Vertragsbrüche zerstören Europas Zukunft - Von Herbert M. Rauter 03.07.2011 22:28
Nicht Euroskeptiker und sogenannte Rechtspopulisten gefährden die Vision
vom
starken und geeinten Europa. Totengräber europäischer Solidarität und Zuversicht
sind jene Politiker, welche ihre eigenen Verträge und Versprechen seit Jahren mißachten.
Hatte man nicht vor der Euro-Einführung feierlich verkündet, daß aus der EU
keine Transferunion werden darf? Kein Mitgliedstaat sollte die Schuldenlast
eines anderen tragen. Heute haben wir eine Transferunion und schütten immer
neue Steuermilliarden in Fässer ohne Boden. Allen voran muß Deutschland - mit
öffentlichen Schulden von 2 Billionen Euro - für die Bankschulden anderer
geradestehen. Vor kurzem noch waren die Euro-Befürworter des Lobes voll über
die angeblich so neutralen und gestrengen Währungshüter der EZB. Heute
offenbart sich diese EZB als Instrument unseriöser Geldpolitik. Der im Stillen
erfolgte Ankauf griechischer Schrottpapiere im Wert von geschätzten 60
Milliarden Euro macht die EZB abhängig, erpreßbar und vielleicht selbst zum
Insolvenzkandidaten.
Bittere
Ironie: Alle Schuldnerländer verfügen über riesige Goldreserven, die sie nicht
antasten möchten. Politiker, Medien, Gewerkschafter und die Bevölkerungsmehrheit
in den pleitebedrohten Mittelmeerstaaten sind für unsere teuren Hilfspakete und
Rettungsschirme auch keineswegs dankbar. Im Gegenteil. Man gefällt sich in der
Opferrolle. Deutschland wird jetzt als knausriger Watschenmann dargestellt, zum
mitleidlosen ›Euro-Nazi‹ oder ›Euro-Faschisten‹ erklärt. Sind das bloß schrille
Außenseiter-Töne? Beim Blick in die griechische Presse wird man eines
Schlechteren belehrt.
Dieser
Leserbrief zum Thema ›Wort- und
Vertragsbrüche in der EU‹ erschien am 30. Juni dieses
Jahres im ›Schwarzwälder Boten‹
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