Siemens-Chef kritisiert »weisse Männer« - Von Doris Auerbach

Peter Löscher, der Chef des Siemens-Konzerns, hat an der deutschen Verwurzelung seines Unternehmens Kritik geäussert [1]. »In der Führungsetage sitzen nur weisse Männer», erklärte Löscher gegenüber der Financial Times: »Unsere 600 Spitzenmanager sind vorwiegend weisse deutsche Männer. Wir sind zu eindimensional.« Löscher fordert stattdessen »globale Vielfalt«. »Es geht nicht um Quoten, aber ich würde gerne einen gemischteren Vorstand sehen.« Beifall bekommt der Konzernlenker von der Süddeutschen Zeitung. Doch würde die Forderung des Siemens-Chefs nach Ansicht dieser Zeitung nicht weit genug gehen. So wäre in den 30 deutschen Dax-Konzernen gerade einmal eine Frau im Vorstand vertreten.« Zwar erklärt Löscher, es ginge nicht um Quoten, die Stellungnahme der SZ hingegen erinnert für meine Begriffe jedoch sehr wohl an die uns von der UNO mittels der Agenda 21 oktroyierte Gleichschaltung, die sich im Prinzip nicht mehr daran orientiert, wer die besseren Fähigkeiten an den Tag legt, sondern daran, dass die Durchsetzung der 50 % Quote beider Geschlechter gewährleistet wird.

Wohlgemerkt hat sich die USA geweigert, dieses Gleichstellungsgesetz anzunehmen; aber für die EU ist ja bekanntlich alles rechtens und es wird sich somit auch mächtig ins Zeug gelegt, um den diesbezüglichen Stipulationen der Agenda 21 Geltung zu verschaffen. Des weiteren lässt uns die Süddeutsche Zeitung folgendes wissen: »Bekennende Homosexuelle gibt es unter Deutschlands Top-Managern ebenso wenig, wie Menschen mit Körperbehinderung. Ihnen bleiben die Räume der Mächtigen vorerst weiter verschlossen.« Es ist unglaublich, was die Presse alles aufbereitet: Wen und seit wann interessiert die sexuelle Ausrichtung eines Bewerbers, die doch ohne jeden Zweifel ins Gebiet der absoluten Diskretion fallen sollte. Es ist auch keineswegs davon auszugehen, dass die Mitarbeiter in den Konzernen wissen wollen, wie die sexuelle Seite ihrer Kollegen - die aus meiner Sicht Bestandteil des zu schützenden Privatlebens bleiben muss - beschaffen ist. Oder dürfen wir etwa erwarten, dass nach den zahlreichen Kirchenaustritten die Frage nach der Konfession nun durch die Angabe der körperlichen Partnerbeziehung ersetzt werden soll? Forderungen dieser Art sind eher neu. Aber, wie Bertrand Russel sagte: »Es gibt keinen Unsinn, den man der Masse nicht durch geschickte Propaganda mundgerecht machen könnte.« Es wäre durchaus wissenswert, wer hier der treibende Faktor hinter den Kulissen ist, der die Presse dazu veranlasst, ein Thema dieser Art zu lancieren. Ausschlaggebend für die Besetzung von Stellen sollten in erster Linie die Kenntnisse und Arbeitsmotivation eines Angestellten bleiben, d.h., was diese an Positivem für uns alle erreichen können. Jede weitere »bekennende« Komponente interessiert wahrlich niemanden. Das wird uns lediglich suggeriert. Der Chef des wegen seiner Korruptionsaffären angeschlagenen Siemens-Konzerns selbst sieht sich wegen seiner radikalen Umstrukturierung der Kritik ausgesetzt. Berichten zufolge geht es um den Abbau von bis zu 15.000 Arbeitsplätzen. Inzwischen, heisst, es, herrsche bei Siemens ein Klima des Misstrauens und der inneren Emigration. Dazu kommt, dass die bisherigen Verhandlungen  im ersten Prozess gegen einen früheren Siemens-Manager ein bizarres und für die Firma zutiefst peinliches Bild der Schmiergeldpraxis gezeichnet haben. Das Kaleidoskop reichte von Geldkoffern, mit deren Hilfe ein Mitarbeiter Banknoten durch die Münchner Innenstadt schleppte, bis hin zu einer an Realsatire gemahnenden Unterschriftspraxis: Die Anweisungen für Schmiergeldzahlungen wurden auf Haftzetteln signiert, die im Fall einer drohenden Beschlagnahmung wieder aus den Akten entfernt werden sollten. Die entsprechenden Formulare enthielten irgendwann sogar einen Vermerk, in dem genau gekennzeichnet wurde, wo die Zettel einzukleben waren: Milliardenschwere Wirtschaftskriminalität, mit deutscher Buchhalter-Gründlichkeit gepaart 2.
 
Was nun die Postenbesetzung mit weissen Männern betrifft, so stellt sich hier die Frage, als was wir Löscher betrachten dürfen. Ist er etwa als Vorreiter resp. Wegbahner der von Franco Frattini vorgebrachten Pläne zu sehen? Dieser plädiert für die Schaffung von sicheren Korridoren für die Einwanderung aus Asien und Afrika, was wir in »Einwanderung - Was uns bevorsteht« auf  http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=834 bereits aufgezeigt haben. Der Einfluss der Konzerne auf die Gesetzgebung in Brüssel ist allseits bekannt, so dass Löscher durchaus über Frattinis Vorhaben gut im Bilde sein könnte. »Wir dürfen die Einwanderung nicht als Bedrohung betrachten, sondern als Bereicherung und als unvermeidliches Phänomen der heutigen Welt«, erklärt uns Frattini. Wie sich diese Bereicherungfür den Durchschnittsbürger mitunter manifestiert, lässt sich mühelos der Tagespresse nebst den Gerichtsakten entnehmen. Es ist geradezu grotesk, wie es auf Regierungsebene verstanden wird, die eigentlichen Ursachen für die Migration, nämlich die sich unausgesetzt steigernden Rüstungsverkäufe, die ständigen Einmischungen des Westens in den Ländern Afrikas, Asiens oder Südamerikas, sowie die Operationen der Geheimdienste in den Zielländern, jeweils restlos auszublenden. Eine andere Möglichkeit wäre die, dass Löscher auf der Ebene von Richard Nikolaus Graf Coudenhove-Kalergi läge, der bereits 1925 von dem Menschen der fernen Zukunft als Mischling sprach, genauer: von einer eurasisch-negroiden Zukunftsrasse für Europa. Strategien brauchen immer ihre Zeit; sie vollziehen sich jedoch, einmal gefasst, unerbittlich. So schrieb die junge Welt am 4. Juni 08 im Zusammenhang mit der Bilderberger-Konferenz dieses Jahres: »Die wirklich wichtigen Entscheidungen fallen im Hintergrund und nie in den Parlamenten. Den Menschen werden Politshows vorgeführt, ein Demokratietheater, das sie auch noch selbst zu finanzieren haben.« Die unkontrollierte Einwanderung von Menschen mit unzureichender Bildung, die durch Kriege und Misswirtschaft ihrer Oberschicht entwurzelt sind, führt - wie dies z.B. in Deutschland zu konstatieren ist -  nicht nur zu Wachstumseinbussen, sondern kostet den Staat auf Grund unzureichender Integration jährlich schätzungsweise 16 Milliarden €. Letzterer liegen mangelnde Sprachkenntnisse und fehlende soziale Netzwerke zugrunde, wodurch dem Staat gleichzeitig Einkommenssteuern und Beiträge in der Renten- und Sozialversicherung verloren gehen 3. Um all das kümmert sich die Konzernwelt offensichtlich wenig oder überhaupt nicht, denn die Konsequenzen dieser Situation erleidet ausnahmslos der Bürger der Mittelklasse.
 
Unentrinnbar: Die uns aufgezwungene Rolle als Geber 
Ende Juni hat Somalia Russland Gas, Öl und Uran angeboten 4. Das Land will russische Gas-, Öl- und Uranförderer anlocken. Für eine Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten warb der somalische Botschafter Mohamed Handule am 27. 6. 08 in Moskau. »Somalia ist reich an Öl, Gas und Uran«, äusserte er. Nach seinen Worten hat sein Land bereits mit dem russischen Unternehmen Sarubeschgeologia verhandelt, das sich auf geologische Prospektierungen im Ausland spezialisiert hat, und hofft nun auf eine Kooperation und einen Austausch von Delegationen mit dem staatlichen Energieriesen Gazprom. Da die somalischen Uran-Vorkommen noch von sowjetischen Spezialisten analysiert worden seien, habe Russland dem Botschafter zufolge ein Vorrecht auf die Uranförderung in seinem Land. Daneben wäre der Fertigbau des Weltraumbahnhofs in Somalia, mit dessen Bau noch zu Sowjetzeiten begonnen worden war, ein weiterer perspektivischer Kooperationsbereich. Den Raketenstartplatz in Somalia könnte Russland als Ergänzung zum Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan nutzen, hiess es. Wozu, fragt man sich, benötigt Somalia zum jetzigen Zeitpunkt einen Weltraumbahnhof, während seine Bevölkerung infolge der nicht enden wollenden brutalen inneren Auseinandersetzungen allen erdenklichen Miseren ausgesetzt ist, für die wir von der UNO ständig zur finanziellen Hilfeleistung aufgefordert werden? Seit dem Sturz des Diktators Mohammed Siad Barre 1991 herrschen in Somalia Chaos und Gewalt und auch die neue Regierung erweist sich offenbar als unfähig, Ordnung im Lande zu schaffen. Wenn das Chaos einen Namen hat, schrieb SWR2 Anfang Februar, dann muss es Somalia heißen: »Staatszerfall, Terrorherrschaft brutaler Warlords, ein islamistisches Intermezzo, eine hilflose Übergangsregierung. Rund eine Million Menschen seien nun Vertriebene im eigenen Land«, wie dies auch auf http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=530 in Ursachen des Asylantenstroms aufgezeigt ist. Somalia hat Millionen an Finanzmitteln geschluckt - ob direkt aus der EU oder über die Geberkonferenzen - die dennoch nicht das Geringste zu einer effektiven Hebung des Lebensstandards der Bevölkerung beigetragen haben. Es bleibt abzuwarten, ob sich bei der Ausbeutung besagter Ressourcen dasselbe Bild wie beispielsweise in Nigeria oder in Angola ergeben wird oder ob sich hier tatsächlich eine Wende abzeichnen könnte. Die Bevölkerung in Nigeria jedenfalls bleibt trotz des immensen Reichtums des Landes an Öl nicht nur arm, sondern wird offensichtlich immer ärmer - je schwindelerregender die Ölgewinne, desto grösser der Frust auf der Verliererseite; im Nigerdelta ist zu besichtigen, was für die lokale Bevölkerung vom Öl-Milliardengeschäft zumeist übrigbleibt: schwarzer Schlamm und tiefe Hoffnungslosigkeit - der Nährboden für Aufruhr und Bandenunwesen. In Angola, das ausser Öl die wertvollsten Diamanten dieses Globus besitzt, ist die Kindersterblichkeit noch immer nicht überwunden, obwohl das Land über Milliardeneinnahmen aus dem Erdölexport verfügt. Einer Meldung vom September 2006 zufolge bekommt die Provinz Lunda-Norte, wo sich die drittgrössten Diamantenlagerstätten Afrikas befinden, nur 0,25 % der staatlichen Ausgaben für ihre Belange. Ein beträchtlicher Teil der Öl- und Diamanteneinnahmen verschwindet in den privaten Taschen einer kleinen herrschenden Schicht Angolas, die sich um den Rest der Bevölkerung nicht schert. Dazu kommt, dass 40 % der Einnahmen aus dem Öl- und Diamantengeschäft überhaupt nie im Saatshaushalt auftauchen
 
Dennoch ergeht über die UNO unausgesetzt die Forderung an uns, weiterhin zu spenden. Dabei benötigten z.B. die beiden hochverschuldeten EU-Länder Frankreich und Deutschland ihrerseits durchaus selbst eine Geberkonferenz, um ihre eine unerträglich hohe Zinslast mit sich bringende Staatsverschuldung tilgen zu können. Wo hier noch ein auf die Zukunft der eigenen Bevölkerung ausgerichtetes verantwortungsvolles Denken der Regierenden und Parlamentarier vorherrschen soll, ist schwer ersichtlich. Und ganz speziell der Presse verdanken wir die unablässig vorgebrachte, jeglicher Wirklichkeit Hohn sprechende Formel, die uns als reiche Industrieländer charakterisiert. Dessen ungeachtet wird die Geberrolle ständig ausgeweitet 5: Die Steuerzahler dieses Globus werden in den kommenden 4 Jahren eine weitere Milliarde €, genau: 1.2 Mrd., in den Aufbau eines souveränen Kosovos investieren - also in eine noch immer von der Mafia kontrollierte Region. Mit 500 Millionen € steuert die EU fast die Hälfte zu den Zusagen bei, die ebenfalls hoch verschuldete USA hat 255 Millionen € zugesagt. Zudem entsendet die EU etwa 1.800 Polizisten, Richter, Zöllner, Staatsanwälte, Justizbeamte und Verwaltungsfachleute als Entwicklungshelferin eine Region, in der die Korruption bekanntlich sämtliche Bereiche durchdringt. Ein Grossteil der Beamten wird aus Deutschland und Italien kommen. Die Kosten für die EU-Mission EULEX werden in den ersten 16 Monaten auf 205 Millionen € veranschlagt. Der Sonderbeauftragte der EU für den Kosovo, Pieter Feith, geht davon aus, dass der Kosovo noch »während Generationen« internationale Unterstützung benötigen werde. Ganz offenbar macht er sich nicht die geringsten Gedanken darüber, ob die unablässig für die Behebung von Kriegsdestruktion und Krisenfolgen arbeitende EU-Bevölkerung auf die Dauer überhaupt noch in der Lage sein wird, diese Mittel aufzubringen. Was die üblichen Ermahnungen der 37 Gebernationen betrifft, so sind diese auf rasche Fortschritte im Kampf gegen die Korruption gerichtet, deren Ausrottung unter Umständen jedoch ebenfalls Generationen benötigen wird.  
 
Wie es am 19. 3. 08, also gut einen Monat nach der Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovos in Washington hiess, hat Präsident George W. Bush eine entsprechende Anweisung an das Aussenministerium geschickt, der zufolge die USA dem Land nun auch Waffen liefern wird. Wer die Kosten trägt, wurde nicht weiter erläutert. Daneben wollen die Behörden des Landes in diesem Jahr bis zu 20 Botschaften im Ausland eröffnen. Für einen bettelarmen Staat, in dem 37 % weniger als 1.42 € pro Tag zur Verfügung haben, gäbe es wahrhaftig vordringlichere Aufgaben, zumal es in der Hauptsache die Europäer sind, die die Kosten für diese in meinen Augen völlig unnötig hohe Anzahl von Auslandsvertretungen mit zu tragen haben. Dasselbe gilt für die Notwendigkeit neuer Waffen, die angesichts der grassierenden Armut als vollkommen gegenstandslos zu betrachten ist. Aber solange uns unsere Regierungen zwingen können, unsere Steuern für alles und jedes bereitzustellen - wogegen auch vom EP in Strassburg, das doch für unsere Belange einzustehen hätte, kein Einwand zu vernehmen ist - ist mit der Einsicht, einen kleineren Botschafterrahmen zu gestalten und vom Kauf zusätzlicher Waffen abzusehen, nicht zu rechnen. Der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin hatte den Kosovaren Ende Februar dieses Jahres vorgeworfen, sich ihre Unabhängigkeitsbewegung von der Drogenmafia finanzieren zu lassen. »Der Kosovo ist seit langem nicht nur ein Stützpunkt zum Transport von Rauschgift nach Europa, sondern auch ein grosses Labor zur Drogenherstellung«, sagte der Politiker. Einer Meldung vom 7. 3. 2006 zufolge finden laut Erkenntnissen der EU-Polizeitruppe Europol »etwa 60 % des afghanischen Opiums ihren Weg nach Nordeuropa. Davon wird der grösste Teil durch den Kaukasus in den Kosovo, das ‚Narko-Protektorat’ der NATO auf dem Balkan, geschmuggelt. Dort wird es von kosovo-albanischen Gruppen übernommen, die inzwischen den zig-Milliarden € grossen Drogenmarkt in den EU-Ländern weitgehend beherrschen.« Das Heroingeschäft auf der Balkanroute bedeutet einen Jahresumsatz von 400 Milliarden $. Wenn selbst SWR2 noch diesen Februar schrieb 6, dass im Kosovo die einzigen Einkommensquellen mit Gewinnchancen Menschenhandel, Drogenschmuggel und Korruption seien, dürfte sich hieran so rasch nichts ändern. Genau besehen lässt sich somit argumentieren, dass wir durch das ununterbrochene Bereitstellen neuer Mittel ohne vorherige grundlegende Behebung der genannten Zustände indirekt die Aufrechterhaltung der Möglichkeiten zum Drogenhandel  finanzieren.
 
Leichtere Einreise für Asylbewerber in die EU gefordert
Der Europäische Rat für Flüchtlinge und Exilanten (ECRE) hat die französische EU-Ratspräsidentschaft aufgefordert, eine leichtere Einreise für Asylbewerber zu ermöglichen. Die Arbeit der Grenzschutzagentur Frontex sei entsprechend auszurichten. In diesem Zusammenhang verwies ECRE-Generalsekretär Bjarte Vandvik auf das Problem der Flüchtlinge aus dem Irak. Die EU-Grenzschutzagentur müsse bei Kontrollaktionen ihre Verantwortung für die Menschenrechte wahrnehmen, forderte der Dachverband von 65 Organisationen der Flüchtlingshilfe. Es erstaunt immer wieder, wie auch von diesen  Organisationen unablässig von uns verlangt wird, immer höhere Kosten zu schultern, ohne dass die eigentlichen Urheber der Massenflucht aus dem Irak angeprangert werden. Wo wahren die USA und ihre Verbündeten die Menschenrechte im Irak? Die Besatzung des Landes, die noch immer erfolgenden Bombardierungen sowie die Terrorisierung des Iraks durch US-Streitkräfte stellen eine einzige Menschenrechtsverletzung dar. Es ist typisch für die Betrachtung der Migration, dass die zugrunde liegenden Faktoren bei der Erörterung dieses Themas meist sorgfältig ausgespart bleiben, was sich durchaus als moderne politische Schizophrenie bezeichnen liesse. Wen sollte es also noch überraschen, wenn Präsident Bush in seiner Rede zum Jahrestag des Irakkriegs verkünden kann, dass dieser Kampf edel, notwendig und gerecht sei, ohne dass auf Seiten der Politiker oder der Hilfsorganisationen der UNO ein Sturm der Entrüstung losbricht.
 
Wie sie mit uns umgehen
Es ist keineswegs überflüssig, im Rückblick auf das Nein der Iren zum EU-Reformvertrag aufzuzeigen, was hinsichtlich der Reaktion Brüssels als klare Arroganz den EU-Bürgern gegenüber gewertet werden kann. So hatte Barroso sogar einen Preis angedroht, den Irland zu zahlen hätte, wenn es den Vertrag ablehne. Daniel Cohn-Bendit, Europaabgeordneter der Grünen, hatte gedroht, Irland notfalls aus der EU zu werfen; Frankreichs Aussenminister Kouchner hatte noch zwei Tage vor der Abstimmung den Zeigefinger erhoben: die Iren wären die ersten, die unter einer Ablehnung des Vertrags zu leiden hätten. Nach der Ablehnung schlug dann der Chef der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Martin Schulz, gar ein Kerneuropa der Staaten vor, die die Verfassung wirklich wollen, und die Verträge mit den anderen zu kündigen. »Er verwechselt in echter Politarroganz die Staatenmit deren Politikern« hiess es auf der Spatzseite 7. Frankreichs Präsident Sarkozy und Bundeskanzlerin Merkel (CDU) wollten die Abstimmung der Iren zunächst allem Anschein nach ganz einfach übergehen und die Ratifizierung des Vertrags durch die Politiker der anderen Staaten möglichst rasch zum Abschluß bringen. »Wir erwarten«, hatte es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Merkel und Sarkozy zum Ausgang des irischen Referendums über den Vertrag von Lissabon vom 12. Juni geheissen, »dass die anderen Mitgliedstaaten ihre innerstaatlichen Ratifizierungsverfahren weiterführen.« Der deutsche Aussenminister Steinmeier hatte laut Financial Times Deutschland vom 14. 6. 08 gar eine EU-Pause für Irland vorgeschlagen. Der Gedanke, schreibt Der Spatz im Gebälk 7, »die Bürokraten in Brüssel sollten sich, anstatt die internationalen Großbanken - die ihr Finanzsystem handhaben, wenn nicht gar besitzen - zu bedienen, auch um die Bürger kümmern und eine Verfassung im Sinne der Bürger vorlegen, oder gar zu diesem Zweck einen von den Bürgern direkt (parteiunabhängig) gewählten Verfassungskonvent einberufen, kam den demokratischen Politikern erst gar nicht  in den Sinn. Ein solches Verfahren könnte den beruflichen und finanziellen Interessen der Berufspolitiker zuwiderlaufen.« Inzwischen hatte Sarkozy am 15. Juli erklärt, dass die Iren erneut abstimmen müssten: »Er rechne mit einem Meinungsumschwung.« Damit könnte sich unter Umständen dasselbe abspielen wie 2001, als die Iren den Vertrag von Nizza zunächst verworfen hatten, im darauffolgenden Jahr jedoch mit Ja stimmten. Wie Le Monde andeutet, könnte einer neuerlichen Abstimmung eine grössere Konzession an die Iren zugrunde liegen. Wie Sarkozy gegenüber dem EP in Strassburg ferner erklärte, beabsichtige er, entweder im Oktober oder Dezember dieses Jahres eine mit der irischen Regierung vereinbarte Lösung vorzuschlagen. Auffassungen dieser Art lassen aus meiner Sicht klar erkennen, dass der Bürger für Brüssel im Grunde genommen ein Nichts darstellt. Bekanntlich reagierte Irland auf Sarkozys Forderung empört. »Wir haben nicht die Absicht, uns von wem auch immer einschüchtern zu lassen», sagte Aussenminister Michel Martin. Irland werde über diese Frage selber entscheiden. Seit dem Nein habe eine EU-Regierung nach der anderen versucht, »uns das aufzudrängen und aufzuzwingen, was sie wollen«, meinte ein Sprecher von Sinn Fein. Es dürfte im Sinne all jener sein, die die Nachteile des EU-Reformvertrags klar offenlegen, dass die Iren dieses Mal bei ihrem Nein bleiben, um diesbezüglich eine wirkliche Auseinandersetzung in Gang zu bringen.
 
Afghanistan: NATO-Militär gibt Einsatz von Vakuum-Bomben zu -Von Daniel Neun 
Das britische Verteidigungsministerium bestätigte bereits vorgestern den Einsatz der Hellfire AGM-114Ngegen die Taliban. Wie die London Times berichtet, hat das Verteidigungsministerium der britischen Monarchie bereits vorgestern den durch internationale Gesetze verbotenen Einsatz der Vakuum-Bombe des Typs AGM-114N in Afghanistan zugegeben 8. Ein Sprecher antwortete auf diesbezügliche Kritik des Einsatzes unter NATO (ISAF)-Kommando mit einer neuen Einschätzung der Waffe. Sie würde nicht mehr als Vakuum-Waffe (Thermobaric), sondern als gesteigerte Explosionswaffe bezeichnet, da es keine genaue internationale Definition für diese Begriffe gäbe. Der Hersteller Lockheed Martin verwendet den Begriff Thermobaric, Vakuum-Bombe, selbst. Das britische Militär hatte Anfang des Jahres heimlich den Einsatz der Waffe an der Front beschlossen. 18 Monate hatten Anwälte beraten. wie man das internationale Verbot des Einsatzes dieser Waffe umgehen könne, dann entschied man sich für die einfache Umtaufe. Präsident Bush sagte anlässlich der Einführung der Version 114N beim US-Militär 2005: »Da werden ein paar Terroristen schrecklich überrascht sein, wenn die Vakuum-Bombe Höllenfeuer an ihre Tür klopft.« Über den Einsatz der völkerrechtlich geächteten Vakuumwaffen durch NATO-(ISAF)-Militärs herrschte im deutschsprachigen Raum Nachrichtensperre. Einzig die Berliner Umschau berichtete über das Kriegsverbrechen.

Unter der Zwangsherrschaft der USA hat die Opiumerzeugung in Afghanistan  allein 2007 um 34 % zugenommen, was die von Andreas von Bülow in seinem Buch  »Im Namen des Staates« festgehaltene Aussage ins Gedächtnis ruft: »Bei 75 % aller großen Fälle stossen die Drogenfahnder auf die schützende Hand der Geheimdienste. Die Reingewinne aus dem Drogengeschäft bewegen sich jährlich im Milliarden-$-Bereich. Diese Gewinnspannen gibt es nirgends sonst. Traditionelle Profiteure sind vor allem England und die USA.« Die in Afghanistan erzeugte Menge von 8.200 Tonnen entspricht rund 95 % der Weltproduktion von Opium.
 
1 http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display.154+M57f679e6237.0.html 26.6.08
2 http://www.swr.de/nachrichten/-/id=396/nid=396/did=3726918/hi3ogq/index.html 2.7.08
Sie auch http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=957 13. 6. 08 - Nochmals: Die Bilderberger 
3 http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/bst/hs.xsl/nachrichten_84818.htm resp.
http://www.rp-online.de/public/article/wirtschaft/news/583632/Die-Falschen-wandern-ein.html
4 http://de.rian.ru/business/20080627/112433250.html 27. 6. 08
5 Interinfo Linz Folge 354 Juni 2008
6  http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/-/id=660214/nid=660214/did=3037840/nbtw4h/index.html SWR2 19.2.08
7 http://spatzseite.de/  22. 6. 08
8 http://www.radio-utopie.de/2008/06/24/afghanistan-nato-militaer-gibt-einsatz-von-vakuum-bomben-zu/ 24. 6. 08