Die kriminellen Machenschaften des Bankensyndikats - Von Roger Moore 23.08.2012 22:22
Es kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht, wie kriminelle Drogengelder in das Bankensystem
eingeschleust
werden. Der britische LIBOR-Skandal und die Großbank HSBC sind dabei zwei
Seiten der gleichen Medaille. Der LIBOR-Skandal des Londoner Interbankmarktes
und die von der HSBC [ehemals Hongkong and Shanghai Banking Corporation, kurz:
Hong Shang] betriebene Geldwäsche basieren auf ein und derselben kriminellen
Operation: organisiert von dem transatlantischen Megabank-Syndikat in London
samt den von ihm kontrollierten Zentralbanken wie der Federal Reserve der USA,
der Bank of England und der Europäischen Zentralbank. Alle diese Machenschaften
sind der Gipfelpunkt einer über vierzigjährigen kriminellen Transformation des
Weltfinanzsystems, die nur mit der Wiedereinführung des
Glass-Steagall-Trennbanken-Systems beendet werden kann. Glass-Steagall ist nicht
nur erforderlich, um die Welt von der erdrückenden Last der Spekulationsschulden
zu befreien, sondern auch, um das Schwarzgeld der Organisierten Kriminalität
aus dem Bankensystem zu entfernen. Die Organisierte Kriminalität hat einen
großen Teil des vorsichtig auf jährlich über 800 Mrd. $ geschätzten Erlöses aus
dem Rauschgifthandel in das Bankensystem eingeschleust, wo es mit den riesigen,
von den Zentralbanken gepumpten Geldsummen vermischt wurde. Einer der
Bankaufseher, unter deren Augen dies geschah, ist der heutige US-Finanzminister
Timothy Geithner, der von 2004 bis 2009 Chef der wichtigen Federal Reserve Bank
von New York, FRBNY, war und vor
allem nach dem Einfrieren des Londoner Interbankmarktes 2007 - 2008 [mit seinem
LIBOR-Zinssatz] eine maßgebliche Rolle bei den sogenannten ›Rettungspaketen‹
spielte. Damals wurden riesige Devisenswap-Geschäfte vereinbart, die heute
immer noch laufen.
Es
überrascht nicht, daß Geithner in seiner damaligen Stellung jahrelang nicht auf
ihm vorliegende Meldungen über massive Bargeldtransaktionen zahlreicher
Mitgliedsbanken reagierte, wodurch die Dollars mexikanischer Drogenhändler
eingebracht wurden. Mehrere frühere Rauschgift-Ermittler haben erklärt, daß die
FRBNY den meisten Sachbearbeitern keinen Zugang zu den verfügbaren
Erkenntnissen gewährte, welche Banken wieviel Geld in Scheinen oder
elektronisch aus Mexiko über die Grenze transferiert hatten. Auf Grund dieser
Informationen hätten die Banken in der USA dazu gezwungen werden können, die
Namen ihrer an solchen Transaktionen beteiligten Kunden offenzulegen. Wie eine
Quelle gegenüber Reuters äußerte, betrachtete die Fed diese Daten als Geschäftsgeheimnis
ihrer Mitgliedsbanken. Geithner hat auch als Finanzminister im Zusammenhang mit
den Milliardenverlusten von JP Morgan Chase durch Geschäfte ihrer Londoner
Spekulationszentrale öffentlich geäußert, er sei gegen eine Regulierung der
Devisengeschäfte amerikanischer Banken in London.
Der
berühmte Fall der Wachovia Bank, der über die mexikanische Casa de Cambio fast
400 Mrd. $ zuflossen, kam erst ins Rollen, nachdem ein Drogenflugzeug beschlagnahmt
worden war und amerikanische und mexikanische Ermittlungen über die Bezahlung
des Flugzeugs auf Kartellmitglieder stießen, die sich der Casa de Cambio und
ihres Kontos bei Wachovia bedienten. Erst in
diesem Zusammenhang kam der ganze Umfang der Geldwäscheaktivitäten von Wachovia
ans Tageslicht. Doch nicht ein Wort verlautete von der
New Yorker Fed unter Geithner, die in ihren Unterlagen sämtliche Daten über Wachovia
zur Verfügung hatte. Das Gleiche galt auch für die HSBC und andere Geldhäuser. Wie
der frühere UNO-Drogenbeauftragte Antonio Maria Costa am 27. April 2012 in einem
Interview mit EIR sagte: »Somit entstand damals - wir sprechen von der Zeit zwischen
2008 und 2011 - aus dem Geldhunger des Bankensektors und der Liquidität des
organisierten Verbrechens eine außergewöhnliche Zweckehe: Das organisierte
Verbrechen konnte wieder in den Bankensektor eindringen.« Hierfür
war eine kriminelle wissentliche Mittäterschaft erforderlich, und das auf
höchster Ebene.
Wen wollte Geithner
decken? Der Londoner
Interbankmarkt ist das Ergebnis einer strategischen Übernahme des sogenannten
Eurodollarmarktes, jener damals außerhalb der USA sich anhäufenden US-Dollars,
durch die Londoner City. Im Zuge der Ermordung Kennedys und der US-Defizite
nach dem Vietnamkrieg dienten diese von den Londoner Banken kontrollierten,
immer weiter wachsenden Dollarpools im August 1971 dazu, die letzten Überreste
des von Präsident Roosevelt in Bretton Woods eingerichteten Systems fester
Wechselkurse zu sprengen. In der Londoner City galten keine
Glass-Steagall-Regelungen, und auf diese Weise nutzten die Banken die
Eurodollars zu kurzfristigen zinsgünstigen Ausleihungen untereinander, um jene
gewagten Spekulationsgeschäfte und Firmenübernahmen zu finanzieren, die heute
berühmt-berüchtigt sind. Das Wachstum des Interbankmarktes stand stets in engem
Zusammenhang mit dem Offshore-Bankgeheimnis, wie es für die kolonialen
Schutzgebiete wie das frühere Hongkong oder die britischen Cayman-Inseln, das
holländische Curacao usw. typisch ist.
Beispielhaft
hierfür ist die Rolle der HSBC. 1979 übernahm die Hong Shang die Marine Midland
Bank in Buffalo, die ihrerseits die wichtigste US-Bank für Devisengeschäfte in
Panama war, deren Wirtschaft auf dem Dollar basierte. Diese Übernahme war ein
wichtiger Baustein für die kriminelle Finanzstruktur, mit der der anschließende
Kokainboom in Gang gesetzt wurde. 1999 kaufte die HSBC auch noch die New Yorker
Republic National Bank des monegassischen Finanziers Edmond Safra, dessen Bank
eine exklusive Beziehung mit der New Yorker Fed für Barüberweisungen
unterhielt. In die Schlagzeilen geriet die Bank, als sie in den neunziger
Jahren frisch gedruckte 100-Dollar-Scheine von der New Yorker Fed nach Rußland
auslieferte, was zu der Ausplünderung Rußlands durch ausländische Banken im
Zusammenspiel mit den berüchtigten russischen Oligarchen und ihren
Mafiaablegern gehörte. Als Safras Bank nach dem russischen Staatsbankrott 1998
schwere Verluste erlitt, sprang die Hong Shang ein, um die Geschäfte
weiterzuführen. Inmitten der Verhandlungen wurde Safra in seinem Wohnhaus in
Monaco ermordet. Über den neuen Komplex HBUS, den die HSBC in der USA schuf,
stellte der Ständige Untersuchungs-Unterausschuß des US-Senats Ermittlungen an.
Auch ist es kein Zufall, daß der russische Antidrogenbeauftragte Viktor Iwanow
die Auffassung von Antonio Maria Costa und Lyndon LaRouche teilt, daß die
Megabanken des Interbankmarktes mit Drogengeldern flüssig gemacht wurden.
Der
Londoner Interbankmarkt dient also dazu, immer mehr der weltweiten Geldflüsse
in die deregulierten Märkte zu lenken und diese ständig mit Schwarzgeldern, die
häufig über Offshore-Steueroasen und Geldplätze wie London gewaschen wurden, zu
unterfüttern. Wie der frühere Londoner
Polizeiermittler Martin Woods, der später die Geldwäschepraktiken von Wachovia
anprangerte, im April 2011 gegenüber dem ›Observer‹ erklärte: »Es sind
nicht die Caymans, nicht die Isle of Man oder Jersey..... die große Geldwäsche
findet direkt in der City und der Wall Street statt....« Mitte
der achtziger Jahre war dieser deregulierte Markt groß genug, um den
Diskontsatz der Zentralbanken als Hauptbezugspunkt für die globale
Zinsfestsetzung abzulösen: dies war die Geburtsstunde der ›London Inter Bank Offered Rate‹
oder LIBOR, ein eigener, privater ›Fix‹ für die Hochrisikospekulation. Die
Banken des Interbankmarktes und die damit verbundenen Akteure des
Schattenbankensystems (die Hedgefonds usw.) in London wurden zum weltweiten
Mittelpunkt für Währungsgeschäfte und den Derivatehandel, wobei die Derivate
der Turbolader für das spekulative System waren, das 2007 - 2008 unwiderruflich
bankrott ging.
Die
jahrelangen und häufig sabotierten Aufklärungsbemühungen in der USA, die
schließlich in den Anhörungen des Ständigen Untersuchungs-Unterausschusses des
Senats gipfelten, löste auch bei anderen Banken Alarm aus. Die deutsche
Commerzbank, langjähriges Mitglied der 1971 im Londoner Eurodollarmarkt
entstandenen Inter-Alpha-Gruppe, sah sich im Juni 2012 zu einer schriftlichen
Erklärung gezwungen, daß sie die Anti-Geldwäsche-Vorschriften für ihre
umfangreichen Bargeldgeschäfte verschärfen wird. Die New Yorker Fed stellte
daraufhin jedoch lediglich fest, daß diese Geschäfte außerhalb der USA
stattfänden und einige der Erlöse über die Commerzbank in New York abgewickelt
würden, ohne indes zu erwähnen, wo die konkreten Geldwäschegefahren tatsächlich
lagen.
Werden Staatsanleihen
mit Drogengeldern gestützt? Der
Kriminologe und EU-Berater in Strafsachen, Michel Koutouzis, behauptet außerdem
in einem neuen Buch, Gelder des organisierten Verbrechens würden auch in
Staatsanleihen angelegt. Während die kontinentaleuropäische Finanzaufsicht in
Geldwäscheangelegenheiten bekanntermaßen untätig ist, wie dies auch Koutouzis
geltend macht, muß die Frage gestellt werden: Die großen kontinentalen Banken,
die auch stark in London vertreten sind, haben oftmals zu Schleuderpreisen
Staatsschulden der sogenannten PIIGS-Länder aus ihren Portfolios geräumt. Wer
kauft diese Staatsanleihen, und mit welchem Geld? Wenn es Hedgefonds
sind, so haben die meisten davon ihren Sitz auf den Cayman-Inseln, wie wir aus
den Ermittlungen des Senatsuntersuchungsausschusses wissen. Durch die HSBC
Mexiko (HBMX) flossen Milliarden von Drogengeldern, und ein bestimmter Anteil
davon wurde vermutlich über die Tausenden von Konten gewaschen, welche die HBMX
auf den Cayman-Inseln getarnt betreibt. Wer kauft letztlich die Anleihen, die der
EU-Rettungsfonds in Luxemburg auflegt - der ›European Financial Stability Fund‹ [EFSF], der bald in dem Europäischen Stabilitätsmechanismus [ESM]
aufgehen soll? In dem Abschnitt des Untersuchungsberichts des US-Senats über
die HSBC und die Cayman-Inseln wird erwähnt, daß die HSBC Frankreich ihre
Kunden an die HBMX verweist. Auch wenn viele Banken den Verkauf von
EFSF-Anleihen abwickeln, so fällt doch auf, daß die HSBC Paris darin besonders
stark engagiert ist. Die HSBC hatte auch Edmond Safras Privatbank in Genf
übernommen, die zur HSBC Private Banking wurde, zu der eine große Kundschaft in
Frankreich zählt.
In
Deutschland hat der Vorsitzende des Bundesverbands deutscher Banken, Andreas
Schmitz, der auch Vorstandssprecher der Privatbank HSBC Trinkaus ist, im April
2012 in Berlin eine Pressekonferenz gegeben, die
in der Presse als Intervention gegen eine Glass-Steagall-Politik gewertet
wurde. Eine solche Trennbanken-Politik würde zusammen mit allen
spekulativen Papieren auch die ganzen Schwarzgelder schlagartig aus dem
Bankensektor entfernen. Das wäre die wichtigste Maßnahme, um dem gesamten
weltweiten Rauschgift ein Ende zu setzen, und darüber sind sich die Beteiligten
dieser Geschäfte natürlich im klaren. Die Bank, der Schmitz heute vorsteht,
wurde von der HSBC-Gruppe unter ihrem damaligen Chef Lord Green aufgekauft und
vollständig in die HSBC-Gruppe integriert. Der gleiche Lord Green ist heute
britischer Handelsminister, der jedoch wegen seiner Erwähnung im
Senats-Untersuchungsbericht stark unter Druck geraten ist. Die Deutsche Bank,
gegen die im Rahmen des LIBOR-Skandals ermittelt wird, war in den letzten sechs
Jahren die Hauptbank, die vor allem über ihre Londoner Niederlassung mit
Devisen samt den damit verbundenen Derivatkontrakten handelte. Ähnlich wie bei
Geithners Team in der New Yorker Fed, das die kriminellen Geldflüsse durch
ihren Zuständigkeitsbereich kontrollierte und gleichzeitig das LIBOR-Kartell
deckte, das die spekulativen Märkte manipulierte, stellt sich die Frage, wer
bei der Bank of England und der EZB die Kooperationspartner bei den jetzt
offengelegten kriminellen Aktivitäten waren. Auch Kontinentaleuropa braucht
unbestechliche Regulierungs- und Strafverfolgungsbehörden, die sich nicht davon
abhalten lassen, in Fällen wie dem HSBC- und dem LIBOR-Skandal hieb- und
stichfeste Beweise vorzulegen.
Wenn die
Bankaufsichtsbehörden diese Aufgabe nicht erfüllen, dann sind die Parlamente in
der Pflicht, ihre eigenen Aufsichtspflichten zu erfüllen und diesen Fragen
nachzugehen. Wo sind die Ermittlungen, die zu ähnlichen Ergebnissen führen
könnten wie denen, die in dem Bericht des Ständigen
Untersuchungs-Unterausschusses des US-Senats online verfügbar sind? [1]
Geithner
im Kongreß wegen Vertuschung des LIBOR-Betrugs zur Rede gestellt Während Mitglieder
des LaRouche-Aktionskomitees [LPAC] vor dem US-Kongreß demonstrierten, mußte
sich drinnen US-Finanzminister Timothy Geithner einigen äußerst unangenehmen
Fragen über seine Komplizenschaft bei der Vertuschung der kriminellen
Manipulationen des LIBOR-Zinssatzes stellen. Geithner war am 25. Juli zum
Finanzdienstleistungsausschuß des Repräsentantenhauses und am nächsten Tag zum
Bankenausschuß des Senats geladen, um den Jahresbericht des Aufsichtsrates für
Finanzstabilität vorzustellen. Doch am Ende sah er sich einem Verhör von Seiten
der Abgeordneten unterzogen, in dessen Verlauf er faktisch zugeben mußte, daß
er es versäumt hatte, ein Finanzverbrechen zu unterbinden - ein Verbrechen, das
überall in der USA und in Europa Leid und sogar Tod zur Folge hatte. Am Tag vor
der Anhörung übermittelte der Unterausschuß im Finanzdienstleistungsausschuß
für Aufsicht und Untersuchungen eine dritte Anforderung von Dokumenten über die
LIBOR-Affäre an die New Yorker Federal Reserve Bank. Der Vorsitzende, der Abgeordnete
Randy Neugebauer (Republikaner aus Texas), verlangte die Dokumentation
sämtlicher den LIBOR betreffenden Kommunikationen, die vom August 2007 bis
heute zwischen den Mitarbeitern der New Yorker Fed, den Mitarbeitern der 16 an
der Festlegung des LIBOR beteiligten Banken sowie allen in- und ausländischen
Regierungsbehörden erfolgten. Geithner hatte womöglich gehofft, dem Thema
ausweichen zu können, wurde aber in beiden Kammern wiederholt mit der äußerst peinlichen
Frage konfrontiert: »Haben Sie die kriminellen Manipulationen der
LIBOR-Zinssätze dem Justizministerium gemeldet oder nicht?« Nach
langem Hin- und Herwinden mußte er schließlich zugeben: »Nein,
das habe ich nicht getan.« Nach diesem Eingeständnis sind nun Strafermittlungen
gegen Geithner selbst möglich. Denn bereits aus den bisher von der Bank of
England freigegeben e-Mails wird deutlich, daß er selbst mit der Frage der LIBOR-Manipulationen
befaßt war, und als Vertreter der Federal Reserve war er verpflichtet,
kriminelles Verhalten den Justizbehörden zu melden. Und wie der frühere Generalinspekteur
des Bankenrettungsfonds TARP, Neil Barofsky, bei verschiedenen öffentlichen
Auftritten immer wieder hervorhob: »Das war planmäßiger Betrug. Es ist ein Lehrbuchbeispiel für
Wertpapierbetrug.« Wenn Geithner dies den Behörden nicht meldete und selbst
mit den betrügerischen Daten arbeitete, dann war er persönlich an der
Vertuschung, wenn nicht gar am Verbrechen selbst beteiligt. Wird Geithner für den LIBOR-Betrug und andere
Vergehen, die er in der Regierung Obama im Interesse der Wall Street und der
City verübte, zur Rechenschaft gezogen werden? Dies wird vor allem von
Entscheidungen der politischen Kräfte abhängen, die jetzt zusammen mit dem LPAC
daran arbeiten, in den kommenden Wochen die Wiedereinführung der Bankentrennung
und eines Kreditsystems für den Wiederaufbau der Volkswirtschaft durchzusetzen.
Anmerkung politonline
d.a.: Überdenkt
man obige Vorgänge, so kommt man notgedrungen zu dem Schluss, dass bei
Geschäften dieser Art eigentlich jeder der darin Verstrickten genügend von den
anderen weiss, um notfalls den Hebel der Erpressung in Gang zu setzen. Vermutlich
ist dies das Fundament, auf dem die Tatsache ruht, dass jeglichem hinter den
Kulissen dicht gewebtem Filz zunächst einmal ein langes Leben vergönnt
ist……
Die für
Geither immerhin hochgradig ungemütliche Situation hatte diesen indessen
keineswegs daran gehindert, Wolfgang Schäuble Ende Juli an dessen Urlaubsort auf Sylt aufzusuchen, um ihm, wie
Michael Mross [4] schreibt, eine
Lektion zu erteilen. Deutschland darf
den Euro nicht verlassen. Dies obwohl Juncker am 30. 7. verlauten
liess, dass die Eurozone vor dem Zerfall stehe. Doch so einfach ist ein
Austritt nicht. Immerhin sind die meisten Banken mit Euro-Bond- Junk vollgesaugt.
Und das trifft nicht nur auf europäische Banken zu, sondern gilt auch für
US-Institute. Geithners Botschaft war daher ganz einfach: Es wird Deutschland nicht
erlaubt, aus der Eurozone auszutreten. Die
BRD kann das nicht allein entscheiden, denn es gibt ja immerhin noch die
Kanzlerakte, die von jeder neuen Regierung unterschrieben werden muss.
[3] Geithner kam somit auch als Abgesandter der US-Banken. Bei einem deutschen
Euro-Austritt verliert der Rest-Euro 30 – 40 %; das bedeutet, dass die Anleihen
von PIGSF entsprechend abgewertet werden. Das wäre gleichzeitig auch der
Todesstoß nicht nur für viele europäische Banken, sondern auch für die größten
US-Institute, welche mit PIGSF-Ramsch beladen sind. Ein Austritt Deutschlands
aus dem Euro und eine Verweigerung Schäubles, deutsche Spareinlagen für die
Südschiene zu opfern, würde automatisch auch den Tod für viele US-Banken
bedeuten, welche derzeit prima von den Zinsen der Euro-Südschiene leben.
Solches ist mit allen Mitteln zu verhindern. Sylt wird als zweites Versailles in die Geschichtsbücher eingehen.
Wenn es also ›Austrittsgedanken‹ in irgendeiner Form in
Berlin gegeben haben sollte, der US-Finanzminister wird diese auf Sylt im Keim
zu ersticken gewusst haben. [4] Was
unmittelbar zu der Überlegung führt, ob man sich den ganzen ›Hofstaat‹
in Brüssel nicht schenken sollte, um die Regie offiziell in die Hände Washingtons zu legen, was dem Weissen
Haus sicherlich eine Menge an Hintergrundbeeinflussung ersparen könnte…..
Nicht uninteressant dürfte in diesem Zusammenhang auch die Äusserung des
slowakischen Politikers Sulík sein, die der Ökonom und frühere Parlamentspräsident Richard Sulík der ›Zeit‹ gegenüber kundtat. Er warnte Deutschland deutlich vor
weiteren Zahlungen und einer möglichen Haftungsunion. »Daß sich
Deutschland wie eine Weihnachtsgans ausnehmen läßt, könnte mir als Slowaken
egal sein, wenn es da nicht zwei Zusammenhänge gäbe. Erstens bin ich davon
überzeugt, daß die Haftung für die Schulden eines anderen dazu führt, daß sich
niemand mehr für seine Taten verantwortlich fühlt. Warum sollten zum Beispiel
die Griechen jemand anderen als Alexis Tsipras wählen, der im Grunde sagt:
Spart nicht, Deutschland wird schon zahlen. Deutschland zahlt schon heute
Milliarden an Griechenland [daß gleichzeitig Frau Merkel in griechischen
Zeitungen mit Hakenkreuz am Arm abgebildet wird, ist ein schlechter Witz].« Des
weiteren legte Sulík dar, dass eine
inzwischen diskutierte Haftungsunion keineswegs dazu motivieren würde, eigene
Schulden abzubauen. Im Gegenteil: desto besser ein Land wirtschaftet, um so größer
ist die Gefahr, dann für die Schulden anderer bezahlen zu müssen. Hinzu kommen,
so Sulík, die deutschen Schuldgefühle wegen des Zweiten Weltkriegs. Auch hier
sieht er keinen Grund für die Euro-Rettung. »Es war und ist richtig, daß Deutschland
so viel zahlen mußte, schließlich hat es riesigen Schaden angerichtet.«
Allerdings gebe es heute höchstens noch einige Tausend Täter, die um die 90
Jahre alt sind, in einem Volk von 80 Millionen. »Wie lange sollen also die Deutschen
für alles Mögliche zahlen? 50 Jahre? 100 Jahre? Für immer?« Letztere Feststellung dürfte insbesondere Barroso & Co.
nebst den Trilateralen mehr als missfallen haben. Sulíks Partei ›SaS‹ hatte im übrigen Ende 2011 gegen
die Aufstockung des EFSF gestimmt. [5]
Bereits im
Juli hatten sowohl Viktor Iwanow als auch Antonio Costa, der frühere Direktor
der UNO-Drogenbekämpfungsbehörde laut einem Bericht von Strategic Alert [6] eine
Reform des internationalen Finanzsystems als Voraussetzung für einen Erfolg im
Kampf gegen den weltweiten Rauschgifthandel gefordert. Iwanow verlangte sogar
ausdrücklich eine Glass-Steagall-Bankentrennung. In einer Rede vor dem argentinischen
Rat für auswärtige Beziehungen in Buenos Aires erklärte Iwanow am 27.6., »das
gegenwärtige Weltwährungs- und Finanzsystem sei die Hauptursache der
Ausbreitung des globalen Drogenhandels.« Er sagte: »Es muß
eine Änderung in der derzeitigen globalen Finanzarchitektur geben; konkret:
eine Trennung zwischen den Geschäftsbanken und den Investmentbanken zum Schutz
des Kreditgeschäfts vor der Spekulation, eine Stützung der Stabilität der
Wechselkurse zwischen den Landeswährungen und die Vergabe langfristiger
gezielter Kredite für den Ausbau der Infrastruktur. Speziell braucht man einen
gemeinsamen Appell der Staatschefs der unter dem Drogenhandel leidenden Länder
über die Notwendigkeit der Einführung dieser Maßnahmen.« Costa
verurteilte in einer Rede im Londoner Chatham House (RIIA) am 2. 7. die internationale
Kampagne für Drogenlegalisierung scharf. Das Endresultat, warnte er, wäre das
gleiche wie bei der einzigen großen Drogenlegalisierung der Geschichte, nämlich
dem britischen Opiumkrieg gegen China. Dabei wisse er wohl, daß die von ihm
dargestellten Fakten »einigen im Publikum wehtun« würden. Costa verglich die
kriminelle Habgier der Britischen Ostindiengesellschaft mit jener der heutigen ›Koalition von Bankern, privaten
Investoren, Risikokapitalisten‹, die
»in
Erwartung von Drogenlegalisierung riesige Summen ausgeben, um Rauschgift-Marken
zu entwickeln, so wie es die Tabakfirmen im Lauf der Jahre getan haben.« Was die
oben erwähnte Wachovia Bank betrifft, so verwies Costa auf den gewaltigen
Skandal in der USA um die Geldwäsche dieser Bank, die mehrere hundert
Milliarden Dollar Kokaingeld gewaschen hatte, aber »trotz der Beweise gab es keine Anklage, niemand wurde verhaftet,
niemand mußte hinter Gitter«. Wie EIR berichtete, arrangierten
US-Justizminister Eric Holder und sein Assistent Lanny Breuer 2010 für die
Regierung Obama die entsprechende ›Einigung‹ mit der Wachovia Bank. Der massive
Strom von Drogengeldern, der in dem Fall dokumentiert wurde, bildet den eigentlichen
Hintergrund des Waffenschmuggels der US-Regierung für die mexikanischen
Drogenkartelle, der als ›Fast and
Furious‹-Skandal berüchtigt wurde.
Was nun
den Großspekulanten George Soros betrifft, so versuchen die Frontorganisationen
des Milliardärs, die von ihm finanzierten Lobbygruppen für die Drogenfreigabe,
wozu u.a. NORML (National Organization for the Reform of Marijuana Laws) und
DPA (Drug Policy Alliance Network) gehören, seit Jahren, das gesetzliche
Rauschgiftverbot in der USA aufzuweichen. Zur Zeit des ›Antidrogenzaren‹ der
Regierung Clinton, General Barry McCaffrey, war Soros als Geldgeber der
Drogenlobby quasi der ›Staatsfeind
Nummer Eins‹, doch unter der
Regierung Bush hatte er es viel leichter. Während seine Netzwerke besonders in
den grenznahen südwestlichen Bundesstaaten massiv für die Lockerung der
Drogengesetze warben, duldete die Regierung Bush gleichzeitig, daß tonnenweise
Waffen für die Drogenbanden über die Grenze nach Mexiko geschmuggelt wurden,
was einen explosionsartigen Anstieg von Drogenmißbrauch und Gewalt zur Folge
hatte. [7]
[1] http://www.bueso.de/node/5882 6. 8. 12 Unter dem
Stichwort ›Glass-Steagall‹ finden sich zahlreiche Artikel auf politonline[2] Strategic Alert
Jahrgang 25, Nr. 31 vom 1. August 2012 [3] Siehe hierzu http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1954 21. 5. 12 Die diesjährige Karlspreisverleihung - Eine Absurdität? - Von Doris
Auerbach [4] http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/10508-geithner-deutschland-darf-euro-nicht-verlassen 30. 7. 12
Michael Mross - Geithner: Deutschland darf Euro nicht verlassen [5] http://www.berlinerumschau.com/news.php?id=60726&title=Slowakischer+Politiker+Sul%EDk%3A+Deutschland+l%E4%DFt+sich+Ausnehmen+wie+eine+Weihnachtsgans&storyid=1001345539708 21. 8. 12
Slowakischer Politiker Sulík: Deutschland läßt sich Ausnehmen wie eine
Weihnachtsgans [6] Strategic Alert Jahrgang 25, Nr. 28 vom 11.
Juli 2012 [7] Siehe hierzu http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1167
21. 3. 2009 Das
Bankensystem muß auf Entzug, Schluß mit der britischen Afghanistan-Operation! http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=1035 4. 10. 2008 Der
Drogenhandel und George Soros
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