Im Juli wird in Italien eine neue Einsatzzentrale für die Südflanke der NATO in Betrieb gehen - Von John Vandiver 02.07.2018 00:54
Das von den USA geführte NATO-Bündnis wird im nächsten Monat
im
italienischen Neapel eine neue Einsatzzentrale in Betrieb nehmen; nach Aussage
des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg soll sie eine bessere Überwachung
terroristischer Bedrohungen an der Südflanke des Bündnisses ermöglichen. Auf der
italienischen Insel Sizilien werden außerdem die modernsten Überwachungsdrohen der NATO
stationiert, mit denen sich die Kontrollmöglichkeiten des Bündnisses erheblich
verbessern werden. »Italien steht an vorderster Front bei der Abwehr von
Bedrohungen aus dem Süden«, erklärte Stoltenberg
während eines Zwischenstopps in Rom. Präsident Trump hat die Verbündeten
aufgefordert, sich stärker an der Bekämpfung des Terrorismus zu beteiligen; das
Weiße Haus erwartet vor allem mehr Engagement in der Kampagne gegen den
Islamischen Staat. Mit
der neuen NATO-Einsatzzentrale, die bereits Anfang 2017 angekündigt worden war,
will das Bündnis vor allem den Gefahren entgegentreten, die vom Mittleren Osten
und von Nordafrika ausgehen. Militärbasen in Italien spielen schon lange eine
Schlüsselrolle bei der Bekämpfung des Terrorismus durch die US-Streitkräfte –
zum Beispiel in Libyen. Auf der Naval Air Station Sigonella auf Sizilien
starten täglich US-Kampfdrohnen [in
Richtung Afrika; Red.]. Auf diesem Flugplatz sind auch Krisenreaktionskräfte
der U.S. Navy stationiert. Die neue NATO-Einsatzzentrale heißt offiziell ›NATO Strategic Direction South
Hub‹.
Die NATO hat sich in den letzten Jahren vor allem
auf die Verstärkung ihrer Militärpräsenz in Osteuropa konzentriert, dies aus Sorge
um die gewachsene Aggressivität Russlands. Ihre südeuropäischen Mitglieder und
vor allem Italien drängen nun darauf, dass auch die Verteidigungsfähigkeit im
Mittelmeer-Raum verstärkt wird. Die Konflikte im Mittleren Osten und in
Nordafrika haben einen Flüchtlingsstrom in Gang gesetzt, der besonders die
südlichen NATO-Mitglieder belastet. Stoltenberg hatte sich am 25. 6. mit dem
italienischen Premierminister Giuseppe Conte getroffen und erklärt, mit einer
besseren Überwachung der Krisenherde im Süden solle »das Übel an der Wurzel gepackt werden, um neue
Krisen und Konflikte zu verhindern«. [1]
Wie ›Luftpost
Kaiserslautern‹ anmerkt,
könnte der gesamte
US-Drohnenkrieg künftig via Sigonella und nicht mehr via Ramstein abgewickelt
werden, wenn die Gerüchte zutreffen, dass die US-Streitkräfte bei Sigonella ein
Duplikat der ›SATCOM-Relaisstation‹ auf der Air Base Ramstein errichten
wollen oder schon errichtet haben. Jedenfalls wäre es dringend erforderlich, vor
der Air Base Ramstein nicht nur gegen Drohnen, sondern auch gegen die wachsende
Kriegsgefahr zu demonstrieren, die von den Hauptquartieren und vor allem von
der Befehlszentrale für den US-Raketenabwehrschild auf diesem US-Flugplatz
ausgeht.
Anmerkung politonline d.a.:
Langsam wirkt das gesamte Geschwätz um Terror und Bedrohung reichlich infantil,
ist die Destabilisierung Libyens doch hausgemacht, von USA, NATO und Verbündeten,
mit allen Folgen, die wir derzeit erleiden. Hinzu kommen die sattsam bekannten
Eingriffe derselben Drahtzieher in den restlichen Unruheherden. Und von einer ›gewachsenen Aggressivität Russlands‹ kann schon gar nicht die Rede sein,
sie ist nirgendwo in Sicht.
Dennoch bleibt ›Russland im Visier‹, wie dies aus dem Bericht von ›Foreign Policy‹ »Die
Koalition der Kriegswilligen« wiederum hervorgeht:
»Die
Gründung der neuen Europäischen Interventionsinitiative geht mit dem Ausbau von
PESCO und mit neuen Plänen der EU-Kommission einher, die Infrastruktur der EU-Staaten,
insbesondere Straßen, Schienen und Brücken, an militärische Standards
anzupassen; allein hierfür sollen im kommenden Jahrzehnt 6,5 Milliarden € ausgegeben
werden. Darüber hinaus treiben Berlin und Paris energisch milliardenschwere
Rüstungsprojekte voran.
Am Rande des
deutsch-französischen Ministerrats einigten sich von der Leyen und ihre Pariser
Amtskollegin Parly jetzt im Juni auf die nächsten Schritte zur Entwicklung eines modernen
deutsch-französischen Kampfjets, der um das Jahr 2040 herum den Eurofighter
ablösen soll, sowie zur Entwicklung eines deutsch-französischen
Nachfolgemodells für den Kampfpanzer Leopard 2. Bei dem Kampfjet, den Airbus
und der französische Dassault-Konzern [›Rafale‹] gemeinsam entwickeln
sollen, hat Paris die Führung, bei dem Kampfpanzer, der von KNDS hergestellt
wird, einem Zusammenschluß von Krauss-Maffei Wegmann mit der französischen
Nexter, hingegen Berlin.
Der Panzer soll
ausdrücklich in der Lage sein, gegen den hochmodernen russischen T-14 Armata zu
bestehen. Von dem Kampfjet heißt es, er werde als Verbund mit Drohnen und
Drohnenschwärmen konzipiert und müsse es schaffen, modernste russische
Luftabwehrsysteme des Modells S400 zu überwinden. Ein möglicher Gegner
künftiger EU-Kriege wird damit in der deutsch-französischen Rüstungsproduktion
klar anvisiert.«
[2]
Wer immer Die
Rede Putins vor der Föderationsversammlung
gelesen hat, wird der angestrebten Überlegenheit über das russische
Waffenarsenal kaum eine Chance einräumen. Und das ist auch gut so!
Siehe hierzu
http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1015 Waffen und Angriffe - Eine ungebremste
Gedankenwelt
[1]
http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_16/LP09218_290618.pdf Friedenspolitische Mitteilungen
aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein LP 092/18 –
29. 6. 18 Im
Juli wird in Italien eine neue Einsatzzentrale für die Südflanke der NATO in
Betrieb gehen – Von John Vandiver
Original
siehe
https://www.stripes.com/news/nato-s-new-southern-hub-in-italy-to-be-fully-operational-in-july-1.532131 NATO’s new southern hub in
Italy to be fully operational in July - By JOHN VANDIVER | STARS AND STRIPES Published: June 11, 2018
[2] https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/7651/ 26. 6. 18 Die
Koalition der Kriegswilligen
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