Neues von den »Krisenreaktionskräften« und ihren Kriegsabsichten

d.a. Für gewisse Gehirne geht es offenbar nicht ohne Krieg, wie dem folgenden Bericht zu entnehmen ist:

»Tarnen und Täuschen«
Im Rahmen einer hochrangig besetzten Konferenz, schreibt German Foreign Policy, präsentierte die Bundeswehr soeben neuartige Technologien für die Kriege der Zukunft. Schwerpunkte der Veranstaltung sind das Tarnen der eigenen Streitkräfte, das Täuschen des Gegners und das Stören der feindlichen Kommunikationsverbindungen. Die Bundeswehr-Szenarien gehen explizit von einem Aufmarsch westlicher Interventionstruppen in ressourcenreichen Ländern des Südens aus: Diskutiert wurden Einsätze in Wüsten- und Dschungelgebieten ebenso wie das Konzept des Three Block War. Letzteres geht davon aus, daß eine sogenannte humanitäre Hilfsmission innerhalb kürzester Zeit und auf engstem Raum zu einer blutigen militärischen Auseinandersetzung eskaliert. Die Konferenz wurde von der Wehrtechnischen Dienststelle 52 organisiert. Das deutsche Militär unterhält zudem auf dem Truppenübungsplatz Storkow in Brandenburg einen Technologiestützpunkt »Tarnen und Täuschen« - Presseberichten zufolge eine einmalige Einrichtung innerhalb der NATO.
 
Wüsten und Dschungel
Das Zweite Internationale Symposium für Indirekte Schutzsysteme (ISIS 2009) der Bundeswehr in Bad Reichenhall war am 20. 10. 09 eröffnet worden. An vier Tagen waren, wie es hieß, die neuesten Entwicklungen und Ergebnisse aus dem Bereich Tarnen, Täuschen, Stören und Tarnnebel vorzustellen, ferner war die Möglichkeit gegeben, sich mit Experten, Vortragenden und Entscheidungsträgern aus verschiedenen Nationen auszutauschen. Die Veranstalter gehen explizit von einem Aufmarsch westlicher Interventionstruppen in den ressourcenreichen Ländern des Südens aus: Auf dem Konferenzprogramm figurieren die Tarnungsanforderungen in Wüsten- und Dschungelgebieten. Als grundlegendes Operationsszenario gilt dem Bundesamt der sogenannte Three Block War. Hieraus ergäben sich, wie dargelegt wird, zentrale Implikationen für die Entwicklung von Systemen der Tarnung, des Verbergens und der Täuschung 1. Das Three Block WarSzenario sieht - wie oben bereits vermerkt - vor, daß ein Militäreinsatz in einem Entwicklungsland, der als humanitäre Hilfsaktion deklariert wird, innerhalb kürzester Zeit zu einer blutigen Auseinandersetzung eskaliert. Die Bundeswehr führt diesbezüglich regelmäßig entsprechende Manöver durch. [Nun wäre es durchaus interessant zu erfahren, ob an dieser sauberen Konferenz Teilnehmer aus den sogenannten Ländern des Südens anwesend waren; falls ja, wüßten sie bereits, welche Färbung der gerade von der UNO  praktisch für jeden Anlaß unausgesetzt benutzte und daher inzwischen bis zur Bedeutungslosigkeit abgenutzte Begriff humanitär für sie und ihre Ressourcen in Zukunft haben kann. Anmerk. d. Redaktion]
 
Signaturanpassung
Für die in Oberjettenberg nahe dem Tagungsort Bad Reichenhall gelegene Einrichtung WTD 52 [Wehrtechnische  Dienststelle 52] des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung zählt die Entwicklung von Technologien zum Schutz vor Wärmebildsensoren und bildgebenden Radaren nach eigener Aussage ebenso zu den Kernkompetenzen wie Tarnmaßnahmen für Fahrzeuge der Krisenreaktionskräfte. Dabei geht es darum, daß Panzer und Kampfflugzeuge nicht mehr auf Grund ihrer Signatur, also durch ihr Aussehen oder die von ihnen ausgehende Wärmestrahlung, erkannt werden können. Ziel sei die Signaturanpassung von Wehrmaterial aus den Bereichen Land und Luft an die neuen Einsatzgebiete der Bundeswehr, heißt es. Federführend ist die WTD 52 laut einer Selbstdarstellung auch auf dem Gebiet der Erprobung vermeintlich nicht-letaler Waffen. Untersucht wird unter anderem die Wirkung von Gummigeschossen und  Elektroschockgeräten, die bei der Aufstandsbekämpfung in den Operationsgebieten des deutschen Militärs zum Einsatz kommen sollen.
 
Kampflaser
So befaßt sich der Geschäftsbereich Überlebensfähigkeit der IABG [Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft] nicht nur mit Techniken zum Schutz gegen Minen und mit der Konstruktion von Kriegsgerät aller Art, sondern insbesondere mit der Tarnung von Mensch und Material. In diesem Zusammenhang arbeitet das Unternehmen nach eigenen Angaben eng mit anderen kommerziellen Rüstungsproduzenten zusammen. Die IABG analysiert laut einer Selbstdarstellung zudem Effekte, die durch neuartige, nichtletale Wirkmittel oder futuristische Waffentechnologien wie Kampflaser und Hochleistungsmikrowellen erzielt werden können.
  
Für den Stützpunkt Tarnen und Täuschenzeichnet die Heeresaufklärungstruppeverantwortlich; zu ihren Aufgaben zählen Spionage und der sogenannte elektronische Kampf. In Storkow wird Presseberichten zufolge einerseits an der Veränderung der Signatur von Kriegsgerät aller Art gearbeitet; andererseits werden hier Soldaten vor ihrem Auslandseinsatz in der Anwendung von Tarntechniken geschult. Der Stützpunkt sei damit, heißt es, »einmalig in der Bundeswehr und der NATO«.
  
 
Quelle:
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57650  19. 10. 2009; auszugsweise
 1 ISIS 2009 - Programm; www.bwb.org