anmerkung: Der oben aufgeführte Artikel ist dem Buch von Conrad C. Stein "Die geheime Weltmacht: Die schleichende Revolution gegen die Völker" entnommen (Seiten57-63)
Hohenrain-Verlag Tübingen 2001  ISBN 3-89180-063-0