Ein geharnischter Brief an Bundesrätin Simonetta Sommaruga,

Sehr geehrte Frau Sommaruga, die Resultate der Abstimmung über die Waffeninitiative waren noch nicht einmal definitiv, da zogen Sie schon den Plan B aus dem Ärmel. Das hiess sozusagen: »Volk, Du kannst abstimmen, wie Du willst, wir machen doch, was wir wollen.«

So dumm können Sie doch nicht sein, zu glauben, dass man Selbstmorde verhindern kann, indem man das Halten von Armeewaffen ohne Munition verbietet. Kein Mensch begeht Selbstmord, weil er eine Waffe besitzt, sondern weil ihm das Leben zum Kotzen vorkommt. Da müssen Sie sich schon fragen, warum so vielen Menschen das Leben verleidet. Mir geht das manchmal auch so. Gerade nach dieser Abstimmung fragte ich mich, was soll ich noch auf dieser Welt. Allerdings brauche ich keine Waffe, ich kann gerade so gut eine Bergtour machen. Oder wollen Sie das dem Volk auch verbieten, damit Sie der Misere in diesem Land nicht auf den Grund gehen müssen? Wenn ein Andreas Gross, ein Daniel Vischer und ein Professor Giusep Nay ein Projekt bearbeiten, mit dem man Abstimmungen unterlaufen oder gar verhindern kann, fragt man sich wirklich, von was für Leuten wir eigentlich regiert werden.

Verfolgt man die weltweite Korruption und die vielen Reisli der Bundesräte und deren Beauftragten, ist der Gedanke an einen Stall des Augias in Bern nicht mehr von der Hand zu weisen. Da hat doch der Bundesrat im Verhältnis 5:2 eine Bilaterale III abgelehnt und Frau Calmy-Rey und Herr Schneider-Amman wussten nichts Besseres zu tun, als bei den Medien den Eindruck zu erwecken, der Gesamtbundesrat hätte ein solches Abkommen abgesegnet, worauf die Bundespräsidentin denn auch sofort nach Brüssel pilgerte, um eben ein solches Abkommen in die Wege zu leiten.

Ich frage mich allen Ernstes, brauchen Bundesrat und Parlament ein anderes Volk, damit sie ihren persönlichen Eitelkeiten besser frönen können oder werden sie ferngesteuert? Diejenige Partei, die noch am ehesten die Interessen des Volkes vertritt, wird mit den einfältigsten Argumenten lächerlich gemacht. Ich hoffe nur, dass dieses Unwesen nächsten Herbst eine klare Quittung zur Folge hat.
Fangen Sie doch endlich an, Volksentscheide so hinzunehmen, wie sie sind, und hinterher nicht immer wieder alten Wein in neuen Schläuchen zu servieren. Ein grosser Teil des Volkes hat nämlich gemerkt, dass meistens das Gegenteil wahr ist, von dem was Sie vorgaukeln. Das gilt natürlich nicht nur für Sie, sondern für die ganze Seilschaft.

Mehr über meine Aktivitäten entnehmen Sie bitte meiner Homepage. Diese wird rege besucht, sozusagen immer mehr. www.haidvogls-sperberauge.ch 
 

Mit freundlichen Grüssen
Johanna Haidvogl-Werder
jhaidvogl@bluewin.ch 
 
Dieses Schreiben wurde am 15. 2. 11 an Frau Bundesrätin Simonetta Sommaruga vom Eidg. Justiz- und Polizeidepartement in Bern gerichtet